Der September Aufenthalt in der Lüneburger Heide ist noch immer nicht komplett in Worte gefasst. Wenigstens diese, wirklich ausgesprochen schöne Acht durch die eindrucksvolle Landschaft am Wilseder Berg – Totengrund -Steingrund möchte ich euch noch beschreiben. Sie hat sich im Verlauf meines Unterwegs-seins ergeben, ebenso wie ich den Startpunkt eher zufällig fand.

Wilseder Berg – Totengrund -Steingrund

Viele Worte gibt es nicht, die braucht es auch nicht, nehme ich an. Die Bilder werden wiedergeben was die Region hergibt. Ich hatte Glück noch eine Restblüte der Heide genießen zu dürfen, daher wird es immer auch ein paar bunte Tupfen geben.

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Pension Forsthaus Einem
  • Start/ Ziel: Niederhaverbeck; Forsthaus Einem
  • Streckenlänge: 12, 5 km
  • Höhenmeter: 155 meter
  • GPS Track
  • Webseite Lüneburger Heide
  • Einkehrmöglichkeiten: Einige in Wilsede
  • Mehr zur Lüneburger Heide hier im Blog

Am Forsthaus finde ich einen großen Parkplatz, platziere mein Auto ordentlich auf der riesigen Fläche und mit einem Blick zu dem schönen Gebäude Ensemble steht für mich fest, dort schnabuliere ich am Ende meiner Tour noch Kaffee, falls ich den bekomme.

Jetzt zieht es mich aber, nachdem das Navi eingeschaltet ist, erst einmal auf den angrenzenden Waldweg.

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Mein erstes Ziel soll der Wilseder Berg und der autofreie Ort Wilsede sein. Wer nicht zu Fuß oder per Drahtesel zu dem kleinen Ort möchte, kann sich mit einer der vielen Kutschen hinauf fahren lassen. Autos sind absolut tabu!

Der Weg dort hin ist auch Auto-frei und daher von Stille geprägt, welch ein unendlicher Genuss. Zwischen dem verbuschten Gelände entdecke ich immer wieder auch Heidepflanzen. Hier waren lange keine Schafe mehr!

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Spike genießt die weichen Wege hier in der Region sehr
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Die September läutet den Herbst ein, die Farbe der Bäume wechselt langsam
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Spike hat einen Duft in der Nase, der ihn sehr zu interessieren scheint. Ist die auf dem Weg platzierte Losung eines Fuchses ein Hinweis?
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Der Fuß des Wilseder Berg schiebt sich in unser Blickfeld, das typische braun-rot der Spätsommer-Heide wird sichtbar

Wilseder Berg

Zwischen den abgeblühten Pflanzen verstecken sich unzählige noch blühende Schönheiten. Herrlich, dass ich noch einen Hauch von Heideblüte erleben darf. Die typischen, von Sand dominierten Wege führen hinauf auf den Wilseder Berg, die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene (169 m)

Oben auf dem flachen Plateau verlaufen mit Holzzäunen abgesicherte Wege. Die kostbaren,  seit 1921 unter Naturschutz gestellten Heideflächen sollen so vor Betreten geschützt werden. Der Blick hinab bestätigt, dass sich diese Maßnahmen lohnen.

Die Symbole des Heidschnuckenweges sind hier ebenso zu finden, wie die des Jacobusweges. Und dann liegt Frauchen neben Spike auf dem sandigen Boden und hält die Kamera im Anschlag.

Das zarte Gras und die letzten Heideblüten wollen unbedingt konserviert werden.

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Nach dieser ausgiebigen und von einem älteren Ehepaar grinsend kommentierten Fotosession, machen wir uns auf den Weg nach

Der Auto-freie-Weg nach Wilsede

Hier oben ist, wie schon vorher beschrieben, Autofahrverbot. Drum fahren hier reichlich Zweiräder und Kutschen, die aber ein angenehm ruhiges Ambiente garantieren. Jetzt im September, nach den Sommerferien präsentiert sich der kleine Ort auch weit weniger bevölkert als zur Heideblüte.

Auf sandigen Wegen erreichen wir Wilsede mit den alten, Reet bedeckten Häusern.

Sehenswert in Wilsede:

  • Heidemuseum „Dat ole Huus
  • Der ehemalige Schafstall und Treppenspeicher im Emhoff
  • Der Andachtsraum auf dem Emhoff mit Stempelstelle für Pilger
  • Milchhalle mit Einkehrmöglichkeit

Wir legen eine kurze Rast im „Gasthaus zum Heidemuseum“ ein. Der gut gefüllte Außenbereich strahlt eine ruhige Stille aus. Die leckere Bedienung war männlich und viel zu jung für mich :D

Ein kleiner Spielplatz lädt müde Wanderkinder zur Rast ein. Diese Gelegenheit nutzt auch ein Winzling mit Bedürfnis nach Recken und Strecken im sandigen Boden. Ich gebe zu, da erfüllt mich ein wenig der Zorn auf Eltern, die ein Kleinstkind zu lange in der Kraxe transportieren.

Ich konnte meinen Blick nicht vom Geschehen abwenden. Der kleine Kerl legt sich in den Sand, offensichtlich um sein Körperchen zu strecken, nach sicher langer Zeit mit angewinkelten Beinchen auf der Rückentrage der Mutter.

Was macht die junge Frau? Sie steckt den Kleinen in die Schaukel, schubst eher lustlos ihr Kind hin und her bis Papa von der Toilette zurück ist und wird leicht ungeduldig, als sie den protestierenden Knirps danach gleich wieder in die Kraxe verfrachtet. Eltern, das tut dem kleinen Körperchen weh.

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Totengrund und Steingrund

Auf gut besuchtem Weg ziehen wir nach dem Erleben weiter.

Wir besuchen nun Totengrund und Steingrund, tiefe Becken mit beeindruckenden Wachholdern und Heideflächen, die ihre Entstehung der Eiszeit zu verdanken haben, und natürlich der intensiven Beweidung durch Schafe und Pflege der Landschaftsgärtnerei.

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Blick in den Totengrund

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Heidepastor Bode und das Naturschutzgebiet 

Bereits 1906 rettete der Heidepastor Wilhelm Bode den Totengrund vor geplanten Baumaßnahmen und besiegelte so die Entstehung des ersten Naturschutzgebietes in Deutschland. Im Jahre 1921 wurde dann die Heidefläche unter Naturschutz gestellt. Heute zählt der Totengrund zu den schönsten und meistbesuchten Heideflächen in der gesamten Lüneburger Heide. Quelle (Webseite Luneburger Heide GmbH)

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Blick auf einen Bienenzaun mitten in der noch minimal blühenden Heide

Kein Foto der Welt kann einen persönlichen Besuch dieses Kessels ersetzen. Allein für diesen Blick werde ich wohl noch einige Male hierher zurück kehren.

Es ist so idyllisch hier, mit so wenigen Besuchern auch ruhig. Es tut gut eine Weile hier zu bleiben.

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Steingrund

Was nun folgt ist Wandergenuss pur. Die Pfade sind schmal, die Einblicke in den nächsten Kessel mit dem Namen „Steingrund“, ebenso berauschend, wie der Totengrund. Ich kann mal wieder nicht anders, als mit vielen vielen Bildern protzen ;-)

Aus dieser, beinahe mystisch anmutenden, Umgebung tauchen wir bald wieder in die übliche Heidelandschaft ein, wechseln dann aber bald in einen ganz „normalen“ Wald und das tut der Seele ebenso gut!

Durch wechselvolle Landschaft schlendern wir allmählich wieder unserem Ausgangspunkt entgegen

Forsthaus Einem

Wie anfänglich angekündigt, kehren wir in diesem schönen Ensemble des „Forsthaus Einem“ ein. Sehr still ist es hier, außer mir kein Gast anwesend. So sitze ich hier bei meiner Tasse Kaffee sehr ungestört.

Zum Abschluss umrunde ich das Anwesen und fotografiere so viel es geht. Der Platz ist ein wirklich idyllischer!

Mein Fazit zu einer sich während dem Laufen entwickelnden Wanderrunde ist ein durchweg positives. Beim anschließenden Blick auf die Gesamtkarte fallen mir noch Ergänzungen ein, die den Kreis deutlich größer ausfallen lassen.

Demnach muss ich noch einmal hierher zurück (ach das schrieb ich ja schon ein paar Mal)

Der Link führt nach amazon und bringt mir ein paar Cent Einnahme, hat für euch aber keine Mehrkosten zur Folge.

6 Kommentare

  1. Hallo Elke

    Das war wieder einmal ein toller Beitrag von dir. :-) Da bekommt man so richtig Lust auch einmal den Hunsrück zu verlassen und nach Norden zu fahren. :-D

    Liebe Grüße, Klaus

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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