Schon seit vielen Jahren nutze ich zur Navigation durch die Natur neben Karten auch ein Navigationsgerät. Es ist für mich inzwischen ein Leichtes auf dem Computer einen Streckenverlauf zu planen, ihn auf mein Garmin zu übertragen und dann loszuwandern. Für viele ist das jedoch ein Mysterium und deshalb gibt es von mir für euch eine Anleitung für die Einrichtung und Nutzung Outdoornavigationsgerät.
Vor der eigenen Planung steht jedoch der Kauf, die Installtionsarbeiten an PC und Gerät und erste Schritte, damit der Umgang mit einem Navigationsgerät zur Routine wird.
Damit das gelingen kann, sind einige Vorbereitungen nötig, die ich hier erläutern werde. Ich kenne nur diese einzige Marke, daher die Einschränkung auf Garmin.
Einrichtung und Nutzung Outdoornavigationsgerät
Vorbereitung ist alles
Ich benötige hierzu
- Ein GPS Gerät, z.B. das Garmin GPSMAP 64 s
- Eine Mico SDHC Speicherkarte – ab 16GB
- Eine taugliche, topografische Gebietskarte
- Ein Computerprogramm wie Base Camp
- Eventuell eine Rucksackhalterung für das Garmingerät
GPS Gerät
Mein derzeitiger Begleiter in Sachen Navigation heißt Garmin Dakota 20, leider nicht mehr im Handel. Zu einem Preis unter 200 Euro erhältlich, war es für mich das ideale Gerät. Wieso es nicht mehr vertrieben wird ist mir ein Rätsel.
Der nächste Kauf wird ein Garmin GPSMAP 64s sein, alles andere liegt für mich preislich einfach zu hoch.
Eine entscheidende Verbesserung hat sich die Firma einfallen lassen, das Gerät ist über USB Anschluss aufladbar, also auch mit Hilfe meiner Powerbank. Das macht allerdings nur bei trockener Witterung Sinn, sonst oxidieren die Kontakte. Ersatzbatterien sind damit nahezu überflüssig.
Zudem wird das handliche Gerät mittels Tasten bedient, weg von Touchscreenbedienung, die von so vielen Outdoorfans bemängelt wurde.
Übrigens sind die Garmingeräte auch für Fahrradtouren nutzbar, habe ich selber bereits getestet, funktioniert wunderbar.
Die Micro SDHC Speicherkarte
Da auf den neuen Geräten das Speichern mehrerer Gebietskarten möglich ist, macht die Anschaffung einer SDHC Speicherkarte Sinn. Hier auch erstmals mit einem Speichervolumen von mindestens 16 GB, besser noch 32 GB.
Topographische Wanderkarten
Seit ich ein Garmin in Gebrauch habe, nutze ich die Reit- und Wanderkarte. Genial dabei ist, sie ist kostenlos und wird ungefähr monatlich auf einen neueren Stand gebracht. Sie bietet folgende Tools:
- Suchfunktionen in der Karte
- Passende Garmin-Karten für unterwegs (nicht routingfähig),
- Die Karte als Grafik zum Ausdrucken
- Verzeichnisse von Wegen und POIs, sehr ergiebig
Bisher hat mir in den von mir bewanderten Regionen nichts gefehlt, ein befreundetet Eifelwanderer hingegen vermisst einige Wege, die es schon viele Jahre gibt.
Die Karte basiert auf den Daten von OpenStreetMap. Dort tragen Freiwillige die Daten für eine freie, kostenlose Weltkarte zusammen. Die Karte ist noch nicht vollständig – je nachdem, wie viele Leute in einer Gegend beitragen ist sie dort unterschiedlich detailliert. Jeder kann mitmachen und selbst neue Wege oder Sehenswürdigkeiten eintragen, Fehler korrigieren oder die Karte mit seinem Wissen ergänzen. Ihr seid herzlich eingeladen, das zu tun. Es ist lediglich eine kostenlose Anmeldung erforderlich. Quelle „wanderreitkarte.de“
Wegeprofile sind reichlich integriert, wie z.B. Feld,-Teer,-Schotter- und Wiesenwege. Betonspuren, unbefestigte Wegabschnitte, Pfade- und Bergpfade, Klettersteige mit Angabe des Schwierigkeitsgrades, Radwege und Straßen mit Angabe ob Kreisstraße oder Autobahn etc.
Rastplätze und zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind verzeichnet, ebenso wie Gewässer jeglicher Art. Mir steht mit diesen Karten viel Information zur Verfügung.
- Zunächst wird also eine passende Karte unter dem Menuepunkt „Garminkarten“ herunter geladen (ich habe mir die Europakarte gesichert)
- Aus dem entpackten Zip-Archiv suche ich mit die Datei gmapsupp.img heraus und kopiere sie in den Ordner Garmin auf meine Micro SD Karte, die wir sinnervollerweise in ein Kartenlesegerät gesteckt haben.
Garmin-Karten auf micro SD
Der Download der Karten dauert bei langsamer Internetverbindung sehr lang, aus diesem Grund bietet die Seite in einem Shop auch die passenden Karten, fertig auf MicroSD Karten an.
Original Garmin Karte
Das neueste Produkt in Sachen Kartenmaterial, von Garmin, ist die Garmin TOPO Deutschland V7 PRO – Fahrrad- und Wanderkarte: Amazon.de: Sport & Freizeit
Sie hat bei amazon recht unterschiedliche und zu einem großen Teil sehr schlechte Kritiken bekommen. Für mich tatsächlich keine Alternative, bei einem Preis von über 100 Euronen.
Base Camp – Planung am Computer
Für die Routenplanung am Computer eignet sich für mich das Programm Base Camp ganz hervorragend. Hier der Link zum Downloadbereich.
- Zunächst laden wir das Programm herunter und installieren es
- Dann suchen wir den Installer im Zip-Ordner der herunter geladenen Reit- und Wanderkarte. Bitte immer erst Basecamp installieren und DANN die Karte hinein installieren.
- Soll die Karte einmal aktualisiert werden, bitte erst die alte Karte deinstallieren.
- Unter dem Menuepunkt „Karten“ erscheint jetzt ein Eintrag: „Nops-Wanderkarte“, die wir nun anwählen.
Wie kommt der Track auf mein Navigationsgerät


Aktivierung des Tracks auf dem Garmin:
- Ich wähle diesen an (hier Eifgenbachweg)
- Im folgenden Menü wähle ich das dritte Feld „Auf Karte anzeigen“
- dann das oberste Feld „Karte anzeigen“
- Im sich öffnenden Menü auf „Los“ klicken……
Es öffnet sich nun die Karte mit dem Ausschnitt der Wanderregion (Voraussetzung ist, dass das Gerät schon Satellitenempfang hat)
Wo finde ich privat erstellte GPS Daten zum nachwandern?
- GPSIES (Kostenfrei)
- Outdooractive (Kostenfrei)
- GPS-Tour. Info
- Komoot ( Kostenpflichtig)
Ein wenig Vorsicht ist hier jedoch geboten. Es gibt ein paar Scherzbolde, die dort Strecken hinterlegen, die nicht nachgewandert werden können. Schaut genau auf welchen Wegen diese Wanderungen verlaufen. Die wiederum lässt sich prima in unserem Computerprogramm Base Camp kontrollieren.
Ich kann hier kein Anwenderhandbuch schreiben, hoffe aber dass die dringendsten Fragen beantwortet sind.
Hier sind einige der gängigen Outdoor-Navigationsgeräte:
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Mit dem Garmin 64s machst Du sicher keinen Fehler. Ich verwende seit 6 Jahren das 62s, also das direkte Vorgängermodell. Mit dem bin ich sehr zufrieden (bis auf die Batterien, ohne Reservebatterien kann ich mit dem Teil nicht loslaufen).
Deine Beschreibung zur Handhabung der karten finde ich sehr gut.
Lg
Helmut
Zu komoot ist zu sagen dass es eigentlich kostenlos ist man dort aber dann nur eine Basiskarte hat. Wir haben einen günstigen Augenblick abgepasst und die Weltkarte für unter 20 € gekauft normalerweise kostet so um die 25 €. Ich finde aber es ist das Geld wert . Man kann relativ einfach Routen konzipieren und sie sind sofort auf dem dazugehörigen Gerät auf den der Account auch eingerichtet ist zu Verfügung. Es ist auch routingfähig. Bei Toren von mehr als 3 Stunden kommen wir aber an einer Powerbank nicht vorbei. Beim iPhone gibt es dazu sogar eine Sprachausgabe, wie das bei anderen Smartphones aussieht kann ich nicht sagen
Ich gehöre auch zu denen, die für 19 € die Weltkarte von Komoot bekommen hat und mit dieser App sehr gut laufe, vor allem seit Outdooractive umgestellt hat und die kostenlose Basisversion für mich fast nicht mehr zu gebrauchen ist.
Ich habe ein Smartphone mit Android-Betriebssystem und finde es einfach klasse, mich mit der Sprachversion von Komoot navigieren zu lassen. Automatisch wird mein Weg dabei aufgezeichnet und sogar mit über die App gemachten Fotos bestückt.
Ich kann allerdings mindestens 6 h damit laufen, da ich vorher die Touren offline herunterlade und dann im Flugmodus navigiere. Das hängt aber sicherlich vom Alter des jeweiligen Akkus ab.
Klare Anweisungen; im Gegensatz zu anderen habe ich mit dem Dakota 20 überhaupt keine Probleme; vielleicht weil ich selten Handschuhe trage. Wenn ich nach Minuspunkten suche, sind es diese: das Gerät braucht manchmal nach dem Anstellen (zu) lange, bis es weiß, wo es ist; im schlimmsten Fall bin ich dann schon 10 Minuten unterwegs. Lösung: Gerät schon auf der Hinfahrt anstellen. Zweitens: da man wegen der Akkus das Gerät oft aufmacht und schließt, habe ich ab und zu Probleme mit einem ‚Schließlippchen‘, das ich vorher mit einem scharfen Messer umbiegen muss. Meistens jedoch schließt es einwandfrei.
Zu der Reit- und Wanderkarte: ich war auch sehr lange zufrieden mit ihr, benutze heute aber die Garmin Freizeitkarte http://freizeitkarte-osm.de/garmin/de/index.html, weil sie wohl routingfähig ist; der Vorteil: man kann unterwegs ein anderes Ziel eingeben außerhalb des Tracks und sich vom Gerät dorthin führen lassen. Den Tipp gab mir Wilhard B.
Ja das Gerät sucht, je nach Satellitenempfang recht lange, aber nie länger als 3-4 Minuten (meine Erfahrung)
Mit den Akkus habe ich so gar keine Probleme, das muss bei Dir ein Montagsgerät sein ;-) Routingfähige Navigation brauche ich bisher nicht. Ein wenig Abenteuer möchte ich denn doch noch haben.
In der Reit- und wanderkarte sind so viele POIS angegeben, die kann ich als Ziel angeben und den Weg dort hin über die Wege suchen, die ich auf der Karte sehe. Gestern noch so praktiziert.
Dazu ist es (vergesse ich aber oft) wichtig eine Papierkarte mitzunehmen. Das erleichtert das Abweichen.
Neiiiin, also das mit dem Routingfähig beim Wandern, das erschüttert mich jetzt doch zutiefst :D
Ich muss bei meinem Garmin auch alle 3-4 Std. neue Akkus einlegen. Das war der Grund, warum ich das Gerät bei einer Fernwanderung zu Hause lasse. Mit all den Batterien – viel zu viel Gewicht :-)
Schade, dass du keinen Teasi hast. Wir haben einen, kämpfen absolut mit dem Teil. Ich habe mir den für Payback Punkte geholt, aber irgendwie ist die Bedienungsanleitung zu hoch für uns. Daher werde ich mich wohl, wohl oder übel, für einen anderen entscheiden müssen.
Oh je…von Teasi habe ich noch nie gehört. Lese mich nachher mal ein. 😏
Ich hatte auch zuerst ein Teaysi und es hat sage und schreibe 2 Jahre gedauert, bis ich mich endlich mal drangegeben habe, das Ding zu verstehen. Aber dann klappte es und ich habe es geliebt! Mein Tipp: einfach mal mit dem Ding in ein Fachgeschäft gehen, wo man es kaufen und kann und von jemandem erklären lassen. Hab eich auf der Messe TourNatur so gemacht und kam von da an gut damit zurecht.
Leider ging dann nach weiteren zwei Jahren die Touchfunktion des Displays nicht mehr, so dass es seitdem nicht mehr zu gebrauchen ist. Das Teasi hatte nur einen eingebauten Akku, richtig?
Danach bin ich – mehr aus Neugier – zum Garmin gewechselt und nutze es aber jetzt, seit ich die Komoot-App auf dem Smartphone habe, auch nicht mehr.
Was hier so an Erfahrungen einfließt ist ja sagenhaft klasse. Ich hatte immer Garmin. Das Extrex war das erste, danach 2x Dakotoa 20 (ist nach wie vor mein Favorit) und jetzt das GPS64S, auch damit bin ich zufrieden und die Akkus halten für 2-3 Wandertage.
Mit Komoot bin ich noch nie gewandert, wohl aber mit outdooractive. Mich nervt aber das Handy in der Hand, bzw. so dauerhaft greifbar. Ich denke eine Weile wird es noch mit Garmin gehen müssen.
Guten Morgen Elke
das hast du einfach wunderbar Erklärt! Ich bin echt total begeistert, damit sollte jeder Prima klar kommen. Sowas hätte ich damals auch gebraucht, du konntest mir aber auch so gut helfen :-)
Ja das Garmin GPSMAP 64 s will ich mir auch noch kaufen, mir ist das zu fummelig mit dem dakota 20. Ich nehme mal an mit dem Garmin GPSMAP 64 s muss man genau so verfahren wie beim Dakota auch, mit Karte installieren etc
LG Markus
Ja die Installation ist im Grunde so geblieben. Da ist Garmin ja recht einheitlich geblieben. ;-)
Komisch, aber seit min. 2 Jahren habe ich vor solch eine Anleitung zu verfassen, endlich habe ich mal die Ruhe dafür gefunden.
LG Elke
Die ist auch nötig, wenn ich überlege wie oft nach sowas in der Gruppe gefragt wurde! Evtl solltest den Beitrag dort auch mal Posten :-)
Die Frage taucht sicher in der Gruppe wieder auf, dann kann ich immer noch auf den Beitrag verweisen.
Ich würde mit dem Posten des Blogbeitrages ein Gruppen-Tabu brechen :D
Grins, jap dann bekommste haue :-D