Der Plan war gefasst: Ostersonntag sollte es an die Mosel gehen.
Eine tolle Strecke hatte ich mir ausgedacht, sie schon auf mein Garmin transportiert und den Rucksack gepackt.

Tanja erschien pünktlich 7:30 Uhr, sie verlässt sich bei der Planung immer darauf, dass ich schon etwas Gescheites aussuche, und so konnten wir planmäßig los. Nur der Plan hatte sich inzwischen geändert. Aus einer Moselwanderung wurde innerhalb weniger Minuten eine Rheinsteig Wanderung. Fragt mich jetzt bloß nicht nach dem „Warum“

Rheinsteig – Braubach + Kamp Bornhofen

  • Start: Braubach Bahnhof
  • Ziel: Kamp Bornhofen Bahnhof
  • Streckenlänge:  19,03km
  • Höhenmeter auf/ab:  723m / 707 m
  • GPS Track

Braubach-KampBornhofen (3)Wir parken in Braubach am Rhein und wandern zügig durch die Straßen der Stadt, zunächst hoch zur Marksburg, die ich vor einigen Wochen schon einmal besucht hatte.

Schon hier steht fest, eine Schlusseinkehr in diesem netten Städtchen wird es auf jeden Fall geben. Hier die Diashow dieser Tour.

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Marksburg

Wir erreichen die Marksburg bei allerbestem Wetter und vor allem vor dem zu erwartenden Besucheransturm. Noch steht kein einziger Bus auf dem großen Parkplatz unterhalb der Burg. Also entschließen wir uns nun schon, nach 800m Wanderung, zu einer Kaffeepause.

Einen Kaffee später wurde die Burg erobert, überrannt, eingenommen von Hundertschaften Touris. So suchen wir schnellstens das Weite, puh gerade so geschafft.

Braubach-KampBornhofen (22)Unser bergischer Wanderratgeber mit Namen Rainer, bevorzugt die andere Laufrichtung Kamp Bornhofen – Braubach, um am Ende des Tages im beschaulichen Braubach zu landen und auf die Burg zuzulaufen.

Das kann ich sehr gut verstehen, aber da ich den Burgen grundsätzlich einmal kurz persönlich gegenüber stehen möchte und Tanja das ganz genauso sieht, bin ich froh, dass dieses Event direkt am Anfang liegt, in aller Beschaulichkeit und Ruhe. Also drehen wir uns alle paar Meter um, um die Anblicke zu genießen.

Braubach-KampBornhofen (21)Wir landen nach einer kurzen Waldpassage dann auch gleich auf zauberhaften Wegen, immer mit Blick auf den Rhein. Das sollte nun auch erst einmal so bleiben.

Wanderschnecken wandern langsam

Das Lauftempo war einer Wanderschnecke angemessen, nicht wegen fehlender Fitness, sondern weil die Aussichten uns zu ständigen Aaaaahs und Oooohs reizten, die Kameras im ständigen Einsatz.

Braubach-KampBornhofen (29)Auch Tanjas Ginster geriet immer wieder einmal in Blick- und Geruchsnähe. Eine ausgiebige Ginsterwanderung steht in Kürze auch noch an.

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Braubach-KampBornhofen (35)Braubach-KampBornhofen (53)Ja, auch wenn die spontane Umorientierung Fragen auf werfen sollte, die Entscheidung hierher zu fahren ist fraglos die richtige gewesen, zumal Tanja ein echtes Rheinkind ist.
Als sich dunkle Wolken am Himmel zeigen, weist uns das blaue Symbol des Rheinsteigs den Weg hinein in den Wald.

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Schon im 14. und 15. Jahrhundert erfrischten sich Reisende am Sauerbrunnen im Dinkholder Bachtal

Braubach-KampBornhofen (56)Wasser für Spike findet sich im Dinkholderbach. Das Wasser im Sauerbrunnen haben wir nicht getestet.

Und links haben wir dann ein Suchbild!

Wir wissen, geht es eine Weile Berg runter, müssen wir baldigst auch wieder hoch. So auch hier! Wir nehmen natürlich den angebotenen steilen Pfad hinauf zur Rheinsteig-Hütte, der ebene Pfad ist der für Anfängerwanderer oder diejenigen, die sich nicht fit genug fühlen.

Braubach-KampBornhofen (71)Dort oben ist es rappel voll, so dass ich auch eine Aufnahme von der modernen Hütte nicht machen kann, im Sinne des Personenschutzes :-) Aussichten gibt es reichlich, aber viel Spaß macht uns das bei der Menschenansammlung nicht, also geht es zügig weiter.

Filsen wir kommen

Überwiegend abwärts, mit leichtem auf und ab zwischendurch werden wir nun nach Filsen geführt. Es folgen so herrliche schmale Pfade, die links und rechts mit hoch wachsendem Gras und Lichtnelken gesäumt sind.

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Braubach-KampBornhofen (110)Die nun folgende Strecke ist zunächst weniger attraktiv, ganz ungewohnt präsentiert sich der Weg eher langweilig. Aber wir sind uns sicher, wir kommen noch zu unserem Schlussakkord und so sollte es auch sein.

Boppard im Blick

Wir aber, lassen uns selbstverständlich NICHT davon abhalten, Spaß und Freude an diesem Tag zu haben. Bald darauf wandern wir an Wiesen vorbei, gegenüber der Bopparder Hamm in der Sonne liegend, bereit die Weinreben zu entfalten. Filsen ein niedliches kleines Dörfen mit obskuren Häusern.

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Blick auf Boppard

Und ganz so wie auf den Burgen, ist auch in den rheinischen Städten eine Menge los. Boppard liegt ja glücklicherweise auf der anderen Seite, so können wir dem Treiben aus sicherer Entfernung folgen.

In der vergangenen Woche war ich schräg gegenüber auf der Königsetappe des Rheinburgenweges „Bad Salzig – St. Goar“ unterwegs. Auch eine göttlich schöne Tour.

Was für uns jetzt noch erwartet ist mehr als Belohnung für die kleine Schwäche des voran gegangenen Wegabschnitts. Wir sind beide im Wechsel damit beschäftigt uns deutlich vernehmbar zu freuen. Ein Tanz über Wiesenwege, später Felspfade ein immer wieder wechselndes auf und ab. Hin und wieder fliegt unser besorgter Blick nach oben, zu den teils arg dunklen Wolken, aber nicht mal die machen uns einen Strich durch die Rechnung.

Die Feindlichen Brüder und freundlichen Wanderwege

Ich kann nicht anders, als wenigstens hier jetzt zu schweigen und die Fotos anzuhängen, die diesen Weg gebührende beachten. Immer wieder erhaschen wir Blicke auf Teile der beiden Burgen „Feindliche Brüder“

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Abstieg nach Kamp Bornhofen

Wir gönnen uns vor dem Abstieg nach Kamp Bornhofen noch eine ausgiebige Pause in der langsam sich senkenden Sonne, bis diese hinter einer dicken Wolkendecke vorläufig wieder verschwindet. Felspfade sind das letzte Highlight dieser Wanderung.

Braubach-KampBornhofen (186)Wir kommen punkt genau 10 Minuten vor Abfahrt der Bahn am Bahnhof an, aber die Bahn versetzt uns.. welche Überraschung.

Attraktiv sitzt man hier nicht, die Aussichten sind irgendwie öde, aber was solls. Wir sind so erfüllt und zufrieden vom heutigen Wandertag, dass die weiteren 30 Minuten Wartezeit dann recht flott vergehen.

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Futter in Braubach

Da kommt sie und bringt uns flott nach Braubach zurück. In Braubach bekommen wir von Spaziergängern den Tipp im Cafe Treibgut einzukehren und dieser Tipp war sehr gut.

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Cafe Treibgut
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Cafe Treibgut
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Leckereien im Cafe Treibgut

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So geht ein großartiger Tag zu Ende. Erst gegen 20 Uhr kehren wir zum Auto zurück und fahren vollkommen Stau frei Richtung Heimat.

20 Kommentare

  1. Hallo Elke
    da habt Ihr Beiden wieder richtig Spaß gehabt.Toller Bericht und grandiose Bilder. Das frische Grün kommt richtig gut rüber. Tanja dürfte endlich an Ihrem heiß geliebten Ginster schnuppern.
    Bis bald Conny

    1. Liebe Conny und damit hast du mich jetzt sowas von erwischt.
      SMS vergessen, hier den Blogbeitrag vergessen.
      Naja es purzelt halt etwas viel auf mich ein, im Moment.
      Ja, wir hatten eine tolle Wanderung, und bald bist du auch wieder dabei :-)
      Liebe Grüße
      Elke

  2. Liebe Elke,

    deine Diashow ist der OBERHAMMER !!!

    Natürlich auch dein wieder so herrlicher Wanderbericht und die Fotos hier im Blog.

    Du reißt mich jedesmal sowas von mit, dass ich am Liebsten gleich loslaufen würde.

    Diese Aussichten auf den Rhein möchte ich zu gerne auch mal erleben und ich werde für’s nächste Jahr 100pro mal planen, dort zu wandern (Urlaub).

    Danke dir ganz herzlich für’s dabei sein dürfen
    und einen sonnigen Gruß

    Uschi

    PS: Du hast in deiner Tanja auch eine super tolle Begleitung !!!

    1. DANKEEEEEEEE liebe Uschi

      die Strecke ist auch zum überwiegenden Teil einfach nur schön. Plane und vielleicht treffen wir uns mal am Rhein.
      Tanja ist ein Schatz, mit ihr macht Wandern unglaublich Spaß

      Einen lieben Gruß
      Elke

  3. Hallo Elke, ich hatte eigentlich Bilder vom Calmont erwartet ‚aber es ist auch am Rhein sehr schön‘, das sieht und liest man in deinem schönen Berichte mit tollen Bilder. Unzählige Male gewandert, obwohl Braubach-Osterspay nicht zu meinen Favoriten zählt. Meine Lieblingsstrecke ist schon immer, Osterspay-Kestert.

    1. Ja nenn mich sprunghaft, zumindest was wandern betrifft, ist das derzeit zutreffend ;-)

      Im Rückblick war die Entscheidung richtig, vor allem im Hinblick auf den gerade erst eröffneten Moselsteig und dem Wandertag: Ostersonntag :-)

      Einen lieben Gruß
      Elke

      1. Ich habe schon mehrfach im Zug mein Wanderziel geändert. Auf diesem Gebiet sprunghaft zu sein finde ich gut.

  4. Bei so einem schönen Bericht fällt mir direkt ein: Ich war schon lange nicht mehr auf dem Rheinsteig unterwegs! :-)
    Aber: Der Rheinsteig ist mittlerweile der erfolgreichste und frequentierteste Fernwanderweg Deutschlands. Deshalb würde ich den ausschließlich in der Woche gehen. Und da geht’s denn auch mit dem Andrang an der Marksburg. ;-)
    In der Haupt-Wandersaison (Sept./Okt.) muß man an schönen Wochenenden schon ein ausgesprochenes Faible für Massenveranstaltungen haben, wenn man eine Rheinsteig-Wanderung genießen möchte.

    Übrigens war diesmal nicht der „Grube-Expreß“ (DB) schuld. Auf der rechten Rheinseite fährt seit ein paar Jahren die VIAS (auf der linken die MRB).

    1. Stimmt, ich habe zwar Rheinburgenweg von dir vernommen, aber die andere Seite hast du erfolgreich umgangen, bis auf Abstecher.
      Nein für mich sind Massen an Touris ein Grund auszuwandern, da sind Tanja und ich uns glücklicherweise sehr einig. :-)
      Mit den Bahnen, das wusste ich garnicht, es hängen immernoch die Plakate der DB dort :(

      1. Zwischen 2007 und 2011 war ich regelmäßig in meinen Urlauben auf dem Rheinsteig unterwegs und bin alle Etappen zwischen Rüdesheim und Koblenz mehrfach gegangen. Danach kam dann der Wunsch, mal die andere Rheinseite zu probieren. ;-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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