Ich gestehe, der limosa Verlag und das Buch „Perlen im Bergischen“ ist mir eher zufällig ins Auge gerutscht und dann bietet dieser Verlag doch gleich ein großes, mit vielen wunderbaren Fotos geschmücktes Buch über die Region, in der ich schon 57 Jahre lebe. „Das Bergische Land“
Inzwischen bin ich ja mutig und schreibe Verlage an, wenn ich etwas erblicke von dem ich annehme dass es mir und meinen Lesern gefallen könnte. Daraus resultieren übrigens auch die überwiegend positiven Buchbesprechungen. Ich informiere mich schon vorab ein wenig über Buch und Verlag.
Perlen im Bergischen
Auf der Startseite des Verlages finde ich folgenden Satz:
Was macht Heimat aus?
Landschaften, Flüsse? Familie, Freunde, Traditionen? Gerüche, Erinnerungen,
Erwartungen, diese Liste ist individuell und unendlich erweiterbar.
Es ist die Liebe und Verbundenheit zur eigenen Heimat, die uns bewegt, Bücher
über deutsche Regionen zu verlegen.
Eine ausgesprochen sympathische Äußerung und so tauche ich denn in die Erlebniswelt des Autors ein, der das Bergische Land nicht unbedingt unter dem wanderischen Aspekt besucht. Vielmehr geht es hier um die typischen Eigenarten der Region, einzelner Städte und Dörfer und repräsentativer Wirtschaftsunternehmen.
Ich folge ihm nun durch dieses Buch und berichte euch von meinen Eindrücken, die sich aus dem Lesen ergeben. Die vielen Punkte auf der Karte, die eine Doppelseite im Buch einnimmt, markieren die besuchten Örtlichkeiten, unter anderem wie man unschwer erkennen kann, Leverkusen.
Ich kenne mich ein wenig aus
Nümbrecht, mein Ursprungsort väterlicherseits ist auch enthalten und zahlreiche weitere Regionen, Städte und Dörfer die ich von Wanderungen kenne.
Ich muss sagen, schon das erste Blättern lässt mein Herz höher schlagen. So bekannt sind viele dieser Ansichten, so vertraut einige der verträumten Orte, die der Autor zeigt.
Ein wenig stören mich die hin und wieder eingestreuten, nüchternen Bilder der Industrie und doch gehören sie dazu. Sie zeigen und informieren über die Wirtschaftsmacht des Bergischen Landes. Vieles ist/war mir nicht bekannt. Und in dem Vorwort des Buches, formuliert durch die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, wird eben darauf besonders hingewiesen.
Wunderschöne Fotografien
Besonders ausdrucksstark wirken auf mich ja immer wieder Fotografien, sie sind es die mich verführen einen Ort zu besuchen. Wenn ich in diesem großen Buch eine Doppelseite aufschlage und finde großformatige Fotos, die ansprechend inszeniert sind, dann hat ein Verlag mich schon beinahe überzeugt. Wenn wie hier der Text flüssig lesbar ist, mich anregt weiter zu lesen, dann hat er gewonnen.
Die Beschreibung des Bergischen Weges und des Bergischen Panoramasteig dürfen nicht fehlen, auch diesem Thema widmet sich der Autor über einige Buchseiten. Jede Etappe wird kurz angerissen und samt Kilometerangaben vorgestellt.
Die Bay Arena, das Schmuckkästchen der Bundesliga genannt, lässt uns Anwohner an den Spieltagen erzittern, Straßensperren, wildes Parken und leere Bierflaschen zieren Leverkusens Wege. Für die Fans und die Spieler ist die Arena nebst angeschlossener Gastronomie und dem Hotel tatsächlich ein besonders attraktiver Ort. Der Autor befasst sich jedoch lieber, und das ist natürlich vollkommen richtig, mit der Entstehungsgeschichte des Bayer 04 Fußballteams.

Sehenswürdigkeiten und Anekdoten
Burgen. Schlösser und Kirchen sind im Bergischen Land sowohl gut oder mäßig gut erhalten jedoch auch als Ruinen zu besichtigen. Hier finden sich eine Reihe repräsentativer Beispiele.
Aber auch lustige Anekdoten und daraus resultierende Spitznamen der Bevölkerung, wie zum Beispiel die Mucher Heufresser, gräbt Herr Krieg aus. Herrlich und mir bis heute unbekannt. Ebenso unbekannt war mir die Tatsache, dass Napoleon einmal im Rheinland, im Bergischen gastierte.
Wuppertal nimmt einen besonders raumgreifenden Platz in dem Bergischen Regionalführer ein. Auch hier wunderbare Fotos und reichlich Information zu dieser wechselvollen Stadt mit ihren teils engen, steilen Gassen. Die Fotos motivieren zum Besuch.
Die Fotos vom Wuppertaler Zoo lassen in mir den Wunsch wachsen ganz schnell noch einmal dort hin zu fahren. Ganz hervorragende Situationsaufnahmen werden hier gezeigt. Die Folgeseiten über das Porschezentrum in Wuppertal begeistern ebenso!
Was auf bergischen Wiesen und in unseren Wälder an besonderen Kräutern und Blumen wächst, aber auch welche Besonderheiten die Böden aufweisen bekommt einen kleinen Platz in diesem Werk.
Die über alle Grenzen hinaus bekannte Bergische Kaffeetafel fehlt nicht. Der berühmte Spruch “ Im Bergischen werden die Kinder mit Regenschirm geboren“ wird erklärt.
Sicherlich könnte man noch viel mehr über das Bergische Land schreiben, dies betont Holger Krieg auch in seinem Epilog mit dem Thema
„Nicht mehr als ein Appetitanreger„, diese Aussage trifft es, wenn auch die ersten drei Worte gestrichen werden dürften. Ein Appetitanreger sollte jedes Buch sein, essen muss man dann schon selber und unter Umständen auch noch viel mehr entdecken. Diesem Anspruch wird dieses Buch gerecht.
Aus meiner Sicht ist dieses 223 Seiten starke, im Format von 30,5 x 24,5 cm daher kommende, 1680 g schwere Buch eine wirkliche Bereicherung in meiner Kleinbibliothek.
Ein wirklich sehr schönes Buch. Auch Einheimische können daraus noch eine ganze Menge lernen. Und „Hergeluopenen“ macht das Buch so richtig Lust auf das Bergische Land. :-)
Finde ich auch und ich bin ausgesprochen dankbar für den Tipp von dir :-)