Spontan, wie ich manchmal bin, habe ich auf der Facebookseite des Droste Verlags einen Aufruf entdeckt, in dem 5 Rezensenten gesucht wurden. In dieser Zeit habe ich mich mit Wander- und Ausflugtipps im Ruhrgebiet befasst, auch hierzu eine Rezension geschrieben, tja und dann meinen Finger gehoben, bevor ich recht nach denken konnte, denn dieses Buch nennt sich auch „Eine Ruhrpott-Krimödie mit Loretta Luchs“ . – Sowas passiert mir hin und wieder
Ich lese kaum mal Romane, meist sind auch im Urlaub Fachbücher in meinem Gepäck und viel zu oft nehme ich sie ungelesen wieder mit nach Hause, weil mein Drang mich zu bewegen größer ist.
Lotte Minck – Einer gibt den Löffel ab
Nun, versprochen ist versprochen und so habe ich mich über das überschaubar große Buchmit seinen 280 Seiten her gemacht und es am Ende verschlungen, weil es einfach spaßig und leicht zu lesen war.
Schon das Buchcover entlockt mir ein Grinsen. Da steht eine dunkelhaarige lockig- strubbelige Frau mit Brille und ist vollkommen mit ihrer Kocherei beschäftigt. Wenn Sie aus dem Fenster schauen würde, könnte sie entdeckt haben, dass dort gerade jemand in die Tiefe stürzt. So ein wenig skurill ist schon das Messer an der Wand, das eine Blutspur aufzuweisen scheint. Für eine an sich ordentliche Küche wohl eher ungewöhnlich. Auch das Geschirrtuch über der Heizung ist ein für mich vertrauter Anblick in einer Küche.
So detailgetreu wie das Coverbild schildert die Autorin auch die Personen im Buch, inclusive des Ruhrpottslangs, den ich durch die Zeilen fast akustisch vernehmen kann, so schön ist er formuliert. Kein Wunder, denn die Autorin ist eine original Ruhrgebietlerin.
Loretta Luchs, die sich gerade von den schlimmen Ereignissen des ersten Buches erholt, eine Trennung vom Partner hinter sich brachte und über all dies mit ihrer Therapeutin spricht, hat sich als Kandidatin bei ihrer Lieblings-Kochsendung beworben. Bald noch ein Problem, dass sie mit ihrer Therapeutin besprechen muss.
Klar, dass sie teilnehmen kann, nachdem sie das Team während des Auswahlverfahrens schon mit leckerem Kuchen von ihrem Können überzeugt.
Die Autorin gibt mir einen kleinen Einblick in den Beruf Lorettas, sie arbeitet bei einer Sexhotline und und dies möchte sie selbstverständlich sowohl vor dem Fernsehteam als auch vor den anderen Kandidaten geheim halten. Dieser berufliche Tätigkeit spielt im weiteren Handlungsverlauf eine nicht unerhebliche Rolle.
Schnell lenkt die Autorin Lotte Minck mich als Leser in die gewünschte Richtung, was die Sympathieverteilung auf die Mitspieler dieser kleinen Buchbühne betrifft. Es bilden sich nach kurzem Gerangel Grüppchen, die sich gegenseitig mehr schlecht als recht durch diesen Konkurenzkampf helfen. Dabei bedient die Autorin sich der typischen Klischees z.B. einer dümmlich-naiven Möchtegernschauspielerin, eines korrupten Beamten und der sympathischen Lesbe.
Der Mord geschieht plötzlich, ungefähr zwischen Hauptgang und Dessert und bald wird klar, eigentlich sollte es jemanden ganz anderen treffen -oder doch nicht?
Es wundert mich, dass es bei einem Mord geblieben ist, denn Unruhen zwischen den Beteiligten gibt es sowohl beim Fernsehteam als auch zwischen den Kandidaten. Mehr als ein Mord hätte aber zu sehr den sanft und manchmal auch herber rüber kommenden Spott in der Handlung gestört.
Am Ende ist alles gut, die Bösen im Knast oder auf der Anklagebank und die Guten feiern zusammen Feste und haben sich alle lieb. So erwartet es der Leser auch irgendwie, zumindest ich.
Am Ende bekomme ich noch das Loretta Menue als Rezept.
Insgesamt liest sich diese Krimimödie sehr leicht und locker, der Handlungsfaden ist leicht verständlich nichts springt all zu sehr hin und her. Das Ende lässt sich nicht so leicht erahnen und so bleibt es bis zu letzt auch spannend.
Das im März 2014 erschienene Buch erhalten Sie im Droste Verlag oder im örtlichen Buchhandel zum
Preis von 10,00 Euro
ISBN: 978-3-7700-1491-0
Ups, da habe ich glatt noch etwas vergessen.
Dieses Buch, ich habe es ja bereits gelesen, kommt mit in die Aktion
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