Ich finde die Idee so unglaublich gut, dass ich sie im Blog vorstellen möchte. Wir brauchen die Insekten und ganz besonders Bienen, Hummel & CO. Seedbombs sind eine der vielen Möglichkeiten diesen kleinen Wesen zu helfen. Wie wir Seedbombs (Samenbomben) selber herstellen können, lest im Blog
Eine meiner Herzensangelegenheiten ist der Schutz der Natur und hier besonders der Insekten. Ein vorher für mich angstauslösende Spezies genießt seit ein paar Jahren meine Liebe und Aufmerksamkeit. Hierzu hatte ich bereits einmal einen Beitrag geschrieben. Hilfen sind unter anderem die Weiterverbreitung von Blühpflanzen. Insekten suchen sie gerne auf und finden dort reichlich gesunde Nahrung. Wie das funktioniert, erfahrt ihr nun hier.
Deutschland leidet unter dem Rückgang der Insekten
Seit langer Zeit schon wird deutlich, die Insektenwelt ist stark dezimiert. Bester Beweis ist für mich, dass meine Windschutzscheibe erheblich weniger Insektentote aufweist, wenn ich längere Fahrten in ländlicher Umgebung unterwegs bin. Das war vor 10 Jahren noch anders.
Wo keine Insekten sind, fehlen nach und nach auch Singvögel, denn für die sind Insekten das Hauptnahrungsmittel. Dabei meine ich nicht mal das Stadtgebiet, sondern ausdrücklich ländliche Umgebungen.
Die Landwirtschaft hat sich bereits angewöhnt in vielen Bereichen Blühstreifen an die Feldränder zu säen. Eine Initiative die bemerkenswert ist und mir auf meinen Wanderungen immer öfter begegnet. Inzwischen fallen mir auch hier im Stadtgebiet immer häufiger wilde Blumen in den Wiesenflächen auf. Also kümmern sich die Bürger meiner Stadt wohl auch immer mehr darum Insekten und Wildvögeln hilfreich zur Seite zu stehen.
Eine tolle Möglichkeit auf schnellem Weg für mehr Blüten zu sorgen, sind die Saatbomben, die ich immer wieder in die Wiesen werfe. Der Erfolg, viele bunten Blumen, gefällt mir ausgesprochen gut.
Seedbombs (Samenbomben) selber herstellen
Gerade jetzt, da die Böden meist feucht und aufnahmefähig sind, ist das einsäen von Blumensaaten der ideale Zeitpunkt. Eine Tüte Samen ist preiswert in Baumärkten erhältlich, wobei hier eine gute Auswahl wichtig ist. Ich achte besonders darauf, dass ich ausschließlich Tütchen mit einheimischen Saaten kaufe.
Wildblumenmischungen und Kräuter wie Lavendel, Kresse, Rauke, Radieschen und Schnittlauch, aber auch Thymian und Klatschmohn eignen sich prima. Ich habe auch meinem Balkon auch Schmetterlingsflieder, der mit Vorliebe von ziemlich vielen Fliegern besucht wird.
- 6 Handvoll feingesiebte Erde ggf. mit Kompost vermischt, ich nehme Anzuchterde
- 4-6 Handvoll *Tonpulver, je nach Vorliebe (Baumärkte)
- 1 gute Handvoll Samen
- Wasser (sehr vorsichtig dosiert)

Wie ein guter Kuchenteig, reichere ich die Mischung aus den Zutaten vorsichtig mit Wasser an, bis ein zäher Brei entsteht. Daraus forme ich Kugeln in Walnussgröße, die dann 2 Tage trocknen müssen. Ggf bei sehr niedriger Temperatur im Backofen trocknen lassen, wenn die Witterung insgesamt zu feucht ist. Sonst keimen die Saaten schon in der Kugel.
Ich selber werde in diesem Jahr einmal Saatgut und Pflanzen von *Vivara ausprobieren, dort gibt es auch z.B. Samenmischung NABU- Bunte Meter für Deutschland, Pflanzzeiten: März, Apr., Mai, Juni, Juli, Aug., Sep., Okt.
Im Baumarkt gibt es jedoch ebenso hochwertige Bioprodukte und möglicherweise auch vom Nabu empfohlene Produkte.

Pflanzen auf dem Balkon und im Garten
Ganz viel Spaß haben Insekten an Kräutern. Die bekomme ich ebenfalls in guter Qualität in den Baumärkten. Ich habe seit einiger Zeit Geranien & Co aus meinen Blumenbeeten verbannt und setze mehr auf Stauden, wie Schmetterlingsflieder, Akelei, Ehrenrpeis, Blütensalbei, Storchschnabel und Sonnenkraut. Auch Lavendel lässt sich prima für mehrere Jahre halten. Bunter Balkon heißt natürlich auch, reger Insektenbesuch, den ich sehr liebe.
Tipp einer Leserin
Da hätte ich auch selber drauf kommen können. Aus den auf dem Balkon gezogenen Pflanzen die Saaten sammeln und in Papiertüten bis zum kommenden Frühjahr aufbewahren. Als Grundläge für die neue Generation Blümchen bestens geeignet.
Seedbombs sind super! Solche Blumenwiesensamen lassen sich auch gut im Blumenkasten ausstreuen. Von den neuen Pflanzen kann man die Samen ernten und im nächsten Jahr neu aussäen … oder unterwegs aus Versehen auf dem Grünstreifen fallen lassen… (in einer Papiertüte überwintern, damit sie nicht gammeln ☺). Wichtig finde ich nur, dass man Pflanzen da aussät, wo sie auch evt. zu erwarten wären (also z.B. keine Samen von Sonnenblumen im Wald).
Jepp in meinen Blumenkästen sind haufenweise solcher Pflanzen zu finden, deren Samen ich einfach wieder in den Blumenkasten fallen lassen und die von den Vögeln fleißig aufgepickt werden. Ein paar davon könnte ich wahrhaftig sammeln. Sind ja Unmengen. Auch der Standort ist wichtig, ja absolut!
In Andalusien werden Samenbomben per Hubschrauber auf abgebranntes und schwer zugängliches Gelände geworfen, in der Hoffnung, dass neues Leben entsteht. Oft wurde die Erde nach einem Tiefenfeuer vom Regen von den Felsen weggespült…
Vermutlich sind die Saatbomben auch davon abgeguckt
find ich sehr gut die idee mit den samenbomben. übrigens scheinen sich die bienen inzwischen lieber in den großen städten anzusiedeln als auf dem land. hier in berlin gibts inzwischen schon zahlreiche bienenvölker – eins siedelt sogar auf dem zdf hauptstadtstudio. die biologische vielfalt scheint in unseren städten inzwischen größer zu sein als auf dem land mit den ewigen monokulturen und der giftbelastung…
Ich werde die Dinger basteln und wo immer es Sinn macht auf meinen Wanderungen fallen lassen. 😏
Leider ist genau das inzwischen geschehen, die Insekten siedeln um. Nur in Leverkusen gab es es ein großes Bienensterben. Auch Hummel verhungern unter blühenden Linden weil sie schon zu schwach sind.
Wir steuern einen fatalen Kurs an