Heute wählte ich also eine Rheinsteigwanderung, zu einem Rundwanderweg auf dem Rheinsteig – Rodenbach und Leutesdorf gebastelt, die sich in der Region „Linz am Rhein“ befindet, damit ich nachher noch eine Schmuseeinheit mit der Enkelin anhängen kann. Wat mut dat mut, auch wenn die Viren vielleicht rüber zu mir springen.
Eigentlich war eine Wanderung mit Mungo (Blog: Dobermann wandern) geplant, aber der beschloss sich eine fiese Krankheit einzufangen, also war das nichts. Ich wollte daran anschließend mit der Familie auf der Erpeler Ley essen gehen. Auch das scheitert an der gleichen Erkrankung (meiner Enkelin), die schon Mungo lahm legte.
Rundwandern auf dem Rheinsteig – Rodenbach und Leutesdorf
Ich starte am Sportplatz des TUS Rodenbach, da wo der Ball in Hanglage gerne abwärts rollt, ohne dass die Spieler sich darum bemühen müssen. Den Tipp für das Grundgerüst dieser Tour erhalte ich von Markus (Blog Bilderwanderung)
- Start/ Ziel: Sportplatz des TUS Rodenbach, Am Rast in Rodenbach
- Streckenlänge: 16 km
- Höhenmeter: 423 Meter
- GPS Track
- Super Wanderzeit: Frühjahr zur Obstblüte bis Spätsommer. Die Steilstücke im Rheinhang können bei Eis und Schnee problematisch sein.
Weite Felder bei Rodenbach und Leutesdorf
Was ihr hier seht sind die leer gefegten Felder, wo im Sommer hoch die Ähren stehen. Ein wenig wie eine Mondlandschaft mutet das an, wenn da nicht…….



Ich folge weiter dem Rheinsteigsymbol und wende mich mit ihm Richtung Feldkirchen.. Neben Apfelbäumen stehen hier auch Zwetschgen- und Walnussbäume. Ich komme mir vor wie in der Mitte einer Obstkammer.
Ein kleines Stück darf ich nun durch schattigen Wald. Eine traumhaft schöne Atmosphäre umgibt mich.
Immer wieder diese süßen Begegnungen
Auf einer Bank sitzt eine Dame mit einer Hündin, mit ihr plausche ich eine Weile und genieße die Stille in diesem kleinen Bachtal.
Nach dieser kleinen Abkühl- und Verschnaufpause muss ich ein Stück bergan und erreiche den Wasserpark Feldkirchen, den wir eigentlich mit Julia mal besuchen wollten.
Am Park vorbei führt das Rheinsteigsymbol mich wieder den Berg hoch. Nur kurze Zeit und ich habe das Plateau erreicht und wandere nun wieder unter Obstbäumen dahin.
Man trifft sich immer zwei Mal ;-)
Der Dame mit Hündin begegne ich erneut, sie hat eine andere Laufrichtung gewählt und kommt mir nun entgegen. Für mich heißt es nun unter dem Zeichen des Rheinsteiges durch Feldkirchen zu schlendern.
Sonnenblumen nicken freundlich auf mich herab, und genauso wie auf meiner Terrasse, nicken sie zum großen Teil bereits mit eingetrockneten Blütenblättern.
In der Ferne, im Dunst liegend, erkenne ich die wenig attraktive Kulisse von Mülheim-Kärlich mit seinem AKW, dessen Abbruch beschlossen und dessen Rückbau schon seit 2004 erfolgt. Es hat nicht einmal ein Jahr einen Regelbetrieb erlebt, als es erstmals still gelegt wurde.
Ich kannte die Geschichte bisher nicht, was ich da lese lässt mich wütend werden. In einem, wenn auch schwach erdbebengefährdeten Gebiet zu bauen ist schon tragisch, was sonst noch im Zusammenhang mit Bau und Inbetriebnahme ans Tageslicht kam ist furchterregend. OK, dies ist ein Wanderbericht und kein Politikum ;-)
Gerade als mir der Asphalt zu viel wurde, führt ein nächster Straßenabschnitt wieder einmal hinauf, in den Wald.
Endlich der Rhein
Ja und dann folgt der Lieblingsabschnitt dieser heutigen Wanderung, nämlich direkt auf einem Weg immer munter am Rhein entlang, oft begleitet durch still gelegte Weinberge.
Unter diesem kräftig blauen Himmel hat die Sonne jede Chance mir einen Sonnenbrand zu verpassen, den ich heute Abend erst bemerken werde.
Inzwischen fordert Julia, meine Enkelin, ein Selfie. Sie will ihre Oma sehen. Wehe ihr lacht :D
Ich schätze mich glücklich, dass es einem Mädchen in diesem Alter egal ist, ob die Haare liegen, sie liebt oder sie liebt nicht
Auf der gegenüberliegenden Rheinseite erkennt man sehr gut die markanten Bauten Andernachs.
Der Herbst ist ein Dieb
Der Herbst hat schon einigen Bäumen die Blätter geklaut. Der Anfang vom Ende des Jahres ist eindeutig eingeläutet, das sieht man auch in den Geschäften, wo die Regale schon gut mit Weihnachtsgebäck bestückt sind :(



Der Sonnenpfad macht seinem Namen alle Ehre
Bei Leutesdorf endet die Rheinnähe, ein schmaler Pfad führt nun hinauf, hinauf, hinauf… ich sag es euch, das kostet Körner. Unten auf dem Schild stand „Sonnenpfad“ und diesem Namen macht der Gute auch alle Ehre.
Ich melde mich bei Julia ab, die mich mit Whatsapp Nachrichten in Atem gehalten hatte und stelle mich der Herausforderung!

Oben am Unterstand muss ich eine Pause machen, mir wird etwas schwindelig, habe es wohl übertrieben mit dem Antrieb nach oben zu gelangen.
Bevor ich mich endgültig vom Rhein abwende, habe ich noch ein paar nette Aussichten zu präsentieren. Oben auf dem Berg wird laut gefeiert, kein Zweifel, die Sonne lockt die Menschen nach draußen.
Wohlige Gefühle der Vierbeiner
Nach einer winzigen Weile Waldstück geht es wieder ab in die pralle Sonne. NUN freue ich mich auf den festen Untergrund, der mir zügiges Vorwärtsschreiten erlaubt. Und wie sollte es anders sein, die Obstbäume gesellen sich wieder zu mir!

Nun wandere ich erst einmal wieder über Feldwege, hier oben sieht das Gras noch recht frisch aus. Offenbar halten die Böden das Wasser ganz gut.
Da ich noch ein klein wenig Zeit bei meiner kranken Enkelin verbringen möchte, um dann anschließend heim zu fahren und Spike Gesellschaft zu leisten, verzichte ich auf den Abstecher zur Brombeerschenke
Langsam werde ich müde
Noch ein wenig wechselhaft durch Wald und Feld wandere ich dann irgendwann den Rest auf Feldwegen und so langsam geht mir auch die Luft etwas aus.
Die Paraglider, die schon bei meinem Start heut früh hier übten, sind noch immer dort. Auch die werden sicher genug Sonne mit bekommen haben.
Insgesamt war das eine richtig schöne Sommerwanderung, perfekt mit und ohne Rhein, mit viel süßem Obst, von dem ich auch naschen konnte. Und der anschließende Besuch bei Julia ist ohne gesundheitliche Folgen für die Oma geblieben – bis jetzt ;-)
Schöne Runde, die Du da gedreht hast! War die Krake aus Holz? Ich liebe Kraken, habe selber mal eine aus einem Holzstamm geschnitzt. Und sehr sympathisches Selfie :-)
Die Krake war sich eher Kunsstoff 😄 konnte sie leider nicht anfassen.
Schnitzen ist so meditativ…wäre jetzt genau richtig.
Wofür das gut ist, dass der Mungo flach liegt (im übrigen bis Ende dieser Woche noch). ;-)
Hast eine schöne Wanderung hingelegt und schöne Bilder mitgebracht.
Freue mich auf unsere gemeinsame Wanderung.
Oh menno, dann hat es Dich aber fies erwischt, Kinder sind da schneller durch.
Ich freue mich auch, werden wir auf jeden Fall nachholen ;-)
Liebe Grüße und gute Besserung
Elke