Vor zwei Jahren verbrachte ich einen 10 Tage währenden Urlaub im Harz und war begeistert von der Landschaft und der Ruhe, die mich dort innerhalb kurzer Zeit auch innerlich verwöhnte. Brocken und seine dampfende Brockenbahn, der Hexentanzplatz und die Roßtrappe, den Selketalstieg und die nahe Umgebung an meiner Ferienunterkunft haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.  Also nichts wie hin. Wir erleben in diesem Jahr den Harz im Regen  Alle Sonnen- und Regenwanderungen hier: Beiträge Harz

Intro

Mein zweiter Urlaub im Harz beginnt mit dem ersten Tag im Mai 2017 und begrüßt mich mit allerbestem Wanderwetter. Ich hingegen, begrüßte schon einige Tage zuvor eine Erkältung, so dass an anstrengende Wanderungen nicht zu denken ist. So fahren wir zunächst zur Staumauer der Rappbodetalsperre. Dort wird am 7. Mai 2017 eine Hängeseilbrücke eingeweiht. Das muss ich mir ansehen. Ein paar Fotos, ein paar nette Begegnungen und schon sind wir wieder weg. Sonntags sind rund um diesen Ort viele Menschen unterwegs.

Der zweite Urlaubstag…….

….gleichzeitig mein Geburtstag, startet mit Dauerregen. Die Natur ist bei weitem nicht so frisch grün, wie ich sie im Juni 2015 kennen gelernt habe und Spike zeigt an den Hinterläufen immer wieder Ausfallerscheinungen. Ihn werde ich keinesfalls auf steinige Wege schicken können.

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Spike im Ruhemodus

Alle Zeichen stehen auf Widerstand und das, obwohl meine Liste unendlich viele Wanderungen vorsieht. Die drei Wanderbücher aus dem Bruckmann Verlag wecken meine Wanderleidenschaft und das soll nun alles nicht sein? Meine Sehnsucht wird mit jedem „Nein“ das mir das Schicksal vor die Füße wirft immer größer.

Ich gebe zunächst auf, bleibe auf den bekannten Wegen rund um meinen Ferienbungalow, versorge mich mit Lebensmitteln und trinke literweise Kaffee. Dabei lese ich die vielen, vielen, vielen liebevoll fomulierten Geburtstagswünsche bei Facebook, in Mails, bei Whatsapp. Genieße ein Telefonat mit meiner kleinen Enkelin und denke darüber nach, wie die nächsten Tage aussehen könnten.

Bungalow in Allrode

Bis ich damit fertig bin, könnt ihr euch ja Bilder von der schönen Außenanlage meines Bungalows anschauen. Wie man gut sehen kann, ist alles für den Besuch von Enkelkindern oder einem Aufenthalt mit einer kleinen Familie vorbereitet.

Und ein paar Fotos vom Ort Allrode

Allrode ist ein kleiner, sehr schnuckeliger Luftkurort liegt südwestlich von Thale. Das einzige, dass die ländliche ‚Idylle aus meiner Sicht stört, ist ein riesiges Hotel. Wiesen, Wälder und eine Menge Wanderwege schmücken die Umgebung. Im Jahre 961, also mehr als 1.000 Jahre her, wurde das Örtchen erstmals urkundlich erwähnt.

Meine neue Begleitung

Schon einige Tage vor meiner Abreise in den Harz haben einige liebe Menschen Geschenke für mich da gelassen oder geschickt und so erreicht mich aus Halle, von meiner Schwiegertochter für mich hergestellt, diese kleine Wanderomi.

Ich bin so begeistert und freue mich, dass sie mich von nun an auf meinen Wanderungen begleiten wird. Schaut mal hier, da gibt es noch mehr: Rivkah Puppen.  Die dort abgebildete Sana habe ich schon vor Wochen erstanden. Ich musste sehr kämpfen, um sie nicht an meine Enkelin zu verlieren. :-)

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Und dann wurde es doch trocken – dachte ich

Am Nachmittag sollte der Regen nachlassen, sodass ich beschloss mit Spike eine kleine Wanderung in Stecklenberg anzugehen.

  • Start/Ziel: Stecklenberg, Stecklenberger Str. an der Kirche
  • Streckenlänge: 6 km
  • Höhenmeter: 213 m
  • GPS Track:
  • Fundort: Vergessene Pfade Harz – Richard Goedecke – Bruckmann Verlag
  • HWN 187 – Lauenburg

Gegen 16 Uhr starten wir an der wunderschönen Kirche in Stecklenberg und ziehen die steile Treppe hinauf, die uns auf einen schmalen Pfad führt.

Stecklenberg – Kirche – Burgruine Stecklenburg

Spike ist sehr langsam, ich bin es auch. Fotomotive finde ich reichlich, zunächst die Kirche, dann der nette Spielplatz, die wunderbar gelungene Nachahmung der Lauenburg. Die Kirchenbauer haben, wie früher so oft üblich, die Steine der verfallenen Stecklenburg verwendet. Bei schönerem Wetter könnte Frau und Hund gut eine Weile im Park rasten und vor sich hin träumen.

Burgruine Stecklenburg – Harz im Regen

Wie der Name schon andeutet, es handelt sich hier um eine nicht mehr vollständig erhaltene Burg. Im 11. Jahrhundert auf Resten einer älteren Burganlage erbaut, wurde sie im 12. Jahrhundert während kriegerischer Auseinandersetzungen zerstört. Bis Anfang 18. Jahrhundert war die darauf hin neu erbaute Burg bewohnt. Wie immer war es auch hier ein engagierter Anwohner, der dem Treiben die Ruine als Steinbruch auszubeuten, Einhalt gebot. (Quelle Wikipedia)

Chlorcalciumquelle

Weit aus des Berges Felsenschicht komm ich hier an des Tages Licht,
ich laufe um viele Felsen rum, drum bring ich Dir auch Calcium.

Die natürliche Calcium- Quelle wurde 1923 erstmals in Stein gefasst und im Jahr 1953 erneuert. Die Quelle ist der Grund, weshalb der Ort Stecklenberg den Zusatz „Erholungsort“ trägt. Das Wasser gilt als gesunde Erfrischung, meine Flaschen waren leider alle voll, sodass ich keines mitnehmen konnte.

Feuersalamander

habe ich auf dieser kleinen Tour sehr viele gesehen. Die wackelten so gemächlich über die Wanderwege, dass ich sie gut hätte ablichten können, wäre das Licht nicht so grottenschlecht gewesen.

VonStecklenberginsWurmbachtal (61)

Ein Stollen und die Ruine Lauenburg

Das frische Grün der Frühlingsbäume und büsche gibt dem ansonsten trostlosen Wetter wenigstens ein wenig Farbe. Wir erreichen einen Stollen, den ein Kaufmann auf eigene Faust in den Fels trieb um Erz abzubauen. Der preußische König hatte so seine Spione, die ihm zutrugen was der vorwitzige Kaufmann dort trieb und belegte diesen mit einer deftigen Geldstrafe.  Ende der Legende!

Ruine Lauenburg

Die Lauenburg befindet sich mit ihren beiden Ausläufern, der Großen Lauenburg und der Kleinen Lauenburg auf dem Burgberg, einem Nordausläufer des Rambergmassivs.
Die Burg wurde erstmals 1164 urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt gehörte sie dem Pfalzgrafen von Sommerseburg. 1166 ging sie dann in den Besitz des Herzogs Heinrich dem Löwen über. Später wurde sie als Raubritternest genutzt und aufgrund dessen 1290 von Rudolph von Habsburg zerstört. In der darauf folgenden Zeit wurde sie wieder aufgebaut und war Lehen der Grafen von Heimburg. Aufgrund eines Streits mit der Stadt Quedlinburg wurde die Lauenburg jedoch abermals zerstört. Seit dem 14. Jahrhundet gilt die Burg als zerstört.
Leider ist die Hauptburg heute stark verfallen. Jedoch ist der Bergfried der Vorburg auch heute noch gut erhalten und kann besichtigt werden. Die Lauenburg gehört als beliebtes Ausflugsziel auch der Harzer Wandernadel an. Quelle: Stecklenburg.de

Der Regen kommt zurück

VonStecklenberginsWurmbachtal (92)

Petrus hat wohl Nachschub für seine Gießkanne, er tut was er kann, um die letzten Wochen der Trockenheit schnell auszumerzen.  Gut, dass ich den Trekkingschirm mit dabei habe, der sich angenehm unproblematisch am Rucksack befestigen lässt und somit Wandererin und Kamera trocken hält. So kann ich auch eine kleine Weile, wenn auch recht unprofessionell, Aufnahmen von den Wurmbachwasserfällen machen. Ohne Stativ ist es bei dem Licht nur schwer möglich anständige Aufnahmen zuwege zu bringen.

VonStecklenberginsWurmbachtal (97) Harz im Regen

VonStecklenberginsWurmbachtal (99)VonStecklenberginsWurmbachtal (106)VonStecklenberginsWurmbachtal (110)

Auf schmalem Pfad nach Stecklenberg

Nah am Wurmbach wandern wir Stecklenberg entgegen. Selbst bei diesem Wetter ein wirklich tolles Erlebnis, nur leider bei den Regengüssen mit wenigen Fotos. Am Ende wandern wir noch eine kleine Weile durch den Ort und landen bald wieder am Auto.

Spike hatte, und das finde ich wirklich erstaunlich, gerade bei diesem Regenwetter eine Menge für seine Nase und wirkte sehr fröhlich und interessiert.

Fazit

Nach nicht einmal sechs Kilometern habe ich so viel gesehen, wie es oft auch dreifacher Streckenlänge nicht möglich ist. Wir waren so einsam unterwegs, dass ich zuweilen dachte: „Wenn ich hier verloren gehe, mich findet niemand“

Die ursprüngliche Strecke, aus dem o.g. Wanderführer entnommen, hätte noch einen Stempel mehr eingebracht.

Foto KRate

11 Kommentare

  1. Die Bilder vermitteln trotzdem, wie schön es im Harz sein kann; es ist schon ein tolles Feriengebiet und das wohl bei jedem Wetter. Und die Stille ist wirklich imponierend und wohltuend. Auf meiner diesjährigen langen Tour bin ich nur Menschen begegnet in der Nähe eines Waldcafés (Albertturm bei Bad Grund).

  2. Liebe Elke,
    Auch von mir nachträglich noch alles, alles Gute zum Geburtstag!
    Es sind wieder wunderschöne Bilder entstanden, auch wenn das Wetter so nass war. Total süß diese Miniaturburg! Auch dein Text liest sich wieder so scbön, dass man glaubt, dabei gewesen zu sein.

    Ich fahre morgen ins Rothaargebirge (beruflich).
    Gruß
    Myria

  3. Liebe Elke,
    alles Liebe und Gute nachträglich zum Geburtstag 🎂, auch weiterhin gute Besserung! Wieder mal sehr schöne Bilder, ich könnte glatt eifersüchtig werden. Mein Rücken lässt Touren derzeit nicht zu, hoffe die Physiotherapie wird es bald wieder richten. Also ziehe ich mit meiner Kamera durch Köln und mache den Vergleich von früher und heute.
    Wünsche dir noch einen schönen Abend!
    LG Nina

    1. Vielen Dank Nina, für die Glückwünsche und überhaupt. Das mit Rücken, Hüfte und überhaupt alles, hatte ich im vorigen Jahr. Dieses Jahr könnte ich, fühle mich aber durch den guten, alten Spike ausgebremst.
      Wer weiß wozu es gut ist. Köln im Wandel, das ist doch ein klasse Thema <3
      Dir auch noch einen schönen Abend und bald komme ich auch wieder zum lesen der Blogs.
      Elke

  4. Liebe Elke !
    Nachträglich alle gute zum Geburtstag, vor allem aber gute Besserung. Wenn die vorgestellte Wanderung schon bei bescheidenem Wetter so interessant ist, so ist sie sicherlich vormerkenswert für eine eventuelle Harz-Reise.
    Die Bilder sind aber trotzdem recht ansprechend und geben die regnerische Stimmung sehr schön wieder.

    Liebe Grüße

    Helmut

    1. Vielen Dank Helmut,
      das Wetter hat mir in diesem Urlaub wirklich einige Streiche gespielt und die teuere Kamera wollte ich denn auch nicht ständig dem Regen ausetzen. Es wird ein nächstes Mal geben und in sofern gedulde ich mich dann bis dahin.
      Lieben Dank für die Glückwünsche und gebessert hat sich meine Gesundheit glücklicherweise inzwischen auch. Die Wanderung war die erste, nämlich am 2. Mai, also schon eine Weile her. Da kommen noch ein paar Erzählberichte aus den 2 Wochen Urlaub.

      Liebe Grüße
      Elke

  5. Liebe Elke, als erstes alles Gute nachträglich zum Geburtstag!
    Ich habe in der letzten Zeit öfters an dich gedacht als ich in den grauen verregneten Himmel geschaut habe, da ich ja wusste, dass du irgendwann Anfang Mai im Harz bist. Das ist ja echt Pech. Aber die Fotos von deiner Wanderung sehen trotzdem klasse aus. Die Tour habe ich ja auch schon mal gemacht und bin ebenso total begeistert von der Gegend. Und ja: einsam ist es da wirklich :-) Bin gespannt, was du noch so alles erlebt hast im Harz! Liebe Grüße von Andrea

    1. Liebe Andrea

      Im Vergleich zum Juni 2015 war das Wetter dieses Mal richtig gemein kalt und usselig und trotzdem habe ich ihn genießen können.

      Ich habe insgesamt 10 Artikel vorformuliert, mal sehen ob sie alle online gehen. Die Fotos sind jetzt die Herausforderung :D.
      Die Teufelsmauer ist als nächstes dran und die bei Regen war wirklich Abenteuer. :)
      Dir noch einen schönen Sonntag
      Liebe Grüße Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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