EifelSchleife Berg und Tal

Die Sonne lacht, wenn auch immer wieder von Wolken beschützt, die Temperaturen sind sommerlich. Der Juni zeigt sich von seiner besten Seite. Früh am Morgen räume ich Rucksack, Kamera und Jana ins Auto, eine Stunde später erreichen wir den Parkplatz in Mechernich. Die EifelSchleife Berg und Tal steht auf dem Programm.

Die gelaufenen Kilometer läppern sich, seit Jana bei mir ist, extrem. Da reichen mir tatsächlich an Wandertagen die kurzen Distanzen. Meine sehr aufmerksame Hündin hat mit der Erkundung einer Strecke von zehn Kilometern reichlich zu tun und meine Hüfte sagt „Danke“, wenn es denn nicht zu lange auf und ab geht. Es wird also jetzt seltener große Wandervorschläge geben. Ich hoffe hier lesen genug KurzstreckenwanderInnen mit. Aber nun zur heutigen Runde.

EifelSchleife Berg und Tal

• Start: Vogteistr. / Brunnenstr., 53894 Mechernich
• Streckenlänge: 10 km
• Höhenmeter: 249 m
• Informationen zu den Eifelschleifen
• Auf gleichen Wegen, nur einen Tick länger (11,5 km): EifelSchleife Himmel un Ääd
• Eine selbst gestrickte Runde (18 km)  hier im Blog
• Einkehr: Cafe Habrich am Startpunkt

Der große Parkplatz bietet Raum für viele Wandersleute und ganz praktisch findet sich gleich nebenan sowohl ein Kinderspielplatz, als auch das Cafe Habrich. Beschwingt mache ich mich auf die Socken, denn der Gedanke an einen Kaffee lässt mich jetzt schon jubeln. Wie schön, dass die Gastronomie ihre Terrassen wieder öffnen darf.

Zunächst gibt der Weg meinen Wanderschuhen Teer und Asphalt. Der Blick in die wunderschöne Eifellandschaft mit den friedlich grasenden Rindern, die Akustik blökender Schafe lässt solche Tatsachen aber flott vergessen. Der Mohn beginnt mit der Blüte, rote Teppiche breiten sich allmählich aus.

Einige der jungen Schafe blöken herum als hätten sie ihre Eltern verloren. Am Himmel zeigt sich das Spiel von Sonne und Wolken. Zartes blau schimmert zwischen den hellen, fluffig wirkenden Wolkenbändern.

Der Raps ist bereits verblüht, noch vor zwei Wochen hätte ich hier quietsch gelbe, riesige Felder sehen können. Ein Blick zurück auf den Ort, der im Frühdunst unter mir liegt vermittelt so viel Ruhe und Frieden. Die Eifel erscheint mir immer wieder als eine Region, wo es besonders friedlich ist. Die zahlreichen Erzählungen einzelner Eifelbewohner zeugen vom Gegenteil.

Jana ist aufgeregt, möchte gerne von der Leine und nach vorne preschen. Noch befinden wir uns zu sehr in Ortsnähe und Teile unserer heutigen Runde führt durch Naturschutzgebiete, dort ist Leinenpflicht. Trotzdem wird Fräulein Ungeduld genug Gelegenheit zum rennen haben.

Über Hubertus Kapelle ins Naturschutzgebiet

Der Blick nach vorne zeigt uns permanentes Gegenlicht, sodass ich zunächst dachte die entgegengesetzte Wanderrichtung wäre passender.

Doch nur wenig später wird klar, die Richtungswechsel der EifelSchleife Berg und Tal geben so viele schöne Perspektiven, dass der Kamerachip gut bestückt heim fährt.

Bald erreichen wir die Hubertus Kapelle. Das Internet sagt, sie sei ein Bildstock in Form einer Kapelle. An einem Abend in dörflicher Gemeinschaft entwarf man den Bau auf einem Bierdeckel und ließ ihn in Gemeinschaftswirken entstehen. Pfingsten 2005 wurde die Kapelle eingesegnet. Sieben Gründer wurden zum Verein, sammelten Spenden und ließen sich zum Geburtstag Geld schenken und so konnte nach drei Jahren der fertige Bau bestaunt werden. Mehr zur Geschichte im Blog „Eifel leben und erleben“

Naturschutzgebiet am Tötschberg

Orchideen und unfassbar viele Wildblumen wachsen in den Wiesen, die letzten Jahre habe ich diese Pracht nicht finden können. Der Regen in diesem Frühjahr hat der Natur sehr gut getan und doch fehlt den Böden immer noch Wasser. Bläulinge und andere Schmetterlinge flattern immer einige Meter vor mir über den Weg und weigern sich still zu halten. Kein einziges Foto ist mir gelungen, aber gesehen habe ich viel.

Trotz der hier oben herrschenden Wärme kann ich nicht umhin zu trödeln. Einen kleinen Einblick in die wunderschöne Natur und die Ausblicke in die umgebende Landschaft geben die folgenden Fotos. Wir wandern derweil am Rand des Tötschberg.

EifelSchleife Berg und Tal nach Berg

Eifelblick Geologischer Wanderpfad

Mal davon abgesehen, dass ich noch immer nicht begreife wie man an einem Parkplatz einen der Eifelblicke installieren kann, ist dieser Parkplatz auch oft voller Unrat. Auch heute zu sehen, es hat sich wieder einmal jemand die Mühe gemacht seinen Abfall auf eine der Parkbuchten zu verteilen. Offensichtlich hat hier jemand Reparaturen an seinem Fahrzeug vorgenommen und die Verpackung einfach hier entsorgt. Logisch ist, ich mache mich schnell vom Acker, um diesen unschönen Anblick schnellstmöglich zu vergessen.

Hier verläuft für Interessierte an geologischen Prozessen, der Geologische Wanderpfad.

Zur Burg Berg

An Feldern und Wiesen entlang wandern wir Richtung Berg. Weit am Horizont ragen die hohen Windräder auf, die sich nur vereinzelt drehen. Kurz vor dem Ort stehen zwei schwarze Pferde auf der Weide und wie das so mit den Ommas ist, sie fotografieren geliebte Tiere und schicken diese Fotos dann an die Enkelin.

Im Ort Berg stehe ich fix vor der ehemaligen Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert. Ein wenig mehr findet man bei Wikipedia

Eine Weile wandern wir durch den Ort, lassen die Katholische Pfarrkirche St. Peter rechts liegen und wenden uns am örtlichen Kindergarten ab in die Natur.

Im Zickzack Richtung Floisdorf

Felder und Wiesen begleiten uns nun wieder, teilweise wandern wir durch hohes Gras und sammeln Zecken, die wir nach dem Heimkommen wieder absammeln müssen. Häufige Richtungswechsel machen das wandern durch die landwirtschaftliche Region immer wieder interessant.

Das Ende der EifelSchleife Berg und Tal

In Floisdorf angekommen gönne ich mir die erste Einkehr nach monatelangem Lockdown. Es tut so gut wieder draußen zu sitzen, eine Tasse Kaffee und Kuchen zu genießen. Als Topping gab es sehr sehr freundliche Worte der Servicekraft und einen nachhaltig guten Geschmack von Erdbeeren auf der Zunge. So geht ein toller Wandervormittag zu Ende!