Wer die Abgeschiedenheit liebt, sich ganz an den Nabel der Eifelnatur begeben möchte, der ist auf dem  stillen Traumpfad Hochbermeler bestens aufgehoben. Ruhige Höhepunkte der gut 10 km Runde sind ein alter Basaltsteinbruch, eine historische Köhlerhütte und die schöne Aussichtplattform Hochbermel. Dazwischen wachsen Ginster, viele bunte Lupinen und Wilde Blumen, deren eifrigsten Besucher die Insekten sind.

Traumpfad Hochbermeler

  • Start/Ziel: Fensterseifen, Parkplatz an der K 8
  • Streckenlänge: 11 km
  • Höhenmeter: 360 m
  • Informationen und GPS Track
  • Traumpfade in der Nähe: Traumpfädchen Boos und Monrealer Ritterschlag (der lässt sich mit dem Hochbermeler gemeinsam laufen, über Zuweg)
  • Der Stumpfarmweg verläuft in der Nähe

So ganz trödelig kann ich diese kurze Distanz dann trotzdem nicht angehen, denn auf dem Traumpfad Hochbermeler sind immerhin einiges über 300 Höhenmeter zu bewältigen. Fix wandere ich durch die kleine Siedlung. So erreiche ich schnell den Startpunkt des Traumpfades und Folge gegen den  Uhrzeigersinn den Symbolen des Traumpfades. Macht es besser als ich, geht mit der Uhr ;-)

Traumpfad Hochbermeler
Über den kurzen Zuweg geht es leicht bergan

Wiesen, Schafe und Figuren begleiten mich schon auf dem ersten kleinen Stück Weg. Die sommerliche Wärme lässt allerdings die Schafe lediglich träge hochschauen, dann mümmeln sie weiter.

Am Portasl des Traumpfad Hochbermeler
Am Portasl des Traumpfad Hochbermeler

Dann mal los auf den Traumpfad Hochbermel

Das kleine Heiligenhäuschen steht so nah an dem Privathaus, dass ich davon ausgehe dass sie dazu gehört, obwohl das in der heutigen Zeit eher ungewöhnlich ist. Ein netter Anblick und gleich davor steht eine gemütliche Tischgruppe.

Heiligenhäuschen oder Kapelle
Heiligenhäuschen
Es wachsen Lupinen auf den Steinen
Lupinen blühen, zusammen mit dem Ginster

Nach einem kleinen Waldstück lande ich schon wieder in Offenlage und stehe an einem Steinbruch, zumindest sieht es so aus. Den hat allerdings die Natur schon weitestgehend zurückerobert. Farne und Lupinen teilen sich den steinigen Boden.

Steinbruch
Ein kleiner Steinbruch

Wieder einmal weit schauen

Auf der Höhe lustwandele ich geradezu auf einem moosigen  Graspfad. Immer wieder erlauben mir Lücken in der Baumreihe den Blick in die Weiten der Eifel. Jetzt, da die Felder so unterschiedliche Färbungen aufweisen, weil das Getreide teils hell, teils dunkel grün ist, die Saat des Mais gerade mal aufgeht, wirkt diese Landschaft geradezu bunt.

Moosige Wege auf dem Traumpfad Hochbermeler
Erneut taucht ein Rastplatz auf. Eine Tafel klärt mich darüber auf, welche Erhebungen am Horizont zu sehen sind. Die Nürburg ist zu erkennen und der Booser Eifelturm ist ebenfalls gut zu sehen. Die hohe Acht streckt ihre spitze Nase auch aus den gemütlichen Wellen der Eifel.

Traumpfad Hochbermeler
Informationstafel mit Angabe der wichtigsten Erhebungen vor mir
Traumpfad Hochbermeler
Was könnt ihr hier erkennen?

Die Sommerwelt ist so herrlich bunt

Nach einer ausgiebigen Pause hier oben und genüsslichen schauen in die Eifel geht es weiter auf schmalem Pfad. Auch hier wachsen hoch und kräftig blühend die Lupinen, auch der Ginster zeigt sich in voller Blüte. Der Kontrast zwischen lila Lupinen und dem gelben Ginster ist einfach nur schön.
Das folgende WEG Stück führt durch einen hohen von Nadelgehölz auf der einen Seite und Laubbäumen auf der anderen Seite begrenztem Waldweg.

Traumpfad Hochbermeler Ginster und Lupinen
Ginster und Lupinen blühen um die Wette

Gar nicht viel weiter erreiche ich die Aussichtplattform, die mir einen Blick in den stillgelegten Basaltsteinbruch erlaubt. Ein herrliches Plätzchen habt ihr hier geschaffen und wer ist schuld, dass ich für 10 km so lange brauche? Na diejenigen, die den Traumpfad geschaffen haben natürlich.

Traumpfad Hochbermeler
Herrlich der Blick in den von der Natur zurück eroberten Basaltsteinbruch

Der stete Wechsel zwischen Wald und Wiese tut gut

Nachdem ich hier oben die Aussicht gründlich genossen habe wandere ich weiter durch den Wald. Ein schmaler Pfad führt mich hinunter und irgendwann lande ich in so einer hellen lichten Umgebung dass ich vor Staunen bald der Mund offen stehen bleibt.

Traumpfad Hochbermeler Zarte Gräser bilden Teppiche unter den schlanken Birken. Die Bank, die wenig später in meinem Gesichtsfeld auftaucht, wird sofort besetzt. Dieses helle grün tut mir unendlich gut.

Rund herum singen die Vögel ihre Lieder und noch immer habe ich keine Ahnung wen ich da alles höre. Egal, es ist schön.

Traumpfad Hochbermeler
Ist das ein Traum?

Buchenwald mit viel Laub zu meinen FüßenAls ich mich endlich wieder erhebe werde ich mit dem Traumpfadesymbol in einem Buchenwald geführt.  Das Bild ändert sich drastisch, viel Grün gibt es zu meinen Füßen jetzt nicht. Dafür raschelt jedoch sehr viel Buchenlaub aus dem vergangenen Herbst und Winter.

Bevor ich mich hierauf überhaupt richtig einstellen kann, gerate ich an den Waldrand. Felder breiten sich vor meiner Nase aus. Das Getreide steht schon recht hoch, zwischendurch schauen vorwitzig ein paar Ginster durch das dichte Grün des Waldstreifens. Die nächste Bank ignoriere ich und wandere weiter.

Weite Wiesen und FElder - Braunfleckiger Perlmutterfalter

Fasziniert beobachte ich die fasrigen Wolken, dazwischen die hin und wieder von dicken Quellwolken unterbrochen werden. Hier und da türmen sich ganze Wolkenberge auf, sie ähneln Sahnehäubchen.

Wolkenspiele

An den Feldrändern wächst Klee und auf diesem lassen sich natürlich Schmetterlinge und Falter nieder. Dieses Exemplar hier nennt sich Braunfleckiger Perlmutterfalter, umgangssprachlich Flattermann genannt, so versicherte es mir Ute, die hier im Blog hin und wieder Gastbeiträge veröffentlicht.

Bläulinge Distelfalter Tagpfauenauge und viele andere Schmetterlinge tummeln sich hier über die Wiesen. Die meistens erkenne ich nicht.

 

Die Historische Köhlerhütte und….

Und schon wieder wechselt die Landschaft. nun geht es für mich wieder in den Wald über eine süße Brücke an toten Baumriesen vorbei,bis zu einer Historischen Köhlerhütte.

Traumpfad Hochbermeler
Köhlerhütte

Tannenwald der schon hohe Farne zu seinen Füßen versammelt hat, wird es weiter bis ich wieder Blumenwiesen erreiche. Bänke, die sich vor mir aufbauen, werden ignoriert. Immerhin bin ich nun schon Stunden unterwegs, bei einer Gesamtstrecke von gerade mal 11 km.

Ein Sahnehäubchen - Wolkenberge
Ein Sahnehäubchen

Die Ruhe der Eifel auf dem Traumpfad Hochbermeler

Mein Blick fällt auf eine große Wiesen. In der Mitte steht etwas Braunes dass ich erst durch heranzoomen mit der Kamera als Reh identifizieren kann. Es lässt sich durch mich auch nicht beeindrucken. Damit liegt es völlig richtig, meine Sprintfreude ist schon Jahre dahin.

Reh in der Wiese
Reh in der Wiese

Getreidefelder dominieren weiterhin das LAndschaftsbild, bis ich am Waldrand an einem riesigen Insektenhaus lande. Ich erinnere mich dass bei meiner ersten Wanderung hier Hornissen in der Nähe brummten, weshalb ich den Abstand zum Insektenhotel damals wesentlich größer hielt als heute.

Insektenhotel
Insektenhotel

Der Traumpfad Hochbermeler kommt zu seinem Ende

Steinhaufen bauen, ein Hobby das seit einigen Jahren die Gemüter erhitzt. Die einen sind dagegen, die anderen finden es toll und wie soll es anders sein, man streitet.

Steinhaufen auf dem Traumpfad Hochbermeler
Steinhaufen auf dem Traumpfad Hochbermeler

So geht eine schöne, sehr entspannende Wanderung ihrem Ende zu. Bevor ich zur Ferienwohnung zurück fahre, kaufe ich noch Erdbeeren & Co für einen Kaffeetisch mit meinen Gastgebern im Haus Am Raßberg.

Traumpfad Hochbermeler Pinterest

8 Kommentare

  1. Hallo Elke,
    ein schöner Bericht über einen mir noch gänzlich unbekannten Weg. Da ich im September Urlaub habe, werde ich mir den Weg mal merken.
    LG
    Ingrid

    1. Huch, den kennst Du noch nicht Ingrid?
      Das ist ein leichter, angenehm zu gehender Weg mit viel weit schauen und September ist eine schöne Zeit für den Kleinen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

  2. Hallo Elke,

    danke für diesen tollen Traumpfadbericht… ach Mensch, im Moment hab ich so wenig Zeit zum Wandern dabei ist das Wetter doch ideal….

    Liebe Grüße und dir ein schönes Wochenende!

    Jörg

  3. Hallo, Elke, ich sehe schon, wir beide haben unterschiedliche Vorstellungen von Wohlfühltemperatur. Während Du vor Wonne jubelst ob dieser Hitze, sehne ich inständig ein Ende herbei! Schon allein die Vorstellung, einen Berg hinauf zu gehen, treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn.
    Aber eines muss man sagen – Deine Bilder sind schön und stimmungsvoll, es war eine Freude, Deinen Bericht zu lesen!
    LGU

    1. Es ist schon sehr heiß, aber wenn ich schon sehr früh los ziehe und genügend trinke, dann geht es mir damit recht gut. Irgendwie habe ich Sorge, dass die dunkle Jahreszeit zu schnell wieder kommt. Mein Hunger nach Licht ist fast unstillbar :-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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