Eine der 14  Wanderungen des Wupperverbandes steht heute für mich auf meinem Wanderplan. Weites Wasserland, ja so könnte man sie nennen, so wird sie genannt, diese dem Wegzeichen D6 folgende Wanderroute. Wandern an der Dhünntalsperre ist immer wieder ein Genuss, vor allem wenn man ihr sehr nahe kommen darf.

Weites Wasserland  – Wandern an der Dhünntalsperre

Ich starte bereits um 8:00 Uhr in der Nähe des Landgasthof Dhünntal, Navigationsadresse: Kölner Straße 190, 51515 Kürten-Eisenkaul. Ich parke nicht gerne auf einsamen Parkplätzen, deshalb steige ich in diese Wanderung mitten drin hinein.

Landgasthof

Sowohl Parkplatz, als auch den Einstieg in die Wanderstrecke, kenne ich bereits. Im März diesen Jahres, auf meiner Wanderung unverDHÜNNt 2, habe ich hier schon eine wundervolle Frühjahrswanderung bei lausiger Kälte erlebt.

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Dieses Licht, einfach traumhaft

Ganz genauso fühle ich mich jetzt, schon auf der Herfahrt wird mir klar, dass ich wegen der hohen Luftfeuchte, ganz besonders schöne Lichtspiele erleben werde. Die Sonne drängt sich durch die Bäume auf den Waldboden, alles scheint verzaubert in diesem Licht.

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Leicht diesige Aussichten
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Immer wieder diese Lichtspiele, wenn sich die Sonne durch die Bäume schummelt

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Über Kotzberg (genialer Name, tze tze) führt mich die erste Teilstrecke der Wanderroute, auf der ich in den Laubfreien Zeiten sicherlich eher einen Blick auf die Dhünntalsperre erhaschen könnte.

Urlaubsregion Dhünntal

Hier stehen doch tatsächlich Bergische Traumliegen.

Der bergische Schriftsteller Vinzenz Jacob schrieb einst um 1855 ein Büchlein mit dem Titel „Die Naturschönheiten des Dhünntals“ und schwärmt von Bächen und Tälern unter seinem Pseudonym „Montanus“ Von jeher war das Dhünntal als Urlaubsregion beliebt. All das erklären die Informationstafeln hier an dem schönen Rastplatz.

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Ich bin verzaubert von der Schönheit des heutigen Tages

Weites Wasserland_D6 (47)Schicksale im Dhünntal

An anderer Stelle wird erklärt, dass bis zum Jahr 1975 rd. 210 Personen im jetzigen Bereich der Großen Talsperre gelebt haben. Sie alle mussten umgesiedelt werden, erhielten als Ausgleich Rentenzahlungen und Ausgleichsgrundstücke. 67 teils mehrere hundert Jahre alte Häuser wurden abgerissen und abgetragen.

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Ein Gedicht einer Bewohnerin des Dhünntals gibt die wehmütige Abschiedstimmung dieser Zeit wieder.

Ob sie sich umgewöhnen konnten? Wie viele Menschen werden heute noch diese alte Geschichte erzählen, ein noch relativ junge Vergangenheit global gesehen, für manche aber vielleicht mehr als ein halbes Leben, dass dort verbracht wurde. Nicht umsonst haben sich einige Bewohner bis zuletzt gegen die Umsiedelung gesperrt.

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Weites Wasserland_D6 (68) Ich steuere auf Richerzhagen zu. In der Ferne zieht ein Bussard seine Kreise. Ich kann ihn hören, aber nicht sehen und sein Rufen scheint aufgeregtWeites-Wasserland_D6-(65)
Alt und neu so dicht beieinander! Am Ortsende steht einsam und verlassen ein Musterhaus mit dem Spruch versehen „Nichts leichter als das“

Sollte mein Leitspruch werden :-)

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Blick auf die Vorsperre kurz von Viersbach

Hinter Richerzhagen …….

kommt Viersbach und dort sitzt ein Ort echt in der Klemme, nämlich genau zwischen den beiden Vorbecken der Großen Dhünntalsperre „Müllenbach Vierbach“ und dem Vorbecken Richerzhagen“

Weites Wasserland_D6 (102)Und hier wollte ich Pause machen, irgendwie nicht so ratsam, oder?

Totholz, dass sich wunderbar in die Landschaft einfügt. Die Beschilderung an dieser Stelle  ist leider sehr irreführend. Wenn ich hier, entsprechend der Beschilderung, rechts abgebogen wäre…………….., aber bin ich nicht, dank Navi.

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Über ein kleines Brückchen
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an einer weiteren Totholzsitzgruppe vorbei
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Mit einem weiteren Blick auf Richerzhagen
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an einem kleinen, idyllischen Biotop vorbei
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wieder durch verwunschene Waldstücke
Zaungäste
an Zaungästen vorbei
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an einem sehr alten und mühselig sich bewegenden alten Herrn vorbei
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erreiche ich ein winzig kleines Hotel

Und nach kurzer Zeit erreiche ich wieder mein Auto. Nach einer einfach herrlichen Wanderung in morgendlicher Frische. Es empfiehlt sich, aufgrund einiger fehlender Schilder auf dieser Route, eine Wanderbeschreibung mitzunehmen, die Sie als Flyerbox auf der Seite des Wupperverbandes herunter laden können oder hier direkt bei mir: Dhuennhochflaeche_Wanderflyerbox

Fazit

Es werden Ortschaften durchwandert, daraus resultiert ein recht hoher Anteil an geteerten oder asphaltierten Wegeanteilen. Diese Tatsache hat mich aber nicht im geringsten gestört, da ich stets durch schöne Aussichten in die Landschaft von dieser Tatsache abgelenkt wurde.

 

10 Kommentare

  1. Hallo Elke,
    vielen Dank für die tollen Fotos und die schöne Beschreibung. Ich bin schon einige der Wanderwege auf der Dhünnhochfläche gelaufen, dieser ist irgendwie mein Lieblingsweg, meine Seelenbaumel-Träum-Tour, die ich heute schon zum 4. Mal gegangen bin. Die Totholzsitzmöbel :) sehen inzwischen noch toter aus… ;)

    1. Super, das freut mich riesig.
      Für mich ist die bergische Landschaft zumeist ein absoluter Higucker und genauso, wie du es beschreibst, eine Seelelbaumel-Träum-Gegend :-)

  2. Liebe Elke,
    das war ja wieder so eine richtig schöne friedliche Tour zum Genießen. Super schöne Gegend! Da kann ich mir gut vorstellen, wie schwer es für die Menschen gewesen sein muss, ihre Häuser und Heimat zu verlassen. Das ist schon brutal. Aber warum mussten sie umgesiedelt werden?
    Ich würde jedenfalls liebend gern mitwandern, anstatt ins Büro zu fahren bei den Temperaturen. :-D
    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende, viele liebe Grüße
    von Katrin

    1. Hallo liebe Katrin,
      das war schon eine gemütliche Tour. Die Menschen in dem Bereich musste umgesiedelt werden, weil dieses Gebiet nach Abriss komplett geflutet wurde und zur Talsperre wurde :-)
      Hier ist es von den Temperaturen her recht erträglich, nicht so warm wie angekündigt.
      Dir auch ein super schönes Wochenende
      Liebe Grüße
      Elke

  3. Hallo Elke,
    in der Früh, wenn die Sonne noch nicht im Zenit steht und die Luft noch etwas kühl ist, da ist es herrlich zu wandern. Das beweist auch dein Bericht. Die Bilder sind herrlich.
    Es ist immer wieder schön, bei dir zu lesen und Fotos anzuschauen.
    Liebe Grüße
    von Frieder

  4. Hallo Elke,
    also ich muss sagen, das hast du ja mal wirklich klasse Bilder gemacht. Ich empfehle jedem mal das Picasa-Album zu dieser Wanderung anzusehen. Es herrschte ja ein fantastisches Lichtspiel da!
    Die Route sieht wirklich toll aus, wobei ich sicherlich wieder versuchen würde, die Orte irgendwie zu umwandern. :-) So wie auf deinen Bildern zu sehen, könnte man das Bergische Land ja glatt einmal wieder als Wanderziel ins Auge fassen. Dein Bericht spiegelt schon wider, dass du sehr angetan warst.

    Viele Grüße

    Michael

    1. Ja Michael, an dich habe ich dabei auch gedacht, als ich den Bericht schrieb. Es sieht toll aus, mir hat der Weg super gut gefallen, aber es war eben viel Asphalt.
      Naja und die Fotos :-), nach einer Woche Pause jucken die Flosssen :D und das Licht ist so früh einfach toll

  5. Hallo Elke,
    das sind ja wirklich tolle Bilder geworden. Die Lichtrefelexe und – einfälle gefallen mir sehr gut. Der Rest allerdings auch ;-). Und mit „Totholzsitzgruppe“ hast du sicher eine neue Redewendung geschaffen, hihi.
    Liebe Grüße Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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