Zwei Abenteurer allein in der Steinwüste Negev Israels, mit 44 Liter Wasser auf dem Rücken und einem ungebetenen Gast im Gepäck….Zwei Jahre hat es gebraucht, bis Torben aus Bildmaterial und Erinnerungen ein Video geschaffen hat, das mich in die Lage versetzte emotional nachzuempfinden wie anstrengend, aber auch berührend dieses Abenteuer gewesen ist.

Thorsten & Torben
Momentaufnahme aus dem Film „Unterwegs wie Wasser und Wüste“

Torben Andresen

hat eine eigene Videothek, also virtuell. Die meisten Videos beschäftigen sich mit dem Thema „Langstreckenwanderungen“ bevorzugt 24 Stunden im Frankenland, in der Sächsischen Schweiz, in Bayern. Er stellt uns vor: DAS macht das Herz beim Wandern…. Wieso schreibe ich das hier, besucht einfach mal seinen Kanal der ab Januar 2018 den Namen „Kleines Epos“ tragen wird.

Wenn ich in seine Timeline schaue, sehe ich immer ein grinsendes Gesicht. Schlechte Laune scheint er nicht zu kennen, wohl auch weil er so schlau ist sich immer wieder eine Auszeit von den Sozialen Medien zu nehmen.

Wer fragt bekommt Antworten – Thorsten Hoyer

Kennt ihr Thorsten Hoyer, der vor einigen Wochen den ultimativen Langstreckenwandertest anging? Der Plan war,  356 Kilometer  in maximal 70 Stunden zu bewältigen. Aufgrund gefährlicher Wetterlagen konnte er die Vollendung nicht für sich feiern.

Bei Kilometer 209 (WELCH eine Distanz, PUH!!!!)  war Schluss. Traurig muss er nicht sein, denn hinter ihm liegen schon etliche beachtliche Langstreckenwanderungen und die nächste wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Also Thorsten war es, der Torben in die Wüste geschickt hat, denn auf die Frage von Thorsten: „Gehst Du mit in die Wüste?“ antwortet Torben: „Ja, ich will“

Mehr zu den beiden Akteuren findet ihr hier: G-renzgänger

Das Projekt – NEGEV – Unterwegs wie Wasser und Wüste

Gut geplant….

Das größte Problem war wohl der Transport des Wassers. In Flaschen oder Trinkblasen….oder oder, die humorige Herangehensweise das Problem zu lösen könnt ihr hier lesen:  Die Wahl des Wassertransportes

Ich habe Torben zwei Fragen gestellt, die er mir wie folgt beantwortet hat:

Wie lange habt ihr für die Vorbereitung insgesamt gebraucht und wie oft wart ihr mit Gepäcke Testwandern?

Die „logistische“ Vorplanung mit der Wahl des Wassertransportsystems und meiner eigenen Entscheidungsfindung, dem Projekt als Wanderer beizuwohnen streckte sich insgesamt über gut 14 Monate. Thorsten hatte die Idee zu so einer Wüstentour bereits Jahre vorher. Die körperliche Vorbereitung begann bei mir, als wir uns dafür entschieden das Wasser mittels Wasserkanistern auf Lastenrucksäcken zu transportieren. Das ständige „schwappen“ des Wasser, sprich einer wechselnden Gewichtsverteilung konnte man dem Rücken ja schlecht in –Achtung Kalauer- „Trockenübungen“ näher bringen. In dieser, gut 3 Monate andauernden, Phase schleppte ich die vollen Wasserkanister regelmäßig durch meine Wanderwahlheimat Frankenwald, dem benachbarten Fichtelgebirge und bei allen Tätigkeiten im Haushalt (Geschirrspülmaschine ausräumen war die Hölle!) Vor Beginn der Wüstenwanderung stellte das Gewicht kein Hindernis mehr dar, und sollte auch während der Tour auch von der Rückenbelastung nie ein Problem darstellen.
Bei Thorsten sah die Vorbereitung etwas reduzierter aus. Das lag aber auch daran, da Thorsten als hauptberuflicher und trainierter Outdoorer ständig mit Gepäck in der Welt unterwegs ist. Er weis genau, was sein Körper zu Leisten im Stande ist. Doch unseren Respekt vor den Herausforderungen und Anforderungen verloren wir beide nie.

Was habt ihr tatsächlich an Nahrung mitgenommen.

Ich (Torben): Viel zu viel
Eingerichtet auf feudale Instantmeal-Gänge hatten wir uns eh nicht eingerichtet. Richten sollten es bei mir diverse Beef Jerkys (nach wochenlanger Erprobungsphase fiel meine Wahl auf Chicken Teriyaki, da höchsten Proteingehalt), und tschechische „SHOCK!“-Energieriegel mit Koffein.

Gemeinsam einigten wir uns dann noch auf Bundeswehr Hartkekse, welche mit etwas Wasser im Mund einen Notfall-Frühstücksbrei in den Mund zaubern.

Thorsten:
Er hatte wenig dabei, war aber durch seine Erfahrungswerte mit ähnlichen Nonstop-Wanderungen genau richtig. Denn seinen Erfahrungen nach hat auf Nonstop-Wanderungen der Körper mit dem Blut was besseres vor, als es in den Magen zu pumpen 😉 Und er sowas von recht: Meine gekauften Vorräte an Chicken Teriyaki habe ich bis heute nicht verputzt.

220 km Steinwüste
(c) Torben Andresen

Unterwegs wie Wasser und Wüste

Dramatisch wird es schon auf der Anfahrt im Taxi, als eine der wichtigsten Stabilisatoren einer der Tragen den Geist aufgibt. Kaum auf dem Weg wäre ein im  Hinweisschild am ersten Wadi schon geeignet gewesen das Vorhaben mindestens zu verschieben.

Schaut euch den Film an, wie die beiden durch eng stehende Felsschluchten kraxeln, die Wasserkanister im voraus oder hinterher und dem Wunsch nach kaltem Bier. Findet heraus was es mit den israelischen Tauben auf sich hat und erlebt wie Wüste und menschliche Stimmen Gänsehaut zaubern.

Mystisch, magisch, emotional und am Ende ein Traum für Romantiker. Ganz ehrlich, die Wahnsinns Stimme von Sabine W. und der Text, die Bilder und…… mir sind ein paar Tränchen geflossen, so schön war es.

Abspann

Die Aussagen zum und im Film, die mich persönlich nachhaltig berühren:

Monatelang bereitest du dich vor, dein Kopfkino wird angeschmissen und vereinzelt erhaschst du irgendwo ein Bild deines Traumziels…doch nichts davon hält mit der eigenen Wahrnehmung in der Realität stand. Die Sinnesorgane welche sofort auf die archaische Anmut der Negev anspringen, sind die Augen. Sie geben erst mit dem Ende des Tages etwas Ruhe. Doch selbst dann ist man erstaunt, was sie noch wahrnehmen…in unserem Falle nicht nur in der der Wüste!

Eine erste längere Trennung von der kleinen Familie bindet offenbar noch einmal mehr, lässt Gedanken und Sorgen auftauchen, die im normalen Alltag nicht bewusst werden.

„Das Meer in uns – Heimat und Lebenswege am Fjord“

In 2018 erscheint der Film über eine  3-tägige Wanderung entlang des dänischen „Gendarmenstien“ , den Trailer findet ihr auf der Seite „Kleines Epos

Es bleibt also spannend und ich persönlich freue mich auf die Fortsetzung.

Ich danke Torben, der mir erlaubt seinen Film in meinem Blog vorzustellen und hoffe er reicht diesen Dank an Thorsten weiter, der im Film, in Israel, sowie bei der Vor- und Nachbereitung eine tragend Rolle spielte.

Jegliches Bildmaterial wurde mir von Torben Andresen zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht.

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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