Wer Urlaub in der Vulkaneifel macht, kommt um die Traumpfade doch kaum herum. Einige bin ich bereits mehrfach gewandert, den Traumpfad Nette Schieferpfad habe ich, trotz seiner traumhaften Pfade, erst einmal besucht. DAS soll sich ändern

Wo finde ich den Nette Schieferpfad

  • Start/ Ziel:  56753 Trimbs, Parkplatz direkt am Dorfplatz (Auf dem Reusch)
  • Streckenlänge: 9 km
  • Höhenmeter: 233 m
  • GPS Track
  • Webseite der Traumpfade
  • Noch mehr Traumpfade hier im Blog
  • Über 35 km zieht sich der Nette-Natur-Weg von Weißenthurm nach Mayen
  • Erwähnenswert ist der sehr rührige Wegepate: Hermann Nördershäuser

Wichtige Hinweise (Quelle: Traumpfadewebseite)

Zum Schutz der Natur und der dort lebenden Tierwelt bitten wir Sie, den Traumpfad zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang nicht zu erwandern. Zudem bitten wir Sie, Hunde an der Leine zu führen.

Startportal
Startportal

Eigentlich habe ich ja tolles, sonniges Herbstwetter verdient aber meine Überredungskunst hat wohl versagt.  So bleibt mir nichts anderes übrig, als die Wolken am Himmel zu ignorieren und mich trotz fehlendem Himmelblau auf den Weg zu machen.

In Trimbs unter der Brücke der L 113 befinden sich die Übersichtskarte des Traumpfades, soviel Flyer und vom Wegepaten erstellte Bilder DVD, die gegen einen kleinen Obolus den Besitzer wechseln können. Herr Nördershäuser ist ein sehr aktiver Wegepate, der nicht nur die Pflege des Weges sehr genau nimmt, sondern darüber hinaus noch für einige informative  Installationen am Weg sorgt.

Nette Schieferpfad – Zwei Varianten

Ziemlich flott stellen Wegweiser uns Wanderer vor die Wahl, unten rum auf bequemen Wegen oder hinauf über felsige, schmale Pfade. Natürlich wähle ich die Version „Für Geübte“, den geübt bin ich wahrlich und mutig sowieso.

Ein gut durchwurzelter Pfad führt mich zu einer Schieferhalde. Zu meinen Füßen breiten sich die Schieferplatten aus und laden zum Ausrutschen ein. Ich verweigere mich und schaue lieber in die herrlichen Herbstwälder.

Bunter Herbstwald
Bunter Herbstwald

Der Nette Schieferpfad wechselt nun auf felsigen Untergrund, schmal windet sich der Pfad dahin, Felsen und bunte Herbstbäume säumen den Weg.

Felsige Wege
Schmale Felspfade

Es bleibt felsig – Vorsicht ist geboten…

Felsen sind bei Feuchtigkeit ziemlich flutschig. Traumhaft ist es hier oben, so allein oberhalb des Ortes Trimbs, kaum ein Geräusch klingt hier herauf. Stille tut gut!

Wildromantische Felspfade - Nette Schieferpfad
Wildromantische Felspfade
Traumpfad Nette Schieferpfad (40)
Trittsicher sollte Frau/Mann sein
Infoschild Flora-Fauna
Infoschild Flora-Fauna

Hui wie froh bin ich, diesen kleinen Traumpfad auf meinem heutigen Tagesprogramm zu haben.

Die Erinnerungen an meine Erstbegehung ist doch schon sehr verblasst. Bei jedem kleinen Richtungswechsel überrascht der Weg mit kleinen Besonderheiten und sei es nur die Kombination Fels, Herbstblätter oder die ein oder andere Blume, die sich im geschützten Bereich noch mit Blüten schmückt. Herr Hermann Nördershäuser stellt Informationen zur Flora und Fauna der Umgebung zur Verfügung.

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Zwischen Welling und Trimbs

Auf schmalem, aufsteigenden Felspfad wandere ich hoch hinaus auf den Mühlenberg  und bekomme einen ersten Blickkontakt auf Welling, aber auch auf das Naturschutzgebiet Nettetal und Trimbs.

Nebelverhangener Blick Welling
„Blick“ auf Welling

Kirche von Welling – Trübe Aussichten

Am 26. August 2011 wurde der Kirchturm während des Sturmes stark beschädigt. Er wird bis Ende des Jahres für ungefähr 500.000 Euro saniert.

Eingerüstet Wellinger Kirche
Wellinger Kirche

Ich passiere die ehemalige Schiefergrube Fuchsloch und lande an dem wunderschönen Rastplatz Trimbser Schweiz. Trotz des Nebels, der beharrlich über den Wäldern hängt, ist der Ausblick ein Traum, na ja Traumpfad eben.

Felspfad
Wenn im Mai der Ginster blüht, muss das hier ein Traum sein

Am Ortsrand von Welling wandere ich nun über die Felder, den eingerüsteten Kirchturm stets im Blick. Und nein, der Nebel will nicht weichen.

Am östlichen Ausläufer des kleinen Ortes führt der schmale Pfad auf ausgemergelt wirkenden Böden. Felsiger Untergrund lässt nur Platz für Gräser und robuste Blüher.

Der Blick nach unten gewährt Einblick in das emsige Treiben der Bauleute, die die Bundesstraße sanieren.

Blick auf Trimbs
Einsame Bank auf dem Berg oberhalb Trimbs

Buchenhecken – Herbstblüten und Felder

Buchenhecken

Da sind sie wieder, die Buchenhecken der Eifel. Hartnäckig halten sie dem Wind der Eifel stand und schützen Haus und Hof.

Die ersten kühlen Tage, und es ist tatsächlich angebracht künftig ein Stirnband im Gepäck zu haben, denn meine Ohren frieren langsam ein.

Der zähe Dunst lässt kaum einen Blick auf die Vulkanberge zu. Schemenhaft bilden sie sich, beinahe zum greifen nah, im Nebel ab. Die Buckel des Hochsimmer und Hochstein sind trotzdem recht gut zu erkennen.

Blick auf Vulkanberge

Zu meinen Füßen wächst mit beharrlicher Sturheit die Kamille.

Kamillefeld
Etwas Buntes gibt es immer

Etwas trostlos wirkt der Wegeverlauf, die herbstliche Stimmung drückt sich in freudloseren Farben aus, die im Nebelgewand besonders traurig wirken.

Wie anders wirkt diese Eifelidylle doch im Sommer

Nette_Schieferpfad (62)

Felsen sind auch im Herbst attraktiv – Nette Schieferpfad

Nun ja Felsen sind es nicht, aber auch Fels gehauene Steine wurden zu Weinbergsmauern gestapelt. Auf 200 m Länge zieht sich diese alte Mauer, die den Weinbergen Stütze bieten sollte.

Am Ende dieser geschichtsträchtigen Mauer finde ich den Rastplatz „Zur Zehnstämmigen Eiche“, ein wahrlich imposanter Baum. Traurig aber wahr, es ist wohl nötig immer wieder darauf hinzuweisen, dass Wanderer ihre Abfälle mit heim nehmen, anstatt sie an solch schönen Rastplätzen einfach fallen zu lassen.

Zehnstämmig Eifel
Zehnstämmig Eifel

Noch einmal sind mir die attraktiven Felspfade über Trimbs vergönnt. Ein Abstecher zu einer alten Abbaukammer gönne ich mir

Schiefergruben……

…gab es reichlich in dieser Ecke hier. Gezählte 37 Stück, so erläutert Herr Nördershäuser auf der Informationstafel, findet man hier. Meist sind diese Stolleneingänge mit Gittern geschützt. Fledermäuse finden hier regelmäßig eine Heimat.

Eingang einer Schiefergrube
Eingang einer Schiefergrube

Schottische Hochlandrinder

werden hier gehalten. Eine robuste Rasse, die gute Milche und cholesterinarmes Fleisch liefern, die sich aber nicht davon überzeugen lassen näher an meine Kamera zu rücken.

Fischwanderweg?

Hoch im Baum hängt ein Schild, das von vielen Wanderern zunächst als Rätselschild wahrgenommen wird. Was ist ein Fischwanderweg?

Schild - Fischwanderweg

Reicht das Wasser auf dem Weg unten im Bild, damit Fische hier gesund ins nächste Gewässer gelangen? Oder ist das hier gar nicht der Fischwanderweg?

Matschwege
Fischwanderweg?
Steg über die Nette
Brücke in klein

Fischwanderwege oder Fischtreppen ermöglichen wandernden Fischen zu ihren Brutplätzen zu gelangen. Sie werden häufig künstlich angelegt, wenn wie hier, Hindernisse die natürliche Wanderung verhindern.

Nette-Wasserfall
Wasserfall an der Nette

Wandern an der Nette – Drum heißt er ja Nette Schieferpfad

Ein schmaler Pfad lenkt meine Schritte eine ganze Weile entlang der Nette, die munter durch ihr Bettchen fließt. Welch eine Wonne für Augen und Ohren. Da stört doch Nebel und leichter Nieselregen gar nicht.

Die Ausicht „Nette Viadukt“ erwartet mein Erscheinen. Hätte ich mich erinnert, was mich jetzt gleich erwartet……

Traumpfad Nette Schieferpfad (214)
Aussicht auf das Nette Viadukt

ich hätte wohl Kraft am Rastplatz getankt.

Traumpfad Nette Schieferpfad (221)
Rastplatz vor dem langen Tunnel Hausen 2

Der 252 Meter lange Tunnel ist trotz Beleuchtung mit einem erheblichen Gruselfaktor verbunden. Fantasien in vielen möglichen Varianten durchfließen mein Panikgehirn. Mein Schritt ist schnell und todesmutig.

Tunnel Hausen 2
Tunnel Hausen 2

Erleichtert atme ich frische Luft ein, verweile einen Augenblick auf der langen Brücke und erhole mich von dem Zurückliegenden Tunnel. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Wanderungen in Rheinland Pfalz besonders spannend sind, vor allem hier wo die Vulkane tobten und lange Tunnel gebaut wurden.

Burgkopf – Nette Schieferpfad

Seitlich zum nächsten Tunnel (Da muss ich nicht durch), führt ein Pfad zum Burgkopf.

Traumpfad Nette Schieferpfad (232)
Der nächste Gruseltunnel :)

Steil fallen abfallende Kanten begleiten meinen „gefährlichen“ Weg.

Abbruchkante Burgkopf
Abbruchkante am Burgkopf
Traumpfad Nette Schieferpfad (236)
Blick auf Trimbs
Gräser
Blick auf Trimbs durch die Blume

Abstieg nach Trimbs

Über einen schmalen Pfad, der teilweise recht steil nach Trimbs führt, wandere ich noch eine Weile unter nur seltenem Einsatz meiner Kamera. Vorsicht ist angesagt, denn die Wurzeln und Steine sind feucht und rutschig. Eine Umgehung wird angeboten.

Er hat mir Freude bereitet, der Traumpfad Nette Schieferpfad- wieder einmal.  Das Wetter hätte sich etwas mehr bemühen können, aber so ist der Herbst nun mal.

Der Nette Schieferpfad in anderen Blogs


9 Kommentare

  1. „Und wer war außerdem noch dort unterwegs?“

    Ich. ;) https://wakofu.wordpress.com/2017/06/09/25-05-2017-der-sehr-nette-nette-schieferpfad/

    Allerdings stelle ich grad fest, dass ich die schwarzen Schiefer(?) Skulptursteine vom ersten Bild gar nicht gesehen habe.
    Ich muss ihn ohnehin glaub mal irgendwann wieder gehen, das „Für Geübte“ ist mir auch irgendwann über den Weg gelaufen, d.h. es muss da ja noch irgendwie in eine andere Richtung gehen. Ich habe nämlich keine Ahnung, welche Variante ich gelaufen bin…

    1. Neeeee wie schön, wenn es am frühen Mittag schon etwas zum lachen gibt. :D
      Also ich muss sagen, das ist einer der Traumpfade, der für mich immer eine Wiederholung wert ist. Da machst Du nichts verkehrt.
      Ich werde Deinen Beitrag in meinem verlinken.
      Liebe Grüße
      Elke

    1. Ich empfinde es auch manchmal ganz erstaunlich wie anders ein Weg wirkt, geht man ihn in entgegen gesetzte Richtung. ;-)

  2. Schöner Traumpfad! Das Warnschild irritiert mich etwas. Muss das sein, frage ich mich. Gäb es z.B. ohne, ein Haftungsproblem? Und an gefährlichen Stellen passt der Wanderer sowieso besser auf. Es gibt sowieso manchmal eine übertriebene Fülle an Schildern, besonders im Hunsrück.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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