Die Eifel, so unendlich groß und weit. Kaum zu glauben, dass es eine lange Zeit eher als nachteilig galt, ein Eifler zu sein. Heute viel bewandert und bewundert war sie in früher Zeit für die Bewohner ein hartes Pflaster, weil dort nichts Brauchbares wuchs. Drum beweise ich dies und berichte: Vom Schöpfungsweg in die Dreiborner Hochfläche

Auf meiner gestrigen Autofahrt lausche ich einer Sendung im Hörfunk, die sich mit der Kriminalität der Eifel befasst (daraus resultierend die Eifelkrimis). Interessant die Rückschlüsse der Vortragenden, dass eine so ausgesperrte Gesellschaft vom kargen Eifelland eher brutal kriminell gewesen sein sollen. (Um Irrtümern vorzubeugen, es geht hier um die Brutalität der sowieso Kriminellen, nicht darum die gesamte Eifler Bevölkerung als kriminell einzustufen)

Vom Schöpfungsweg in die Dreiborner Hochfläche

Nun, das ist nicht der Grund weshalb ich mich heute in der Eifel bewegen möchte. Lange habe ich heute morgen wieder einmal gegrübelt, wo ich denn nun hin möchte. Ein Wanderfreund aus der Gruppe der Wanderteufel stellt in Form von Fotos seine jüngst begangene Wanderstrecke über den Schöpfungspfad und die Dreiborner Hochfläche vor. Die Fotos haben den Anstoß gegeben mich auf den Weg zu machen. Hier zunächst die Diashow und der GPS Track zur Tour.

DreobornerHochflaeche (1)In Erkensruhr startet die Wanderung auf dem Wanderparkplatz Finkenauel. Ganz in der Nähe befindet sich das Hotel, in dem ich zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen ein Kultur- Wanderwochenende verbrachte.

Am heutigen Sonntag ist es kalt in der Eifel, die Wege könnten gefroren sein und so nehme ich heute die Wanderstöcke mit. Spike freut sich wie Bolle und kurbelt seinen Schwanz in schneller Drehbewegungen. Nichts mehr von lädierter Pfote zu sehen.

Sehr schnell verschwinden wir im Wald und damit auf dem Schöpfungsweg. Die folgenden Fotos zeigen wie herrlich warm sich diese Umgebung anfühlt und wie abwechslungsreich sie durch die verschiedenen Waldtypen ist.

_EBL8598Der Weg hat mich so sofort aufgenommen und ich bin mitten im schönsten Wanderflow. Die Sonne, die durch die hohen Bäume blinzelt setzt dem ganzen noch eine glanzvolle Krone auf. Ich liebe diese Art Gegend unglaublich und doch freue ich mich, als wir uns der Dreiborner Hochfläche näheren, denn das bedeutet Tageslicht in Vollversion.

_EBL8609

Bin ich froh über meinen spontanen Entschluss hierher zu fahren.

Die Dreiborner Hochfläche

Die Dreiborner Hochfläche hat eine sehr lange Entstehungsgeschichte. Die früher bewaldeten Flächen wurden gerodet, um sie für Ackerbau nutzbar zu machen. Das ging schon in den Jahren 5500 vor Chr. los. Später wurde Holz für Haus- und Schiffbau benötigt.  Das Weidevieh hat dafür gesorgt, dass junge Baumsprösslinge gleich aufgefuttert wurden.

Im Spätsommer 1946 wurde  aus der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein militärisch genutzter Bereich. Es gab keine Bewirtschaftung mehr und so konnte sich die Natur ihr Gebiet weitgehend wieder zurück holen. Die schweren Panzer verdichteten den Boden derart, dass s.g. Panzertümpel entstehen konnten, die heute noch einigen Amphibienarten eine Heimat bieten. Auf meinen Wanderungen durch die Wahner Heide und die Drover Heide, bin ich auf ähnliche Entstehungsgeschichten von Naturschutzgebieten gestoßen.

Genug Geschichte. Seht euch die Fotos an. Sie zeigen eine wunderschöne Landschaft, karg aber trotzdem abwechslungsreich. Besenginsterheide säumen die Wege, Gräser wachsen dort in großer Fülle und ich kann mir vorstellen, dass es hier im Sommer nun so schwirrt und summt.

DreobornerHochflaeche (29)Wie lange ist es her, dass ich bei solchen Temperaturen in der Sonne sitzen konnte. Ich verbringe eine ganze Weile damit, einfach nur zu sitzen und zu genießen.

Einen kleinen Einblick in die Umgebung

DreobornerHochflaeche (33)

Meine Winterwanderungen sind meist um die 12-14 km kurz, heute hätte ich mir eine Verlängerung gewünscht. So genussreich wandern endet meist viel zu schnell.

_EBL8721
Erkensruhr, da wo die Welt zu Ende ist :-)
_EBL8714
Das Hotel Eifelgold Rooding
Wir (mein Kollegium) hatten es sehr bequem dort. Das Essen ist allerdings sehr feudal und stets mit mehreren Gängen vorgesehen.

_EBL8713Ein herrlicher Wandertag geht zu Ende. Auch wenn die Rückfahrt über die A1 an der Leverkusener Brücke einspurig geführt, auf laaaaaangsame Weise endet, war der Tag für mich ein voller Erfolg.

 

15 Kommentare

  1. Was für ein Tag !!!
    Ich bin begeistert von dem tollen Wetter
    und deinen wunderschönen Landschaftsaufnahmen.
    Kann mir vorstellen, dass du da gerne noch weiter gewandert wärst.
    Einen ganz lieben Gruß
    Uschi

  2. Hallo Elke,
    wow was für ein schöner Sonnentag – das kann ich mir vorstellen, daß Ihr Beide das Wetter und die tolle Eifel genossen habt – das wäre auch für uns was gewesen.
    Liebe Grüße aus dem Schwobaländle
    Angelika

  3. Liebe Elke, das sind ja mal wieder prachtvolle Bilder, damit kommt diese Tour natürlich in unser Vormerkheft!! Teile der Dreiborner Hochfläche haben wir bereits im Sommer genossen – herrliche Schmetterlinge und natürlich den Hirschausguck!
    Aber: die Theorie bezüglich Kriminalität erscheint mir doch reichlich gewagt!!!! Ich bin da natürlich befangen, weil meine beiden Eltern aus der hinteren Eifel stammen und das waren ganz brave Leute !
    Liebe Grüße Ursula

    1. Ja, ich hatte gesehen, dass ihr in der Ecke beim Hirschausguck gewandert seid.
      Ich denke auch, dass der überwiegende Teil der Eifelbevölkerung ganz brav war und vor allem hart gearbeitet hat.
      Ich freue mich jetzt schon auf die Schmetterlings-Flatterzeit :-)
      Einen lieben Gruß an euch
      Elke

  4. Hi Elke,
    da hast du Recht. Das ist eine wirklich tolle Ecke der Eifel, wo ich auch immer wieder gerne unterwegs bin. In Erkensruhr gab es mal ein privates Tagungshaus, in dem wir 3-4 mal im Jahr konferiert haben und uns dann zu Wanderungen aufgemacht haben. Leider wurde das gemütliche Häuschen verkauft… Aber das hält uns nicht davon ab, trotzdem Wanderungen dort zu unternehmen ;-)
    Danke für die tollen Fotos!
    LG
    Axel | OUTDOORSEITE

    1. Hoi Axel,
      das ist ja wirklich schade. Solche Häuschen für berufliche Dinge zu nutzen und dabei noch das Vergnügen auf schöne Wanderungen zu haben,ist ein Gewinn.
      Danke dir für den Kommentar :-)
      LG Elke

    1. Ach Frank, solche Tage sind im Augenblick die Rettung fürs Gemüt :-)
      Die Fotos entstehen bei dem Wetter wie von selber, macht sehr sehr viel Spaß :-)
      LG auch an dich und weiter feste die Daumen gedrückt für die Zukunft
      Elke

  5. Sei der erste, dem dies gefällt :-) Geschafft! Klasse, dass du so einen sonnigen Wandertag erwischt hast und in dieser tollen Gegend. Die Wanderung werde ich mir merken für nächsten Sommer. Gibt es Einkehrmöglichkeiten? Als gezwungener Wochenendwanderer macht das trübe Wetter es mir nicht leicht in den letzten Monaten – Sonnige Tage sind meist Arbeitstage :-( Die gute Nachricht ist, dass es langsam länger hell ist draußen, sodass man in 2 Wochen schon richtig den Unterschied merkt.

    1. Ja und es war ein Sonntag mit Sonne. Diesen Vorzug haben Berufstätige ja auch in der hiesigen Region an den WE eher wenig gehabt.
      Bald kann man auch am Nachmittag noch ein Ründchen draußen drehen, dann bleibt es lange hell- Das werde ich eifrig nutzen :-)

    2. Ach Guido,
      ich vergaß dir zu sagen wo Einkehr möglich ist. Also in Steinfeld in der Nähe des Klosters und in Sötenich, Start- und Endpunkt der Wanderung. Empfehlenswerte Lokalitäten kenne ich aber leider nicht. :-(

        1. Ach Guido,
          in meinem Kopf herrscht Chaos. Nein, auf dieser Strecke sind mir Einkehrmöglichkeiten nicht bekannt, außer evtl. dieses Hotel Roding in Erkensruhr. Sonst müsste man nach Gmünd fahren, schätze ich.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.