Das Wetter ist wie geschaffen für eine längere Wanderung. Es ist schon später Vormittag, als ich mich entschließe den Tag der Orchideensuche zu widmen. Da ein Leser meines Blogs mich darauf hingewiesen hat, dass er gerne mal wieder eine richtige Wanderung mit verfolgen wolle, wähle ich bewusst die Eifel mit ihren bekannten Weitblicken und Orchideen gibt es bevorzugt in der Eifel, passt also.
Durch das wilde Lampertstal zum Kalvarienberg und Burgruine Dollendorf
Die Tour 41 der Natur Aktiv Erleben soll es heute sein. Mein Navigationstalent verlässt mich schon bei der Parkplatzsuche. So lande ich nicht an der Antoniuskapelle, wie es vorgeschlagen wird, sondern auf irgend einem, sehr versteckten Wanderparkplatz. Der ist so geheim, dass ich ihn ohne Wegpunkt auf meinem Navi vermutlich nicht so leicht wieder gefunden hätte.
Nachdem ich mein Auto gut versteckt hatte, folge ich eine kleine Weile einer wenig befahrenen Straße und lande dann zügig auf einem Wiesenpfad. Eine schier unfassbar große Vielfalt an Blumen und Kräutern wächst hier im Lampertstal. Ich werde sie wohl nie alle namentlich benennen können.

Diese Hänge hier kenne ich noch von meiner ersten Wanderung, damals dem EifelPfadFinder entnommen.
Das Lampertstal, ein Vergnügen für die Sinne
Dieses Wetter, die Umgebung, das alles spricht dafür, dass dieser Tag ebenso vergnüglich sein wird.

Weit schauen, das geht in der Eifel
Bald schon entdecke ich, allerdings erst nachdem eine freundliche Niederländerin mir den Platz zeigte, diese Schönheit hier. Zwei dieser Exemplare habe ich hier sehen können. Ihre Blütezeit ist normalerweise Juni, in diesem Jahr sind alles Pflanzen etwas später dran.Immer wieder Aussichten, wie diese. Weite Aussichten auf Felder, Wiesen und dazwischen mal ein Hof oder Scheunen. So gefällt mir das, deshalb mag ich die Eifel.
Lichtspiele bereichern auch im Wald die Wege
Aber auch die Lichtspiele in den angrenzenden Waldgebieten sind schön anzuschauen. Fotografisch kann man das gar nicht so wieder geben. Die Stimmung, der Geruch, die Vögel mit ihren Konzerten, das alles ergibt erst den Gesamteindruck einer Wanderung.

Auf dem Weg zum Kalvarienberg komme ich an prächtigen Orchideenwiesen vorbei, die zum Schutz vor neugierigen oder plückenden Wanderern mit einem Zaun abgesperrt sind. Die Liebe zur seltenen Pflanze scheint aber keine Grenzen zu kennen und so wurde der Zaun auseinander gedrückt, platt getreten, sodass der Zugang zu den Wiesen wieder offen ist.
Dabei stehen auch am Wegrand einige der schönen Pflanzen.

Hinauf zum Kalvarienberg
Der Anstieg hinauf auf den 525 m hohen Kalvarienberg über den dortigen Kreuzweg, vorbei an den 14 Kreuzwegstationen und an unzähligen Orchideen. Eine solche Pracht, eine derartige Vielzahl habe ich bisher selten gesehen.
Auch andere Blüten bereichern diesen religiösen Weg. Irgendwie erschien mir das in diesem Moment als ausgesprochen symbolisch und so wandelte sich meine Stimmung auch in eine äußerst dankbare, ein wenig ehrfürchtige.

Eine kleine Übersicht auf die umliegende Landschaft finden Sie auf „Detailansicht Eifelblick“
Verfall und neues Wachstum
Hinunter vom Berg geht es über kleine Wiesenpfade und unten am Wald sehe ich hier dieses Totholz, das einfach so nach und nach zerbröselt. Ich sehe hier nicht, die für feuchte Wälder typischen Pilze, die zum Verfall beitragen, es ist als wenn das Holz einfach vertrocknet und in seine Bestandteile zerfällt.
Weiter geht es durch lichte Waldabschnitte, das tut jetzt gut, denn die Sonne hat doch ziemlich an Kraft gewonnen. Mich faszinieren die moosigen Untergründe im Wald, die teilweise von Gräsern durchbrochen sind.
Ein toller Fund

Neben einigen kleinen Fliegern auf diversen Blüten, sehe ich auch diese recht seltene Orchidee, ein Weißes Waldvögelein
Auf der heutigen Tour sind mir beachtlich viele, für mich neue Pflanzen vor die Linse geraten.
Jeder schöne Wanderung endet einmal
Langsam geht diese schöne Wanderung ihrem Ende zu. Es geht nun eine ganze Weile gemächlich bergauf. Mein Achilles meldet sich beharrlich und ziemlich schmerzhaft und so muss ich das Tempo noch um einiges drosseln.
Trotzdem kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich an dieser Wiese vorbei komme. Na ja vorbei ist gut. Mir ist ja schleierhaft wieso ich immer auf so anhängliche Kühe treffe. Die starten, kaum dass sie mich sehen, um zügig am Zaun aufzutauchen. Sie machen einen echt unternehmungslustigen Eindruck.




Und dann erreiche ich die Burgruine Dollendorf. Dieser Rest des 20m hohen Bergfriedes ist weithin sichtbar, da sie auf einer Bergkuppe steht. Im Volksmund wird dieser, aus der Entfernung einem Finger ähnlichen Mauerrest, der Finger Gottes genannt.
Unterhalb der Burgruine befindet sich ein Zeltplatz und eine Hütte nebst Feuerstelle. An den Waschtrögen kann ich mir die Hände waschen, sehr praktisch, nachdem ich alle möglichen, auch giftigen Pflanzen berührt habe.

Nach einer kleinen Pause hier oben, geht es auf schmalen und wirklich traumhaften Pfaden wieder talwärts. Fast möchte ich behaupten, dies war die schönste Strecke der Wanderung. Das satte Grün, das warme Licht, all das bezaubert.



Bald erreiche ich mein Auto und fahre nach dieser wunderschönen Wanderung zufrieden nach Hause. Wieder einmal hat eine Tour des NAE Teams mir einsame Pfade, wunderschöne Landschaften beschert. Herzlichen Dank für die großartigen Touren.
Und hier der GPS Track zur Tour und am Ende gibt es noch ein paar bildliche Eindrücke.
Wunderschön!
Herrliche Landschaft, tolle Flora und fotogene Kühe. Danke für den Ausflug :)
Sehr schöne Bilder von einer Wunderbaren Gegend :-) , mal sehen ob ich da dieses jahr noch hin komme, ich habe noch so viel anderes, vor allem der Westerwald hat’s mir angetan :-)
Der Westerwald steht auch noch auf meinem Plan, aber alles geht nicht zur gleichen Zeit :-).
Viele liebe Grüße nach Lohmar
Elke
wenn ich morgen dazu kommen sollte, wirst du in etwa sehen wie es auf deiner, gedachten strecke aussieht :-)
Alle Kühe lieben Elke. :-D „Röhrlinge“ und Orchideen auch. Und die Leser Deines Blogs sowieso. :-) Und „hinweisende“ Wanderfans noch mal ganz besonders. ;-)
Es ist aber offensichtlich auch eine besonders schöne idyllische Gegend dort, die bestimmt zu jeder Jahreszeit bei freundlichem Wetter ihre Reize hat. Den Namen Lampertstal werde ich mir mal merken.
Ja lieber Rainer,
vor allem die Wachholdergebiete dürften im Winter eine ausgesprochen reizvolle Abwechslung auch für dich darstellen.
Die Einführung deines Kommentares ist herrlich :-)
Hallo Elke, es regnet mal wieder in O.! Mit umso mehr Vergnügen habe ich diesen Beitrag verfolgt. Wir waren vor ein paar Wochen dort – erstaunlich, wieviele Blumen seitdem noch aufgegangen sind. Wunderschöne Bilder!
LGU
Hallo Ursula,
hier regnet es auch, aber morgen sollte es wieder trockener sein.
Oh ja, es ist erstaunlich was vorallem auf dem Kalvarienberg los ist. Ein Traum. Und in rd. 2 Wochen dürften die Juliblüher soweit sein. Ich denke, dann werde ich die Tour zum Teil wiederholen.
Hach, einen großen Teil meiner neu erwachten Begeisterung für die Flora habe ich dir zu verdanken :-).
Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
LG
Elke
Hach, wieder wunderschöne Fotos, wundervolle Blumen…und der Röhrling sieht riesig aus…tolle Perspektive..!!! Liebe Grüße, Gaby
Danke dir :-)
Es war auch super schön dort.
Liebe Grüße
Elke