_EBL1937Seit einigen Monaten finde ich immer wieder den Weg zur alten Wuppermündung, dort wo früher eine Verbindung zwischen den Leverkusener Stadteilen Rheindorf und Wiesorf existierte. Die Schiffsbrücke Wuppermündung schafft diese Verbindung erneut.

Die drei alten Wupperkähne „Der Klipper „Einigkeit“ der Aalschlocker „Recht“ und der Tjalk „Freiheit“ war über Jahrzehnte beliebtes Ausflugsziel, aber auch Ziel blinder Zerstörungswut.

Schiffsbrücke Wuppermündung in der Vergangenheit

1994 wurde der Aalschocker mit einem Kran aus dem Wasser gehoben, er war wegen zahlreicher Löcher einfach untergegangen. Die Geschichte der Stege und Querungshilfen über die alte Wuppermündung geht bis in das Jahr 1775 zurück. Viele Jahre musste an den damaligen Betreiber Heinrich Gless Brückenzoll gezahlt werden, für Fußgänger 5 Pfennig, für Radfahrer 10 Pfennig. Später kaufte er sich die drei Schiffe (ab 1956) und eröffnete einen Gastraum, erhielt hierfür eine Schankerlaubnis für nicht geistige Getränke.
Mehr Information gibt es auf der Webseite des Födervereins, sehr spannend, die Geschichte dieser drei Kähne. Auf der Webseite wird auch verkündet, wenn die Brücke und Restaurant geschlossen sind.

Sie soll wieder kommen – Schiffsbrücke Wuppermündung

1995 gründete sich der Förderverein „Schiffsbrücke Wuppermündung“ mit dem Plan die drei Kähne wieder in Stand zu setzen zu restaurieren und am alten Standort wieder anzusiedeln. Gesagt, getan die Kähne wurden in das niederländische Lemmer geschleppt und erstrahlen nun in neuem Glanz.

Nachdem es seit Gründung des Fördervereins schon Diskussionen um den neuen/alten Standort gab, wurden auch die Bürger in der Presse um ihre Meinung gebeten. Das Ende vom Lied war – glücklicherweise – die Historie siegt, der ehemalige Standort ist auch der neue. Leider bietet auch heute der abgelegene Platz viel Raum für Deppen, die nur eines im Sinn haben, nämlich zerstören. Einbruchsversuche und Verlegen der Stühle und Tische vom Schiff ins Wasser sind an der Tagesordnung.

Etwas ketzerisch wühle ich jetzt mal in der Geschichte Leverkusens und vieler anderer Städte, die eine Eröffnung versprechen – Datum steht fest – und es wird nix draus oder die ganze Angelegenheit verschiebt sich um Monate oder Jahre.
_EBL1937_EBL1932So auch hier, denn für den Spaziergänger, Jogger- und Radfahrbetrieb sollte der neue Übergang zunächst im Frühjahr, dann verschoben auf Herbst 2013, fertig gestellt und nutzbar sein, incl. Restaurant. Allein die verspätete Bauabnahme, so war es in den letzten Monaten zu lesen, verdarb den Planern und Machern den glorreichen Plan.

Eröffnung Schiffsbrücke Wuppermündung

Ostersonntag 2014 war es dann endlich soweit, die Eröffnung verschafft Leverkusen eine Attraktion. Und nun können wir Einheimischen und unser Gäste nach einer Radtour oder Spaziergang einen Zwischenstopp in dem kleinen Restaurant einlegen. Man kann sich eindecken mit Kleinigkeiten am Kiosk oder einfach vom Ufer aus zugucken wie es dort zugeht.

Achja und alles, was dort angeboten wird ist BIO. Kaffee aus fairem Handel, Obstsäfte aus kleinen Familienbetrieben, Frikadellen  und Wurstprodukte vom Biometzker Klein aus Leverkusen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, der Kuchen ist große klasse, der Kaffee lecker und die Schorle auch.

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Die Schiffsbrücke Wuppermündung war kostspielig

Knapp 2 Millionen Euronen floßen aus den Spendenkassen und Förderkassen, ein stattlich Sümmchen, das hier für nostalgische Erinnerungen heraus gegeben wurde, aus meiner Sicht hat es sich gelohnt. Nun sollten viele viele Gäste dafür sorgen, dass die Kassen des Fördervereins wieder aufgefüllt werden, denn deren Arbeit ist noch lange nicht beendet.

Die befürchteten und tatsächlich eingetretenen Zerstörungswilligen in der Gegend machen Überwachungen erforderlich und außerdem muss das Personal bezahlt werden, das morgens um 10 Uhr die Türen zum Steg öffnet und auch diejenigen, die die Gastronomie betreuen.

Übrigens, die Umgebung dort ist recht urwüchsig und dadurch ist es möglich einiges an Vögeln und Kleingetier wahrzunehmen, wenn man gut aufpasst. Ich hoffe niemand kommt auf die Idee die Grünbereiche dort in einen englischen Rasen zu verwandeln, das wäre sehr sehr schade.

Einige Eindrücke des Jahres von der Schiffsbrücke Wuppermündung und Umgebung

Hier die Eindrücke, die ich unter dem Jahr in der Rheinumgebung einfangen konnte. Es gibt noch viel viel mehr, aber dafür kommt bitte an die Wuppermündung, mit Rad oder zu Fuß und erkundet die Umgebung. Von Wiesdorf aus kann man prima bis nach Düsseldorf radeln und das überwiegend auf richtig attraktiven Wegen und am Rhein entlang.

Tipps was sonst noch geht

Wer in Hitdorf mit der Fähre übersetzt, kann den Weg bis nach Zons finden und auf der hiesigen Seite, nach Überfahrt mit der Zonser Fähre, wieder zurück radeln.

Hier erst einmal die Karte mit Standort der Kähne, keine Bange die Autobahn ist gut abgeschottet mit Wänden, sodass es hier recht beschaulich zugehen kann. Ganz in der Nähe des Restaurants „Wacht am Rhein“ befindet sich auch ein Strandcafe´, sehr attraktiv gelegen. Das Gelände der Landesgartenschau ist ebenso von hier kurzwegig erreichbar.

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17 Kommentare

  1. Hallo, Elke Bitzer, danke für die schönen Bilder von unserer Schiffsbrücke! Ich bin Geschäftsführerin im Förderverein und kann mitteilen, dass die Anlage an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr geöffnet ist – außerdem nach Vereinbarung. Voraussetzung ist immer, dass die Wetterlage (kein Sturm oder Unwetter) und der Wasserstand des Rheins (kein Hochwasser) es zulassen. Übrigens: Karsamstag haben wir eine Sonderveranstaltung, die mit einem Osterfeuer den Winter verabschieden und den Frühling willkommen heißen soll.
    Gabriele Pelzer, 24. März 2016

    1. Guter Morgen Gabriele
      ich habe den Veranstaltungshinweis auf Facebook geteilt.
      Eure Initiative Ist so klasse und ich war inzwischen schon sehr oft, auch mit Freundin zum Kaffes und Kuchen auf dem Schiff. Hoffentlich haben wir alle noch recht Lange Freude an diesem schönen Ort!
      Ein wunderbares Osterfest wünscht allen fleißigen Helfern
      Elke

  2. Wir sind gerade mit der ganzen Familie in Südtirol und auf unserem Rückweg würden wir in Leverkusen noch kurz einkehren! Wäre toll wenn der Schaden bis dahin wieder behoben wird!

  3. Schönes Eckchen. Da weiß ich ja schon, wo wir demnächst mal ein Zusatzründchen mit Einkehr machen müssen :-). Wie sind denn die Öffnungszeiten Elke?

    1. Tja liebe Elke, ich muss meinen Bericht korrigieren, denn heute hing ein Schild am Gitter, dass sowohl der Übergang als auch das Restaurant bis auf weiteres geschlossen bleiben, angeblich wegen einem Elektroschaden.
      Schade, das war ein kurzes Vergnügen :(

      1. Wenn es tatsächlich „nur“ ein Elektroschaden ist, sollte sich das ja schnell beheben lassen. Aber „bis auf weiteres“ klingt ja nicht wirklich gut und absehbar :-(

        1. Mach das. Innerhalb der nächsten Woche komme ich auf gar keinen Fall Richtung Leverkusen ;-). Aber ab Ende Juli hab ich Urlaub. Dann könnte es was werden. Vielleicht schaffen wir es ja, da mal gemeinsam den Kuchen zu testen :-)

  4. Nee, das schlägt dem Fass den Boden raus. Da muss der alte, eingefleischte Wuppertaler sich noch was neues über die Wupper beibringen lassen. ;)

        1. Ist ja nur die ALTE Wuppermündung. Die hat Leverkusen sich mal eben so abgezwackt und einkassiert. Aus Protest hat sich die Wupper schmollend nach Norden verzogen und mündet jetzt eben dort. ;-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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