So idyllisch, heil und sauber wirkte dieser wunderschöne Weg im Harz. Der Farn steht hoch, die Wege wirken aufgeräumt.  Aber: Es liegt nicht nur Natur am Wegesrand, etwas abseits aber oft auch mitten auf den Wegen finden sich viele kleine Überraschungen. Viele dieser Hinterlassenschaften gefährden Wildtiere, belasten die eigentlich naturbelassenen Böden in der Natur.

Statt Wegwerfgesellschaft – Naturschutz

Mitten drin, abseits der Wege, liegen die „Papier“taschentücher. Sie verrotten nicht, wie Toilettenpapier, das wir unbesorgt in unsere WC´s werfen können. „Papier“taschentücher sind so behandelt, dass sie in der Waschmaschine nicht mehr in alle Einzelteile zerfallen. Sie bleiben heil und unversehrt und so bleiben sie auch viele Jahre in der Natur.

Inzwischen werden selbst diese Tücher gegen Hygienetücher, getränkt mit Fetten und Desinfektionsmitteln, ausgetauscht. Auch die landen in Büschen, in Abhängen, auf Wanderwegen. Es wundert mich sehr, dass Menschen solche Anblicke ausblenden können. Übrigens, für größere Müllansammlungen kann ich die APP MÜLLweg!DE empfehlen. Da klappt das Melden der „Wilden Müllkippe“ sehr sehr gut.

Wegwerfgesellschaft-Es liegt nicht nur Natur am Wegesrand
Wegwerfgesellschaft – Es liegt nicht nur Natur am Wegesrand

Die Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft

Wenn die Tiere mit dem Nestbau beginnen

Im Frühjahr gehen Tier auf die Suche nach Nistmaterialien. Es werden kleine Zweige gesammelt, um ein Grundgerüst zu schaffen und danach werden Nester weich ausgepolstert. Man kann sich sicher vorstellen, dass der kleine Nachwuchs die Chemikalien nicht gut verträgt. Auch finden die kleinen Wesen nicht mehr aus irgendwelchen Schlingen, wie den Bändern der Einmalmasken heraus.

Jahr- und Jahrzehnte bis zum Verschwinden

Müll sieht nicht nur hässlich aus, es dauert auch seine Zeit bis diese Hinterlassenschaften verrotten.

Wer im Wald also seine vermeintlich unschädlichen Papiertaschentücher hinter einem Baum hinterlässt, verwöhnt die Natur gleich mal für mindestens 3 Monate, meistens um einiges länger mit dieser parfümierten Zierde.  Verwöhnt Frau sich gar mit einem Feuchttuch, dauert es noch länger.

Kippen im Wald

Auch Zigarettenstummel zieren viele Wanderwege und vor allem Rastplätze. Hier hat sich, als Tanja und ich noch rauchend unterwegs waren, ein kleiner verschließbarer Aschenbecher (link zu amazon) bewährt. Leider habe ich es versäumt den Platz vor einer Bank auf dem Heidberg in der Eifel zu fotografieren. Ein Teppich von Zigaretten kippen verdeckt den Boden. Ein bis zwei Jahre brauchen die Dinger um zu verrotten.  Ein verlorenes Feuerzeug braucht 100 Jahre bis es verschwunden ist.

Obstschalen von Bananen und Citrusfrüchten

Ich selber war mir nicht bewusst, dass Bananenschalen und die schützende Hülle unserer Südfrüchte wie Mandarinen und Orangen solch lange Zersetzungszeiträume aufweisen (2-4 Jahre je nach Liegeort) , außerdem sind die meisten Zitrusfrüchte stark mit Pestiziden behaftet.

Leider finde ich im Internet höchst unterschiedliche Angaben zur Verrottungsdauer, sicher ist allerdings, dass Abfälle nicht in die Natur gehören. Und selbst Papiertaschentücher verrotten nicht rückstandsfrei, weil sie reißfest gemacht werden und mit Papier nur selten noch etwas zu tun haben.

Kleine Beutel für Restmüll. Die finde ich sehr praktisch und deshalb erhalten sie einen Platz in meinem Rucksack, direkt neben den Kotbeuteln für die Hinterlassenschaften meines Vierbeiners.

Wegwerfgesellschaft
Einen kleinen Beutel mitnehmen

Müllsammeln tut nicht weh

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Ich bin mir auch nicht zu schade kleinere Abfälle fremder Menschen mitzunehmen und sie im nächsten Mülleimer zu entsorgen. Das ist mir die Umwelt wert. Manchmal vergesse ich es, heute verstaue ich wieder Beutel in meinen Rucksack.

Wie oft ist z.B. die Kottüte nur knapp gefüllt, da passt dann gut noch ein Papiertaschentusch oder eine leere Zigarettenschachtel hinein. Bei mir im häuslichen Umfeld ist das ein ganz normaler Vorgang geworden.

Wir sind alle gefragt und können dazu beitragen, dass wir etwas Natürlichkeit erhalten, in unseren Straßen aber ganz besonders in der Natur, wo Tiere  an so mancher menschlicher Hinterlassenschaft schon ernsthaft Schaden genommen haben.

In diesem Sinne „Bis bald im Wald“ 

 

 

 

 

7 Kommentare

  1. Danke für den Link zu MÜLLweg!DE. Scheint ganz gut zu sein und ich werde mir das gleich runter laden. Ich habe da unterwegs schon so einiges gesehen was einer Meldung wert gewesen wäre.

    Ansonsten kann ich auch nur zustimmen : Was man unterwegs von zu Hause aus mitbringt sollte man auch wieder mit nach Hause nehmen !!!

    Lg

    Helmut

  2. Liebe Elke, ich gebe dir vollkommen recht. Es nervt echt ab wie sorglos der „Naturfreund“ so alles in die Umgebung wirft. Alles einsammeln und dann in dessen/ deren Wohnzimmer schmeißen! :-) Sowas geht mir häufig durch den Kopf! Dir noch einen schönen Sonntag! LG Simone

    1. Gerade heute habe ich auf einem recht kurzen Rundweg an einer Stelle vier Autoreifen gefunden, die dort im Wald abgelegt wurden!
      Ich hab mich sowas von aufgeregt und werde der zuständigen Gemeinde davon auch berichten! Was denkt sich „Mensch“ wenn er sowas tut?
      Seit Corona habe ich leider das Gefühl, dass die Wege noch mehr zugemüllt werden, als das im letzten Jahr teilweise schon war. Der Mensch lernt einfach nichts dazu! Schade!
      Mit wanderhaften Grüßen
      Susi und Bettina

      1. Ja so ist das leider, viele der NEUEN Wanderer/innen haben nicht so das Gespür für solche Dinge. Übrigens, eine tolle App hilft mir problemlos und schnell solche Müllberge zu melden. Da werden die Standortdaten verwendet und an die Verwaltungen geschickt: MÜLLweg!DE Damit habe ich mir schon viel Arbeit gespart
        Liebe Grüße an euch und weiter ganz viel Spaß beim wandern.
        Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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