Tiefer Schnee, blauer Himmel und eine der schönsten Ecken im Westerwald werden am heutigen Freitag meine tiefsten Eindrücke darstellen. Die gesamte Woche warte ich darauf, dass die Sonne sich zum Schnee gesellt, um  im richtigen Moment meinen Urlaub zu platzieren.

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Die Fuchskaute ist eine Region im Westerwald, die schon lange weit oben auf meiner Wanderwunschliste steht. Hier habe ich mir für die Winterwanderung die Tour 22 aus dem Buch „Wanderlust im Westerwald“ heraus gesucht, ein Wanderführer aus dem Droste Verlag.

Facebook sei Dank konnte ich den Schneebericht an der Fuchskaute verfolgen. Freitag am Abend wird Tauwetter einsetzen, also fix los auf die Höhen des Westerwaldes.

Höhen des Westerwaldes

  •  Start/Ziel: Fuchskauten, Willingen
  • Streckenlänge 12,3 km
  • Höhenmeter 284 m
  • GPS Track

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Die Fuchskaute

ist ein erloschener Vulkan und liegt auf einer Höhe von 657,3 Metern, somit die höchste Erhebung des Westerwalds. Wir befinden uns hier in der Ortsgemeinde Willingen. An der Fuchskaute gibt es gespurte Loipen für Skilangläufer. Einigen werde ich bei meiner Rückkehr zum Parkplatz begegnen.

In der Umgebung  gibt es gut ausgebaute und markierte Wanderwege Einige Wanderungen im weiteren Umfeld habe ich bereits genießen dürfen. Im  Naturschutzgebiet Wacholderheide, in die Holzbachschlucht sowie die  Krombachtalsperre sind lohnende Wanderziele. Ebenso begegnen wir hier dem Westerwaldsteig und dem Rothaarsteig.


Fuchskaute_W22_GM (14)Wir wandern also an dem großen Restaurant vorbei und landen am Portal des Rothaarsteigs.

Hier verläuft ebenfalls der Missionsweg Nord-Nassau. Dieser  Weg folg in weiten Teilen dem Rothaarsteig, soll einen Einblick in das Leben und Wirken chistlichen Lebens geben. 

Fuchskaute_W22_GM (13)Tief einatmen ist bei minus acht Grad nicht unbedingt ratsam, lässt sich jedoch bei diesem Anblick, nach Durchschreiten des Portals kaum vermeiden.  Es liegt noch zäher Dunst über der Landschaft, alles ist in weiß getaucht. Hin und wieder reisst die Sonne ein kleines Loch in die Decke und erzeugt ein blasses blau.Fuchskaute_W22_GM (22)

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Spike mag Schnee, sein dickes Fell wärmt ihn optimal und selbst der scharfe Wind macht ihm, im Gegensatz zu seinem Frauchen, nichts aus.

Tiefe Wälder

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Durch den Schnee zu joggen ist wirklich taff, zwei dieser tapferen Frauchen sind uns begegnet. Für die nächsten Stunden wird dies die letzte menschliche Begegnung sein!Fuchskaute_W22_GM (86)
Für eine Winterwanderung finde ich die Wahl der Streckenführung ideal, da nirgends schwierige Passagen den Genuss einschränken.

Optimale Winterwanderwege

Für Frühjahr, Sommer und Herbst möchte ich etwas gewundenere Wege und Pfade vorfinden.

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Nach Überqueren der Kreisstraße landen wir an Feld und Wiesen. Es ertönen, für mich leider nicht zu identifizierende Tiergeräusche, vermutlich von Jungtieren. So sehr ich auch lausche und schaue, nirgendwo sind die Urheber zu entdecken.

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Fuchskaute_W22_GM (93)Hier aus dem dichten Strauch- und Buschwerk sitzen die Tierchen.

Daneben gluckert Fließgewässer, erstaunlich bei den Temperaturen. Etwas schützt und wärmt das Wasser oder die Fließgeschwindigkeit ist hoch genug. Erklärungen a la Elke

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Trotz der wieder einmal schnurgeraden Streckenführung kommt hier keine Langeweile auf. Der Himmel scheint langsam aufzureißen, also ist mit etwas mehr blau und Kontrast am heutigen Tage zu rechnen.Fuchskaute_W22_GM (100)Fuchskaute_W22_GM (102)

Jetzt wird es urig, so urig wie ich es unendlich gerne mag. Ein winzig kleiner Pfad führt zu der Stelle, an dem sich einige Bundesländer treffen.

Das Drei – Länder -Eck

Tolle Wurscht, mitten in der Botanik so ein wichtiger Treffpunkt.

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ACHTUNG hier ist es glatt! Spike macht es mir vor, wie man ausrutschen kann. Die Hinterpfoten tauchen wieder in den Schnee ab. So bin ich gewarnt, guter Hund!Fuchskaute_W22_GM (111)

Nur das Schild gibt zu erkennen wo wir uns befinden. Ein kleiner Pfahl informiert mich über einen weiteren, recht kleinen Weg, nämlich den Audioweg am Rothaarsteig – Winterbach. (Info am Ende des Artikels.

Nachdem wir das kleine Waldstück durchwandert und weitere schmale Pfade unter den Füßen hatten, erreichen wir Weißenberg.

Die Wintersonne erscheint

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Weißenberg

In Weißenberg steht eine 350 Jahre alte Esche, die unter Denkmalschutz steht. 24 Meter hoch und einen Durchmesser von über fünf Metern hat der gute alte Herrscher des Ortes. Ganz nah dabei, in der Aal Schul (1835 gebaut), ist das Heimatmuseum untergebracht.
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Der Ort gefällt mir, das wäre mit Sicherheit zu jeder anderen Jahreszeit auch so. Ich schaue immer wieder zurück, weil der Blick hinunter so unglaublich ansprechend ist.

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Ich bin begeistert, Schnee und endlich die Sonne, was will Mensch mehr? Der harsche Wind hier oben fegt so manchem Baum die Schneelast von den Ästen. Meine Kopfbedeckung wird ständig auf und ab gezogen, das schenkt meinem  Haupthaar ein  extra plattes Design :(

Ganz warm, allerdings um´s Herz, wird mir beim Anblick der weißen Landschaft von den Ketzersteinen aus. Fix landen Rucksack, Wanderstock und alles Überflüssige auf dem Tisch der schönen Sitzgruppe.

Fuchskaute_W22_GM (187)Mit Futterbeutel bewaffnet locke ich Spike in den tieferen Schnee, freiwillig geht er dort nämlich nicht hin, der faule Sack!

Doch lieber im flachen Schnee bleiben?

Ketzersteine

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Wie gut zu erkennen ist, wählt Spike am liebsten gespurte Wege. Energie sparen ist im Alter wichtig, das spart Kraft für die Nahrungsaufnahme. Spike hat, wie sein Frauchen, ein Millimeterchen Speck zusätzlich auf den Rippen.

Mit Futter, bzw. Futterbeutel lässt sich der alte Knabe auf den Ketzersteinen platzieren. Das Gesicht spricht allerdings Bände :D

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Kommando „Komm“ wird schneller befolgt :-)  Aufpassen auf Rucksack und dem darin enthaltenen Futterbeutel, kein Problem!

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Ich habe mir schon sehr lange angewöhnt, immer auch einen Blick zurück zu werfen. Oft erhasche ich dabei wunderschöne „Bilder“ im Kopf und für die Kamera. So auch hier, dieser herrlich sanft beleuchtete Baum mit der Sitzgruppe daneben. „Hach, hach“ entfleucht immer wieder meinem Herzen.
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Fuchskaute_W22_GM (234)Auch unter die Bäume schaue ich gerne. Manchmal verbergen sich dort unerwartete Schätze.

Hier leider nicht sehr gut dargestellt, entdecke ich im schimmernden Sonnenlicht, dass die Eiskristalle bunte Farben erzeugen, es glitzert in allen Regenbogenfarben. So ist Natur!
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Nun folgt wieder ein wunderschöner Wegabschnitt und der hält sich, bis ich wieder zur Fuchskaute gelange. Spuren der Langlaufski verlaufen neben unseren Spuren und das Gehen ist teilweise sehr beschwerlich, als wir durch den tiefen, teilweise neu gefallenen Schnee stapfen.

Am Ende dieser „Erzählungen“ findet ihr ja die Karte, wir berühren jetzt keine Orte mehr, wandern schön weit weg jeglicher Zivilisation, gefühlt ;-)

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Restaurant Fuchskaute

Wir erreichen wieder die Fuchskaute und hier haben inzwischen einige Schneehasen die Ski angelegt und wedeln dort wo möglich, die Hänge hinunter. Wir steuern derweil das Restaurant an, eine kleine Rast mit Mittagessen ist zeitlich drin, bevor ich VOR dem abendlichen Freitagsstau gen Heimat jückel.

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Ich habe mal im Netz Informationen zu dieser „Gast“stätte gesammelt. Mein Eindruck, der etwas durchmischt war, hat sich bestätigt. Die Bedienung war ausgesprochen freundlich, da gab es rein gar nichts zu meckern. Ansonsten wäre es schön, wenn hier einige qualitativen Änderungen eintreten könnten. Wäre schade um das wirklich schöne Ambiente.Fuchskaute_W22_GM (346)Der Abschied bei diesem Kaiserwetter fällt besonders schwer, erst recht mit dem Wissen, dass morgen diese ganze weiße Pracht zu zerfließen beginnt. Ganz stolz bin ich sowohl auf mein absolut schneetaugliches Auto, richtig gewählte Bereifung und offensichtlich noch eine Eignung der Fahrerin für diese Straßenverhältnisse.


Nun zu einigen weiter führenden Informationen zur Region:

Im Text erwähnte ich die Audiowege am Rothaarsteig, hier Winterbach. Mehr Information zu diesen kleinen Rundwegen hier: Webseite Rothaarsteig.    Eine sehr schöne Ergänzung zum Gesamtwegeverlauf, ebenso wie die Rothaarsteigspuren(Rundwege) die ebenfalls auf der Webseite beschrieben werden. Übersichtskarten, sowie GPS Tracks werden bereitgestellt.

Wanderlust im Westerwald: Der Schlenderer on Tour

Droste Verlag

Zum Blog des Autors Karl-Georg Müller geht es hier entlang:
Der Schlenderer



Wanderhöhepunkte links und rechts des Rothaarsteigs – Schöneres Wandern Pocket mit Detail-Karten, Profilen und GPS-Daten: 12 traumhafte neue Rundtouren im Siegerland

Ideemedia Verlag

 

20 Kommentare

  1. Hallo Elke,
    tolle Schneeimpressionen und klasse Bilder – auch eine Gegend, die mir sehr gefällt und noch entdeckt werden muss von uns :-)
    Liebe Grüße Angelika + Erik

  2. Wunderschöne Winterfotos und eine stattliche Wanderung für diese Jahreszeit. Teilweise ist es schon sehr beschwerlich durch den Schnee zu kommen, bei deiner Wanderung hätte man sich die Langlaufski anschnallen können.
    Mir gefällt besonders dein Blick auf’s Land und die Bilder vom Wald (mit der Bank).
    Eine ganz besondere Stimmung im Winter zu wandern, da möchte man gleich los.
    Lieben Gruß
    Claudia

  3. Wow, tolle Bilder. Ich habe eiesen Winter noch keinen einzigen Schnee gesehen! Tja, Köln-Bonner Bucht. Schön warm (schmunzel).
    Aber ich habe mir gerade gaaaanz viel Informationsmaterial zum Sauerländer Höhenflug besorgt. Da kommt auch Sehnsucht auf. Wenn ich da demnächst wandern gehe, liegt vielleicht noch etwas Schnee!?

  4. Hallo Elke

    Super Beschreibung von einer tollen Gegend :-) Die Fotos sind ebenfalls super ;-) Der Westerwald ist immer eine Reise wert, mir gefällt er jedoch besser, wenn kein Schnee liegt :-D

    Hui Wäller

    Klaus

  5. Hach, hach, so seufze ich jetzt auch, liebe Elke,
    denn diese Winterwanderung ist einfach ein TRAUM <3

    Ich hatte heute wieder mal etwas längere Zeit am PC und da war ein Besuch bei dir, einfach Pflicht.
    Gut hat es mir getan, mit dir und deinem treuen Freund Spike, ein wenig diese herrlichen Fotos zu genießen.

    Danke dir und einen ganz <3 lichen Gruß,
    Uschi

    1. Ja Uschi, es ist wundervoll durch Schnee zu wandern
      Irgendwie verabschieden sich meine Kommentare bevor ich sie zu Ende geschrieben habe.

      Ich komme kaum noch zum kommentieren, die Zeit rennt so dermaßen und nach einem Tag Büro habe ich meist schon reichlich genug von PC-Arbeit ;-)

      Aber bei dir möchte ich doch auch wieder öfter vorbei schauen.

      Einen lieben Gruß
      Elke

  6. Hallo Elke,

    da hast du aber ehrlich viel Glück mit dem Wetter gehabt! Wir waren ja am Donnerstag im Westerwald unterwegs. Zunächst sah es auch nach Sonnenschein aus, später wurde es aber leider ein wenig trüb. Egal wie, der Westerwald ist immer ein gutes Ziel für eine Wanderung!

    Liebe Grüße, Jörg

  7. Liebe Elke, eine wunderbare Darstellung unserer schönen Heimat mit einer perfekten Beschreibung der Wanderung, die ich selbst schon einige Male unter die Füße genommenen habe. Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke für die Mühe, die Du Dir wieder mit diesem aufwendigen Bericht, samt der wunderbaren Fotos, gegeben hast. Ich erkläre Dich hiermit zum Ehrenwesterwälder. „Hui Wäller! Allemol!“

    1. Hi hi, in Halle nennen die Hallenser die Zugezogenen oder Ehrenmitglieder „Halloren“. Im Westerwald würden die dann Wälloren genannt werden oder so :D
      Oh und mir fällt gerade noch etwas ein, das ich vergessen habe, die Baumallee anlässlich des 600jährigen Dorfjubiläums von Willingen ;-)

  8. Boah, soooo schöne Schneefotos, Elke! Da bin ich glatt neidisch, wenn ich die weiße Pracht sehe. Gerne hätte ich auch eine Winterwanderung gemacht. Echt schade, dass dieses Wetter nie von Dauer ist. Grüße mir deinen süßen Schnee-Wuff.

    Liebe Grüße
    Silvana

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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