In den letzten Jahren lese ich immer wieder von Attacken der so friedlich anmutenden Weidetiere auf Wanderer/innen. Kürzlich gab es hier im Blog sogar eine Leserin, die einen Wanderweg von ihrer Wunschliste nahm, weil dieser Weg über ein paar Meter über eine Kuhweide führt. Wandern über Kuhweiden-Grundregeln, was muss ich beachten?

Wandern über Kuhweiden-Grundregeln

Ist diese Panik berechtigt, wie kann ich einschätzen, ob mir Gefahr von den Milchmädchen droht. Immerhin, und darüber sollte sich tatsächlich jeder Besucher einer Rinderweide bewusst sein, stören wir das Weidevieh in ihrem Wohnzimmer.

Ich betrete das Wohnzimmer der Weidebewohner

Bisher hatte ich noch nie Probleme mit den großen Tieren, trotzdem reagiert mein psychisches System je nach Situation mit einer ordentliche Adrenalin-Ausschüttung.

Wandern über Kuhweiden-Grundregeln
Weidegatter mit Kuh im Weg

Hier musst ich gerade mal rd. 5 Meter zwischen den beiden Gattern zurück legen. Niemals ein Problem, wenn die niedlichen Tierchen irgendwo auf der Weide stehen. Nur oben im Bild sieht der geneigte Leser, der Jungbulle rührt sich nicht vom Gatter weg.

In diesem Fall habe ich das Gatter ein Stück geöffnet, worauf der Gute schon die ersten Schritte vom Gatter weg wagt. Ein mutiges Wedeln mit meiner Kamera und ein laut und energisch ausgesprochenes „Husch – Husch“  lässt das gemütliche Tier laaaangsam so weit zurück weichen, dass ich ungehindert die paar Schritte bis zur anderen Seite wagen kann. Der ganze Beitrag

Wenn Kälber auf der Weide stehen…..

ist besondere Sorgfalt gefragt. Kommt man den Jungtieren zu nahe, stehen auf die gemütlich herum liegenden Mutterkühe auf und stellen sich zwischen Kalb und Wanderer. Je nach Ausprägung des Schutzinstinktes würden sie auch auf den Eindringling zu stürmen. Das gilt auch, wenn die Kälber neugierig auf uns zu kommen. Also, zügig vorbei marschieren, niemals rennen.

Steyl-Baarlo (88)
Rinder an der Maas – Wandern über Kuhweiden-Grundregeln

Manchmal sieht es gefährlich aus…..

ist es aber nicht! Lest auch „Das Wesen der Kühe

Gestern wandere ich über eine Weide, als plötzlich über eine Hügelkuppe eine Kuh im Eiltempo angetrabt kommt. Der Kopf ist selbstbewusst erhoben und das Tempo ist beachtlich.

Spaziergang Thomashof (64)
Kuh im Anmarsch

Sie hatte aber nicht mich im Blick, sondern den Wassertank. Offensichtlich war der Durst so groß, dass sie so eilig dem kühlen Nass entgegen strebte. Ich war nahe am Ausgang der Weide, so dass fotografieren kein Problem mehr darstellte.

Spaziergang Thomashof (75)
Kuh- Tankstelle

Kuh und Hund – Wandern über Kuhweiden-Grundregeln

Mit Spike hatte ich bisher nicht die geringsten Probleme im Kontakt mit Weidetieren. Er interessiert sich nicht sonderlich für sie. Ein Gang über die Weide ist für ihn demnach kein Unterschied zu anderen Wegen.

Auf den folgenden Bildern ist ein Zaun zwischen uns und den Kühen, fotografieren aus solch einer Nähe ist im Wohnzimmer jeglicher Weidetiere TABU. Selbst wenn sie weit weg sind, ziehe ich mal kurz die Kamera hoch, fotografiere und gehe zügig weiter.

Kahler Asten Steig_0290Muss ich mit Spike über eine Weide läuft er dicht bei mir, zügig und ohne Pinkel- oder Schnüffelpausen.

All das darf der alte Knödel dann anschließend tun!

 

Nicht jeder Hund ist gut für Kühe

Ein Hund, der an der Leine zieht, sich auffällig verhält und bellt, wird von den Weidebewohnern sehr oft als Bedrohung verstanden. Auch wenn diese im Regelfall flüchten werden, besteht das Risiko eines Angriffes und der erfolgt dann oft nicht durch ein einzelnes Rind, sondern durch eine imposante Truppe.

Fazit – Wandern über Kuhweiden-Grundregeln

Wer die Grundregel „Hier bin ich zu Besuch“ für sich verinnerlicht, wird sich auch entsprechend verhalten. Weidetiere sollten sich sicher und unbehelligt fühlen können. Da ist Anpassung durch den Wanderer angesagt und das aus meiner Sicht ohne wenn und aber.

Kein Risiko

Sollte die Situation zu unübersehbar und gefährlich erscheinen, dann sucht lieber eine Umgehung oder wartet eine Weile, bis sich im Weg stehende Tiere getrollt haben.

Füttern verboten

Füttern aller Tiere, ausgenommen unserer vierbeinigen Begleiter, ist verboten. Die Tierbesitzer wird es freuen, da sie sicher sein können, dass die Tiere nur das bekommen, was sie auch vertragen. Nicht jedes Kraut, dass wir für gesund erklären, ist für Nutztiere gesund.

Erzählt doch mal……

So, ich habe fertig, mehr fällt mir gerade nicht ein. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Gedanken zum Thema oder gar Erlebnisse, die uns zum schmunzeln oder nachdenken bringen

 

11 Kommentare

  1. Hallo,

    wir waren vor 3 Wochen für eine Woche in München. Bei unserer Wandertour im Umland, sind wir dann auch auf Kühe gestoßen. Diese haben uns zwar bemerkt, haben aber lediglich geschaut und sich dann auch wieder den Grashalmen zugedreht.

    LG

  2. Hallo,

    in England bzw. in Cornwall scheinen die Kühe allgemein von der relaxten Sorte zu sein, denn einige Wanderwege verlaufen ganz offiziell auf Kuhweiden. Auf meinen Wandertouren in Cornwall im letzten Jahr hatte ich jedenfalls das Gefühl, das den Kühen es egal schien, wer da denn an ihnen vorbeiläuft. Sie gucken einen kurz an und widmen sich dann wieder dem saftigen Gras.

    1. Ich denke es kommt auch sehr auf die Wanderer an. Aggressive Kühe habe ich persönlich noch nie erlebt, Hier im Bergischen verlaufen auch einige Wanderwege quer über die Weiden, alles easy. Wieso das auf den Almen zu solchen Angriffen kommt ist mir schleierhaft, aber oft spielen tatsächlich Hunde eine Rolle dabei.

      1. Das mit den Hunden kann gut sein. Ich renne sicherlich nicht auf die Kühe zu, sondern ich gehe ganz ruhig an ihnen vorbei. Da ich keinen Hund besitze, habe ich wohl eine Gefahrenquelle weniger.

  3. wunderschöner Bericht. Auch ich habe auf meinen Touren schon einiges mit Kühen erlebt. Man merkt sofort ob es den Tieren recht ist wie du geschrieben hast „das man durch ihr Wohnzimmer gehen darf, oder nicht“. Oft sind nur wenige Meter entscheidend. lg Bernd

  4. Oh, ich weiß was du meinst. Musste auch schon mal über eine Weide mit Heckrindern, die haben sich aber nicht sonderlich gestört. Auch eine Pferdekoppel habe ich schon überquert. Besonderen Respekt gilt aber den Wildschweinen. Vor einigen Wochen war ich auch bei einem Förster der das Verhalten gegenüber eines Wolfs erläutern hat. War sehr interessant und konnte mir etwas die Angst nehmen auch vor Wildschweinen 😉
    LG Nina

    1. Meistens sind die Tier, die uns begegnen tatsächlich ausgesprochen uninteressiert, es sei denn wir zeigen überdeutlich, dass wir da sind.

      Wir sind es nicht mehr gewohnt mit der Natur und seinen Bewohnern umzugehen, sind es gewohnt, dass die zivile Welt vorherrscht. Das ist das Grundproblem, finde ich. Sehr lange habe ich schon vor mich mal einem Förster oder Ranger anzuschließen. Es wird Zeit, dass ich das umsetze ;-)

      LG Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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