Es hat mich erwischt, endlich kann ich nur sagen. Ein neuer Lebensabschnitt liegt vor mir und das Buch mit Erlebnissen ist noch leer. Seit gut einer Woche genieße ich den Ruhestand und tatsächlich ist plötzlich vieles anders, fühlt sich anders an.
Ein wenig verloren fühlt es sich an, obwohl sich objektiv nicht so viel verändert hat. Die letzten Jahre wurde es schon merklich ruhiger in meinem Berufsleben, Stress gab es nicht mehr. Der Telearbeitsplatz schuf Abstand zum Wirkungsplatz der Vergangenheit. Warum ist es plötzlich ein so merkwürdiges Gefühl so viel Freizeit zu haben? Wieso ist in mir so gar nicht der Wunsch diese Freizeit mit zig Wanderreisen zu füllen? In mir ist eine Ruhe, die mir beinahe unheimlich ist.

Ein neuer Lebensabschnitt – Rente
Ich habe den Eintritt in die Rente sehnlichst herbei gesehnt, nach weit über 45 Beitragsjahren. Glücklicherweise fällt der große Wechsel, der neue Lebensabschnitt in die sich öffnende Jahreszeit. Der März ist für mich Sinnbild für den Aufbruch in eine neue Vegetationsperiode. So sollte es auch für mich sein, Aufbruch in das Neue. Tja was soll ich sagen, es fühlt sich erst einmal leer an. Hatte ich für mein erstes Rentenjahr geplant kreuz und quer durch Deutschland zu reisen, befällt mich jetzt der Wunsch es langsam angehen zu lassen.
Kann man das mit fast 64, sich Zeit lassen, es ruhig angehen lassen? Wo ist die Angst etwas zu verpassen, dass die Lebenszeit nicht reicht für all die Wünsche und Pläne? Gelassenheit tritt an Stelle von Getrieben sein, welch ein unfassbar angenehmes Gefühl.
Wandern – Eine Leidenschaft
Ich werde weiter wandern, werde die Natur genießen, vermutlich noch viel mehr und genussvoller als in der Vergangenheit. Ich möchte auch weiterhin in Kooperation mit Destinationen unterwegs sein. Damit erweitere ich meinen Horizont, erhalte diesen Blog damit am leben und darf somit auch euch mit neuen Regionen erfreuen. Doch wird es keine Hamsterwanderungen geben, also nicht auf biegen und brechen unterwegs sein. Genuss steht ganz weit oben auf meiner To Do Liste und natürlich „Gesunderhaltung“
Bei der Vielzahl an Aktivitäten im Naturschutzbereich wird es sicher die ein oder andere Veranstaltung geben, der ich gerne beiwohnen möchte. Ich bin gespannt, was mich so ereilt.
Der erste Schritt ist getan
Seit Spike nicht mehr lebt habe ich ordentlich an Gewicht zugelegt. Die tägliche, erzwungene Bewegung fehlt, aber auch die kuschelige Wärme seiner Anwesenheit ist nicht mehr da. Viele Kilos haben seit seinem Tod vor einem Jahr den Weg auf meine Hüften gefunden. Für einen vorbelasteten Rücken ist das Gift. Die Schmerzen beim und nach Wanderungen sind manchmal schwer erträglich. Deshalb habe ich mich nach reiflicher Überlegung im Fitnessstudio angemeldet. Nur so ist einigermaßen garantiert, dass ich noch lange wandern kann. Hier kann ich die Muskeln stärken, die beim wandern nicht angesprochen werden.
Family Fitness und Kontakte knüpfen
Nein, das soll keine Werbung sein, ganz und gar nicht. Doch eines hat mir das Fitness Studio meiner Wahl vor Jahren schon geschenkt, nämlich den Kontakt zu den Wanderschnecken: Conny, Iris und die liebe Tanja. Wir kennen uns vom Fitti und werden uns dort auch weiterhin über den Weg laufen. Anders als ich, sind die drei nämlich weiter im Training geblieben. Der Vorteil ist ganz klar, hier sind alle Altersklassen und alle Figurformen vertreten. Niemand muss sich verstecken, weil er/sie ein paar Pfunde zu viel herum trägt.
Ein neuer Lebensabschnitt – Ich habe gelesen…..
dass es ungefähr ein Jahr dauert, bis Frau/Mann im Ruhestand angekommen ist und sich im neuen Leben häuslich eingerichtet hat. Darauf vertraue ich einfach mal und hoffe, dass mir noch viele Jahre bleiben, um Spannendes zu erleben.
Wer von euch hat den Wechsel aus dem Berufsleben in die Rente bereits vollzogen? Wie ist es euch ergangen?
Hallo Elke,
das ist ja schön, freue Dich auf die Freiheit. Ich bin schon ein paar Jahre in Rente, man hat viel mehr Zeit aber nach einer Weile braucht man auch viel mehr :-). Ich wurde daran erinnert, wie schön es ist einfach frei zu seit so wie als Kind, wenn man die Schulaufgaben erledigt hatte und völlig frei war zu entscheiden was man jetzt macht.
Wünsche Dir viel Gesundheit, damit Du es noch lange genießen kannst.
Winfried
Was sagt man da? Herzlichen Glückwusch? Ich hab noch ein paar Jahre bis 2050 😉
Autsch, das ist eine wirklich lange Zeit. Ich bin sehr glücklich darüber dass ich es hinter mir habe
Liebe Elke,
Du machst das genau richtig, umschauen, hinfühlen und Wirken lassen, was der „Vegetationswechsel“ so mit sich bringt ! Die Pläne und Ideen für das „Leben im Ruhestand“, das liest mensch ja, gehen Dir ja nicht aus– und das ist gut so– lass doch Dein „Inneres Kind“ an diesen weiterspinnen, währen Du erstmal langsam machst und die „Leere “ wieder peu à peu füllst– beide treffen sich dann, und hernach gehts los zur Realisierung.
Ich bin ja frühberentet worden „einst“.. und hatte eine recht grosse Leere gespürt, zuallerst bin ich wahnsinniger Langschläfer geworden, und hatte „Null Bock“- GottseiDank gab es viele gute Menschen und Freunde um mich rum– die die Leere schnell wieder bunt malten..– und ich begann ein Studium, dann die Phase „Hobby zum Beruf machen-Versuchen“.. und es ging auf– und eins ist auch nicht passiert.. die „Neugier um die nächste Ecke docjh gucken zu wollen.. hab ich nie verloren– das hört man ja auch öfter von älteren Menschen–
Gestern habe ich eine Bekannte getroffen, die seit drei Jahren in Rente ist.. und ihren „Un-Ruhestand“ förmlich zelebriert
„Ich kann ja was, und hab auch beruflich/arbeitende/private Fähigkeiten gelernt- darin bin ich ja auch gut- warum sollte ich damit jetzt aufhören?“ sagte sie und erzählte bei einer Tasse Kaffee und einem Schoko-Franzosen munter, wie sie sich in Ihrem Ort in Kultur, Politik(Stadtrat) uns Nachbarschaftshilfe(Vererin gegründet) engagiert.
Das fand ich schon sehr bewundernd, vielleicht ein bisschen zuviel.. aber wie heisst es so schön „Jeder lebe nach seiner Facon– und von einer „Müdigkeit oder Resignation des Lebens“ war kein Stück zu spüren- toll – Mutmachend
Du liebe Elke mit der treffsicheren Feder, und dem stets schussfähigen Linsenapperat im Wandergepäclk– ich wünsch Dir nur das Beste.. bleib schön neugierig, kreativ und so agil wie es eben geht.. und mach das Allerbeste aus der „neuen Vegetationslandschaft“ die vor Dir liegt..
Lieber Andreas,
nachdem ich meine erste und sicher vorerst letzte Reise genießen konnte, habe ich endlich Gelegenheit für Deinen lieben Kommentar zu danken. Ich sehe es sehr ähnlich wie Du, die Restlebenszeit füllen, aber nicht bis zum Anschlag, das ist mein Ansinnen. Neugierig bleiben, ja sehr wichtig und unglaublich spannend und erfüllend.
Ganz lieben Dank und auch Dir weiter eine gute Zeit und vor allem ganz viel Gesundheit
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke ich wünsche Dir viel Spass in diesem Deinem neuen Lebensabschnit, möge er auch 45 (oder mehr) dauern und Du ihn fit und bewegt geniessen. Wir freuen uns auf Deine Berichte und besonders auf Deine Bilder. Wenn ich auch nicht immer alle Berichte lese, die Bilder schaue ich mit fast immer (neidisch) an. Danke
Viiiielen Dank und auch Dir weiter eine gesunde, bewegte und vor allem von Freude erfüllte Zeit
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke, willkommen im Club! Ich weiß noch, wie wir uns damals drüber unterhalten haben. Ich bin jetzt bald 4 Jahre in Rente. Wenn ich um mich gucke: die Mehrzahl der Alters- und Schicksalsgenossen sind nun als Ersatzeltern eingeschaltet, weil Papa und Mama arbeiten gehen müssen/wollen. Die haben weniger Zeit als vorher. Selber habe ich diese Verantwortung (wehe man nennt es Belastung) nicht und dadurch tatsächlich viel Freizeit. Meine Wanderfrequenz hat sich aber nicht besonders erhöht – ich habe aber den Luxus, mir die passenden Tage rauszupicken. Ich wandere also nicht bedeutend mehr als früher. Die Gelassenheit, von der du sprichst ist deshalb ganz wichtig: loslassen, nicht unbedingt was tun müssen/wollen. Nichts tun und es genießen ist eine Kunst :-), ruhig mal Langeweile zulassen. Und nebenbei ordentlich was für Körper und Geist (spazieren, lesen, lernen). Und Kontakte pflegen, Zeit für deine Liebsten machen, aushelfen: auch wichtig. Und noch eine Sache: der Einkommensverlust macht sich doch sehr bemerkbar; mir fehlt einfach die Möglichkeit, die vielen Reiseträume zu verwirklichen, jetzt wo ich Zeit hätte. Genügsamkeit ist also auch eine schöne Tugend. Aber Pläne über Sachen, die ich irgendwann in Zukunft tun könnte, schmiede ich jede Menge (kochen lernen, ehrenamtliche Arbeit, …). So, ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert :-)
Lieber Guido,
ich erinnere mich noch so gut an Deinen unverhofften Eintritt ins den Ruhestand und ich sehe, Du nimmst Dir das vom Leben, was Dir wichtig ist. Genau das möchte ich auch tun, ohne den Vergleich mit anderen Menschen. Den eigenen Weg gehen, die eigenen Neigungen noch intensiver kennen zu lernen.
Glücklicherweise kann ich wählen wann ich zur Familie möchte und die Enkel in aller Freiheit genießen. Das ist für mich auch ein Geschenk. Auf dass wir die nächsten vielen Jahre genießen, auf unsere ureigenste Art.
Ganz liebe Grüße ins Nachbarland
Elke
Herzlichen Glückwunsch ! Ich habe den Eindruck, dass du das Ganze richtig angehst, ohne übertriebene Hektik. Und für Hobbys ist ja bei dir gesorgt. Sehr schön ist natürlich, das die Rentnerin spontan je nach Lust, Laune und Wetter loswandern kann 😊.
Bin vor einem Jahr mit 64 in Rente gegangen. Wie es mir erging, kannst du in zwei Posts nachlesen
https://wanderlustig2019.wordpress.com/2020/02/10/rentnerinnenblues-2-pensioners-blues-2/
Und die Moral von der Geschicht ? Das Wichtigste ist die Gesundheit.
Alles Gute und ganz viel Spaß
Inga
Na Dich hat es ja auch erwischt, wie schade. Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass sich noch eine deutliche Besserung einstellt und damit wieder mehr Beweglichkeit ins Leben einziehen darf.
Liebe Grüße
Elke
Ich wünsche dir vin Herzen alles Liebe für die kommende Zeit. Wie immer auch du sie gestaltest, ob ganz ruhig, trubelig, geordnet und geregelt oder auch ein bisschen chaotisch und überraschend, hoffe ich, dass sie so werden, wie sie dir gut tun und du sie dir wünscht.
Alles Liebe!
Hui ja, ich bin sehr gespannt auf diese Zeit. Der Captain im Boot bin ja zum Glück ich selber, mal von äußeren Einflüssen abgesehen, da hoffe ich auf das Wohlwollen des Schicksals ;-)
Ganz liebe Grüße
Elke
Das habe ich alles hinter mir und festgestellt, man muß Genießen lernen, keine übertriebene Hektik an den Tag legen und ein Hobby haben, das wirklich ausfüllt. Alles andere kommt sehr schnell und man merkt, wie schön das Leben ist, wenn tun und lassen kann, was man möchte.
Mit einem guten Gewissen einfach sein, das ist schon ein Unterschied. Danke Dir! Der Name Linsenfutter hat mich immer annehmen lassen Du wärest noch sehr jung (bist Du sicher im Geiste) ;-)
Ganz liebe Grüße
Elke