Einer seiner Heimat nahen Lieblingsrunden „My Way“ getauft, wandert Wanderfreund und Blogberichtspender Rainer Motte in jedem Jahr. So sind Fotos aus allen Jahreszeiten entstanden.

Da in diesem April wohl kaum Lust auf Schneefotos haben (der liegt ja in höheren Lagen jetzt real) habe ich nur die Sommerbilder heraus gesucht und vereinzelt Herbstbilder, weil die auch traumhaft sind.

Ich gebe zu, ich entdecke bei Rainer immer wieder so tolle Perspektiven auf Landschaften, dass ich sofort loslaufen würde, könnte ich es denn ;-)

Bevor ich zu Rainers Wanderbeschreibung überleite hier die nötigen Informationen:

My Way

  • Derzeit (23.01.2022) ist durch umgestürzte Bäume, aber auch durch eine neue Zaunanlage an einer Weide, der Weg nicht mehr in der ursprünglichen Form begehbar.
  • Start/Ziel:  Dahlhausen, Flurstr.
  • Streckenlänge: 7,5 km
  • Höhenmeter: 164 m
  • GPS Track

Meine kleine, feine Lieblingswanderung (oder soll ich sagen Spaziergang?) fand ich in dem Droste-Büchlein „Wuppertal – Erlebniswanderungen rund um die Stadt“ von Jörg Mortsiefer, DEM Kenner der Wanderwege in dieser Gegend und Verantwortlichen der Seite http://www.berg-mark-wege.de/Hauptseite Die kleine Runde findet sich unter Nr. 14 in dem Buch und nennt sich „Auf abenteuerlichen Pfaden zwischen Dahlhausen und Wilhelmstal“. Sie ist -je nach Variante- zwischen 6,5 und 7,5 km kurz und startet in Radevormwald-Dahlhausen an der Wupper.

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Lorenzhaus

Industrie an der Wupper

Dieser Bereich des Tals der Wupper ist geprägt durch Tuch- und Textilfabriken aus dem 19. Jahrhundert. Beeindruckende historische Industriegebäude, Arbeitersiedlungen und eine eigene Bahntrasse zeugen von früherer Größe. Die in Dahlhausen beheimatete Textilfabrik ernährte einst ca. 900 Familien. Eine von mehreren früheren Großfabriken in dieser Ecke. Ich durchquere kurz die ehemalige Arbeitersiedlung mit ihren Einheitsbauten, heute nostalgische Zeugnisse des Zeitalters der Industrialisierung. Kurz darauf befinde ich mich auf einem sehr schmalen Pfad oberhalb der Stauanlage Dahlhausen http://de.wikipedia.org/wiki/Stauanlage_Dahlhausen Kaum jemand kennt diesen Pfad auf der Ostseite des Stausees. Vorsicht ist hier bei Nässe oder gar Schnee geboten! Unbedingt Stöcke benutzen! Absolute Ruhe umfängt mich an diesem See. Ein Eldorado für Naturliebhaber, insbesondere an Wasservögeln Interessierten. (Auf der Westseite führen Wupperweg, Wald-Wasser-Wolle-Wander-Weg, Tuchmacherweg und andere auf breiterem Wege entlang; ebenfalls ausgesprochen schön). Natur pur trotz der künstlichen Anlage des Sees!

Und immer diese Siefen

Man verlässt den See durch einen typischen bergischen Siefen und läuft (nachdem man einen Weidezaun überwunden hat) mitten über eine Kuhweide (auf die zahlreichen frischen Kuhfladen sollte man Acht geben; die Kühe selbst -sofern gerade da- zeichnen sich durch ein ausgesprochenes (typisch bergisches) Phlegma aus und sind alles andere als bedrohlich). Ein unglaublich schöner Weg führt von der Hofschaft Oberdahlhausen zum Hof Rechelsiepen. Den Duft frischen Kuhmists hat man dabei permanent in der Nase. Herrlich! Schnell erreicht man die Fachwerk-Hofschaft Lorenzhaus und wird dort Bilder über Bilder knipsen können. Eine schönere und typischere Hofschaft ist mir im ganzen Bergischen Land noch nicht begegnet. Man kann den Blick nicht abwenden von diesem wunderbaren Ensemble!

Der Weg führt von dort bergab Richtung Krebsöge und Wilhelmstal unterhalb des Staudamms der Wuppertalsperre. An den Schienen der Wuppertalbahn und dem alten, im Obergeschoß holzvertäfelten Bahnhof Wilhelmstal vorbei geht es durch eine weitere Arbeitersiedlung (mit ausgesprochen schmucken Häusern) oberhalb der hässlichen Ruine einer ehemaligen Papierfabrik (ursprünglich ebenfalls Tuchfabrik, 19. Jh.) vorbei. Der weitere Weg führt durch ein Bachtal, an einer alten Villa vorbei idyllisch am Waldrand zur Hofschaft Sieperhof. Von dort geht es auf weichen, angenehmen Waldwegen an einer Jagdhütte vorbei zurück nach Dahlhausen. Dort kann man eine kleine Schleife durch das Gelände des dortigen Eisenbahnmuseums einfügen, in dem alte Loks und Waggons still vor sich hin rosten. Ein trauriger Anblick!

Nach Ende dieser Runde fuhr ich noch ins nahe gelegene Beyenburg, um dort im Landhaus Bilstein eine üppige und gute Mahlzeit einzunehmen. Als „Strafe“ für die Völlerei stieg ich anschließend auf dem bekannt steilen Pfad zum Bilstein hoch (ohne Stöcke!). Wer diesen Anstieg kennt, wird ihn lieben! Von dieser Sorte gibt’s nicht viele im Bergischen…

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3 Kommentare

  1. nette Runde – Allerdings durch starkem Baumschlag nicht gut passierbar: Zudem landeten wir quasi in einer Sackgasse und kamen nur über eine eigentlich eingezäunte Weide wieder auf die Route.

    1. Das sind immer die Unwägbarkeiten, gerade jetzt nach heftigen Stürmen, Borkenkäfer und der Flutkatastrophe. Ich werde den Beitrag entsprechend ergänzen.
      Ganz lieben Dank für die Nachricht.
      Liebe Grüße
      Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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