Mythos Hund
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Erst seit zwei Jahren bin ich wieder mit Hund unterwegs und in dieser Zeit bin ich immer wieder erstaunt, was mein Vierbeiner mir alles auf seine Art sagen kann. Meinen ersten Hund, damals lebten außer ihm  5 Personen im Haushalt, habe ich nicht sehr intensiv wahrgenommen. Spike hingegen überrascht mich immer wieder mit seinen unzähligen Arten sich mir gegenüber zu äußern. Mythos Hund – Das interessiert mich

Der gute alte Spike (im September wird er dreizehn Jahre alt) hat sich noch sehr flexibel an ein neues Leben gewöhnt. Er, der in den letzten Jahren fast ausschließlich an die Leine gewöhnt war, hatte einige Erfahrungen nicht machen können.

Anfangs ging er nie um einen Baum herum. Hatte er die Rückseite des Baumes erkundet nahm er den gleichen Weg wieder zurück, den er gekommen war.  Heute läuft er, das hat fast ein Jahr gedauert, um den Baum, Busch oder was auch immer von ihm erkundet wird, herum.

Mythos Hund

Karin Joachim behauptet nämlich in ihrem Buch, das fast wie ein Lexikon aufgebaut ist, dass Hunde auch noch nach Vollendung des Welpenalters lernen können. Spike lernt ungeheuer viel. Er reagiert auf Handbewegungen – ist nötig weil er akustische Signale nur bedingt noch wahrnimmt. Er rückversichert sich, ob ich im folge, und vieles mehr.

Ups, nun halte ich mich doch recht lang bei einem Thema auf, aber ich bin doch so begeistert, dass ich gerade diese Erfahrung mit Karin teile.

Ich beginne nun doch einmal vorn vorn.

Karin Joachim betätigt sich heute als Buchautorin, insbesondere zum Thema Hund aber auch zu ihrer Wanderregion, dem Ahrtal. Hierzu informiert euch auf ihrer Webseite: www.ahrtalgeschichten.de

Das Werk „Mit meinem Welpen die Welt entdecken“ ebenfalls im Ulmer Verlag erschienen, war für mich nicht so sehr von Interesse, da ich vermute nach Spike wohl keinen Hund mehr haben zu wollen.

Mythos Hund“ dagegen trifft es auf den Punkt genau für mich. Denn auch ich bezweifele so manche Mythen, die sich um unseren liebenswerten Hausgenossen ranken. Ein Blick ins Buch wird dem interessierten Leser gegönnt. „Blick in Buch“

Das handliche Buch, dass ich auch einfach mal in meinen kleinen Rucksack packe und während einer kleinen Hunderunde  auf einer grünen Wiese sitzend studieren kann, ist eine kleine Fundgrube für Hundehalter, die sich auch neuen Ansichten öffnen möchten.

Kapitel gibt es zu folgen Themen:

  • Das Hundeverhalten
  • Der Hundealltag
  • Die Welt des Hundes
  • Das Hund-Mensch Team
  • Service (Buchtipps etc.)

Unter einer bezeichnenden Überschrift, vorangestellt ist stets das Wort Mythos, wird ein überschaubarer Text zum Thema platziert, geschmückt mit kleinen, überwiegend witzigen Zeichnungen. Während der Lektüre war mir häufig nach glucksendem Lachen.

Antworten auf Fragen wie:

  • Maarrunde_0152
    Freut sich und lächelt :-)

    Mythos: „Hunde empfinden Freude“

  • Mythos: „Hunde können nicht lachen“

und viele mehr werden beantwortet.

Immer hat sich die Autorin durch die Erkenntnisse neuester Studien gelesen, bevor sie ihr Wissen zum Besten gibt.

Hierzu eine kleine typische Episode aus meinem Alltag mit Spike. Kläfft an einer Grundstücksgrenze der Haushund und springt am Zaun hoch, reagiert Spike regelmäßig sehr gelassen, stellt sich an den nächsten Busch und uriniert.  Die Tatsache, dass das Urinabsetzen einen nachrichtlichen Wert hat, der nicht zwingend Dominanz anzeigt, war mir nicht bewusst.

Einfach lesen und mal anders schauen

Dieses Buch ist keine Anleitung: „Wie gehe ich mit meinem Hund um oder was tue ich, wenn es schwierig ist“ sondern soll aufräumen mit festen Pauschalaussagen, die teilweise längst überholt sind.

Immer wieder finde ich aber auch den Hinweis „Geht zu einem Hundetrainer, wenn ihr ernsthafte Probleme mit eurem Vierbeiner habt.“ und diesen Hinweis finde ich extrem wichtig.

Häppchen für Häppchen erhalte ich mit diesem Buch ein zusätzliches Wissen, das mir teilweise eigene Erkenntnisse bestätigt und/oder mich zum Nachdenken anregt. Lesen macht viel mehr Spaß, wenn ein Buch ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben ist, und dies ist hier der Fall.

Einen wichtigen Punkt greift Karin Joachim durchgängig immer wieder auf. Gibt es keine Probleme mit dem Hund, gibt es auch keinen Grund etwas zu ändern. Wobei wir Hundehalter/liebhaber schon offenen Auges auf unser süßes Fellknäuel schauen sollten.

Wer sich für das Buch interessiert kann es selbstverständlich käuflich erwerben.

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Mythos Hund. Irrtümer rund um Wölfe, Dominanz & Co.
Karin Joachim erschienen im Ulmer Verlag
Erstauflage 2015

128 S., 30 farbige Zeichnungen, kart.
ISBN 978-3-8001-8393-7. € 12,90

 

 

 

 

 

5 Kommentare

  1. Hallo Elke,

    das ist ein toller Tipp, ich werde mir das Buch bestellen.

    Seit zwei Jahren erfreuen wir uns auch als „Hundeeltern“.
    Wochenlang betreuten wir einen Hund im Tierheim, der wegen schlechter Haltung abgegeben wurde und traumatisiert war. Jeden Tag klopfte mein Herz wie bei einem Rendevouz, wenn wir ihn ausführten. Als wir alle Vorraussetzungen erfüllten, da nahmen wir ihn mit nach Hause. Jeder hat gedacht, die bringen ihn nach ein paar Tagen wieder zurück. Aber er ist bis heute bei uns geblieben und nach einen aufregenden ersten Jahr hat sich alles eingespielt. Bei uns ist es wirklich so, dass der Hund auf uns gekommen ist, daher freue ich mich auf das Buch. Bestimmt werde ich auch schmunzeln, den so einige Mythen in den „Blick in Buch“ waren schon sehr bekannt und sicherlich wird es auch Neues geben, was ich noch nicht wußte..

    Viele Grüße aus Nordbayern
    Claudia

    1. Der Blick ins Buch ist für mich immer eine tolle Möglichkeit mich über den Stil des Buches zu informieren. Dieses hier macht mir richtig Spaß.
      Toll, dass ihr einem „Problemhund“ ein Zu Hause gegeben habt. Der wird es euch immer danken :-)
      Einen lieben Gruß nach Bayern (kenne ich kaum)
      Elke

  2. Hallo Elke,
    danke für den Hinweis auf dieses Buch. Das könnte ich wohl auch brauchen, zu den unzähligen Büchern, die ich schon habe. ;-) Aber Hunde sind etwas feines, immer wieder überraschen sie uns, ob alt oder jung. So auch unser alter Herr Sam (so alt wie Spike) und unsere kleine schwarze Junghexe. Ein paar Tipps werden wir noch brauchen können…

    Viele Grüße, Bernd

    1. Ja deine Junghexe :-O
      Ich denke, du hast gerade mit ihr einen Weg des Vertrauen erwerbens gefunden, der auch Wirkung zeigt. Ebenso wie Sam dir absolutes Vertrauen entgegenbringt. Etwas schöneres gibt es doch nicht, finde ich :-)
      Liebe Grüße
      Elke

      1. Ja, das stimmt, Elke.
        Sam ist so kuschelig, dass er einfach nur gefällt uns an ihm nicht böse sein kann.
        Und die kleine schwarze Hexe ist sehr rege und hat ihren eigenen Kopf. Sie hat ja auch ein ganzes Jahr für sich selbst entschieden müssen. Mittlerweile genießt sie sichtlich am Bauch gestreichelt zu werden. Das ist großer Lohn!
        Es bleibt spannend. :-)
        Bernd

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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