Romantischer Rhein, so heißt die Webseite, auf der ich eine Zukunftsvision über 14 Premiumwege erlesen kann. Unter diesen 14 Premiumwegen, die sich im Zertifizierungsverfahren durch das Deutsche Wanderinstitut befinden, entdecke ich auch die mir bereits bekannten Traumpfade:  Saynsteig, Waldschluchtenweg, Wolfsdelle, Rheingoldbogen und die Traumschleife:  Mittelrheinklettersteig.

Apollinaris Schleife

Also gibt es da für mich noch einiges zu wandern und das finde ich ausgesprochen gut. Mit der Apollinaris Schleife fange ich also an. Die Anfahrt ist kurz, bei dem Wetter – trocken aber reichlich duster,  sehr passend.

ApolinarisSchleife (2)An der Apollinariskirche, das Schmuckstück am Rhein, auf dem Apollinarisberg platziert. Am Fuß des Berges wurden 1892 christliche Gräber aus der Römerzeit entdeckt, lt. Wikipedia. Ich besuche diese Kirche und die Umgebung sehr regelmäßig, oft bevor ich nach Linz zu meiner Familie fahre.

Die Fotos am morgen sind eher mäßig geworden, daher verlege ich eine Präsentation einiger Ansichten an den Schluss des Berichtes, da am Ende meiner kleinen Tour das Wetter nämlich richtig kaiserlich wurde.  So begnüge ich mich mit dieser, meiner Meinung nach recht gelungenen Aufnahme, vom die Stadt Remagen segnenden Franziskus.

Winterliche Wälder

Ich gebe zu, es war ziemlich schwierig heute mit dem Weg in Kontakt zu kommen. Das Wetter trübe, der Wald mit Matschfurchen durchzogen, der Laubteppich inzwischen farblos und trocken. Wenn aber das grüne Laub an den Bäumen baumelt und die Welt wieder in bunteren Farben glänzt, dann wird die Wegeführung zweifellos den überwiegenden Teil der Wanderer ansprechen. Es wird himmlisch grün sein.

An dem kleinen Weiher am Waldschlösschen vorbei gelange ich auf die Höhe oberhalb des Haus Calmuth. Ich wollte ja hin, bin aber dann doch auf dem Wanderweg geblieben. Jetzt bereue ich, dass ich nicht neugierig genug war.

ApolinarisSchleife (8)

Was da so intakt aussehend durch die Bäume schimmert ist eine altes Kopierwerk der IFU = Internationale Film Union. Bis 1996 wurden hier schwarz/weiß Kopien alter Klassiker hergestellt. Seeeeehr interessant, finde ich!

ApolinarisSchleife (9)Auf den ersten, fast 6km habe ich keine Bank gefunden, auf der ich mein Frühstück hätte einnehmen können, so begnüge ich mich einen Holzstapel als Ablagefläche zu benutzen. Sitzen ist doch ein viel zu hoch eingeschätzter Luxus :-)

ApolinarisSchleife (13)

Schutzhütte Scheidskopf und Pause

Es geht weiter durch Wald, zweispurig wie man hier sehr schöne sehen kann und bergauf, das sieht man nicht :(
Nach der Biegung bin ich dann auf der Höhe und gelange auch in offeneres Gelände. Himmel über mir, wenn auch reichlich grau und verhangen. Ich erreiche die Rasthütte auf dem Scheidskopf, hier wird dann das Frühstück vollendet, etwas getrunken und die teilweise gelb schimmernden Rapsfelder bestaunt. (Und schon gibt es sanfte Korrektur, es handelt sich hier um Senfsamen, wie Guido in seinem Kommentar so schön erläutert. Ganz lieben Dank dafür :-)  )

ApolinarisSchleife (16) ApolinarisSchleife (18)Hier kann ich einen Blick auf die Landskrone werfen. Zu meinen Füßen riecht es sehr streng. Puh die haben Jauche auf die Felder gekippt, das ist schon ein reichlich scharfer Geruch, weil offensichtlich noch sehr frisch. Also lege ich einen Schritt zu, um dann alsbald wieder Richtung Wald zu wandern.

Abwechslungsreich ist der Weg ja, da gibt es keinen Zweifel. Ein kleiner Waldlehrpfad informiert über hier vorkommende Baumarten und ein durch Waldbrand entstandenes Heidegebiet lockert das Ganze noch auf.

ApolinarisSchleife (24) ApolinarisSchleife (25) ApolinarisSchleife (28)

Übrigens, was die ersten knapp 6 km vermissen lassen, wird auf der zweiten Hälfte des Weges schnell aufgeholt. Ich habe die Rastplätze und Bänke in dem GPS Track eingezeichnet.

An einem Wanderparkplatz am Lützelbachhof treffen wir auf andere Hundehalter mit ihren Hundedamen. Etwas ziert sich Spike, wenn er schon eine längere Zeit unterwegs ist, will er nicht mehr so viel rasen. Nachdem die jüngere Hündin aber ständkig um ihn herum rennt, in Erwartung mit ihm herum jagen zu können, ist es mit seiner vornehmen Zurückhaltung vorbei.

ApolinarisSchleife (32) ApolinarisSchleife (52)

Und dann will er und darf nicht :(, was für ein mieses Leben. Ich empfinde tiefes Mitgefühl! So ziehen wir denn weiter und lassen den Rest ihre Gassirunden drehen.

Einige Höfe streifen wir auf unserem Weg hin zum Rhein, denn weit ist es nicht mehr bis zum Ende unserer heutigen Tour. Etwas ziert er sich noch, der Weg, macht ein paar Schlenker, aber dann bleibt ihm nichts anderes übrig als mich zurück zur Kirche zu leiten. Denn bei knapp 14 km ist ja Schluss, so steht es geschrieben.

ApolinarisSchleife (33) ApolinarisSchleife (35) ApolinarisSchleife (36) ApolinarisSchleife (38) ApolinarisSchleife (39) ApolinarisSchleife (40)

Ein paar Fotos mache ich dann bei strahlend blauem Himmel und auch das Kircheninnere wird von mir nicht verschont. Nachdem das getan ist, fühle ich mich ausgesprochen zufrieden. Zurück zum Auto, Spike eingeladen und innerhalb kurzer Zeit wieder heim gefahren.

Der Weg war, wie bereits erwähnt, abwechslungsreich und schon perfekt ausgeschildert. Ich weiß nicht ob an den Wegen noch gearbeitet wird, es wäre sehr nötig. Meist habe ich breite Passagen vor gefunden, wenig Asphalt und Teer (hat mir gut gefallen) dafür hin und wieder Pfade. Ich wäre gespannt auf eine Wiederholung im Sommer, wenn die Sonne heftig herunter scheint, findet man auf diesem Weg reichlich Schatten.

Im Blog von Angelica Hocke gibt es einen Erlebnisbericht zur Loreely Extratour und bei den Wanderreportern von Karin Huenerfauth- Brixius einer zum Breisiger Ländchen. Schaut doch mal hinein

IdeemediaRheinschleifenSeit Oktober 2014 gibt es einen Wanderführer zu den neuen Rheinschleifen aus dem ideemedia Verlag.  Neu ist in den aktuellen Ausgaben zur Reihe „Schöneres Wandern“, dass am Ende der Beschreibung eine Aussage über die Begehbarkeit mit Hunden eingefügt wurde.

Für mich als Wandererin mit Vierbeiner ist das eine sehr wichtige Komponente. Prima, dass sich der Verlag immer wieder den Ansprüchen der Wandergemeinschaft anpasst.

21 Kommentare

  1. Argh, ich war heute Morgen da. Bin im Uhrzeigersinn gelaufen. Da habe ich mich direkt mal verlaufen. :-)
    Die Schilder konnte ich einfach nicht richtig interpretieren, eventuell ist das in gegengesetzter Richtung anders. Habe dann unwissentlich 2km oder so abgekürzt.

    Ist wirklich eine nette Runde. Nicht spektakulär, aber nett. Auch für Läufer geeignet. Da würde ich dann tatsächlich das Belaufen im Uhrzeigersinn empfehlen. So hat man am Ende noch den Ausblick auf die Kirche und Remagen und ein paar nette Trailstrecken bergab.

    Danke für den Bericht, hat mich motiviert die Strecke mal zu belaufen. :-)

    1. Ich musste jetzt doch lachen, denn im ersten Jahr meiner Wandertätigkeit habe ich mich grundsätzlich verlaufen, trotz riesiger Schilder. :-)

      Sektakulär ist sie nicht, das stimmt, siegibt einem einfach Ruhe und Frieden, wenig Aufregung, es sei denn Mann! verläuft sich ;-)

      Mich freut es aber total, dass ich ein Feedback bekomme.
      LG Elke

      1. Ja, Feedback zu geben ist mir auch wichtig. Ich selbst lese es ja auch gerne. ;)
        Wanderblogs sind für Gelände-, Landschaftsläufer ja gold wert. Tolle Fotos, oftmals detaillierte Beschreibungen .. da bekommt man (oder konkret .. ich) häufig gute Ideen, wo man demnächst mal hin muss. :)

  2. Mir gefällt das erste Bild ganz besonders, Elke. Ich kenne Remagen sonst nur von dem gleichnamigen Kriegsfilm.und wer weiß, was die da für ne Kulisse genommen haben. Die gelben Blümchen werden von vielen als Rapsfelder bezeichnet, es handelt sich aber um Senfsamen, von den Bauern im Herbst als Gründünger angebaut; im Frühling wird es dann umgepfügt und bereichert den Boden mit kostbaren Stickstoff, z.B.; inzwischen bedeckt es den Boden und hält ihn frei von Unkraut. Und duftet so schön ;-)

    1. Vielen lieben Dank für deine ergänzende Erklärung. Ich sollte mal genauer hinsehen, was alles auf Feldern wächst und wie ich es unterscheide :-)
      Lieben Gruß ins belgische Sturmland
      Elke

    2. Der US-Film „Die Brücke von Remagen“ wurde in Tschechien gedreht. Die Moldau spielt den Rhein aber ziemlich glaubwürdig. ;-)
      Mit den historischen Tatsachen nimmt es der Film aber wiederum nicht so genau. Ist ja auch keine Dokumentation.

  3. Solch eine zweigeteilte Wanderung hat doch auch was liebe Elke ;-)

    Zum Abschluss noch solch sonnige Fotos sind super und die Kirche schaut von außen und innen auch wunderschön aus.

    Schön war es wieder mit dir unterwegs zu sein.

    Ich wünsche dir ein zauberhaftes Wochenende
    und schick ganz sonnige Grüsse zu dir

    Uschi

  4. Schöne Fotos wieder, liebe Elke. :-)
    Ich bin auch mal wieder etwas lahm gelegt, und freu mich, wenn ich deine Bilder und Beschreibungen genießen kann. Ich mag ja diese karge stille Natur in den Wintermonaten unglaublich (die tiefen Matschfurchen allerdings weniger). Deine Fotos geben für mich super wieder, wie schön die Natur auch im Winter ist.
    Ich schicke dir und deinem Spike einen ganz lieben Wochenendgruß
    Katrin

    1. Liebe Katrin,
      ich schicke dir auf jeden Fall erstmal einen dicken Genesungsgruß- und wunsch. Der Winter hat zweifellos seine schönen Seiten, aber auf das beginnende Frühjahr freue ich mich doch besonders :-)
      Lass die Welt sich mal wieder ein wenig langsamer drehen und werde schnell wieder fit.
      Ganz liebe Knuddelsgrüße
      Elke

  5. Ach herrje, da kribbelt es schon wieder in den Füßen. Leider komm ich im Moment kaum zum Wandern. Danke für die schönen Bilder!

    Liebe Grüße aus Hessen, Jörg

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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