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Noch einen, und dann habe ich sie alle, denn die Nr. 9 – Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg  hat heute seine Wege meinen Füßen anvertraut (oder war es umgekehrt?)

Der Fuhrmann, ein Beruf der früher viel Mühsal bedeutete. Ob Sturm, Schnee, brennende Sonne oder Regen, der Fuhrmann war stets unterwegs. Das Leben der Fuhrleute ist auf dem heutigen Bergischen Streifzug Thema. Vielen Wegen, insbesondere den tief eingeschnittenen Hohlwegen, sieht man ihre frühere Funktion noch an. Pferd und Wagen, auf immer den gleichen Wegen, gruben tiefe Furchen in den Boden.

Aber nun fahren wir doch erst einmal los! Wir heißt, Spike ist auch dabei!

Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg

…..liegt so ziemlich vor meiner Tür , bis nach Marienheide ist es aber dann doch ein Stück zu fahren. Aus meiner Sicht hat sich die Anfahrt gelohnt, wobei man sich im Klaren sein muss, dass dieser Rundwanderweg einen guten Teil Asphalt-bzw. Teerwege beinhaltet.

Die Streckenführung habe ich leicht verändert, um nicht eine  Weile auf gleichem Weg auf dem ersten Teilstück der Rundwanderung unterwegs sein zu müssen. Man kann, muss aber diese Abwandlung nicht gehen ;-)

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Alter Bahnhof mit Biergarten

Gegenüber dem Bahnhof steht die Stele mit grundlegenden Informationen zum Thema des Fuhrmannsweges. Von dort aus folgen wir nun stets der weißen „9“ auf orangem Grund. Ich heute, wie so oft, in entgegengesetzter Richtung unterwegs :D
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Eine Weile halten wir uns auf innerörtlichen Straßen auf, bevor wir dann an einem kleinen Park vorbei, erstmals auf Naturpfaden wandeln, wenn auch zunächst nicht lange. Das Bild, das sich mir bietet ist jedoch abwechslungsreich, die Bauten überwiegend sauber und farbig nett anzuschauen.

Natur pur auf dem Fuhrmannsweg

Dieser schmale Wiesenweg führt von der Zivilisation weg, in die Natur des Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg. Ab jetzt heißt es gelassen genießen.

Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg
Welch eine Wonne – Das Frühjahr

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Aber dann…..

Wir befinden uns mitten in der Natur, sehen Häuser nur noch in der Ferne auftauchen und genießen die frische, klare Luft des Bergischen Landes. Auf einer Windbruchfläche steht einsam und verlassen ein angefressen wirkender Baum.  Bäume brauchen  Wurzelgesellschaft, wie lange wird der Überlebende wohl noch hier stehen?

Spike erfreut sich des Schattens. Die Temperaturen steigen heute nicht wesentlich über 20° , das Gras kühlt und mit allergrößter Wonne kugelt mein pelziger Freund über die Wiesenflächen.

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Die Landschaft durchwandern wir auf sehr abwechslungsreichen Wegen. Wiesen, Wald und Ausblicke in die wunderschöne Landschaft werden geboten. Das drüsige Springkraut, so ungewollt es auch ist, macht die Wegränder bunt.

Fuhrleute sprechen anders

Übrigens, wo ich gerade diesen Weg vor mir sehe. Die Fuhrleute, wenn sie unterwegs waren, warnten Entgegenkommende mit einer bestimmten Anzahl an Peitschenschlägen. Ein Unfall wäre für Mensch und Zugtier fatal gewesen, sie transportierten ja nicht nur leichte Waren, sondern auch Eisen und andere schwere Warenteile, hin und wieder auch hoch explosive Stoffe.

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Immer wieder bieten die Informationsstelen Wissenswertes zur Vergangenheit der Fuhrleute und deren Umfeld an!

Auch wenn ein Weg hin und wieder Hartbelag aufweist, so entschädigen die Aussichten links und rechts uns regelmäßig mit traumhaften Aussichten. Das wunderschön gelegene Waldhotel ruft dem Wanderer geradezu hinüber „Besuche mich, hier ist es schön“ Die Terrasse, die heute früh von der Sonne verwöhnt wird, lässt Sehnsüchte nach „dort sitzen“ entstehen

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Die Brucher Talsperre

Kann man Talsperrenwasser riechen? Mir kam es so vor und bald erreichen wir die schöne Brucher Talsperre, die noch recht still in der Sonne dümpelt.

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Wir umrunden die Talsperre beinahe in der Gänze, schweifen am östlichen Teil jedoch großräumig ab, um dem Ort Müllenbach einen Besuch abzustatten.

Die Bruchertalsperre wurde 1913 gebaut. Sie sollte den Wasserstand der Wupper regulieren. Heute wird unterhalb des Staudammes Elektrizät per Wasserkraft erzeugt.

Die ausgewiesenen Badestrände sind bei sommerlichen Temperaturen gut besucht. Wie man an den zahlreichen Bootsverleihen sieht, wird dem Wassersport hier ebenfalls gerne gefrönt.

Wald-reich

Bevor wir nach einer langen Weile abseits vom Stausee wieder hierher zurück kehren, wandern wir zunächst durch einen himmlischen Wald. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesen hohen Bäumen, die wie eine Kathedrale die Wege beschirmen.

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Dank der lichten Kronen hat auch das Niedriggewächs in diesem Wald genügend Licht zum wachsen und gedeihen. Hell, freundlich und frisch, einfach belebend, so möchte ich feststellen.

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Sagt mal ehrlich, ist das nicht schön? Auch wenn die Wege recht gerade und übersichtlich erscheinen, so kann ich mich doch nicht satt gehen, an dieser Pracht.

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Ich mag es, das drüsige Springkraut, das von vielen eher als Unkraut bezeichnet wird (objektiv ist es das vermutlich auch)

Und unversehens landen wir schon in Müllenbach. Auffällig ist das Schild „Fuhrmannskneipe“, sein Namen verrät, dies war eine Einkehrmöglichkeit für Fuhrleute.

Müllenbach

Geschichten der Fuhrleute können in dem hier entstandenen „Haus der Geschichte“ erfahren werden. Von diesem alten Haus soll es angeblich einmal einen unterirdischen Gang zur Wehrkirche gegeben haben. Dieser diente in Kriegszeiten als Möglichkeit in dem gut befestigten Kirchturm Unterschlupf zu finden.

Diese Kirche gehört heute, wegen ihrer Fresken, zu den Bonten Kerken der Region.

Asphalt ist für Hundepfoten, auch bei den heutigen Temperaturen, leicht eine Qual. Aus diesem Grund halten wir uns nicht sehr lange hier auf und so habe ich bedauerlicherweise auch die Kirche nicht besucht.

Auf Feldwegen wandern wir nach Durchlaufen des Ortes, wieder wunderschön in der Natur.

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Übrigens ist mir auf dem heutigen Wanderweg kaum ein Mensch begegnet, ausgenommen im Ort natürlich. Fasziniert und verliebt schaue ich diesem schönen Zossen zu, wie er die frischen Blätter vom Baum pflückt.

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Anscheinend ein Ferienhaus, liegt mitten in der Landschaft – wunderschön
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Frischer Frühlingswald – Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg

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Wald ist für Spike immer wie ein Paradies, überall Gerüche, die er gierig aufnimmt und dabei oft sein Frauchen vergisst. ;-)

Wieder das Wasser der Brucher Talsperre

Und schwupps sind wir wieder an der Brucher Talsperre. Dieses Mal am Badestrandbereich. Zahlreiche Badegäste, Radler und Spaziergänger wandeln unter dem schützenden Dach der Baumkronen. Trotzdem ist es, bis auf ein paar quiekende weibliche Jugendliche, sehr still.

BergischerStreifzugFuhrmannsweg-(274)Ich beschließe hier eine Rast einzulegen, einfach mal die Füße in das kühle Wasser stecken, Spike eine halbe Stunde Ruhe gönnen. Lange habe ich so etwas nicht mehr getan und ich sage euch, es ist himmlisch ;-) Die Sonne, die Wärme und diese herrliche Wegeführung des Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg begeistern mich nachhaltig.

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Irgendwann rappeln wir uns dann doch wieder auf, um den Rest des Weges zu erleben. Wir nähern uns der Staumauer, überqueren sie, einfach um zu schauen wie sich der Anblick auf das Gemüt auswirken – Endergebnis – prima :D

Nachdem ich mich gründlich umgesehen habe, kehren wir um und biegen hinter der Staumauer links ab. Durch lichten Wald, auf Feldwegen und über den Ortsrand wandern wir nun nach Marienheide zurück.

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Schlusseinkehr im Bahnhof

Im Biergarten des alten Bahnhofes kehren wir ein. Spike bekommt seine kleine Futterration und Wasser und ich einen Kaffee nebst Apfelschorle. Wir haben Glück und kommen relativ Stau-frei über die Autobahn Richtung Heimat.

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Eine wunderbare Tour ist zu Ende, auch wenn der Zuweg = Rückweg auf identischen Wegen  etwas einfaltslos erscheint, so macht das der Rest dieser Wanderung 100-fach wieder wett. Außerdem ist der Zuweg des Bergischer Streifzug Fuhrmannsweg auch relativ attraktiv und eine Einkehr tut sich in der Ortsmitte natürlich auch leicht auf.

Ein Buch zu den Streifzügen, sofern nötig, ist im Bachem Verlag erschienen, ein weiteres im Conrad- Stein Verlag.

4 Kommentare

  1. Ich war vor kurzem auch auf dem Fuhrmannsweg unterwegs. Erschreckend, wie sich das Bild in den letzten Jahren geändert hat. Wo bei Dir noch ausgedehnte Fichtenwälder stehen, gerade auf dem Stück zwischen Müllenbach und Brucher Talsperre sah es bei mir aus wie eine Mondlandschaft.

    1. Das ist leider im Bergischen Land und auch im sauerland besonders stark zu beobachten. Es wird sehr lange dauern bis das Waldbild wieder schön ist.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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