Die Heckenlandroute steht schon sehr lange auf meiner Wanderwunschliste, prima dass ich sie heute zusammen mit Tanja angehen kann. Vorher sind aber ein paar Dinge zu klären……

Veränderungen

Eines ist im Leben garantiert, nämlich dass alles im Fluss und somit Änderungen unterworfen ist. Eine gravierende Änderung ist, dass Spike enorm abbaut und deshalb nicht mehr wandern kann. Lange habe ich mich gesträubt dieser Tatsache allumfassend  ins Auge zu schauen. Spike wird am 2. September 15 Jahre alt, er hat den Wanderruhestand verdient.

Eine ganz liebevolle Hundesitterin wird künftig über sein Wohl wachen, während sich sein wandersüchtiges Frauchen auf längere Touren begibt. So wird er heute seinen ersten Tag bei seiner neuen Freundin verleben.

Heckenlandroute

  • Start/Ziel: Eicherscheidt, Rott
  • Streckenlänge: 15,1 km
  • Höhenmeter: 514 m
  • GPS Track
  • Wegezeichen: Eine liegende grüne Welle und zeitweise das Eifelsteigsymbol
  • Einkehr: In Simmerath Ortsmitte reichlich vorhanden
  • Wanderungen rund um Monschau gibt es schon reichlich hier im Blog wie z.B. die  Struffeltroute oder die Wasserlandroute  an der Perlenbachtalsperre

SymbolGleich zu Beginn empfehle ich vorsorglich einen GPS Track zu laden, den Kartenausschnitt bei GPSies als PDF ausdrucken oder eine aussagekräftige Wanderkarte wie z.B. die Geo Map Naturpark Eifel oder die Karte „2“ des Eifelverein „Rureifel“  mitzunehmen. An etlichen Stellen wären wir ohne Track ganz sicher falsch gelaufen, da die Beschilderung nicht zweifelsfrei war.

Als wir nach der langen Anfahrt endlich Simmerath erreichen haben wir bereits so viel gequasselt, dass das einer Frau zugesprochene Wörterpensum eines Tages (rd. 20.000 Worte) längst überschritten ist. Nach reichlich Bewegung der Gesichtsmuskulatur wird es Zeit die Beine in Schwung zu bekommen. Wir halten uns also nicht lange auf und wandern gleich los, natürlich wie so oft, entgegen der vorgeschlagenen Gehrichtung.

Heckenlandroute (1)
Erst einmal Wirtschaftswege

Hecken schützen Haus und Hof

Gesäumt wird der nun folgende Wegabschnitt durch mehr oder weniger hohe Hecken, die der Region und diesem Wanderweg den Namen geben. Buchenhecken schützen Äcker und Weiden vor den eifrig wehenden Eifelwinden. Auf dieser Route fehlen mir ein wenig die haushohen Hecken, die mancher Haus- und Grundbesitzer um sein Grundstück wachsen ließ und in jährlicher Intensivpflege zu außerordentlichen Kunstwerken formt.

Ein Besuch der Orte Monschau, Roetgen und Simmerath lohnen sich in dieser Hinsicht. Auch diese Hecken wurden ursprünglich (17. Jahrhundert) angelegt um eine natürliche Schutzwand zu ziehen. In Höfen den 5,3 km kurzen Höfener Heckenweg zu wandern, nehme ich mir für die Zukunft vor.

Panoramablicke

Zunächst wandern wir also durch diese von Hecken betonte Weidenlandschaft, lassen uns von einem Sattelschlepper in Staubwolken hüllen und genießen nachdem sich der braune Sand schmückend auf unsere Kleidung und die Haut gelegt hatte, von den wunderschönen Panoramablicken verwöhnen.

Eifelwald vom feinsten

Ich liebe den Wechsel verschiedener Waldformen und wenn die Sonne dann noch im richtigen Winkel steht, dann ist mein Auge und in der Folge auch meine Kamera, entzückt. Kein Wunder, dass sich auch der Eifelsteig neugierig dazu gesellt, er ist eben schlau und wählt die schönsten Wege.

Heckenlandroute (9)

Heckenlandroute (10)
Wie Mikado-Stäbchen stehen die Bäume hier herum

Heckenlandroute (11)

Heckenlandroute (13)
Tanja on eifeltour

Ausichtspunkte

Während wir fleißig schnäbbelnd über die Waldwege ziehen, verpassen wir die Stoltzenley und die Uhusley rasten dann aber an den wunderschönen Sinnesbänken an einer namenlosen Aussicht mit Blick ins Rurtal.

 

Camp Hammer – Mäuse erlaubt – Hundeverboten

Wir streben dem Campingplatz „Camp Hammer“ entgegen. Die Wege bleiben wundervoll, trotzdem komme ich kaum zum fotografieren. Die Kamera ist fixiert an einem Clip am Rucksackgurt, belastet weder Nacken noch Schulter mit ihrem Gewicht. Eine sehr praktische Einrichtung.

Wir überqeueren die Rur und erreichen den Campingplatz.

 

Daran vorbei werden wir wieder auf Waldwege gelenkt. Der Riffelsbach begleitet uns eine kleine Weile. Doch bald schlendern wir oberhalb der Rur dahin. Bis an den Ortsrand von Dedenborn wandern wir auf Traumwegen.

 

Dedenborn – Unfreiwillig besucht

Die Wegezeichen des Eifelsteig sind von nun an nicht mehr zielführend, hier haben wir es plötzlich wieder mit dem Zeichen der Heckenlandroute zu tun. Nur das die so unglücklich platziert sind, dass wir sie übersehen und dem kleinen Ort einen Besuch abstatten. Glücklicherweise taten wir das, denn der Ort ist wirklich süß.

 

Die letzten fünf Kilometer

Auf den letzten Kilometern gab dieser Rundweg uns nicht mehr ganz so viel Erbauliches mit. Lang zogen sich die Wege, teilweise ohne nennenswerte landschaftliche Abwechslung und mit einem Übermaß an Schotterwegen dahin. Und doch gab es immer wieder Plätze mit Charakter, wie z.B. an der Kuhwiese.

 

oder am Boden diese Original Eifler Blindschleiche, die Tanja wieder zu einem Sprung nach vorn veranlasste.

Heckenlandroute (70)
Eifler Blindschleiche
Heckenlandroute (73)
Schotterwege

und den unglaublichen Wolkenformationen, die mich gerade hier in der Eifel immer wieder in den Bann ziehen.

Heckenlandroute (76)Heckenlandroute (78)

Fazit

Der Wandertag war wunderbar. Ich hatte in Tanja wie immer eine wunderbare Wanderfreundin dabei. Durch das große Zeitfenster war Gemächlichkeit unser Motto. Das Wetter war genau passend und der größte Teil der Wege einfach zauberhaft.

Immer wenn ich einen Wegabschnitt weniger schön finde wird mir bewusst, wie verwöhnt wir doch sind. Es lassen sich immer attraktive Dinge finden. Mir fällt es jedoch immer schwerer die Schotterwege zu akzeptieren, weil sie unangenehm zu gehen sind.

Das Wesentliche am Wandern ist jedoch das Unterwegsein an der frischen Luft, den Kopf und die Seele frei wandern, dem Körper die Beweglichkeit erhalten und die Sinne auch für die kleinen Dinge am Weg zu schärfen.

Lecker Eis in Simmerath

20170708_150801Wir fahren noch in die Ortsmitte von Simmerath, lassen uns im Eiscafe´einen mörderisch großen, leckeren Eisbecher servieren. DAS war so ganz nach unserem Geschmack. Ein Käffchen hinterher und dann starten wir die Heimreise.

Gut, dass ich ein sprechendes Navi im Auto habe. Es warnt uns vor einem Mega-Stau auf der A1 und lotst uns zielsicher über die A4 und A3 heimwärts. Die Technik von heute fasziniert mich immer wieder.

Spike hat den Tag mit seiner Betreuung super gut überstanden, hat sich aber über meine Rückkehr kugelig gefreut.  Es tut gut, ihn in einer liebevollen Umgebung zu wissen.

8 Kommentare

  1. Ist wirklich eine schöne Tour; wir sind damals gestartet in Dedenborn (bzw. Einruhr). Rureifel pur eben. Die Eifelsteigstrecke an sich von Monschau nach Einruhr muss ich irgendwann nochmal wiederholen, denn wir haben damals gemogelt wegen dem schlechten Wetter. Mal gespannt, wo deine längeren Touren dich hinführen :-) Steht unsere gemeinsame Venndurchquerung noch auf dem Programm? LG

  2. Ich liebe deine Wanderberichte, vor allem auch die wunderschönen Bilder! Glücklicherweise habe ich gerade in den letzten Wochen auch die Gelegenheit, mit meiner Wanderfreundin an Rhein, Mosel und Lahn auf den Traumschleifen unterwegs zu sein. Nur so wundervolle Aufnahmen gelingen mir nicht. Vielen Dank dafür und liebe Grüße von Moni (alias Ursula Müller)

  3. Hallo Elke,
    ich wünsche dir noch eine ganze tolle Zeit mit Spike auch wenn er nicht mehr mit dir auf Wanderschaft gehen kann. So wie Jörg schon geschrieben hat, denke ich auch das du das richtige tust. Die hauptsache ist das Spike noch einen schönen Lebensabend hat.
    Das du Spike auf deinen Touren vermisst kann ich sehr gut nachvollziehen.

    Ganz viele liebe Grüße sendet dir Nina 😘

    1. Ja, er soll einen schönen Lebensabend haben und den hat er sicher eher, wenn er sich nicht mehr über längere Strecken bewegen muss. Wir haben den Vorteil, dass er durch meinen Heimarbeitsplatz die gesamte Arbeitswoche mit mir verbringt. Das ist Luxus pur, für den Oldie und mich auch ;-)

      Heute sind wir hier an der Dhünn entlang gelaufen 1 1/2 Stunden Wiese unter den PFoten. Das findet er toll mit all den Hundebegegnungen. Ich denke es ist gut, wie es ist.
      Ganz liebe Grüße an Dich ;-)
      Elke

  4. Liebe Elke… Du ohne Spike auf Tour… da muss ich mich auch erst dran gewöhnen. Aber ich denke, Du tust da den richtigen Schritt. Und wie Du schreibst: Du weißt ihn in guten Händen. Das ist das Wichtigste!

    Liebe Grüße, Jörg

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.