Die Bruder Klaus Kapelle steht mitten auf einem Feld in Wachendorf. Ihre besondere Bauweise und Form, sowie der Standort sind etwas ganz besonderes. Peter Zumthor hat hier ein Bauwerk geschaffen, dass Spiritualität geradezu herausfordert. Ein Grund für mich sie aufzusuchen und ein wenig drum herum zu wandern. 

Über die Felder zur Bruder Klaus Kapelle

112 Baumstämme im Wald von Bad Münstereifel für das Innengerüst der Kapelle geschlagen. Die wurden zu einem eher kleinen, zeltartigen Raum zusammengefügt, der nun in vielen Schichten mit Beton aus einer Mischung aus rötlich-gelben Sand, Flusskies und Zement verkleidet wurde. Als der zwölf Meter hohe Turm fertig war, köhlerten die Scheidtweilers und ihre Helfer aus Familie und dem Freundeskreis die Baumstämme durch ein drei Wochen brennendes Feuer aus. Auszug aus:
Mechernich Nationalpark Eifel

Bruder Klaus Kapelle

Einige Tage zuvor war ich wieder einmal im Blog EifelSüchtig unterwegs. Immer wieder erfahre ich hier Inspiration für eigene Wanderung. Die Tour zur Bruder Klaus Kapelle in Wachendorf  sollte es dann heute sein.

  • Mein GPS Track zum Rundwanderweg „Über die Felder zur Bruder Klaus Kapelle“
  • Ich rechne mir aus, dass nach dieser kleinen, überschaubaren Strecke rd. 11 km,  noch Zeit für einen Besuch der Burg Satzvey bleiben würde und eine Tasse Kaffee.- Gut gerechnet – stellen wir hinterher fest.

Auf nach Wachendorf zur Bruder Klaus Kapelle

Über die Felder zur Bruder Klaus Kapelle
Wir müssen erst über die Felder zur Bruder Klaus Kapelle

Wir starten in Wachendorf, auf dem Parkplatz der Bruder Klaus Kapelle. Damit die Kapelle ungestört vom Lärm der anfahrenden Autos auf ihrem Feld stehen kann, befindet sich der Parkplatz einige 100 m entfernt.

Wir wandern also so dahin, plauschen und wandern und plauschen und schwupps steht sie schon da.

BruderKlausKapelle (7)
Blick durch die Deckenöffnung

Leider ist fotografieren in der Bruder Klaus Kapelle  nicht erlaubt, das Schild sehe ich beim hinaus gehen, da waren die Fotos schon auf dem Chip. Faszinierend  dieses Bauwerkes, das innen vollkommen anders aussieht, als es die äußere Fassade vermuten lässt. Peter Zumthor hat dieses Wunderwerk entworfen.

 

 

 

Kolumba – Auch ein Werk von Peter Zumthor

Wer im Kölner Raum lebt, sollte sich Kolumba nicht entgehen lassen, ebenfalls von Zumthor entworfen. Einen Bericht von mir finden Sie unter: Auf den Spuren von Peter Zumthor – Kolumba in Köln

Der Hirte und seine Schafe

Welch eine Metapher ausgerechnet neben der Kapelle eine Schafherde mit Hirten vorzufinden. Einzigartig der Standort der Bruder Klaus Kapelle, verlangt es nach einzigartigen Nachbarn. Die Herdentiere werden gerade von kräftigen Kerlen zu Boden geworfen werden, um ihnen Farbkleckse ins Fell zu malen und die Hufe nach krankhaften Veränderungen zu untersuchen.

Schafherde an der Bruder Klaus Kapelle

Hütehunde umkreisen die Herde und treiben sie so immer wieder zusammen. Ich nehme an, die Herde konzentriert sich so mehr auf die Hunde und merken nicht, dass der große Mann in ihrer Mitte die eigentliche „Gefahrenquelle“ ist.

Eine ganze Weile schauen wir zu, mich interessieren vor allem die großen Gehörnten in der Herde, sie ragen schon extrem aus der Masse der flachen Weißschafe heraus. Irgendwann habe ich das Gefühl, dass die Hütehunde sich mehr für Spike interessieren, als für ihren Job, denn der oben im Bild wird schon weg gesperrt. Da ziehen wir doch lieber weiter.

Weite Eifellandschaften

Die nun folgenden Wirtschaftswege bieten tiefe Einblicke in die umgebende Landschaft, genauso hatte ich mir das vorgestellt. Sonne über uns, weite Landschaft um uns herum.

Feldwege in der Nähe der Bruder Klaus Kapelle
Winterliche Eifellandschaft
BruderKlausKapelle (61)
Auch der Winter ist schön

Selbst die Waldwege lassen die Sonne durch, die Wege sind schön trocken und das Wandern tut unendlich gut.

Mein Hund Spike auf dem Feldweg am Kiefernwald
Spike fühlt sich so wohl

Ein Blick auf das kleine Dörfchen Holzheim. Bald erreichen wir das Eschweiler Tal und die dazu gehörigen Kalkkuppen. Hieraus resultieren auch die eher trockenen, durchlässigen Böden, Nadelgehölz gehört dazu und gibt der Landschaft einen etwas mediterranen Charakter.

Blick auf Holzheim
Dunst liegt über den Feldern – Blick auf Holzheim

So schöne Wiesenwege am Waldrand

Stille

Dort auf der Wiese, ganz in der Nähe des Loch 6 (Golfanlage Bad Münstereifel), sitzt Conny auf der Sonnenbank.

Bald wird es hier wieder eine Menge Schlüsselblumen geben. Ups da kommt mir doch eine lebhafte die Erinnerung. Hier war ich schon einmal mit Hans Eberhard und Ursula. Hier geht es zum Bericht

Zum Schloss Wachendorf

Über Feldwege, an Wiesen vorbei laufen wir wieder in Wachendorf ein und erreichen das Schloss Wachendorf.

Leider dürfen wir nicht auf das Gelände,  das Recht ist den illustren Gästen, die dort heiraten oder feiern wollen, vorbehalten. Seit 1896 befindet sich das Wasserschloss im Familienbesitz, das erstmalig 1190 erwähnt wird. Seit der Renovierung in 2006 ist die Beletage (schönste Etage des Schlosses) so komfortabel eingerichtet, dass die Miete derzeit mit 2.900€ angegeben ist. Puh….

Schloss Wachendorf
Schloss Wachendorf

Wie herrlich muss das hier im Sommer aussehen, wenn die Bäume ihre belaubten Zweige schützend zu einem Dach über dieser wunderschönen Allee zusammenfügen.

Eine Baumallee

Kaffee an der Burg Satzvey – Pustekuchen

So langsam entwickelt sich bei uns der Kaffeedurst. Klar wir haben uns die ganze Zeit sehr angeregt unterhalten, da können die Münder schon mal trocken werden. Also freuen wir uns, dass wir bald den Parkplatz erreichen. Die eigentlich kurze Anfahrt nach Satzvey wird kreativ verlängert. Der Akku meines Navis ist leer und mangels Kabel auch nicht wieder aufladbar. Raten in welcher Richtung Satzvey liegt missglückt. Mein Smartphone zeigt dann die etwaige Richtung an und so landen wir dann doch noch an der Burg.

BruderKlausKapelle (148)Burg Satzvey ist eine der schönsten Wasserburgen, die ich kenne.

Die Burg ist seit 300 Jahren in privatem Besitz. Zur Erhaltung des Gemäuers hat es sich als sinnvoll und lukrativ gezeigt, regelmäßige Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Mittelalterliche Spektakel und z.B. die Burgweihnacht sind legendär und über die Grenzen Deutschlands bekannt.

Leider bekommen wir keinen Kaffee, dafür sehen wir Wiederaufbauarbeiten zu. Es hat Mitte Januar einen Brand gegeben. Ein Glück, es ist nur ein kleiner Teil, nämlich Gastronomie „Da Marcello“ und die Veranstaltungsbühne im Gutshof betroffen. Hier ein paar Einblicke …

Damit es noch was wird mit unserem Kaffee, fahren wir weiter nach Bad Münstereifel. Ja wir finden hin, auch nicht sooofort, aber im erträglichen Zeitrahmen. Oh Wunder, am Bahnhof sind Parkplätze frei. Wir stellen Connys Auto dort ab und schlendern Richtung Innenstadt.

Bad Münstereifel – Da gibt es Kaffee

Das Cafe „T“  gleich am Anfang der Geschäftsstraße ist unser spontanes Ziel. Sehr kluge Wahl, haben wir dann festgestellt. Die Zucchinilachstorte ist der Knaller. Dafür würde ja sogar ich den Kochlöffel schwingen, dies vermeide ich in den letzten Jahren eher. Überhaupt waren alle Teller, die ich in der Zeit besichtigen konnte, mit ansprechenden Nahrungsmitteln bestückt. Also meine, nein unsere absolute Empfehlung.

Nach beinahe 1 1/2 Stunden machen wir uns träge auf den Weg nach draußen. Ein kleiner Gang durch den Ort gönnen wir uns noch, bleiben hier und dort stehen um besondere Kleidungsstücke zu bewundern, besuchen einen Hutladen und probieren die verschiedensten, sehr hübschen Kopfbedeckungen an.

Übrigens ist in Bad Münstereifel ein Factory Outlet geplant. Ungefähr 30 Häuser hat der Investor aufgekauft. Das alte Heinocafe ist umgesiedelt ins Kurhaus. Viele leer stehende Geschäfte sind an der Straße zu sehen, in vielen wird gewerkelt. Ob das was wird, eine denkmalgeschützte Innenstadt zum Verkaufstempel umzufunktionieren?

Irgendwann beschließen wir dann doch die Rückfahrt anzutreten, nach einem rundum gelungenen Tag, mal ganz anders erlebt und sehr sehr schön. Conny findet zielsicher heim, das darf nicht unerwähnt bleiben.

 

10 Kommentare

  1. Deinen tollen Fotos sieht man das *Traumwetter richtig an
    und ich war wieder gerne mit dir wandern liebe Elke.

    Habe mir eben auch so meine Gedanken gemacht über die kleinen Lädchen in der Altstadt
    und hoffe von Herzen, dass sie auch überleben können.
    Bei uns ist es ganz übel geworden und man sieht fast nur noch leere Geschäfte in der Innenstadt.

    Ganz sonnige Grüsse zu dir
    Uschi

    1. Die Innenstädte, liebe Uschi, sehen vermutlich fast überall so aus. Schade, denn die ganze Harmonie wird gestört, wenn Investoren manchmal eine Stadtmitte geradezu fehl verplanen.
      Ich hoffe, dass Bad Münstereifel eine schöne Lösung erfährt.

      LG und noch viel Spaß mit deinen Enkeln
      Elke

  2. Auf diesen Bericht habe ich doch die ganze Zeit gewartet, wollte ich doch sehen, wie Dir der Weg gefallen hat. Anhand der Bilder konnte die Strecke noch einmal mitverfolgen. Nach dem Geburtstagsnachmittag eine herrliche Entspannung!
    Liebe Grüße Ursula

    1. Ja Ursula,
      ich bin ein klein wenig im Verzug mit meinen Berichten. Der Weg war ganz genauso, wie ich ihn mir gewünscht hatte, so schöne Weitblicke.

      Euch wünsche ich noch einen schönen, entspannten Abend.

      Liebe Grüße
      Elke

  3. Haste doch wieder deine Portion Kieferbäume abgekriegt ;-) und schon wieder mit Sonne und blauem Himmel. Ich werde echt langsam neidisch :-) Hier ziehen wieder graue Wolken vorbei, vom kräftigen Wind vorangetrieben und der Wetterbericht fürs Wochenende… na ja… – Tja, Verkaufstempel in denkmalgeschützter Innenstadt: ich glaube, du hast zurecht deine Zweifel. Aber wer weiß, dem Bau wird wohl eine sinnvolle Marktstudie vorangegangen sein. LG, Guido

    1. Ja Guido, ich hatte wieder diese herrlichen Kiefern.
      Du die Wanderung war am 29. Januar, ich bin mit meinen Berichten etwas in Verzug und es stehen noch zwei aus.
      Marktstudien, ja die sind immer so, wie sie der Auftraggeber haben möchte. Ich bin gespannt, ob sich das Ganze wirklich lohnt.
      Liebe Grüße an euch und ich hoffe dass bei euch mal am WE die Sonne scheint. Ist ja Betrug am Arbeitnehmer, das Wetter :(
      LG Elke

      1. Solange die denkmalgeschützte Innenstadt nicht baulich bzw. durch allzu grelle Reklame beeinträchtigt wird, sind mir florierende, attraktive Läden allemal lieber als die allgegenwärtigen Leerstände oder 1-Euro-Läden. Ich hoffe, daß Stadtspitze und Investor sich des historischen Werts und des besonderen Flairs der Innenstadt bei der Gestaltung bewußt sind.

        1. Ja Rainer, so denke ich grundsätzlich auch. Die Furcht, dass bauliche Maßnahmen dem historischen Flair schaden, habe ich aber besonders. Hoffen wir mal das Beste :-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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