Ich bin unterwegs auf den Eifelwegen um Arft zum Naturdenkmal Sechs Eichen. Die Natur zeigt sich in einer so großartigen Fülle und Intensität, dass es ein Genuss ist sie zu durchwandern. Insekten in allen Farben tummeln sich auf den Feldern und selbst auf den von der Sonne beschienenen Flecken im Wald summt und brummt es. Und doch ……

mag sein, dass ich mich täusche und doch habe ich das Gefühl es sind weniger als die Jahre zuvor? Eine Region, die mich immer wieder zum schwärmen bringt, ist die Eifel. Da mir nicht nach selber denken ist, frage ich Volker, einem Wanderfreund, nach einer schönen Runde im Raum Arft.

Prompt kommt der Vorschlag nebst GPS Track für eine waldreiche Rundwanderung. Dabei streife ich ein Naturdenkmal Sechs Eichen. Darauf bin ich sehr gespannt.

Informationen zur Tour „Naturdenkmal Sechs Eichen“

  • Start/Ziel: in diesem Fall die Ferienwohnung „Haus am Raßberg„, Dorfstr. 27 in Arft (Gilt nur für Gäste des Ferienhauses)
  • Alternative Startmöglichkeit: Waldparkplatz „Sechs Eichen“ N 50.41237° E7.09301°
  • Streckenlänge: 17,3 km
  • Höhenmeter:  470 m
  • GPS Track
  • Einkehr: Wacholderhütte Am Wabelsberg oder Eifelschenke Arft, Hauptstraße 9
  • Sonstige Wegebeschreibungen in der Region: Blogartikel
Naturdenkmal Sechs Eichen Ferienwohnung Am Raßberg
Haus Am Raßberg – Auf zum Naturdenkmal Sechs Eichen

Direkt am Haus beginnt der Weg. Ich sehe Indy und Momo, die einen wachsamen Blick auf mich haben und schlendere langsam los, zunächst auf weichen Wiesen- und Feldwegen. Erinnerungen an meinen Frühjahrsurlaub kräuseln an die Oberfläche, ich vermisse die Rinder, die sich zu dieser Zeit noch hier den Magen gefüllt haben.

Naturdenkmal Sechs Eichen

Über eine große Wiese an der schönen einladenden Bank vorbei wandere ich zügig Richtung Wald. Angenehme Kühle umgibt mich. Am Wegrand wächst der Fingerhut, rot und giftig, aber eben wunderschön.

Naturdenkmal Sechs Eichen . Fingerhut
Fingerhut

Der aufgeräumte Traumpfadewald

Es duftet nach warmem Holz, nach Erde. Die Wärme lässt die harzigen Düfte wie Wolken um die Nase treiben. An den Bäumen entdecke ich die frischen Symbole des Traumpfades Wachholderweg, der hier parallel verläuft. Alles ist sehr aufgeräumt auf diesen Wegen. Anders als die Wege, die heute noch auf mich warten.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (12)

Kempenicher Bachtal

Mein GPS Track führt mich über die Nette und dann in das Kempenicher Bachtal. Dort darf ich eine ganze Weile an einem praktisch nicht wahrnehmbaren Bach wandern, dessen Quelle in einem Bereich des Wanderweges zu finden – oder eben nicht zu finden ist, der von Wanderern wohl eher ungenutzt bleibt. Außer Volker und seinen Gefolgsleuten in Sachen Wandern, dürfte hier nicht viel los sein.

Nach einer Weile fernab jeder Zivilisation lande ich wieder auf einem der häufiger begangenen Wege.

Ich mag die mit Wiesen gesäumten Wanderwege sehr. Ein Zeichen für Mischwald, habe ich kürzlich im Radio gehört, reine Kieferwälder sind meist trocken und ohne buschigen Unterwuchs. Just öffnet sich der Wald, der Track führt Richtung Hilzberg. Eine der wenigen Offenflächen des heutigen Wandertages.

Hilzberg

In der Ferne drehen sich die Energie spendenden Windräder. Sanft geschwungen wie die Wege, zeigt sich auch die Landschaft. Wunderschön ist es hier, ideal zum lange stehen bleiben und genießen. Immer wieder auf ein Neues, verliebe ich mich in diese traumhafte Region.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (30)
Hinauf zum Hilzberg

Naturdenkmal Sechs Eichen

Doch schon hat mich der Wald wieder aufgenommen und das Naturdenkmal Sechs Eichen verführt zum abermaligen Staunen. Das Licht blitzt durch die Äste der mächtigen Eichen, es zaubert wunderschöne Sterne.

Kaum unter dem Blätterdach getaucht, erblicke ich schon wieder sonnige Wiesenlandschaft, um alsbald erneut im Wald zu verschwinden.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (46)

Mutter und Kind

Und hier, ich traue kaum meinen Augen, steht ein junges Reh mitten auf dem Weg, stakst als es mich erblickt ins Unterholz. Rechts neben mir vernehme ich ein Knacken und erhasche einen kurzen Blick auf die Ricke. Lautlos verschwindet sie, sicher um zu ihrem Jungtier zu eilen.

Kein Foto konnte ich von diesem herrlichen Augenblick machen, es hätte die Stimmung zerstört. So trage ich diesen Anblick in meinem Herzen.

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Hier stand das Kitz

Ausgesprochen wechselvoll geht es weiter. Mal sind es die bunten Sommerblumen, die als Blickfang dienen, dann wieder Wege entlang trutziger Felsen.

Jeder Weg ein Traum, wer hier nicht ins Schwärmen kommt……

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Ein Dach aus Blättern

Das Tal der Nette

Und wieder überquere ich die Nette. Was nun folgt ist an Schönheit kaum zu übertreffen. Volker hatte es angekündigt, doch so konnte ich mir das nicht vorstellen.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (83)

Sogar blühenden Ginster treffe ich hier und dort noch an. Die Sommerwelt ist so bunt und vielfältig und die Eifel sowieso. So satt und energiereich ist die Natur und so fließt eine reichliche Portion Kraft auf mich rüber.

Über den Leimbach

Viel zu schnell ist diese Herrlichkeit vorbei. An einer kleinen Brücke über den Leimbach hocke ich mich noch einmal in die Sonne, genieße die Wärme und das leise Plätschern des Baches.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (102)

Die riesigen Blätter der Pestwurz haben es mir angetan, ebenso wie die im frühen Frühjahr als Vorläufer dieser Riesenlappen auftauchenden Blüten.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (105)

Nach einer ausgiebigen Pause überquere ich die Brücke und finde mich auf einem stark durchwurzelten, schmalen Pfad wieder, der viel zu schnell eine Ebene höher führt.

Sechs-Eichenrunde-Raßberg (109)

Nur eine kurze Wegstrecke entfernt taucht unter mir ein idyllischer Rastplatz auf. Schade, denke ich mir im ersten Augenblick, dass ich nicht ein Weilchen mit meiner Pause gewartet habe. Nein, nicht ärgern, denn der Platz an der Brücke war göttlich, wenn auch nicht als Rastplatz ausgelegt.

Libellentanz

Prächtige Libellen tanzen ihr Liebesspiel, wild und ausgelassen. Schmetterlinge belagern alles was blüht, lassen sich kaum durch die Wanderin vertreiben. Es geht traumhaft weiter, keine Zeit auch nur einen Augenblick an Alltagsgedanken zu verschwenden.

Gräser wiegen sich im Wind, dazwischen allerlei Blühendes wie Margariten, Wiesenschaumkraut & Co. Ein weitere Tisch-Bankgruppe taucht auf, mitten im hellen Wald an der Nette, der wir schon wieder eine ganze Weile folgen.

Nicht lange liegen sie hier, noch sind die Spuren der Bagger und Großfahrzeuge zu sehen, die die alte Brücke entfernt und diese Trittsteine platziert haben.

Die Nette hatte bei Hochwasser die Brücke mitgerissen, kaum vorstellbar beim jetzigen Wasserstand.

Naturdenkmal Sechs Eichen-Trittsteine in der Nette
Trittsteine in der Nette

Netterhöfe

Ich erreiche den kleinen Ort Netterhöfe, den ich durchwandere. Ein Plausch mit einer Anwohnerin, die mit ihrem Hund die Mittagsrunde dreht und ein Staunen über das Vertrauen eines Aktiven im Ort, der Bier unter einem Tisch bereit stellt.

Der Stammtisch für Wandersleute in Netterhöfe auf dem Historischen Schulweg und auf dem Weg zum Naturdenkmal Sechs Eichen

Hinter der kleinen Andachtsstätte mit dem Engel vor der Tür lande ich wieder im schattigen Wald.

Wald zum Niederknien

Wenn ich bei Wanderungen dieser Länge und Entfernung zur Heimat nicht immer etwas eiliger unterwegs wäre, würde ich vermutlich öfter niederknien um all das abzulichten, was in Wald, Wiese und Feld alles zu sehen ist.

Naturdenkmal Sechs Eichen - Farne in der Sonne
Farn im Sonnenlicht, mystisch

Kaum habe ich den Farn passiert, der da so aus dem Schatten heraus gehoben von der Sonne beleuchtet wird, da winkt schon eine Bank an einem traumhaften Plätzchen und lädt zur Rast ein.

Naturdenkmal Sechs Eichen - Traumhafter Rastplatz

Leider ist der heutige Wandertag nach dieser kleinen Auszeit fast zu Ende. Auf beinahe gleichen Wegen erreiche ich wieder meinen Ausgangspunkt, natürlich stellenweise aufgehalten durch ausreizend daher kommende Blumen und und und, die dringend fotografiert werden wollen. Und so bekommt ihr noch einmal eine geballte Ladung Eindrücke.

Fazit – Naturdenkmal Sechs Eichen

Was bleibt ist, dem lieben Volker „Danke“ zu sagen. Wieder einmal habe ich ein Stück seiner Heimat kennen gelernt, wieder einmal vollkommen unbekannte Wege entdeckt.

Wer Wald liebt, und zur Abwechslung auch mit Offenlandschaft auf Tuchfühlung gehen mag, dem wird diese kreative Wegeführung ganz sicher gefallen.

9 Kommentare

  1. Huhu ;-)

    Da isser, die 6-Eichen-Runde.
    Du hattest aber auch ein geniales Wanderwetterchen für diese Runde erwischt. Die Bilder sind ein Knaller, so voller Farbe und Energie – einfach nur wunderschön.
    Man kann diese Runde im Bereich „Hilzberg“ noch ein wenig umstricken und somit eine längere Passage im offenen Gelände bekommen, allerdings bewegen wir uns dann bei 20 km und mehr an Länge. Oder man parkt oben an den 6-Eichen und zieht von dort aus los. In Verbindung mit dem Kempenicher Kreuzwäldchen sicher auch mal eine Überlegung wert.
    Hey und ganz lieben Dank für das erneute Verlinken unserer FeWo – bist ein Schatz ;-)

    Liebe Grüße
    Indy und Herrle

    1. Siehste, jetzt habe ich die alternative Startmöglichkeit, die trage ich gleich noch nach. Hatte ich vollkommen vergessen.

      Ja, dieser Wandertag war von durch und durch ideale Bedingungnen gestützt.
      Diese Runde war dann auch so voller Eindrücke, dass das Herz davon eine Weile zehrt.
      Lieben Gruß in die Eifel
      Elke

      1. Nein, leider. Ich bin beruflich jedes Jahr 6 Wochen vor den Sommerferien mit Zeugnisgutachten-Schreiben eingespannt.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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