Produkttest: Natur erhalten und damit Nachhaltigkeit fördern, das ist ein Gedanke der viele junge Menschen antreibt neue Ideen zu entwickeln. Früher Airbag – Jetzt Rucksack – Airpaq machts möglich. Die Faszination für Upcycling und Recycling hat Adrian Goosses & Michael Widmann zu einer Produktidee geführt, die seinesgleichen sucht. Der Rucksack aus Airbag und Sicherheitsgurten ist ein Hingucker. Modern, dem heutigen Trend in Form und Farbe angenähert und doch sehr individuell kommt er daher, der Airpaq. ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ
Früher Airbag – Jetzt Rucksack
Meine Faszination für Upcycling hat vor Jahren begonnen, als meine Schwiegertochter aus Reststoffen Walldorfpuppen herstellte. Das tut sie heute noch und erweitert ihre Tätigkeit beständig. Sie und alle die Ähnliches tun, haben meine Bewunderung. So können Müllberge schrumpfen und deren Bestandteile einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Zurück zu Adrian und Michael.
Die beiden sind für mich ein Sinnbild für „Ein Unternehmen aus der Taufe heben“. Über einen Schrottplatz schlendernd suchen sie nach einer Produktidee, die sie im Rahmen eines Kurses während ihres einjährigen Master ‘Strategic Entrepreneurship’ vorstellen werden. In diesem Jahr arbeiten sie zusammen weiter an der Idee ihres heutigen Unternehmens. Ich stelle mir gerade vor, wie sie auf ihrer „neuen“ Singer-Handnähmaschine erste Prototypen des heutigen Rucksacks herstellen….
Der Schlusssatz der Entstehungs-Story berührt mich besonders, Zitat: Wir hoffen inständig, mit unserem Produkt etwas erschaffen zu haben, das unsere Kunden in seiner Gesamtheit wertschätzen, denn für uns ist es viel mehr als nur ein Rucksack. – Mehr zur Geschichte des Airpaq Rucksack…
Ich teste für euch Airpaq green und Baq Yellow
Eine Anzeige hat mich auf die Produkte von Airpaq aufmerksam gemacht. Die Idee aus einem Airbag und Sicherheitsgurten einen Rucksack zu gestalten hat mich sehr angesprochen. Offensichtlich stehe ich damit nicht allein, denn in diesem Jahr hat das Startup schon seinen ersten Produktwettbewerb gewonnen. In der Kategorie „Design“ gab es die begehrte Auszeichnung für zukunftsweisende Ideen.
Zu meiner Freude stellt mir das junge Unternehmen sowohl Rucksack, als auch einen Baq zur Verfügung. Von nun an trage ich Airpaq auf dem Rücken und an meinen Eindrücken sollt ihr, wie so oft, teilhaben.
Die Bilder entstehen während einer Kennenlernphase beider Produkte, da ich sie auf Herz und Nieren auf ihre Alltagstauglichkeit testen möchte. Dabei berücksichtige ich alleine meine Interessen und Ansprüche, die von jenen anderer Nutzer abweichen können.
Habt ihr Wünsche?
Für den Fall, dass ihr als Leser Einwände oder Wünsche an Ausstattungsmerkmale haben sollten, bitte anmerken. Dafür eignet sich perfekt die Kommentarfunktion. Ich würde mich und vermutlich noch viel mehr die beiden Gründer, dafür dankbar sein.
Der Preis ist heiß, aber…….
Preiswert ist der Airpaq Rucksack nicht, mit rd. 160,00 Euro. Ich bekomme aber für dieses Geld einen hochwertiges Produkt das neben der Verwertung eines „Abfall“produktes auch in der Herstellung erheblichen Aufwand erfordert. Die verwendeten Airbags müssen auseinander genommen werden, gewaschen, gefärbt und gebügelt werden. Adrian Goosses & Michael Widmann stellen auf ihrer Webseite heraus, dass gerade der Wasch- und Färbeprozess Umweltrisiken birgt. Sie sind aber durch die Auswahl der beteiligten Betriebe bemüht, die Belastung so gering wie möglich zu halten.
Aus dem Material wird klug geplant der Rucksack gewonnen. Die Herstellung erfolgt in Europa (Rumänien), die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten unterliegen damit den europäischen Standards und darauf legen die beiden Jungunternehmer auch großen Wert.
Schaue ich mir meine Wanderrucksäcke an, dann hat keiner von ihnen wesentlich unter dem o.g. Preis gelegen. Möchte ich Qualität und darüber hinaus Nachhaltigkeit fördern, dann werde ich dafür zahlen.
Turnbeutel Baq – Früher Airbag – Jetzt Rucksack
Auch der „Turnbeutel Baq“ wird aus Airbags gefertigt, sodass die Oberflächenstruktur dem Airpaq sehr ähnlich ist. Dieser einfach wirkende Beutel birgt jedoch eben solche Überraschungen wie sein großer Bruder. Für mich ist er zu Beginn eine nur schwer akzeptable Alternative zu einem großen Rückengepäck.

Dann zog ich erstmals damit los, zum Brötchen kaufen. Eigentlich habe ich die Brötchen nur gekauft, um einen Grund zu haben heute noch einmal loszuziehen. Gut die nehme ich dann morgen mit zum Wandern. Das Handy verstaue ich in die seitlich eingefügte Tasche mit Reißverschluss. Der Schlüssel gehört innen an den Karabiner im kleinen Täschchen. Das Portemonnaie landet einfach so im großen, leeren Inneren.
Soweit, so gut. Das gute Stück lässt sich prima fixieren, da die Gurte recht flott und bequem passend eingestellt werden können. Meine Tüte Brötchen passt natürlich perfekt hinein.

Wenn ich wollte hätten auch 1-2 Brote noch Platz und sogar ein Fläschchen Milch oder so. Und für den Fall, dass ich mehr Platz benötige, lässt sich das Volumen noch um einen kleinen Beitrag erhöhen.
Hier die Maße:
- Erweiterteres Volumen bis zu 18 Liter.
- Gewicht: 0,4 kg

Für kleine Einkäufe passt das ideal, für Ausflüge mit Kind und Vorrat im Baq, auch perfekt. Er kann sehr gut als täglicher Begleiter für geringe Rucksackinhalte herhalten. Zudem hat auch er eine vom konventionellen Rucksack abweichende Form und vor allem Farbe. Schon nach diesem einen Test bin ich überzeugt, den nutze ich künftig öfter.
Der Baq ist tatsächlich für viele Gelegenheiten nutzbar.
Der Showroom in Köln
Im August 2019 eröffnet das junge Unternehmen einen Showroom. Wie ihr Produkt zeigt sich auch die Innenausstattung. Materialien wie Paletten finden für die Inneneinrichtung Verwendung, Kissen & Co sind aus Airbags gestaltet. Es geht also voran mit den beiden und ich finde den Style und die Qualität spitze.
Fazit – Früher Airbag – Jetzt Rucksack
Ich gebe zu, das Versprechen diesen Rucksack später an meinen Sohn weiter zu geben, fällt mir nun unendlich schwer. Ich habe das edle Teil in mein Herz geschlossen. Obwohl mein Bestand an Rückengepäck schon so umfangreich ist, wie in einem kleinen Outdoorgeschäft, überlege ich einen für mich dazu zu bestellen. Allerdings passt das nicht zum Nachhaltigkeitsgedanken, denn mehr als einen Rucksack kann ich nicht auf dem Rücken tragen. Sehr verfänglich ;-)
Jedes Produkt ist ein Unikat, da jeder Airbag unterschiedlicher Hersteller und Automodelle anders aussieht. Das schlägt sich vor allem in der Materialstruktur nieder. Für den urbanen Einsatz sind beide Rucksäcke TOP geeignet.
Was ich mir wünschen würde?
Ich habe irgendwo gelesen, es wird möglicherweise eine passende Geldbörse geben, die aus dem Restmaterial aus der Rucksackproduktion hergestellt wird. DAS ist eine gute Idee.
Offenlegung
Beide Produkte wurden mir von Airpaq kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ihr dürft sicher sein, dass ich kritisch und ausgiebig teste, eventuelle Schwächen offen ausspreche, sofern sie mir ins Auge fallen.
Meine Glaubwürdigkeit setze ich nicht leichtfertig aufs Spiel. Sollte mir im Nachgang etwas an den Produkten auffallen, werdet ihr unterrichtet, aber ich gehe nicht davon aus. Die Qualität ist unanfechtbar gut.
