Bad Wildbad ein Ort mit Abenteuercharakter. Die ziemlich lange Wildline – Hängebrücke und einen Baumwipfelpfad hält der Ort bereit. An zwei Seilen hängt die 380 Meter lange Brücke, die sich über die Bärenklinge, ein kleines Seitental vom Sommerberg, spannt. Auf 60 Metern Höhe kann es einem schon mal etwas kodderich im Magen werden. Aber keine Angst, wenn sie nicht gerade sehr voll ist, wird sie wenig schaukeln.
Überraschungen kommen ihrer Natur entsprechend spontan und ohne Vorwarnung. So geschehen, als während meines Urlaubs in Baiersbronn morgen 8:45 Uhr mein Handy klingelt. Winni und Daniela fragen, ob wir nicht gemeinsam wandern wollen. Ja klaaaar will ich. Ich freue mich auf die beiden Weitstreckenwanderer/in, die erst gestern eine ca. 30 km Wanderung durch die Wutachschlucht absolviert hatten. Mein Neid ist mit ihnen, das ist mal sicher. Nachdem ich erklärt hatte, dass sie auf eine rückenlahme Omi treffen, steht einem Treffen nichts im Weg.

Wir wandern zur Wildline – Hängebrücke
In dem gerade in den Handel gelangten Buch „Wanderungen für die Seele – Der Norden Schwarzwald“ habe ich mir einen Spickzettel auf Seite 75 gesetzt. Eine Wanderung zur Wildline – Hängebrücke finde ich dort und die gehen wir heute an.
- Start/Ziel: Bad Wildbad Parkplatz Marienruhe, Ziegelhüttenstraße, 75323 Bad Wildbad
- Streckenlänge: 10,5 km
- Höhenmeter: 550 m
- Einkehr: Unten in Wildbad! Das Hotel und Restaurant am Sommerberg im Verlaufe des Weges, ist seit unserem Wandertag geschlossen. Die Küche ist in Brand geraten. Nein wir waren es nicht!
- GPS Track
- Schon viele schöne Wanderungen hier im Blog
Natur ist natürlich und kaputtbar
Kaum habe ich den Parkplatz erreicht strahlen mir schon die zwei verschmitzten Augen von Winnie entgegen. Minuten später gesellt sich Daniela dazu. Regen war angekündigt und Regen wurde uns geschenkt. Ziemlich schnell lagen die Haare eng an.
So ein Mist. Wenn ich alleine unterwegs bin, ist mir sowas schnurz egal, aber doch nicht wenn…. „Ach Quatsch, reg Dich nicht auf Omma Elke“ sprach ich insgeheim zu mir.
Und wenn ich so die Natur ansehe, die in ihrer gesamten unperfekten Art so perfekt ist, dann lasse ich das Drama „eng anliegende Haare“ zu. Damit sind wir auch beim Thema Wald und abgerutschte Hänge. Die gibt es nämlich reichlich hier.

Die Hängebrücke hängt ziemlich weit oben
Der Regen kann eines nicht verhindern, nämlich dass wir ohne nennenswerte Pausen am quasseln sind. Ziemlich schnell wird klar, obwohl die Beiden tags zuvor immerhin 32 km gewandert sind, sind sie heute noch bewundernswert fit. Während meine Lunge eher nach einem Sauerstoffzelt jappst, stiefeln wir auf dem mittleren der drei möglichen Aufstiegsvarianten hoch zur Wildline -Hängebrücke.


Zwischendurch greifen wir zu den reifen Heidelbeeren und genießen die süßen Früchte. Und immer wieder gibt es einen Grund für ein Foto oder zwei. Winni hat immer einen Ömmel mit dabei und immer passend zur Tageskleidung. Heute ist der Ömmel mit einem roten Shirt bekleidet.



Und da ist sie schon, die Wildline – Hängebrücke
Bereits vor Erreichen des höchsten Punktes unserer Tour sehen wir sie von unten. In meiner Magengrube regt sich was, nur ein wenig aber spürbar. Nun wandert es sich trotzdem noch zielstrebiger in Erwartung dessen, was wir erleben werden.


Es hat schon wirklich Kraft gekostet, aber schneller als vermutet stehen wir oben an der Wildline-Hängebrücke und staunen über das imposante Konstrukt. Die zweite Überraschung ist der Preis für die Überquerung, der mit 9 € ziemlich stolz ist. Nach kurzer Abstimmung sind wir bereit das Geld zu investieren, nur für ein paar nette Fotos, das drehen im aufgeregten Magen beim Blick in die Tiefe.

Der Spaß ist schnell vorbei
Einmal hin und einmal zurück, wir sind schnell damit fertig. Unser Resume´“OK, war schon toll, aber es muss nicht sein dafür die Natur zu belasten“ Die Fragen stellen sich viele Menschen und doch reizt es über diese Hängebrücken zu laufen.
Wir planen unsere Einkehr an der Aussichtsterrasse am Sommerberg und halten uns nicht all zu lange auf. Winni muss jedoch wenigstens einmal probe sitzen auf dieser Bank. In dem Herzchen stand ein Spruch über den wir ziemlich gelacht haben, leider habe ich ihn vergessen.


Bei unserer Ankunft am Sommerberg-Hotel wird schnell klar, hier gibt es die nächste Zeit keine Einkehrmöglichkeiten mehr. Zahlreiche Feuerwehrwagen und eine große Anzahl Feuerwehrmänner sind vor Ort. Die Küche ist abgefackelt. Also ziehen wir schnell weiter und unterdrücken den Wunsch Paparazzifotos zu machen.

Der Baumwipfelpfad
Am Baumwipfelpfad wandern wir flott vorbei, die wollen natürlich auch Geld für die Nutzung und für heute haben wir die Portemonnaies genug geleert. Einmal auf den Gang schauen und dann schnell weiter, bevor die Versuchung gewinnt den 1250 Meter langen Holzpfad über den Baumwipfeln zu wandern..



Hier hätten wir am Ende des Pfades noch hinauf klettern können. Die Aussichten von solchen Türmen sind schon imposant.
Die für mich herausragende aller Aussichten hatte ich vom Baumwipfelpfad an der Saarschleife. Dort war ich schon sehr oft unterwegs und im November 2016 erstmals auch auf dem dortigen Baumwipfelpfad. Schaut gerne mal den Blogbeitrag.
Wir laufen allerdings dran vorbei und genießen die Natur des Schwarzwaldes, futtern noch einige Heidelbeeren und erfreuen und an der Tatsache, dass der Regen eine Pause macht.
Wilde Pfade und die Medusa Fantasie
Mein Track zeigt Wege, die wir nicht so dolle finden. Also weichen wir hier und da ab und wandern so über urige schmale Pfade hinunter nach Bad Wildbad. Es ist immer gut mit Wanderer/innen unterwegs zu sein, die das spannend finden.

Fast unten angekommen sehen wir das schicke kleine Häuschen.


Davor steht ein versteinertes Schaf. Winni mutmaßt es sei von der Medusa versteinert worden. Wir kommen zu einer weiteren Vermutung, nämlich dass der böse Blick der Hausherrin ihren Gatten zu Stein erstarren ließ.
Fantasie beflügelt und so marschieren wir geschlossen und lachend wieder dem Parkplatz entgegen. Ein paar wenige Fotos entstehen noch auf dem Rest des Weges.


Zurück am Auto düsen wir erst einmal in die Stadtmitte um einen Kaffee zu genießen. So klingt die kleine Runde gemächlich aus. Irgendwie schade, das Treffen war viel zu kurz. Ich denke aber, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir gemeinsam unser Unwesen in der Natur getrieben haben.
Bis dann also ihr Lieben, ich grüße euch und wünsche euch allen „Bleibt gesund“ (das musste gerade mal sein)
Wir sind vor 2 Jahren im Harz über die Rapbodetalbrücke gelaufen und hatten 6 Euro bezahlt. Letzte Woche zahlten wir für eine Besichtigung der Ehrenburg incl. Führung 5,5 Euro, das hatte sich gelohnt.
Also 9 Euro finde ich schon recht happig, aber Hauptsache es hat Spaß gemacht. Reizvoll ist es ja schon.
Liebe Grüße
Helmut
Oh ja reizvoll ist es, wobei die Rappbodetalbrücke so dicht neben der Staumauer irgendwie ein wenig deplatziert wirkt. Ist schon der Wahnsinn was die sich heute einfallen lassen. 😊
Liebe Elke,
der Baumwipfelpfad an der Saarschleife und dieser hier scheinen identisch zu sein, gleiche Konstruktion des Turmes und des Eingangsbereiches.
Viele Grüße
Ja Herbert, die sehen sich wirklich sehr ähnlich. Aber der Blick auf die Saarschleife ist ja doch um einiges attraktiver.
Liebe Grüße in den Hunsrück bzw Saarland.
Elke
Eine sehr schöne Wanderung wobei ich ganz deiner Meinung bin, dass 9 Euro für das Überqueren der Hängebrücke schon heftig sind.
Kennst du auch das Gebiet um den Wildsee bzw. die Grünhütte? Dort ist es auch sehr schön zu wandern.
Liebe Grüße
Harald
Nein bis Grünhütte sind wir leider nicht gewandert. Ein nächstes Mal stehen diese beiden Punkte aber eindeutig auf meiner Liste.
Liebe Grüße
Elke