Futtern wie bei Muttern, so könnte der Titel des zweiten Tagesprogrammpunktes lauten. Der Lippische Pickert, den ich hier auf dem Diekmanns Hof verspeisen werde ist ein Traditionsgericht in Ostwestfalen-Lippe.

Der Lippische Pickert…..

….ist eine Art Pfannkuchen, der früher eine Mahlzeit für arme Leute war und heute als lippische Spezialität gilt. Während unser rheinischer Pfannkuchen lediglich Milch, Eifer und Mehl braucht wird der lippische Pickert aus Hefe, Milch, Mehl, Eiern, geriebenen Kartoffeln und oft auch Rosinen  hergestellt.

Pickert heißt er, weil er an der Pfanne festklebt (lippisch= pickt).  Zur Zeit seiner Entstehung wurde statt Weizenmehl Buchweizenmehl verwendet, auch wurde die Milch der Ziege verwendet und zum ausbacken die Butter aus Ziegenmilch.

So sieht die traditionelle Herstellung aus:

Lippische PickertFür mich schon von der Vorstellung her gruselig, essen die Lipper den Pickert mit Leberwurst.

 

 

 

 

 

Ich habe es probiert und konnte mich nicht begeistern. Da der Pickert ungezuckert gebacken wird, kann der Belag deftig oder süß sein. Hier bieten sich Zuckerrübenkraut, Pflaumen- oder Apfelmus und Marmeladen an.

Der Lippische Pickert muss bleiben

Einst war die Pickertbäckerei eine Selbstverständlichkeit in jeder Küche. Es wird wohl keine Hausfrau gegeben haben, die diese Kunst nicht verstand. Das ist heute anders.

Die Zeiten der „Nur“ Hausfrauen sind vorbei, die meisten Frauen und Mütter gehen einer Arbeit nach, Zeit zum kochen wird immer knapper. Zudem war, aufgrund der Verarbeitung frischer Zutaten, wie z.B. Eier und Milch und fehlender Kühlmöglichkeiten, die Herstellung frischer Lippischer Pickert auf Wochenmärkten nicht möglich.

Solche Veranstaltungen sind jedoch notwendig, um ein Traditionsgericht immer wieder in den Mittelpunkt dörflicher Feste zu stellen. Schade, ginge dieses Rezept verloren.

Eine Idee wird geboren –  Pickert Mädel

Was liegt bei all den Hindernissen näher, als eine moderne Methode der Pickertherstellung zu erfinden, eine die alle Voraussetzungen an Regionalität und Frische erfüllt, einfach herzustellen ist und eine Gelinggarantie bietet?

Annette Diekmann, heute Meisterin der Ländlichen Hauswirtschaft und Inhaberin der Firma Pickert Mädel, hat sich daran gemacht an einem Rezept zu tüfteln. Es sollten keine Konservierungs- und Aromastoffe enthalten sein, keinerlei Chemie, kein Zucker, dafür Trockenei, Mehl, Kartoffeln, Milch, Rosinen, Hefe und Salz. Alle Produkte, so steht es im Flyer, sind aus der Region.

Diekmannshof (3)Eine Auszeichnung hat diese besondere Backmischung auch erhalten, nämlich die DLG-Goldmedaille, in diesem Jahr schon ein zweites Mal. Um diese Auszeichnung zu erhalten wird das Produkt von 50 DLG-Prüfer aus dem gesamten Bundesgebiet getestet.

 

Pickert Prinzessin

Einmal jährlich steht die Wahl zur Pickert Prinzessin an. Aufgabe der Pickert Prinzessin ist es, den Pickert weiterhin in aller Munde zu halten und auf Fotos gut auszusehen. Beide Aufgaben erfüllten die bisherigen Prinzessinnen offensichtlich sehr gut. Die diesjährige Pickert Prinzessin Viktoria aus Bielefeld wirbt zudem für die herrliche Landschaft Ostwestfalens, die mit zahlreichen schönen Wanderwegen lockt.

Auch auf der Tour Natur 2017 konnte man die Prinzessin mit ihrem Gefolge kennen lernen und den Pickert probieren.

Kostprobe im Diekmanns Hof

Der Hofladen in Kalletal- Hohenhausen

Ich schrieb schon im ersten Artikel, ich bin ein Fan von Hof- und Biohofläden. Stets spioniere ich auf das genaueste, was es alles zu kaufen gibt. Ich denke sinnvoller kann man Geld nicht anlegen, als für anständige, gut schmeckende Produkte.

So landen schon schnell nach unserer Ankunft im Diekmanns Hof  Äpfel aus der neuen Ernte, eine große Tüte Tomaten und einige Marmeladen/ Gelees in meinem Einkaufskorb. Dabei ist eine Gelee aus Tomaten und die ist sehr sehr lecker.

Die Tomaten schmeckten fruchtig, die Äpfel sind ein Genuss, viel ist heute nicht mehr davon übrig. Gemüse und Obst stammen aus eigenem Anbau, das sei noch bemerkt. Regionalität steht im Mittelpunkt des Hofladenkonzeptes.

Einkauf Lippische Pickert
Einkauf im Diekmanns Hof

Dann werden wir von Frau Diekmann zu Tisch gebeten, Die Pickert sind fertig gebacken. Eine Stärkung für das Nachmittagsprogramm, dazu eine kräftige Tasse Kaffee und die Gewissheit „Ich habe alles richtig gemacht, indem ich diesen Programmpunkt auf meine Wunschliste für Lippisches Erleben setzte.

Diekmannshof (4)
Lippischer Pickert

Übrigens, bevor ich es vergesse, die Backmischung kann man über den Onlineshop der Pickert Mädel bestellen. Ich habe meine inzwischen verbacken und verspeist und möchte mich demnächst mal an dem Originalrezept versuchen. Versuch macht klug!

Auch hier, aus meiner Sicht viel zu wenig Zeit. Ich hätte noch viel mehr erfahren wollen, Gesprächsstoff gab es reichlich. Mein nächster Programmpunkt in Bad Lippspringe wartet jedoch und deshalb verabschiede ich mich von Frau Diekmann und Frau Mayer.

Mehr zur Region hier im Blog: Teutoburger Wald

Offenlegung:

Meine Reise wurde unterstützt vom: Teutoburger Wald Tourismus

Dafür bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten auch der Gemeinde Kalletal.

Hinweis: Die Reise verlief mit dem Hashtag #TeutoBloggerWG und #TeuburgerWald, darunter findet Ihr auf Twitter und Instagram noch weitere Inspirationen, auch von anderen Reisen und Angeboten.Zudem wurde eine Sozialmediawall eingerichtet:

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Outdoor Blogger Codex

Transparenz und Offenheit sind für mich ein Bedürfnis. Deshalbhabe ich mich per Outdoor Blogger Codex dazu verpflichtet.

Meine Leser/innen dürfen sich zu jeder Zeit darauf verlassen, dass ich meine ganz persönlichen Eindrücke wiedergebe, so auch hier.

2 Kommentare

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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