Die kleine Wanderfibel Siebengebirge hat es mir angetan. Also nehme ich auch heute eine Runde über den Rheinsteig bei Unkel als Grundlage für meine heutige Tour.
Eine Runde über den Rheinsteig bei Unkel
Die Seite Siebengebirge – Geh doch mal bietet Informationen zur Gegend und die GPX Tracks und so bediene ich mich an diesem Service und schnell befindet sich die Tour „Unkeler Rheinsteig“ auf meinem Dakota 20. Den Rheinsteig auf der Strecke Bad Honnef- Unkel-Linz habe ich in Teilen und auch komplett schon einige Male erkundet. Unkel selber habe ich aber bisher nicht näher angeschaut. Das habe ich natürlich nachgeholt, lag ja auch auf der Strecke.

Ich laufe wieder einmal falsch herum
Wie so oft, gelingt es mir mit gewohnter Präzision meine Runde über den Rheinsteig bei Unkelverkehrt herum anzugehen. Das sollte sich später als Gewinn heraus stellen, denn die Uferpromenade von Unkel in der morgendlichen Sonne zu erleben war unglaublich schön. In dem Augenblick, als ich die historische Altstadt von Unkel betrat habe ich mich verliebt. Es passiert selten, dass ich ein Gefühl von Heimat irgendwo verspüre, aber hier ist das geschehen. Diese Asphaltstrecke durch Unkel ist eine der schönsten der letzten Wochen.
Unkel ist bekannt geworden durch den Rotwein und einige berühmte Persönlichkeiten wie Willy Brandt ( Er hat 1979 bis zu seinem Tod 1992 dort gewohnt) Das Willy Brandt Forum enthält ein zeitgeschichtliches Museum mit dem privaten Arbeitszimmer des Politikers als Mittelpunkt der Ausstellung.
Günther – Lauffs- Promenade
Ich laufe auf den Rhein zu, entlang herrlicher Gebäude (Unkel bekommt einen Einzelbesichtungstermin) und schwenke dann auf die Günther- Lauffs- Promenade. Die Promenade wurde nach dem Ehrenbürger Günther Lauffs benannt. Er hat über viele Jahre die Firma Rabenhorst geleitet. Viele kennen noch den regelmässig verabreichten Rotbäckchensaft dieser Firma.

Die Promenade wirkt sehr gepflegt und es macht Spaß in der Frühjahrsonne den Schiffen nach zu schauen. Unkel wirbt hier mit umweltfreundlichem Umgang sowohl mit der Natur als auch sorgsamen Gebrauch von Energien.
Gleichzeitig befinde ich mich schon auf dem Lein- bzw. Treidelpfad, der sich hier am Rhein von Basel bis in die Niederlande, fast vollständig erhalten, zieht. An der Ruhr bin ich erstmalig auf solche einem Pfad gewandert. Früher wurden diese Pfade genutzt um die Frachtschiffe per Zugtier zu ziehen.
Über den Leinpfad
Dem Leinpfad folge ich bis Rheinbreitbach, dort biege ich nach rechts ab (links wäre ich im Rhein gelandet). An Kleingartenanlagen geht es auf schmalem Wiesenpfad entlang bis zur Bahnstrecke.
Die Schranke öffnet sich auf Zuruf (wenn nicht gerade, wie hier, ein Zug anrollt), es gibt hier tatsächlich noch einen Schrankenwärter. Nach Überqueren der Gleise wieder ein kurzer Zuruf „Gleise frei“ und die Schranke schliesst sich wieder. Schöne alte Tradition. Wobei die Zugdichte auf dieser Strecke ein Wohnen in der unmittelbaren Nähe für mich unerträglich machen würde.

Nun folgt ein Gang durch die Straßen Rheinbreitbachs, auch „Das Fenster zum Siebengebirge“ genannt. Hier erblicke ich ebenfalls alte Häuser und Fassaden. Alles wirkt auf mich, als sei ich rd. 50 Jahre zurück versetzt in den damaligen Wohnort meiner Oma, in Nümbrecht.
Ich habe bereits Kaffeedurst und ein kurzer Blick über die Straße verleitet mich ein Geschäft zu betreten, das skurriler kaum sein kann. Eine Mischung aus Antiquitäten- und Blumenladen, links eine Sitzgruppe mit großem Tisch, belegt durch zwei ältere Damen des Ortes und im hinteren Teil eine Bäckertheke. Auf meine Frage nach einem Kaffee lädt mich die Dame des Hauses ein, doch Platz zu nehmen. Und so sitze ich zusammen mit den Damen des Ortes bei einem
Schwätzchen
„Wo kommen Sie den her“
„Aus Leverkusen“
„Ach, da arbeitet mein Sohn“
Heiliger Bimbam, so klein ist die Welt. Nach ausführlicher Erläuterung wie man es am besten anstellt vernünftige Kinder groß zu ziehen, läutet die Uhr zur Mittagszeit.
12:30 – 15:00 Uhr wird nämlich das Geschäft geschlossen.


Nach ausgiebiger Betrachtung der umliegenden Umgebung und den Ausblicken (den Drachenfels liebe ich besonders, weil ich ihn sofort erkenne :-) ), geht es für mich weiter, wieder den Weg hinunter.
Es muss hier Satanisten geben und das beunruhigt mich schon etwas. Warum lässt eine Gemeinde so eine Hütte stehen und mit dieser Aufschrift? Sieht nun nicht wirklich unheimlich aus, leider ist die fast gegenüber liegende Rasthütte nicht viel einladender. Mag sein, dass da noch ein Frühjahrsputz aussteht, so setzt sich dort aber sicherlich niemand hin.
Die Wege waren bis hierher recht gut begehbar und die Witterung war, obwohl jetzt langsam Wolken aufzogen, sehr angenehm. So allmählich konnte ich die Fleecejacke ausziehen.
Erinnerungen
Dieses Bild hier habe ich nur aufgenommen, weil auch hier spontan Bilder aus den Jahren 1994-2001 aufstiegen. In dieser Zeit verbrachten mein damaliger Partner und ich viele Wochenenden und Urlaube in Lommel/Belgien. Die Landschaft dort hat einen ähnlichen Charakter wie hier auf dem Foto zu sehen ist. Vorallem die Kiefern sind es, die diese Erinnerung wecken. Es war eine wunderbare Zeit, an die ich gerne zurück denke.
Liebe Elke,
so einer schöner Bericht! Ganz lieben Gruß aus Unkel…
Ich fühle mich geehrt unser Zuhause auf einem der Bilder zu finden.
Nächste wichtige Termine für Unkel:
Pfingsten: „design + gestaltung am rhein“ in Unkel am Rhein
https://www.facebook.com/Design.Gestaltung.Unkel
1. Juniwochenende: Unkeler Gärten
http://www.gartenfesttage.de/besucher.html
1. Septemberwochenende: Kunst in Unkeler Höfen und Wein-und Heimatfest
http://www.unkeler-hoefe.de/
Viel Spaß beim Stöbern….nicht zu vergessen „Ars Fontana“ Musik in Unkeler Gassen
http://gitarrenhommerich.de/arsfontana/
Bestimmt habe ich noch ein paar Events vergessen…
Lieben Gruß
Stefanie Marinkovic
Hallo Stefanie,
vielen Dank für die Veranstaltungstipps. Ich werde ganz sicher noch öfter in Unkel sein. Es herrscht eine so schöne Stimmung in den Straßen und die Promenade ist wunderschön. Ganz liebe Grüße nach Unkel
Elke :-)
Hallo Elke
Mir viel dein beitrag besonders auf, weil ich die Ansichten so noch nicht kannte, und ich mich letztens schon fragte ob man da oben nicht auch mal wo gehen könnte :-) . Wenn man in Bad Honnef ist, geht man ja erst mal 45minuten durch die Stadt bis man am Wald angekommen ist :-( . ich meide diesen Ecken daher meist.
Die Tour war rund herum ein Genuss :-). kann ich nur empfehlen.
Da ich ja nun eh erstmal nicht mehr so weit fahren will, Bietet sich deine Tour doch direkt an ;-) kommende woche soll das wetter überwiegend sonnig werden, hab ich gelesen :-o
evtl hab ich ja mal etwas zeit dort zu gehen :-)
Liebe Elke,
in dieses hübsche Unkel hätte ich mich sicher auch gleich verliebt. Schon wegen des Namens! Und gute Tipps, wie man vernünftige Kinder groß zieht, konntest du auch noch mitnehmen. Naja, du wirst das sicher nicht an deinem Enkelchen ausprobieren, denke ich. :-D
Um die Kraniche ist es traurig…
Aber du hattest eine schöne Frühlingstour, und ich würde mich dem Frieder gern anschließen.
Ganz viele liebe Grüße an dich, und ich schicke dir viele Sonnenstrahlen
Katrin
Ja, das war schon witzig, aber so ist es auf den kleineren Dörfern. Da wird über so etwas gerne erzählt.
Meine kleine Maus besucht mich am Dienstag wieder für ein paar Tage :-). Ich freue mich schon so sehr :-)
Dir ganz liebe Grüße und bis ganz bald
Elke :-)
Hallo Elke,
das ist auch unsere nächste Etappe. Jetzt freuen wir uns noch mehr darauf. Sehr schöne Beschreibung !!
Gruß aus dem verschneiten Herford
Bernd
Oh bei euch schneit es auch, wie toll :-(
Wenn ihr die Etappe geht, müsst ihr um an den Rhein zu kommen, an der Stux Höhe runter nach Unkel. Der Rheinsteig führt nicht direkt daran vorbei.
Ich wünsche euch viel Spaß, wenn ihr loszieht
und liebe Grüße
Elke
Elke, das Vergnügen, das Du an der Tour hattest, macht sich in Text und Bildern breit; es ist ein Genuss, mitzulesen; endlich nochmal sonnige Wanderbilder!
Lieber Guido,
gute Besserung an dich, auf dass du spätestens am Freitag wieder fit genug bist, für eine Sonnen begleitete Wanderung, wie kurz die auch immer ausfallen wird :-)
LG
Elke
Nee, mir geht’s da wie Rainer, nie Zeit während einer Arbeitswoche, egal wie schön das Wetter :-(
Achja, ich gehöre ja selbst in der Arbeitswoche zu denjenigen, die Freitags 12:30 Uhr Feierabend machen können. Da lohnt es sich, noch eine Runde durch nahe gelegene Gebiete zu machen.
Aber Samstag Guido, Samstag soll es zwar kalt und zugis, aber trocken und auch sonnig werden. Warm eingepackt geht da vielleicht eine kleine Runde :-)
Wie auch immer, es wird Zeit für ein wenig Stabilität in der Wetterlage aber in die richtige Richtung :-)
Hallo liebe Elke,
das hast du aber sehr nett geschrieben. Man erkennt doch deine Liebe zu deiner Heimat. Dazu ist dein Bericht auch sehr informativ. Wenn es von mir aus nicht über 450 Kilometer wären ich käme bestimmt manches Wochenende hierher, um deine Touren nachzuwandern.
Liebe Grüße
von Frieder
Danke lieber Frieder :-)
es war gestern einfach ein herrlicher Wandertag mit ganz besonders schönen Anblicken :-). Ja, leider ist auch für mich die Entfernung für einen Kurzausflug, zu weit.
Ich sende dir liebe Grüße aus dem Schneeregengebiet Leverkusen
Elke