Traumpfad Waldschluchtenpfad

Den Traumpfaden auf der Spur gerate ich heute in das Kannenbäckerland. Kaum zu übersehen, denn auf dem letzten Abschnitt meiner Anfahrt staune ich über mannshohe Keramiken auf Mauern und Straßenbegrenzungen. Für mich ein Grund hier noch einmal her zu fahren, und zu schauen, was diese Gegend in dieser Hinsicht zu bieten hat.

Waldschluchtenpfad (65)Zunächst aber fahre ich zum großen Parkplatz an der L309. Noch ist hier kaum etwas los und etwas verloren steht die Schuhputzstation am Waldrand. Ein Geschenk an die Rückkehrer vom Waldschluchtenpfad, und erst kürzlich hierher gestellt.

Das Wetter ist recht mäßig, der Himmel trist grau, ein Anblick, den wir schon länger nicht mehr hatten.

Aus diesem Grund wähle ich auch heute den nahezu vollständig durch Wälder geführten Waldschluchtenpfad. Im Vorfeld hatte ich hier und da kritische Bemerkungen zu diesem Traumpfad gelesen, die sich besonders auf zugewachsene Wege beziehen. Ich bin also gespannt, was mich erwartet.

Waldschluchtenpfad (68)Die Sitzgruppe am Startpunkt bietet ein sehr naturnahes Erlebnis, da im Beinbereich relativ gut zugewachsen. Da ich ja gerade erst starte, fällt es mir leicht auf eine Rast dort zu verzichten.

Später stelle ich übrigens fest, dass ich wieder einmal einer alten Regel folgend, den Weg entgegen der vorgeschlagenen Richtung bewandere.

Waldschluchtenpfad (69) Der Weg startet auf einem breiten, gut einsehbaren Weg mitten durch einen lichten Wald, später an wilden Wiesen vorbei.

Waldschluchtenpfad (77)

Waldschluchtenpfad (79)

Nach 1,6km erreiche ich die Seehütte. Eine erste Möglichkeit sowohl geschützt, als auch im Freien, eine Rast einzulegen. Für mich natürlich erheblich zu früh, so setze ich meinen Weg also fort. Auf den folgenden rd. 800 Metern wird es sehr natürlich im Wald. Die umgestürzten Bäume sowie die zugewachsenen Wege vermitteln ein wenig Urwaldcharakter.

Waldschluchtenpfad (90)Der Wald bleibt überwiegend hell und freundlich durch die hoch aufragenden Bäume, die sich links und rechts des Weges stellen.

Waldschluchtenpfad (104)Auch Einblicke in die umliegende Landschaft gibt es hin und wieder.

Die Wälle des Limes auf dem Traumpfad Waldschluchtenpfad

Waldschluchtenpfad (118)Bald erreiche ich das Waldgebiet, in dem sich die Wälle des Limes verbergen. Am Waldrand entlang, auf der anderen Seite Höhr-Grenzhausen mit seinen Feldern und Wiesen.

Auf geteerten Weg geht es für sehr kurze Zeit weiter Richtung Bember Mühle.

Waldschluchtenpfad (1) Waldschluchtenpfad (131)

An der Bember Mühle vorbei, die bei dem Wetter auch etwas trübe wirkt, läd an schönen Tagen geradezu dazu ein im Biergarten Platz zu nehmen und bei einem Getränk den Füßen ein wenig Erholung und Ruhe zu schenken.

Waldschluchtenpfad (9)Für mich geht es jedoch weiter, über schmale Pfade dem Katrhedralenwald entgegen.Waldschluchtenpfad (20)Der Eingang zum Projekt „Werden und Vergehen“ geführt auf 250m durch den Kathedralenwald (so nennt man die Wälder mit den hohen alten Buchenstämmen). Leider habe ich keine weiteren Informationen zum Urheber dieses Projektes gefunden.

Waldschluchtenpfad (24)Findet meinen Zuspruch

Eine Arche, gebaut aus Ästen, Schritt für Schritt verdichtet durch jeden, der hier einen Ast in das Bauwerk einfügt.
Eine Arche, gebaut aus Ästen, Schritt für Schritt verdichtet durch jeden, der hier einen Ast in das Bauwerk einfügt.

Ein prämierter Wanderweg ohne Wegepaten

Auch im weiteren Verlauf des Waldschluchtenpfades ergibt sich immer wieder der Eindruck der Naturbelassenheit. Ich muss gestehen, das habe ich so nicht erwartet, suche aber bei meinen selbst gebauten Strecken gerade diese Art Weg gerne aus.

Mir stellt sich nun die Frage, ist der Weg so erwünscht oder ergibt sich die Situation unerwünscht.

Spätere Recherche auf der Traumpfadeseite bestätigt meine Vermutung, dass es hier keinen Wegepaten gibt, der sich engagiert um den Erhalt des Weges kümmert, zumindest wird niemand auf den Traumpfadeseiten angegeben. Andererseits lese ich gerade, dass die Schuhputzstation in Zusammenarbeit mit dem Wegepaten dort platziert wurde. Mmmmh

Große Unterschiede

Der Unterschied zu intensiv betreuten Traumpfaden, wie z.B. der Nette Schieferpfad, ist unübersehbar.

Für mich war der Weg recht spannend (insbesondere wegen des Kathedralenwaldes) und mich stört auf der unaufgeräumte Wald nicht, denn so ist die Natur. Wie es anderen Wanderern damit geht, kann ich nicht einschätzen.

Nachtrag: Der Wegepate eines anderen Traumpfades bestätigt meine Vermutung, dass die derzeitig urwüchsige Beschaffenheit des Traumpfades so nicht erwünscht ist. In Schulungen erhalten die Wegepaten regelmäßig Anleitung, was im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu leisten ist und dazu gehört das Freihalten der Wanderwege. Im Jahr 2014 läuft das Zertifikat dieses Weges ab. Man darf gespannt sein, was sich hier in den nächsten Monaten tut.

Hier noch einige bildliche Eindrücke vom Rande des Weges:

 

23 Kommentare

    1. Die Mühle habe ich ja links liegen gelassen, oder eher rechts :-)
      Irgendwann, an einem warmen Tag, werde ich den Weg erneut begehen, mal sehen welche Eindrücke sich dann ergeben :-)

  1. Hallo Elke
    leider ist dieser Traumpfad kein Einzelfall wie ich so oft selbst in Bitterer Erfahrung das erlebt habe. Jetzt nicht nur bei Traumpfaden, da kann man ja meist echt nicht meckern, generell bei Wanderwegen, wie auch dem Rheinsteig, der ja nicht minder Populär ist. Nun… man mag sich gar streiten, ob der Wanderer überhaupt anspruch auf einen Astreinen Weg hat oder nicht?
    Mir und auch anderen die etwas härter im nehmen sind, macht sowas sicher nichts aus, bei Älteren Leuten, können diese Quer liegenden Bäume quasi eine Sackgasse bilden.
    Wenn sich schon so viel Mühe gegeben wird, den weg an zu legen aus zu schildern etc, dann sollte er auch weiter gepflegt werden, ggf sollten die Traumpfad macher, nachdenken jemand anderen für diesen Traumpfad zu suchen, der ihn deutlich besser Pflegen kann

    1. Ich denke, dass das Problem mit einer anderen Besetzung nicht so leicht gelöst werden kann. Die beiden Westerwald Traumpfade sind einfach schwerer in Stand zu halten, weil dort um ein Vielfaches mehr an Bewuchs ist.
      Bäume können auch die Wegepaten schwerlich aus dem Weg räumen.
      Stark geschotterte oder felsige Wege und Wegstrecken durch Nadelwälder sind von all dem garnicht so betroffen.
      Dem Wegepaten tut man hier leicht Unrecht

  2. Liebe Elke, da hast Du Dich aber sehr geschickt aus der Affäre gezogen – mit ein paar diplomatischen Windungen die Dinge auf den Punkt gebracht ! Gut gemacht!
    LGU

  3. Hallo Frau Bitzer,

    Ja, auch dieser Traumpfad HAT einen Paten! Kaum zu glauben, aber wahr !

    Ich kenne natürlich den Namen, werde ihn hier aber nicht veröffentlichen. Über die REMET in Koblenz kann man ihn aber in Erfahrung bringen. Man könnte nun darüber spekulieren, warum fast alle Kollegen Ihren Namen mit Bild auf der Homepage der Traumpfade zeigen, jener Kollege aber nicht !?
    Unsere Traumpfade sind Premiumwanderwege und sollten, so finde ich es als Pate des Nette-Schieferpfades, auch premium gepflegt sein. Dass Sie kein Problem mit der „Wildnis“ des Waldschluchtenpfades hatten, -das sagen Sie zumindest-, ist zwar sehr schön für Sie, aber die meisten Wanderer werden, da bin ich mir sehr sicher, damit ein Problem haben. Man stelle sich einmal vor, ältere Menschen sollen über umgestürzte Bäume klettern oder drunter hinweg!! Und…wir haben sehr viele ältere Wanderer auf unseren Traumpfaden, was ich auf dem Nette-Schieferpfad immer wieder feststelle. Weiterhin werden sich sicher die Wanderer nicht über „urwaldähnliche“ Wege freuen , wenn die Brennnesseln ihnen die Waden verbrannt und Brombeerhecken ihnen die Beine zerkratzt haben
    Sie merken, ich sehe das Ganze sehr kritisch.
    Wir haben detailierte Vorgaben auf unserer letzten Schulung vor ein paar Wochen erhalten und ich finde es sehr bedenklich, wenn Kollegen diese Vorgaben nich annähernd umsetzen!

    Wenn ICH eine Aufgabe ühernehme mache sie ganz oder gar nicht!

    Mich persönlich freut es natürllich sehr, dass Sie „meinen“ Nette-Schieferpfad als positives Beispiel hervorgehoben haben.

    Danke sehr und noch viel Freude bei Ihren Wanderungen und Berichten.

    Hermann Nördershäuser

    1. Hallo Herr Nördershäuser,

      damit haben Sie die Frage einiger mir bekannter Blog- und Webseitenbetreiber beantwortet. Es ist also NICHT erwünscht, dass ein Traumpfad diesen urwüchsigen Charakter aufweist.
      Im Jahr 2014 wird dieser Weg neu zertifiziert, so erhält er sicher keine günstige Bewertung.
      Ich bedanke mich ausdrücklich für ihre Richtigstellung.
      Viele Grüße und gleichrmaßen viel Spaß weiterhin bei Ihrer „Arbeit“
      Elke Bitzer

  4. Hallo Elke,
    ich mag auch die “Naturbelassenheit”, es gibt eben nicht immer bequeme Wege.
    Das sind doch Pfifferlinge, die du da im Foto festgehalten hast. Die mag ich auch.
    Viele liebe Grüße
    von Frieder

    1. Ha Frieder,
      das passt ja gut. Ich dachte mir schon, dass es Pfifferling sind, aber ich bin mir da nie ganz sicher.

      Die Wälder werden zunehmend so aussehen, weil die Unwetter halt für diese Unordnung sorgen und kein Geld für´s Aufräumen da ist. Das ist für die Natur eine gute Chance sich wieder normal zu entwickeln.
      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Elke

  5. Hallo Elke, wie Du weisst habe ich den Weg ja letzte Woche bei Sonnenschein (und andersherum ;-)) gemacht. Es gibt da schon einige Passagen, da hätte ich mir ein paar Wolken gewünscht… Aber ich habe den Weg auch als gerade richtig empfunden, sicherlich kommt einem so manche Brennessel nahe, aber mit Augen auf kein Problem. Die Mühle ist wirklich toll zum Einkehren und ich finde den Weg auch sehr abwechslungsreich und daher für jedes Wetter geeignet.
    Schönes Wochenende,
    Norbert

    1. Ja Norbert,
      die Geschmäcker sind unterschiedlich und so hat dann auch innerhalb der Traumpfade, jeder etwas für seinen speziellen Geschmack :-)
      Liebe Grüße und Danke für deinen Kommentar
      Elke

  6. Einen angenehmes Wochenende,liebe Elke
    das war ja wieder eine schöne Tour die uns so zeitnah und bildhaft in Schrift und Foto beschreibst.
    Danke dafür gefällt mir gut. Deine Fotos sind einfach immer wieder brilliant in farbe detail und Stimmung einfach wunderschön.
    LG Ilona

  7. Hallo Elke,
    solche reinen Waldwege begehe ich eigentlich nur bei Sonnenschein. Für mich sind sie bei so grauem Wetter zu trist. Zumal ich ohnehin nicht so sehr auf Waldwanderungen stehe.
    Das dort alles so verwachsen, bzw. zugewachsen ist, ist ja nicht üblich für die Traumpfade.
    Wanderer die vielleicht nur gelegentlich mal eine Wanderung machen, könnten vielleicht nicht so prickelnd finden. Dass du dem etwas positives abgewinnen konntest, spricht für deine Naturliebe.

    Viele Grüße

    Michael :-)

    1. Lieber Michael,
      wenn ich das so wahrnehme, sind die Geschmäcker in der Tat verschieden. Ich hätte ja, ebenso wie du, eine solche Wegebeschaffenheit bei einem Traumpfad nicht vermutet und denke das ist so auch nicht erwünscht. Aber Norbert z.B. und auch Rainer finden den Weg so wie er ist klasse und sie sind mit der Einschätzung nicht allein.
      Es ist verflixt schwierig eine Beurteilung hierfür abzugeben.
      Ja, ich streune ja schonmal durch dichtere Gewächse, muss nur nicht gerade mannshoch sein.
      LG Elke

      1. Also, „klasse“ ist jetzt etwas übertrieben. Ich fand den Weg nett und angenehm zu gehen. Sicherlich etwas zu kurz und zu anspruchslos, um ausschließlich wegen dieses Weges eine weitere Anfahrt in Kauf zu nehmen. Das Naturbelassene mag ich persönlich mehr als blankgeputzte „Premium“pfade. Es paßt auch irgendwie zu diesem Weg. Übrigens ist auch der „Saynsteig“ ganz in der Nähe lange nicht so gut gepflegt, wie ich das von anderen Traumpfaden gewohnt bin. Vielleicht ist da der gleiche Pate zuständig? Zugewachsene Passagen, verwitterte und nicht immer perfekte Beschilderungen ist man von Traumpfaden sonst nicht gewohnt. Z.B. war ich heute auf dem „Höhlen- und Schluchtensteig Kell“ (schon wieder Schluchten…) unterwegs. Da gab’s (von einem einzelnen umgestürzten, quer über den Weg liegenden Baum kurz nach Verlassen des Pönterbachtals mal abgesehen) nichts zu meckern. Auch nicht, was die sonstigen Qualitäten des Weges angeht. :-)

        1. Hat er. Ein sehr attraktiver Weg, der vielfältige Eindrücke bietet. Er hätte nur ein paar km länger sein dürfen. Das Wanderwetter war perfekt heute. Und die kleinen Ergänzungen (wenn man schon mal in der Gegend ist…) haben den Tag perfekt abgerundet: Maria Laach, Burg Olbrück und das Rodder Maar. :-)

        2. Aber der liegt da auch schon länger (ich musste nämlich auch schon drüber steigen) und an einer ziemlich blöden Stelle. Für ältere Leute sicherlich auch ein Problem. Ich muß sagen die Kletterpartien über und unter den Weg versperrenden Bäumen hatte ich in diesem Jahr schon auf mehreren Traumpfaden und habe mich dann schon gefragt, wie das so mit der Pflege der Begehbarkeit ist.

        3. Ich hatte bei den ganzen Traumpfaden der letzten Zeit garkeine Probleme auch heute nicht. Wobei die Frühjahrsarbeiten sicherlich länger gedauert haben als in anderen Jahren. Nur im Vergleich zu all den anderen Traumpfaden schneidet der Waldschluchtenpfad mir deutlichem Abstand am schlechtesten ab. Das liegt allerdings nicht nur am Wegepaten, sondern auch an der Streckenführung. Die gefällt mir persönlich in nur wenigen Teilen.

        4. Na, ich frag mich dann schon manchmal, welche Zielgruppe die „Traumpfade“ verfolgen: Wanderer oder Sonntagsspaziergänger einschließlich Gebrechlicher, Kinderwagenschieber etc. Ich meine, es gibt genügend Jedermann-Spazierwege , überall. Wenn hier auch nur halbwegs der Wandergedanke hochgehalten werden soll, stört ein Baum im Weg, über den man nicht mal ernsthaft klettern muß, nicht wirklich. Allerdings fällt schon deutlich auf, daß die beiden Traumpfade im Westerwald deutlich vernachlässigter daherkommen als die in der Eifel. Das wird vielleicht seine Gründe haben. Ob’s stört, muß jeder selbst beurteilen. Wenn der Weg auch an sich nicht so gefällt, stören diese Dinge halt eher.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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