Romantischer Rhein, diese Bezeichnung verdient vor allem die Region am Mittelrhein und ganz besonders die Loreley. Eine der neuen Premium Rundwege am Rhein trägt den verheißungsvollen Namen „Loreley Extratour„.

Loreley Extratour

Schon eine Weile trage ich mich mit dem Gedanken diesen 15 km Wanderweg zu erkunden, denn die Etappe St. Goarshausen- Kaub war mir in so guter Erinnerung, dass die Sehnsucht schon lange wieder wächst. Hier mein GPS Track

LoreleyExtratour_0001Heute, an meinem freien Tag, komme ich früh aus den Federn, packe Hund und Rucksack ins Auto, fahre die 160 km zum Besucherzentrum Loreley.

Es ist sehr still hier oben, sodass ich mir auf der riesigen Parkfläche bequem einen Firstlady Platz aussuchen kann.

Ein wenig Sorge mach mit mir mein absolut leeres Portemonnaie, das ich versäumt habe wieder aufzufüllen. Mit 73 Cent ziehe ich also los und hoffe auf Erlösung in Form eines Geldautomaten, im Verlauf der Wanderung, denn immerhin streife ich „Patersberg“

LoreleyExtratour_0005Gelassen und ohne menschlichen Kontakt klettere ich erst einmal die vielen Stufen hinauf zum Loreley Aussichtspunkt. Spike binde ich ausnahmsweise an, weil ich Angst habe dass er mir einen der Abhänge hinunter stürzt, während ich mich aufs fotografieren konzentriere.

Ich gönne mir also den Rhein in der Vormittagssonne, mit erstem Blick auf Burg Katz. Inzwischen hat sich meine Angewohnheit Wege entgegen der empfohlenen Wanderrichtung zu laufen herum gesprochen :-) und heute war das mal wieder genau richtig, denn so hatte ich den Rhein und die tollen Aussichten bei Sonnenschein.

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Blick auf den Rhein

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Morgens ist es hier ganz ruhig

Hier oben wirkt, solange der Hochbetrieb nicht begonnen hat, alles sehr romantisch und wunderschön. Es lohnt sich also diese Gehrichtung zu bevorzugen und die morgendliche Idylle zu genießen. Übrigens habe ich wieder ein Album bei Picasa angelegt. Im Vollbildmodus meiner Meinung nach wirklich schön: ALBUM

Ein Stückchen Straße verfrachtet uns dann bald ein Stück ins Landesinnere an Feldern vorbei, den Vater Rhein trotzdem immer noch im Blick, an weit entwickelten Weinreben vorbei, hinein in ein Waldstück.

LoreleyExtratour_0054Der Kultursommer Rheinland Pfalz spricht sozusagen die Sinne an, wie Kunst es tun soll. Verschiedene Installationen kann der motivierte Wanderer entdecken, wenn er/sie dem roten Faden folgt, sich auf den Sinnesparcour begibt.

Zahlreiche Kunstobjekte sind auch unabhängig von diesem Wegabschnitt zu bewundern.

Die schönste und großartigste Kunst ist aber  die Landschaft, die mich umgibt. Der Blick auf den Rhein hinunter, die hoch aufragenden Felsen links und rechts, ist immer wieder mit maßlosem Staunen verbunden.

Durch diesen Fels hat der Mensch Tunnel gebaut, damit Züge hindurch fahren können, welch ein Kraftakt. Der Rhein hat Millionen von Jahren gebraucht, um sich sein Bett zu graben.

Spitznack und Felsenkanzel

Nach den wunderschönen Aussichten am Spitznack und der Felsenkanzel wendet sich der Weg nach einem kleinen Streifzug am Rande von Bornich entlang, endgültig vom Rhein ab ins Landesinnnere.

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Weiterhin befinden wir uns auf dem Sinnesparcour mit den schönen Installationen, die mit Informationstafeln erklärt werden.

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Über herrliche Wiesenwege erreichen wir eine Gegend in der zahlreiche Mühlen zu finden sind, wie immer natürlich entlang eines Baches, hier der Forstbach. Über eine Brücke erreiche ich die Bornsmühle, die unter Denkmalschutz steht.

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Romantisch – mystisch – wunderbar

Der darauf folgende Waldweg, der zunächst ordentlich bergan führt, ist genauso wie ich ihn liebe. Krüppeleichen säumen die mit Moos bedeckten Wege und geben der Umgebung einen mystischen Hauch.

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LoreleyExtratour_0214Viel zu kurz währt diese Freude und schon treten wir schon wieder aus dem Wald heraus ins freie Feld. Langsam nähern wir uns Patersberg, einer winzig kleinen Gemeinde. Weit kann das Auge hier schauen, überalle Felder die überwiegend schon abgeernet sind und aus der Entfernung gesehen herrliche Schachbrettmuster bilden.

Patersberg mit nicht einmal 400 Einwohner und einem Rathaus, das gleichzeitig die freiwillige Feuerwehr beherbergt. Na ja inzwischen müssen die Einwohner von Patersberg nach St. Goarshausen, um Amtsgeschäfte zu erledigen, weil dieses Gebäude nicht mehr besetzt ist.

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Kein Geld für Besucher

In diesem einsamen Dörfchen frage ich nun nach einem Geldautomaten, ich ahnte ja nichts von der „Größe“ dieser Gemeinde. Der freundliche Einwohner erklärte mir, dass auch Geld nur in St. Goarshausen zu bekommen ist und dass es sowieso überflüssig sei hier Geld mit zu führen, da es nichts zu kaufen gäbe. Ja so sind sie, die kleinen Dörfchen am Rhein.

Nun ein paar Eindrücke über den folgenden Teil des Weges, der mich nun fast rund um die Burg Katz führen wird. Der Weg führt recht steil hinunter dicht an den Rhein, meine Knie sind ganz weich nach dieses heftigen Abgang und mir schwant, dass ich diese gesamten Höhenmeter nachher wieder erklimmen muss, um am Besucherzentrum zu landen.

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Ich erreiche den Rhein und biege nach rechts ab, um an einem Geldautomaten endlich ein paar Euros abzuholen. So erhasche ich noch einen guten Blick auf Burg Rheinfels, die ich im Frühjahr auf meiner Etappe des Rheinburgenweges: Bad Salzig- Goar bereits besucht hatte.

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Auf dem Leinpfad wandern wir nun ganz dicht am Rhein entlang mit Sicht auf die Loreleyfigur, bevor es wir zu einer Radikalkur gegen Speckansatz aufgefordert werden. Der Weg hinauf auf die Höhen hat es wirklich in sich.

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Spike über eine Leiter tragen

LoreleyExtratour_0274Aber zunächst werde ich aufgefordert Spike irgendwie über diese Leiter hier zu bugsieren, was mir mit Mühe gelingt.Die Haken mit den Strom führenden Drähten auszuhängen erscheint mir zu schmerzhaft (hätte ich aber gefahrlos tun können, erfahre ich später)
23 Kilo über so eine Leiter tragen übersteigt nicht nur die Ehre meines konsterniert schauenden Vierbeiners, sondern auch das Lasttragvermögen meiner Armmuskulatur. So landet Spike etwas unsanft auf der anderen Seite :-).

Nach dem Schweiß treibenden Aufstieg wandern wir wieder mit freier Sicht über Felder an der Sommerrodelbahn vorbei und landen fix wieder am Besucherzentrum Loreley. Dort gibt es einen schönen großen Pott Kaffee, bevor wir uns gegen 2 Euro unser Auto wieder holen und heim fahren.

Es hat sich gelohnt die vielen Kilometer Anfahrt in Kauf zu nehmen. Mal wieder hat eine der neuen Rundwege am Rhein meinen Tag versüßt, wie bereits schon diese Touren:

Breisiger Ländchen
Appolinaris Schleife
Baumgeister Tour

Header-Loreley

IdeemediaRheinschleifen

Seit Oktober 2014 gibt es einen Wanderführer zu den neuen Rheinschleifen aus dem ideemedia Verlag.  Neu ist in den aktuellen Ausgaben zur Reihe „Schöneres Wandern“, dass am Ende der Beschreibung eine Aussage über die Begehbarkeit mit Hunden eingefügt wurde.

Für mich als Wandererin mit Vierbeiner ist das eine sehr wichtige Komponente. Prima, dass sich der Verlag immer wieder den Ansprüchen der Wandergemeinschaft anpasst.

9 Kommentare

  1. Hallo Elke,
    bin heute per Zufall auf Deinen Blog gestoßen, der sehr ausführlich ist und sehr schön bebildert ist. Ich selbst verfasse Berichte über Rennradtouren. Dabei hatte ich Deinen Bericht über das Sahrbachtal entdeckt (April 2013), wobei mir die Fotos sehr gefallen haben. Dort war ich teilweise mit meinem Rennrad gefahren (Kreuzberg, Krählingen, … ).

    Gruß Dieter

  2. Wie ich Deinem schönen Bericht entnehme, hat Dir die Runde gut gefallen, ist aber auch eine tolle Mischung. Ich habe die Wanderung am 01.04.14 gemacht, mit einer erblühten Landschaft (Ich glaube das Video bei YouTube hast Du gesehen). Allerdings von St. Goarshausen aus (Tiefster Punkt und die kräftigste Steigung zu erst) und einigen, nach meiner Meinung, lohnenden Änderungen. Längerer Weg durchs Forstbachtal und ab Patersberg mit dem Rheinsteig, über den Dreiburgenblick, hinunter nach St. Goarshausen (ca. 18 km). VG Rüdiger

    1. Oh, da habe ich wohl etwas verpasst. Ich habe zwar deine verlängerte Stahlbergschleife als Track, aber diese kenne ich nicht, schade :(
      Eine Verlängerung im Forstbachtal hätte mir auch sehr gut gefallen :-)

  3. Diesen tollen Weg, der einige der schönsten Aussichtspunkte am Rhein beinhaltet, möchte ich auch noch gehen.
    Allerdings läßt sich die Tour von den Ausblicken her noch aufwerten, wenn man in Patersberg auch den berühmten „Dreiburgenblick“ besucht. Der Blick auf Burg Katz mit dem Loreleyfelsen im Hintergrund ist eines der bekanntesten Postkartenmotive am Rhein. Außerdem sieht man die Burgen Maus und Rheinfels. Der Ausblick befindet sich hinter dem häßlichen weißen Hotelklotz zum Rhein hin. Auch der Rheinsteig führt hier vorbei. Wenn man schon mal in Patersberg ist, sollte man diesen kleinen Umweg nicht scheuen. :-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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