Der kleine lokale Wanderweg Me1 Melsbach führt zum Laubachwasserfall, beschert herrliche Aussichten bis in die Eifel, schenkt Naturgenuss pur und berührt auch den Limes. Besonders inspirierend waren für mich die ungewollt entdeckten Pfade und damit verbundene Verlängerung meiner Wanderung, sowie ein paar Höhenmeterchen mehr.
Me1 Melsbach
- Start/ Ziel: Mittelstraße, 56581 Melsbach
- Streckenlänge: Wer sich gerne verläuft kann wie ich es tat, auf 12 km Strecke und 330 Höhenmeter kommen. Eigentlich sind es knapp 9km
- Höhenmeter: 240 m
- GPS Track und weitere Informationen
- Webseite Melsbach mit weiteren Wandervorschlägen und hier im Blog eine schöne Runde
Mal vorab sei gesagt, ein solcher Weg sollte erheblich besser markiert sein und ein wenig mehr Informationen zum Wegeverlauf bei Outdooractive könnten auch nicht schaden. Der Westerwald ist so wunderbar wanderbar und dieser Weg ist es auch. Irreführende Wegezeichen können die Wanderlust aber erheblich ins schwanken bringen.
Also besorgt euch sicherheitshalber einen GPS Track. Wer seine Runde etwas ausweiten möchte, kann das problemlos tun, denn Wanderwege gibt es reichlich , um Schlenker in den Me1 Melsbach einzubauen. Schon der Start überzeugt, denn die Hütte steht goldrichtig für einen herrlichen Blick in die Region.


Ins kühle Laubachtal
Und nun wandern wir hinab zum Laubach Wasserfall. Ich höre ihn bereits lange bevor ich dort unten am Wasser bin. Der Weg hinunter ist geschottert, ein Untergrund, den ich heute oft unter den Füßen haben werde.

Jana lauscht jedem Geräusch, ist sehr aufmerksam. So benimmt sie sich im freien Feld nicht. Meine Gedanken reisen gut zwei Jahre zurück zum alten Spike. Er war ein sehr ausgeglichener und stressfester Hund, ganz anders als die kleine Hüpfdohle Jana. Eines haben sie gemeinsam, nämlich das liebenswerte Wesen. Die quicklebendige Hundedame möchte ich nicht mehr missen.

Angenehm kühl ist es hier unten. Ich könnte stundenlang durch diesen Wald spazieren. Dann erreichen wir den Wasserfall, der trotz ergiebiger Regenfälle doch eher spärlich Wasser führt. Ein Bild aus dem Jahr 2013 soll den Unterschied belegen.
Kräftig bergan auf dem Me1 Melsbach
Von nun an geht es beständig auf die Höhen und mit jedem gewanderten Meter wird es wärmer, die Kühle des Bachtales liegt bald hinter uns. Das Licht in diesem Wald ist ein Traum und so entstehen haufenweise Fotos. Welch ein Genuss! Schon bald erreichen wir die Almhütte, ein wunderschöner Platz, der mich gleich mal zur ersten Rast veranlasst. Wir haben ja Zeit.
Nach einer kleinen Trinkpause für Hund und Halterin geht es munter weiter durch den lichten Wald und bald haben wir den Höhepunkt unserer ersten Steigung erreicht. Es ist schon arg warm, der Füllstand meiner Trinkblase sinkt kontinuierlich.

Gleichzeitig nimmt jetzt auch die Geräuschkulisse zu, denn die B 256 ist gut befahren. Am höchsten Punkt dieser Steigung wendet sich der M1 Melsbach jedoch wieder ab und schnell können wir wieder vollkommen ungestört dem Gesang der Vögel lauschen. Es muss einiges an Wild unterwegs sein, denn die Nase meiner Hündin reckt sich immer wieder in die Höhe. Glücklicherweise ist das Fräulein sehr diszipliniert und bleibt bei mir.
Einmal durch Melsbach
Mein erster ungeplanter Abstecher auf Abwege führt mich auf einen herrlichen Wiesenweg. Durch ein kleines Waldstück bahne ich mir den Weg zurück auf meinen Wanderweg. Mir gefällt aber dieser kleine Schlenker.


Der Gang durch Melsbach war mir lästig, gebe ich zu. Vielleicht hätte ich doch einfach durch die Felder wandern sollten? Übrigens könnte man hier am Sportplatz auch die Wanderung starten. Empfehlenswert, weil dann der Asphaltanteil im ersten Teil der Wanderung liegt und dann nur noch Genusswege kommen.
Ruine der Kreuzkirche und Limeswanderweg
Ich ärgere mich nicht die Straßenseite noch einmal gewechselt zu haben und mir die Ruine der Kreuzkirche Melsbach anzuschauen. So bleibt nur ein Foto von oberhalb des Sportplatzes. Bevor ich aber dort hin gelange steht noch ein Stück oberhalb Melsbach an. Weite Blicke, rote Mohnfelder und Informationen zum Tonabbau Melsbach werden geboten. Also der Reihe nach.

In Melsbach wurde Ton abgebaut
Auf der Suche nach Kohle fand man Braunkohle und später weißen und bunten Ton. In 90 Meter Tiefe fand man den mit hohen Anteilen Siderit und Alaun versetzte Ton. So wurde im Jahr 1789 ein erstes Alaunwerk angelegt. 1880 legte man das Werk wieder still und zwei Jahre später wurde es abgerissen. Der Melsbacher Ton wurde hingegen noch bis 1959 abgebaut.
An Feldern und Streuobstbeständen vorbei wandern wir weiter. Mohnblumen und andere Wildblumen stehen als schützende Streifen am Wegrand. Und auf dem Pilz dort unten im Bild, finde ich erst daheim beim Bilder durchsehen, den Marienkäfer. Der wie ein tiefer Teller geformte Pilz war es, der meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.


Ruine der Kreuzkirche
Die Ruine der Kreuzkirche war einst eine einschiffige Basilika. Wann und von wem sie erbaut wurde ist leider nicht bekannt. Im 14. Jahrhundert wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Wer sich gerne ausgiebiger mit Informationen versorgen möchte, der schaue bei Wikipedia.
Leider war ich schon auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzkirche, als mir bewusst wurde, dass dort mehr als nur ein Torbogen zu sehen ist. Irgendwann möchte ich mir das Gemäuer einmal gründlicher ansehen. Für heute muss ein einziges Foto reichen.

Der Weg oberhalb der Ruine ist sehr zugewachsen, ein so genannter Zeckensammlerweg. Jana liebt solche Wege und hüpft wie ein Flo durch das hohe Gras.

Wir folgen dem Limesweg, wandern unterhalb eines Aussichtspunkt vorbei, der mit einer Fahne gekennzeichnet ist. Vor wenigen Minuten sprang uns ein junger Bock über den Weg und Jana stand wie eine eins, obwohl man ihr ansah, dass sie gerne mal auf Tuchfühlung gegangen wäre.
Der letzte Abschnitt des Me1 Melsbach
Eine Weile müssen wir noch bergan, bevor es am Ende der Wanderung mit minimalem auf und ab über helle Waldwege zum Parkplatz geht. Ein Traum in grün, der mir sehr gut gefallen hat, nachdem wir eine Weile zwischen den Feldern in der Sonne spazierten. Übrigens habe ich an diesem Tag lediglich ein Wanderpaar getroffen, ansonsten hatten wir den Weg für uns allein. Naja mal abgesehen von ziemlich vielen Insekten auf den bunten Wiesenblumen.
Bänke gab es reichlich, sodass zu jeder Zeit eine besinnliche Pause möglich war. Ein Weg, der zwar überwiegend auf breiten Wegen verlief, aber dennoch den Augen unendlich viel Abwechslung bietet. So verabschiede ich mich mit noch einer Reihe Fotos vom Rest des Weges.

Liebe Elke, es ist schön wieder Geschichten von Dir zu lesen und Du hast Dir hier eine traumhafte Tour ausgesucht. Kommt auf die Liste! Das Wiedtal hält noch so manches Wanderschmankerl parat! Liebe Grüße, komm gut durch den Sommer! Matthias vom Reiseblog-NRW