Ich bin rund – Wandern mit Pfunden, wie fühlt sich das an? Kann ich mit zu vielen Pfunden auf den Hüften überhaupt einen Tag lang wandern? Veröffentliche ich gar Fotos von mir, möglicherweise mit der Kuchengabel in der Hand? Wandern wir gemeinsam durch und mit „dick und dünn“

Ich bin rund – Wandern mit Pfunden

Angeregt wurde ich durch ein Foto und Text bei Instagram. Die Verfasserin fragt, ob es uns Leserinnen auch so geht, dass wir manchmal neidvoll auf die Fotos der Wandermodells schauen. Meine Antwort ist „JA“ ich wünsche mir die Pfunde weg, bin aber nicht stark genug, um alles dafür zu tun. Sowohl Alter als auch Gewicht tendieren bei mir nach oben. Wobei das mit dem Alter ja alle Menschen trifft. Die Wanderwelt wird aber immer jünger, die Wandermode immer schicker und sie wird von bloggenden Wanderer/innen präsentiert. Keine Chance für Dicke.

Ich bin rund - Wandern mit Pfunden
Mal ein Versuch der Selbstdarstellung

Das mit dem Gewicht, tja das geht hoch und runter, wie auf einer Achterbahn. Eine Entschuldigung habe ich dafür nicht und wünschte es würde mir leichter fallen ein konstantes Gewicht mit Wohlfühlcharakter zu erhalten. Es ist so:  Ich bin rund – Wandern mit Pfunden ist also eine Tatsache, die es zu akzeptieren gilt.

Wandern mit Pfunden – Geht das?

Der Trick ist, nicht erst zu wandern wenn die Pfunde gepurzelt sind. Dann verschieben wir unser Leben auf die Zukunft (kommt für mich nicht mehr in Frage) Also los und darauf vertrauen, dass wir unser eigenes Tempo finden und auch die passende Distanz. Ja, wandern mit Pfunden, das geht sehr gut. Der Geheimtipp ist „LANGSAM“, vor allen Dingen für Anfänger. Das Herzkreislaufsystem kann nur aufbauen, wenn der Puls im gemäßigten Bereich bleibt und nicht in die Höhe schnellt und dort bleibt.

Ein guter Indikator ist, wenn ich mich während der Bewegung noch normal unterhalten kann. Wandern ist für mich ein Hobby mit positiven Folgen und Aspekten. Ich werfe meine Freizeit nicht dem Stress zum Fraß vor. Stress macht übrigens hungrig.

Der Körper muss sich an „Wandern mit Pfunden“ gewöhnen

Muskeln bauen sich enorm schnell auf, vor allem wenn durch frühere sportliche Betätigung ein Startkapital geschaffen wurde. Anders sieht es mit den Bändern aus, die müssen länger regenerieren und bauen auch langsamer auf. Regeneration findet am ehesten und besten statt, indem ich mir nach einer etwas anstrengenderen Wanderung nur kleine Bewegungseinheiten gönnen, z.B. Rad fahren. Die Muskeln werden auf diese Weise gut durchblutet und regenerieren schneller.

Viele ungezuckerte Getränke helfen ebenfalls bei der Regeneration.

Passende Partner/innen finden

Im günstigsten Fall wandern wir zusammen mit einer besten Freundin (einem besten Freund). Hier können wir davon ausgehen, dass wir uns nicht unwohl fühlen, wenn wir langsamer sind oder öfter Pausen machen. Offen darüber sprechen ist meiner Meinung nach wichtig.

Alleine wandern

Klar ist es nicht jedermanns Sache alleine los zu ziehen, aber einen Versuch ist es wert.  Es gibt einen Blogbeitrag zum Thema „Alleine wandern“  Ich habe alleine begonnen und habe erst später den Wunsch verspürt in Gesellschaft unterwegs zu sein. Dann kam mein Hund Spike, mit ihm war Wandern wundervoll. Als er altersbedingt nicht mehr mitwanderte, war die Umstellung unglaublich schwer. Ängste wanderten mit mir mit, aber inzwischen kann ich wieder alleine unterwegs sein. Alles eine Sache der Übung.

Wandergruppen

In Gesellschaft passender Wandergruppen kann wandern der pure Genuss sein. Wichtig ist, vorher abzuklären wie hoch das Tempo ist und ob auf langsame Wanderer Rücksichten genommen wird. Erkundigt euch z.B. beim Eifelverein mit seinen vielen Ortsgruppen, beim Sauerländischen Gebirgsverein oder vor Ort bei den Gemeinden nach geführten Wanderungen.

Langsam im auf und ab

Grundsätzlich finde ich es ratsam, gerade bei höherem Gewicht, Wanderstöcke mitzunehmen. Allerdings sollte jeder den Umgang damit erst einmal üben, vor allem beim herunter wandern. Sehr leicht bleibt mal ein Stock irgendwo stecken und der Fallsucht wird freie Bahn gegeben. Wer hier aber langsam geht, ist klar im Vorteil. Sowohl die Knie werden es danken, als auch die Unfallgefahr gemindert.

Überhaupt ist Langsamkeit und Achtsamkeit aus meiner Sicht gerade für Menschen mit mehr Pfunden wichtig. Für mich gilt, bin ich zu schnell unterwegs, laufe ich nicht mehr rund. Das spüre ich meist schon unterwegs oder spätestens am Abend, wenn bestimmte Stellen am Körper, vor allen Dingen einseitig schmerzen. Um diese Seite in der Folge zu schonen, verlegt sich der Körperschwerpunkt gerne mal auf die nicht schmerzende Seite und am Ende tut alles weh.

Schnell gehen können wir immer noch, wenn wir ein wenig mehr Übung haben und trainierter sind.

Pausen genießen

Wie lange die eingelegten Pausen sind, das muss jeder selber ermessen. Hauptsache wir geraten wegen einbrechender Dunkelheit dann nicht in Stress und rennen dann doch. Beim Käffchen und Kuchen rennt nämlich die Zeit manchmal ziemlich.

Fazit

Ja, wir Runden sollten wandern und wenn mir mögen auch Fotos von uns zeigen. Das verhilft anderen Überproportionierten zu mehr Offenheit und Mut. Wir sind nicht auf dem Laufsteg, sondern für uns ganz alleine unterwegs. Und, es ist erstaunlich einfach mit anderen Wanderer/innen in Kontakt zu kommen. Sie alle haben eins gemeinsam, sie wandern zum Vergnügen und nicht um sich darzustellen.

Tja, mehr fällt mir momentan nicht ein, vielleicht habt ihr ja noch Ideen und Ergänzungen, oder sogar Veränderungsvorschläge. Ich freue mich auf eure Kommentare, ob hier im Blog oder Facebook, Twitter und  Instagram.

Bis dahin, bis bald im Wald oder auch am Computer

Elke – leider jetzt ohne Spike

10 Kommentare

  1. Meine liebe Elke, was soll ich denn sagen ;)
    Solange ich denken kann, führe ich eine sehr intensive Liason mit meinen Kilos…. Gut, von meinen 125Kg Höchstgewicht bbin ich wieder weit entfernt, aber damals hat mir Nordic Walking gut geholfen…
    Und auf dem Foto siehste alles andere als dick aus ;)

    Mad

    1. Liason, hi hi das ist gut!
      Auf dem Bild war ja auch schon Sommer und ich wieder ein paar Pfund leichter. Mit zunehmendem Alter nimmt der Körper überflüssige Pfunde krumm und meldet sich mit Schmerz, sehr unschön.
      Hauptsache wir bleiben in Bewegung, dann eben langsam und mit Bedacht.
      Ganz liebe Grüße
      Elke

  2. Liebe Elke,
    oh ja, das kenne ich auch mit dem rauf und runter des Gewichtes! Im Winter geht es bei mir traditionell eher rauf und im Sommer (je älter ich werde immer weniger) runter 😉 Gerade bergauf ist da bei mir nicht viel mit unterhalten (bei mir kommt auch noch Asthma hinzu). Zum Glück haben alle meine Wanderbegleiter(innen) bisher Verständnis dafür gehabt. In großen Gruppen wandere ich sowieso nicht so gerne, da mir da immer jemand den Blick in die Landschaft verstellt (meistens bin ich das Schlusslicht). Ich finde alle deine Tipps total hilfreich und finde es klasse, dass du das Thema mal aufgreifst. Der Genuss, in der Natur unterwegs zu sein, steht bei mir beim Wandern absolut im Vordergrund. Man sollte sich bloß nicht noch zusätzlich zu viel Gewicht aufhalsen, so wie ich das im letzten Jahr auf unserer Mehrtageswanderung mit Zelt auf dem South West Coast Path gemacht habe. Da habe ich arge Knieprobleme bekommen. Deswegen mein Vorhaben für 2019: moderates Krafttraining im Fitnesstudio.
    Liebe Grüße von Andrea

    1. Hui das ist ein Vorhaben, mit dem Fitnessstudio, das ich immer wieder verneine, obwohl es gerade in Wintern wie dem augenblicklichen, sehr hilfreich wäre. Die viele Menschen und das Gedrängel um die Geräte, das kenne ich von früher. Aber sinnvoll wäre es schon. Bei mir ist es der Nacken, Kreuzbein und Hüfte, die immer wieder meckern und das sicher auch gewichtsbedingt. Liebe Andrea, ich drücke Dir die Daumen, dass Du es mit dem Krafttraining durchziehst, hilfreich ist es auf jeden Fall! Vielleicht lese ich ja mal darüber ;-)
      Liebe Grüße und ein tolles Wochenende
      Elke

  3. Liebe Elke,
    mir geht es ein bisschen wie Dir: ich habe mal mehr und mal weniger drauf. Im Moment leider mal wieder mehr. Aber ich wandere gern und auch gerne alleine. Da muss ich mich nicht dauernd entschuldigen, dass ich langsam laufe … 🤓 … und wenn Dayo und Suri dabei sind, habe ich ja auch immer einen sehr guten Grund beim Bergauf gehen, kurz stehen zu bleiben. Schließlich müssen die beiden ja ordentlich fotografiert werden.
    Ich freue mich, dass wir uns April persönlich kennenlernen werden.
    Viele Grüße
    Martina

    1. Hi hi, genau so habe ich früher meine kleinen Gehpausen auch begründet, heute ist es der ausgiebige Blick in die Natur oder eine Fotografie meiner Mitwanderer/innen, die als Ausrede herhalten. Es erleichtert aber ungemein, sich zu outen und sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Ich sage es vorher, dass ich langsam bin, dann muss ich auch mit keinem Stress unterwegs rechnen. Mit April das wird leider nichts, ein Termin im Eifelverein, den ich übersehen hatte, kommt dem quer. Das ärgert mich zwar sehr, aber die neue Aufgabe dort erfordert mein Dabei sein. Da ich jetzt etwas ungebundener unterwegs bin, hoffe ich aber mal auf ein Treffen auf anderem Wege.

      Liebe Grüße
      Elke

        1. Der Westerwald ist für mich ja als Tagesausflug super zu erreichen. Es wäre toll, wenn wir da mal gemeinsam eine Runde drehen ;-)

  4. Ich wiege derzeit 112 kg, habe aber noch letztes Jahr im Sommer und davor jahrelang über 140 kg gewogen.

    Aber ich hatte immer Spaß am Leben, nie gesundheitliche Probleme durch das Übergewicht und vor allen Dingen: Genau das Wandern hat mich fit gehalten!

    Ich habe trotz des Gewichts Strecken bis zu 20 km geschafft, nur bergauf wurde ich oft ein wenig langsamer als andere Leute. Hab halt mein Tempo dann angepasst und kam dadurch eben nicht ins Schnaufen. Ich war immer stolz darauf, dass ich trotz Übergewicht längere Strecken problemlos geschafft habe als untrainierte Schlanke.

    Und ja, natürlich gab und gibt es Bilder von mir, beim Wandern und auch sonstwo. Ich stehe zu meinem Gewicht und habe das auch zu meiner „Glanzzeit“ getan. Es ist ein Teil von mir und wenn ich will, dass andere Leute mich (so) akzeptieren, muss ich mich in erster Linie erst mal selbst (so) akzeptieren.

    Um noch die Frage zu beantworten: Warum nehme ich trotzdem ab? Weil ich es will. Weil mir das „im Alter“ vielleicht doch besser bekommt. Und weil ich es kann. Weil ich es sogar kann, ohne mich zu quälen, durch pure Nahrungsumstellung.

    1. Holla die Waldfee, das ist wirklich ein Kampfgewicht und alle Achtung, dass Du nie in Bewegungslosigkeit verfallen bist. Ein super Beispiel für „Tun, statt denken“ Ich gebe zu, ich habe lange Zeit eben nicht zu meinem Gewicht gestanden, es war mir unendlich peinlich. Heute ist das schon besser, aber mein eigener Beitrag im Blog hilft mir noch offener zu werden. Dein Satz „Es ist ein Teil von mir und wenn ich will, dass andere Leute mich (so) akzeptieren, muss ich mich in erster Linie erst mal selbst (so) akzeptieren.“ ist genau der Punkt, Selbstakzeptanz steht vorneweg.
      Ich habe meine Nahrung auch umgestellt und vor allen Dingen Zucker aus der Nahrung verbannt. Irgendwie gelingt es mir trotzdem immer wieder mein Gewicht zu halten ;-) und genau das ist der Punkt, im Alter ist weniger Gewicht tatsächlich hilfreich. Wie auch immer, das Wandern ist mir so wichtig, dass ich es sicher nicht lassen werde, nur weil ein paar Kilo mehr mit mir unterwegs sind.

      Ganz lieben Dank für Deinen Kommentar
      Liebe Grüße
      Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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