In diesem Jahr wirbt „Das Bergische Wanderland mit seinen Wanderwegen, unter anderem mit dem Bergischen Streifzug Bergbauweg
Der Bergische Panoramasteig mit 230 km ist als Rundweg angelegt und führt in einer großen Schleife durch die Bergische Landschaft. Über Nümbrecht, Morsbach, Reichshof, Bergneustadt, Marienheide, Wipperfürth, Hückeswagen, Wermelskirchen, Kürten, Lindlar und Engelskirchen geht es durch das Bergische.
Der zweite Fernwanderweg ist als Streckenwanderung geführt und verbindet im Grunde den Rheinsteig mit dem Ruhrgebiet und leitet Sie damit vom Drachenfels bis Essen in 12 Etappen.
Darüber hinaus werden in diesem und im kommenden Jahr (teils schon geschehen) 24 Streifzüge in Form von Rund- und Kurzstreckenwanderungen eröffnet.
Der Bergische Streifzug Bergbauweg
All das können Sie sich auf den Seiten Bergisches Wanderland genauer betrachten.
Darüber hinaus gibt es einiges an Information zum Bergischen Land hier: Naturarena
Ich habe mir heute den Bergbauweg vorgenommen. Fotos hier
Nur 12km (es wurden 14,1 km draus), aber sehr informativ führt er mich ab Hoffnungsthal Bahnhof durch die Bergbaugeschichte des Lüderich.
Im Jahre 1997 hat ein Student zufällig erste Keramikteile unter einem umgestürzten Baum im Wald zwischen Bleifeld und dem Fransiskaner Schacht gefunden. Ab dem Jahr 2000 wurde durch Grabungen bestätigt, dass offensichtlich römische Legonäre in dieser Gegend Bergbau betrieben haben.
Das hat zwar mit Bergbau nichts zu tun, aber sehenswert war es trotzdem. Nett anzuschauen :-)
Meine Wanderung führt mich nicht nur zu den Informationstafeln, die etwas zur Geschichte dieser Gegend erzählen, sondern auch durch wirklich schöne Landschaft. Ein sehr großer Teil des Bergbauweges leitet den Wanderer durch Wald, über Wiesen mit schönen Aussichten, sodass dies hier nicht nur ein Lehrpfad ist, sondern auch eine Genußwanderung.
Verführerisches Nass
Und wenn wie hier, aus einem ehemaligen Klärteich ein Freibad wird und dann noch so ein schön angelegtes. Wäre ich nicht zum wandern hier, ich hätte den Sprung ins kühle Nass sicher nicht versäumt. Wie findige Bergbauwegwanderer sicher schon bemerkt haben werden, bin ich mal wieder falsch herum gelaufen und so ende ich, wo andere ihre Wanderung beginnen.
Hier auf dem Sportplatz Hoffnungsthal findet gerade ein Sportfest einer Schule statt. Die Kids rennen, werfen und springen um die Wette und lassen sich von den Erwachsenen erfolgreich anfeuern. Die Geräuschkulisse ist mir so vertraut, so klang es auf Sportfesten meiner Kindern und auf meinen eigenen auch. Ich wette, dass die verschwitzten kleinen Sportler am Nachmittag mit Genuß ihre Aktivitäten ins Freibad verlegen, ist ja nicht weit.
Hinter dem Freibad verläuft der Pfad mit den roten Zeichen für die Streifzüge durchs Bergische, dieses Mal mit der Nr. 15 – für den Bergbauweg.
Eine Weile geht es nun an Weiden vorbei, Kühe und Pferde grasen friedlich in der Morgensonne und so langsam lasse ich den Lärm des Sportplatzes hinter mir.
Es ist ruhig hier, angenehm und die Vorgärten sind an fast allen Häusern liebevoll bepflanzt und gepflegt.
Und dann geht es durch Wald, die Sonne spielt sich durch die Äste.
Landwirtschaft treffe ich hier viel an und so lande ich bald an
einem Kindergarten für kleine Rindviecher.
Davon gab es fünf oder sechs Stück und die waren genauso träge wie die Mütter :-)
Die oder der Kleine hier, hat vergeblich versucht an die Milch zu kommen, anscheinend war Mamas Milchbar für den Augenblick geschlossen.
Bleifeld
In dieser Gegend sprach mich ein älterer Herr an und wollte meine Meinung zu dem Ort Bleifeld wissen. Er versucht schon geraume Zeit die Nachbarschaft davon zu überzeugen mehr Werbung für den Ort zu machen, um diesen touristisch mehr zu erschliessen.
Nett ist es hier und Bleifeld liegt ja nunmal mehr oder weniger im Wald, für die Häuser und Gärten hat man eben einfach ein Loch in den Wald gemacht und den Ort reich gesetzt :-), also ein Ausflug hierher lohnt sich ja schon allein wegen dem Bergbauweg.
Und im Bleifelder Hof schmeckt auch der Kaffee sehr gut, das habe ich getestet. Wer mag, kann hier auch ausgiebig speisen.
Der Wald ist schützenswert, ja das sollte wohl jedem klar sein, aber scheinbar sind solche Schilder notwendig.
Wobei es hier wirklich ordentlich aussieht und die Aussichten von manchen Punkten im Gelände sind einfach grandios.
Staubige Deponie
Wobei diese Erddeponie im Sülztal für einigen Ärger sorgt. Es staubt ganz ordentlich und es sieht in dieser Landschaft wirklich nicht gut aus. LKW-Spuren zeugen von den an- und abfahrenden Maschinen und LKW. Die Bevölkerung versucht schon geraume Zeit hier für Ruhe zu sorgen.
Informationen darüber finden Sie hier
Nur wenig weiter stoße ich auf die Golfanlage, hier steht noch der alte Förderturm.Im Hintergrund ist eine vollkommen verglaste Halle zu sehen, in der wohl Übungsmöglichkeiten für´s Golf spielen gibt.
Dieses Tor ist verschlossen, witzig!!!! Rechts daneben geht der Wanderweg weiter!
Einige Zeitzeugen gibt es hier noch, sowohl aus weit zurück liegender Vergangenheit, als auch der Gegenwart. Wenn es hier geregnet hat, sind tiefe Schlammwege das Ergebnis der dauernden Befahrung durch schwere Fahrzeuge.
Bald geht es aber auf einen kleineren Pfad weiter und es wird wieder richtig schön auf meiner Tour.
Unweit dieser Infotafel wurden die ersten Keramiken als Beweis damaliger Bergbauindustrie gefunden, eindeutig römischer Herkunft.
Und ein weiterer, kleinerer Förderturm steht hier.
Viele Gaffer nerven
Es geht eine ganze Weile auf solchen Pfaden weiter, bis weitere Bauten aus längst vergangenen Tagen gesichtet werden können. Der Herr, der an seinem Auto herum schraubte war sichtlich genervt vom gehäuften Aufkommen der Wanderer in dieser Gegend. Verständlich, denn in meiner Behausung und auch drum herum, will ich auch meine Ruhe haben, andererseits wohnt er in einem sehenswerten Gebäude, keine Frage.
Auf dem weiteren Weg sind noch einige nette Bauten zu betrachten und bei einigen frage ich mich, ob sie wohl noch bewohnt sind. Der Sanierungsbedarf ist teilweise noch ganz ordentlich.
Ein Stück Weg führt noch an der Sülz entlang und dann erreiche ich wieder die Innenstadt. Dort am Bürgerhaus esse ich noch einen leckeren Erdbeerbecher und verabschiede mich dann von diesem Ort, der mir ein wenig von der Industriegeschichte gezeigt, aber vorallem erlaubt hat mich in der Natur für ein paar Stunden richtig wohl zu fühlen.
Das hier ist zwar keine Buntsandsteinroute und kein Rheinsteig, aber in meiner näheren Umgebung ein herrliches Fleckchen, einfach zum relaxen. DAS brauchen wir alle mal und nutzen es meiner Meinung nach viel zu wenig, das Stück Natur vor der Haustür.
Sehr schöner Beitrag und wunderbare Fotos! Genauso sahen und wanderten wir den Weh heute….
Liebe Andrea,
vielen Dank für dein Feedback, das freut mich immer besonders.
Liebe Grüße und weiter viel Spaß bei euren Touren
Elke
Und schön hast du das beschrieben, Elke. Ich habe selbst auch vor, bald ein Stück GR 5 (europäischer Fernwanderweg E2) in meiner unmittelbarer Nähe zu erwandern mit als Endziel: zu Hause. Nur noch die Zeit finden.