Wenn ich immer wieder über Bilder von einem Wanderweg stolpere und diese mich zum Nachwandern animieren, dann lande ich früher oder später auch auf diesen Wegen. So ist es mir mit der Struffeltroute ergangen. Bilder aus allen Jahreszeiten stapeln sich im Netz, nur dem Winter bin ich dort noch nicht begegnet.

Diese kurze Struffeltroute ist genau richtig für eine Sylvesterwanderung. Also Spike und Tanja ins Auto gebeten und ab geht die Reise nach Roetgen in der Eifel.

Struffeltroute – Winterwandern mit Genuss

  • Start/Ziel: 52159 Roetgen, Filterwerk Wanderparkplatz unterhalb der Staumauer
  • Streckenlänge: 11  km
  • Höhenmeter: 220 meter
  • GPS Track
  • Wandern auf den Partnerwegen des Eifelsteig
  • Schaut auf hier auf den Beitrag zum Hohen Venn
  • Ein Buch: Streifzüge durch das Hohe Venn

Staumauer der DreilägertalsperreEisekalt ist es am letzten Tag des Jahres. Ein hellblauer, wolkenloser Himmel spannt sich über die Eifellandschaft, als wir den Parkplatz am Filterwerk erreichen.

Grau und wuchtig erscheint die Staumauer der Dreilägertalsperre, auf die wir vom Parkplatz aus sehen können.

Links von der Staumauer führt ein Pfad durch den Wald hinauf und dieser Anstieg fordert dann auch gleich das Herz-Kreislaufsystem. Wer als fast tief gefrorenes Etwas an den Start geht, kommt mit gut temperierten Gliedmaßen oben an. Die kalte Winterluft schneidet in die Atemwege, doch der Rest des Weges, so verspricht die Wanderbeschreibung, verläuft ohne solche Anforderungen.

Tanja auf der Struffeltroute
Sieht locker aus, wie Tanja da hoch stiefelt
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Spike ist super gut drauf, kein Vergleich zu den letzten Tagen. Heute ist sein Tag. (Sylvester 2016/2017 auf der Struffeltroute)

Dreilägertalsperre – Staumauer

Oben angekommen begrüßt und schon der erste Rastplatz, den wir NATÜRLICH visuell wahrnehmen, jedoch nicht nutzen. Vielmehr genießen wir den ersten Höhepunkt dieser kleinen Rundtour. Im Licht der blitzenden Sonnenstrahlen liegt sie friedlich vor uns, die Talsperre und die weich gebogene Staumauer.

Blick auf die Dreilägertalsperre
Blick auf die Talsperre

Die Dreilägertalsperre, die ihren Namen dem Dreilägerbach verdankt, ist durch Stollen mit dem Obersee der  Rurtalsperre und der Kalltalsperre verbunden. Wie auch immer, der Anblick entzückt und das ist für uns von vorrangigem Interesse.

 Blick auf die Staumauer Dreilägertalsperre
Blick auf die Staumauer Dreilägertalsperre
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Unübersehbar, Wasser gibt es hier reichlich

Hochmoor am Struffelter Kopf

Die Sonne spielt hier Platzhirsch, lässt dem Raureif kaum eine Chance. Über Stege ziehen wir, leider nur eine kurze Weile, durch das Naturschutzgebiet am Struffelter Kopf. Wir wären gerne noch eine ganze Weile durch die jetzt schon wärmende Sonne spaziert. Der Hunger nach Licht scheint unersättlich!

Tanja hat sich heute vorgenommen fleißig zu fotografieren. So sind am Ende einige schöne Aufnahmen von mir und Spike entstanden, die ich am Ende des Blogs zeigen werde.

Ein natürlicher Sichtschutz aus Birken
Eine Grenze aus Birken
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Eine wunderbare Gelegenheit für eine Rast. Heute verzichten wir, aber wenn wir wiederkommen, im Sommer, dann…….

Kleiner See mit Rastplatz

Über einen kleinen Steg landen wir flott an einem weiteren Rastplatz, unmittelbar an einem kleinen Teich, der im Sommer sicherlich vielen Tieren ein wunderbares Heim bietet. Hier ruhen wir etwas aus :D, es ist zu idyllisch hier, um einfach weiter zu ziehen. Die Struffeltroute hat unsere Herzen schon lange erobert.

Irgendwann lösen wir uns dann doch von der Bank und dem See, wechseln von offener Landschaft allmählich in Wald.

Gräben als Sammler für die Talsperre

Im Einzugsgebiet der Dreilägertalsperre wird das ablaufende Wasser im Gelände in Gräben gesammelt und der Talsperre zugeführt. Ein altes Pegelhäuschen streifen wir auf unserem Wanderweg.

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Pegel des Hasselbachhanggrabens

Eine kleine Lücke in der Baumreihe oberhalb der Talsperre lässt uns tief blicken.

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Im Winter sind die Blicke frei
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Halbinselchen Dreilägertalsperre

Zwischen Talsperre und dem Vorbecken plätschert der Dreilägerbach, dem wir eine Weile folgen. Über die Staumauer des Vorbeckens wandern wir in ein weiteres Waldstück-

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Staumauer am Vorbecken

Die Feuchtigkeit des wasserreichen Umgebung hinterlässt bei Frost weiße Mäntel auf den Bäumen und Büschen. Anders als auf den trockenen und von Sonne verwöhnten Hochflächen, ist es hier kühler.

Wasser – DAS Element für meine Kamera

Hier ist dann auch gleich die nächste Rast fällig, eine Foto-Rast. Der Dreilägerbach reizt mich ein paar Fotos mehr auf dem Chip zu platzieren. Tanja sorgt dafür, dass es hiervon ein Bild gibt.

Über die kleine Brücke überqueren wir den Bach und müssen wieder stoppen und fotografieren. Kein Wunder, dass unsere Winterstrecken kurz sind, bei so vielen Foto-Stopps. Genau das, so sind wir uns einig, ist für uns Wandern!

Der Dreilägerbach

Nun folgen wir wieder eine Weile dem Dreilägerbach, der unterhalb unseres Wanderweges dahin gurgelt und plätschert. Oben indes, empfängt uns die Sonne mit schon fast wärmendem Strahlen.

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Blick zurück
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Die dünnen Birken ragen wie Streichhölzer aus dem Boden. Sie lassen die Vermutung aufkommen, dass sie mit einem Handgriff abgeknickt werden können.
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Die Sonne steht im Winter so tief, dass sie permanent mit ins Bild rückt.
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Der Farn zusammen mit dem immergrünen Ginster geben den Wegrändern ein buntes Kleid.

Mustermänner – Immer hungrig

Wir verlassen den Weg einen kleinen Moment, biegen noch nicht ab ins Tal, sondern wandern die wenigen Meter bis zur Rasthütte weiter. Dort hat es sich eine Gruppe Wanderer gemütlich gemacht. Kaffee und Stullen geben dem hungrigen Männermagen, was er begehrt.

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Spike, der Verräter, weicht Tanja so lange nicht von der Seite, bis der letzte Bissen verschwunden, oder ein Bröckchen vor sein gefräßiges Maul fällt.
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Tief im Tal am Dreilägerbach

An der Einmündung des Dreilängerbachs zum Schleebachhanggraben gibt es wieder eine kleine Fotopause

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Wasser – mein Lieblingselement
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Bei dem Anblick friert mir allerdings der Schnupfen in der Nase

Über die Brücke und dann werden wir dem künstlich angelegten Schleebachhanggraben folgen.

Schleebachhanggraben

Wunderschöne Natur hat sich da angesiedelt. Ein wundervoller Wegabschnitt ist das hier. Spike soll mit Tanja bis zur von Licht gefluteten Stelle laufen, biegt aber, wie so oft heute, einfach wieder ab, um auf mich zu warten.

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Hast Du Leckerchen für mich?
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Keine Leckerchen – Dann kann ich auch auf Frauchen warten
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Ein Weg zum verlieben!

Ein Hund zum Verlieben

Ein paar Fotos von meinem Lieblingshund müssen nun auch ins Album

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Ein altes Stauwehr, lange ungenutzt
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Das ist keine Maus, sondern ein Stück Wurzel ;-)

Waldlehrpfad

Ein Waldlehrpfad mit anschaulichen Abbildungen und Erklärungen fesseln Tanja heute ganz besonders.

Wie so oft im Wald, auch hier eine Kindergartenwald, in sehr natürlicher Ausstattung, kein Firlefanz schmückt das Areal.

Auch wenn wir jetzt ganz gerne wieder offener wandern würden, hat der Wald in seiner lichten Form einen ganz besonderen Reiz.

Ein paar hundert Meter wandern wir nun durch den Ortsrand von Roettgen, nicht sehr schön, aber anders wohl nicht machbar, wobei die imposanten Buchenhecken den Gedanken aufkommen lassen, im späteren Frühjahr die Heckenlandroute zu wandern.

Einen letzten Abstecher in ein Waldstück und wir erreichen wieder den Parkplatz am Filterwerk. Auf kurzer Strecke hat uns die Struffeltroute über Stunden Freude beschert.

Fazit – Volltreffer für die Seele

Für uns beide, und für Spike können wir gleich mit voten, ist die Struffeltroute ein echter Volltreffer in der Wanderwegewelt. Bei Eis und Schnee ist auf zwei Teilstücken (Aufstieg zur Staumauer und Abstieg zum Dreilägerbachmündungsbereich) des Weges Vorsicht geboten, ggf. Trekkingstöcke mitnehmen. Der Rest ist aus meiner Sicht unproblematisch.

Und weil so ein Sylvestertag verdient einen gebührenden Abschluss zu erleben, fahren wir die rd. 16 km bis Monschau, um uns dort Kaffee und Kuchen und einen Rundgang durch den Ort zu genehmigen.

Einen Buchvorschlag habe ich auch für euch:

Eifel. Wanderungen für die Seele: 20 Wohlfühlwege

von Karl Georg Müller, auch genannt „Der Schlenderer“

 

Monschau – Ansichten eines wunderschönen Ortes

Ein Straßenbild zum verlieben, Monschau. Mit Schneehäubchen allerdings, gefällt es mir noch viel besser. Nicht immer ist es so friedlich leer hier, normalerweise bleibt kaum Platz zum fotografieren.

6 Kommentare

  1. Hi Hi, so schnell kann das gehen, vom „Verräterchen“ zur „Treuen Seele“ – das kommt mir sehr bekannt vor :-D

    Danke für´s virtuelle Mitnehmen auf diese Wanderung, die ich mir auch gleich einmal vorgemerkt habe. :-)

    Liebe Grüße, Klaus

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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