Feierabend und das Wetter lockt. Laufen geht noch nicht so gut, also schwinge ich mich auf mein sehr bequemes Hollandrad und radle Richtung Rhein. Eine Rundtour an Rhein- Wupper und Dhünn steht auf meinem Plan
Leverkusen hat nicht die schönste Uferpromenade, darüber hinaus verführt das industrielle Bild nicht jeden Besucher dort den Blick schweifen zu lassen. Und doch gibt es auch hier vieles am Wegrand zu beachten.
Rhein- Wupper und Dhünn
- Ich starte in Wiesdorf Hauptstr. am Neulandpark vorbei zum Rhein.
Bei einer dort verbrachten Mittagspause sind mir schon die unzähligen bunten Blumen aufgefallen, die das Rheinufer säumen. Ja das ist jedes Jahr so, aber jedes Jahr erscheint es mir ein wenig mehr.
Auch wenn der Rhein hier nicht die zauberhafte Lebendigkeit des Mittelrheintals aufweist, so bin ich doch gerne hier unterwegs. Mittags eine halbe Stunde oder nach Feierabend mit dem Rhein bis kurz vor Düsseldorf. Der Weg ist angenehm zu fahren und führt überwiegend dicht am Rhein entlang, dabei berühre ich auch den Neanderland Steig.
Beide Rheinseiten sind schön
Alternativ kann ich in Hitdorf die Fähre nutzen nach Köln Langel übersetzen und dort rechts Richtung Zons abbiegen. Auch hier folgt der Radweg bis Dormagen nahe dem Rhein und hier ist es auch ausgesprochen ruhig. Zons ist immer wieder einen Besuch wert und das nahe liegende Kloster Knechtsteden ebenso. Dazu aber ein anderes Mal.
Unschön ist der Abfall hier
Nahe der Fähre entdecke ich ein Ensemble der besonderen Art.
Schüler einer Kölner Grundschule machen auf die Müllberge am Rheinufer aufmerksam. Bisher haben die überall immer wieder auftauchenden Umweltraudis dieses Kunstwerk hängen lassen. Erstaunlich!
Schade, dass die Oberbürgermeister der Städte ihre Bürger einmal jährlich dazu aufrufen müssen die Rheinufer von Müller zu befreien. Die fleißigen Helfer beseitigen alljährlich Tonnen von Müll, der in unglaublich kurzer Zeit wie hingezaubert wieder dort zu liegen scheint.
Nun ja, in diesem Jahr war es noch nicht oft warm, oder das Kunstwerk zeigt Folgen. Denn im Augenblick sieht es recht passabel aus. Das radeln bei warmem Wetter und schönem Blick auf den Rhein macht gute Laune.
Hitdorf und Gut Blee
Gut Blee, ein großer Reiterhof bietet hier mit seiner am Rhein gelegenen Terasse ein angenehmes Ambiente. Im Sommer dicht am Wasser sitzen, einen Sonnenschirm über sich und ein kühles Getränk, das tut der Seele gut und abends kann man hier sehr gut essen.
Kinders dürfte es sehr viel Spaß machen die Pferde anzuschauen, die sowohl in den Reithallen als auch draußen auf den zahlreichen Wiesen unterwegs sind.
Auch dem weiteren Rheinverlauf sind viele Koppeln für die Pferde angelegt und so kann, wer Pferdebegeistert ist sich ins Gras setzen und den Zossen beim zanken, grasen und pennen zuschauen und nebenher schön braun brutzeln, sofern die Sonne denn mal scheint.
Monheim am Rhein
Kurz vor dem Abzweig Richtung Monheim Stadtmitte biege ich rechts ab um wieder Richtung Hitdorf zu fahren, dort möchte ich ein wenig die Felder entlang radeln, die zur Zeit schon mit Mähdreschern befahren werden.
Schön schauts aus, wohl dem der Heuschnupfenfrei das alles geniessen kann.
Und es blüht so reichlich.
Nette Menschen haben entlang der Parkplätze und der Nutzflächen eines Industriegeländes der Firma Bayer Wiesenblumensamen gestreut um den Insekten genügend Nahrung zu geben, insbesondere den Bienen.

Hinter dem Gelände biege ich rechts ab und bin wieder in mitten von Feldern unterwegs und erreiche nach etlichen Schlenkern wieder Hitdorf.
Eine Weile noch den Rhein entlang lande ich kurz hinter Rheindorf an der Wupper. Auch dieser Weg ist grün und durchmischt mit allerlei bunten Gewächsen und an dem kleinen Wasserfall halten sich wie immer bei wärmeren Temperaturen, Jugendliche und teilweise Mütter mit Kindern auf.
Wupper und ihre Badegäste
Ich weiß nicht ob schwimmen hier so empfehlenswert ist, aber den Damen scheint es zu gefallen.
Viel Wasser von oben hat hier die Wasserstufen ordentlich lebendig werden lassen.
Hier befinde ich mich schon an der Dhünn, die vor einigen Jahren renaturiert wurde. Über Jahrzehnte musste die Dhünn sich durch ein vorgegebenes, also befestigtes Flußbett bewegen und nun ist sie wieder das was sie sein soll, nämlich ein frei fließendes Gewässer, in dem sich auch sehr gerne die Reiher niederlassen.
Die vielen freiwilligen Hundeausführer des nahegelegenen Tierheimes tummeln sich auch bevorzugt auf dieser Strecke.
Eis wäre jetzt prima
Spätestens hier erwischt mich ein unbezwingbarer Wunsch nach einem leckeren Eis, das ich eigentlich in der Stadt essen wollte. Nun die Tiefkühltruhe beherbergt aber auch ein nettes Sortiment, als ab nach Hause auf dem Balkon. Dort sind die Bienen fleißig am Werk, denn auch ich habe reichlich Blüten hier.
Und meine Physalis werden nach der Reife eine hervorragende Zutat für eine Eiskreation.
Für eine Feierabendtour war viel an schönen Augenblicke und Ansichten dabei. Und ein nächstes Mal wird es eine Tour nach Zons geben.