Ein perfektes Heilmittel gegen beinahe alle Leiden ist wandern. In passender Begleitung kann sich diese Wirkung noch potenzieren. So geschehen im Rahmen unserer Wanderung auf der Wäller Tour Elberthöhen – Ein Wandertipp für Naturverliebte. Vom ersten bis zum letzten Kilometer Frohsinn in herrlicher Natur. Ein Wandertag, der gelungener nicht hätte sein können.
Wir treffen uns zum Wandern
Wie oft höre ich „Ich nutze Facebook, niemals“ wie oft erlebe ich aber gerade über diese Plattform ein schnelles unkompliziertes Zusammentreffen gleichgesinnter Menschen. Das gemeinsame Thema „Wandern und Natur erleben“ führt regelmäßig zu angeregten Diskussionen, neuen Wanderideen und schnell klärt sich auch wer mit wem gut kann. Auf diese Weise entstehen immer wieder mal auch Verabredungen zu gemeinsamen Unternehmungen.
Sehr spontan entsteht nur wenige Tage vor dem sonnigen Wochenende die Idee zu einer kleinen Gruppenwanderung. Die Wäller Tour Elberthöhen steht noch auf einigen Wanderplänen, sodass die Entscheidung schnell getroffen ist, sie gemeinsam zu erwandern.
Eckdaten zur Wäller Tour Elberthöhen
- Start/ Ziel: Hollerer Str. 5, 56412 Niederelbert
- Streckenlänge: 16,71 km
- Höhenmeter: 347 m
- Unser Streckenverlauf
- Einkehr: Eisdiele Abruzzo in Niederelbert, Hauptstraße
- Wällertouren hier im Blog
Noch vor der verabredeten Zeit treffen Jürgen (Blog Wanderwegewelt), Markus ( Blog Bilderwanderungen), Ute (Gastautorin bei Fotografische Reisen und Wanderungen) und unser Spaßvogel Winni (ohne Blog aber mit Humor) am Parkplatz in Niederelbert ein.
Und los geht´s – natürlich aufwärts
Die Wäller Tour Elberthöhen fordert sofort die Muskeln heraus
Unter regem Geplausche und Gegacker (ja, das können Männer auch) queren wir die Hollerer Straße und steigen zum Sportplatz auf. Für eine Wanderschnecke wie mich ist das heutige Tempo recht hoch, wohl auch weil der Rest der Truppe in den letzten Wochen weniger Winterruhe gehalten hat. Herrje, schon der erste Minianstieg bringt mein Blut in Wallung und meine Atmung in chaotischen Rhythmus. Meine Faulheit zeigt sich nun sehr deutlich, aber nur Übung bringt den trägen Gaul nach vorn.


Wobei es durchaus auch Gelegenheiten für Blödsinn gibt. So ein Schlaffass, da sind sich die meisten einig, wäre eine sehr spannende Möglichkeit der Übernachtung. Gelegentlich werde ich das testen. Mit wenig Komfort einen Schlafplatz für die Nacht zu haben, reicht vollkommen, vor allem auf Streckenwanderungen.
Fix ist die Zeit zum tief durchatmen vorbei, der Trupp setzt sich erneut in Bewegung. Die ersten sechs Kilometer müssen wir bergauf, fantastisches Training für wintermüde Muskeln.



Die Diskussion um den Wolf
Wir steuern den Wolfskirchhof Niederelbert an, ein Ort der im Jahr 1886 eine historische Bedeutung erlangte. Damals wurde hier der letzte, im Westerwald lebende Wolf erlegt. Der Wolf wurde damals systematisch ausgerottet, in einer rund 70 Jahre andauernden Verfolgungsjagd. Der Sterbeort des letzten Wolfes erhielt so den Namen „Wolfskirchhof“


Normalerweise führt das Thema Wolfswiederansiedelung zu angeregter, und vor allem streitiger Diskussion.
Heute entscheidet sich ein/e jede/r ohne Umschweife gegen eine solche Diskussion. Interessant war die Verteilung der bevorzugten Beutetiere des Wolfes, die ich so nicht vermutet hätte.
Nach gründlichem Studium der großen, bunt bebilderten Tafel, ziehen wir weiter. Bald begegnen uns die Zeichen des E1 der Etappe Montabaur – Nassau, Fernwanderweg innerhalb Deutschland, zwischen Flensburg und Konstanz mit 1.900 km und 76 Etappen.
Überwiegend breite Wege, aber……
Ich kann nicht leugnen, Pfade sind im Wegeverlauf der Wäller Tour Elberthöhen selten. Trotzdem ist sie aus meiner Sicht ein Wandertipp für Naturverliebte, denn Aussichten und Grünzeug gibt es genug drum herum. Außerdem ist natürlich für Wandergruppen viel Raum, um nebeneinander zu wandern, ganz im Sinne geschwätziger Menschen.
Mitten durch Welschneudorf
Bei dem eingeschlagenen Tempo (nur für mich hoch, der Rest ist echt sportlich unterwegs) erreichen wir Welschneudorf. Ein eigenwillig konstruiertes und vermutlich katzensicher gebautes Vogelfutterhaus erregt unser aller Aufmerksamkeit. Auch einige der Häuser hier sind bemerkenswert hübsch.
Ute und die Tiere
Die liebe Ute, das kennen wir schon aus ihren zahlreichen Wanderbeiträgen bei Facebook, aber auch hier im Blog, fotografiert mit Vorliebe Tierisches. Zudem sorgt sie mit ständigem hinhocken und wieder aufrichten für einige zusätzliche Höhenmeter auf ihrem Garmin. So landen sehr sehr schöne Aufnahmen auf ihrem Chip. Die Aufnahme von dem Zossen hier, hat mich aus den Schuhen gehauen (salopp ausgedrückt), die Perspektive ist aber auch zu schön.


Während die Herren sich für die Technik interessieren
Gemischte Gruppe, gemischte Interessen. Die Herren bemühen sich dann eher um die Wiederinbetriebnahme dieser Anlage, allerdings erfolglos. Schmutzige Hände gab es gratis dazu, welch eine Freude.

Oberelbert und der Raubfischteich
Wir wandern in Oberelbert ein und auch hier beweist Ute ihr Händchen und Blick für Details.


Zwischen Hausteich und Raubfischteich erhalten wir erneut Möglichkeit Fotos zu schießen. Jürgen mag es auch, sich dabei niederzulassen. Ziemlich schnell landet er so auf meinem Chip.

Hin zur Erbenmühle
Die Erbenmühle im Stelzenbachtal wurde 1386 gebaut. Die Malerei auf der Giebelwand ist wunderschön, auf der Vorderseite schmückt das Wappen die Fassade. Mehr Info habe ich bei „Ich geh wandern“ gefunden, leider aber auch dort nur wenige.
Weites Land
Angenehm flach verlaufen die restlichen Wege, deshalb lässt es sich auch prima ausschreiten. Wir nähern uns leider leider dem Ende unserer heutigen Wanderung. Einige sehr schöne Weitblicke werden uns noch gegönnt, sowie eine Bank mit Styroporkissen. Ein Service, den ich schon auf der Wäller Tour Iserbachschleife zu schätzen wusste.




Nächster Halt, diese Kapelle. Nur schlanke Menschen finden hier drinnen Platz, mit Rucksack ist kein Denken daran. Offensichtlich wird sie auch als Pilgerstation genutzt, denn Winni reicht eine Pilgermuschel heraus..

Merkwürdig anmutende Überreste eines Gebäudes locken Jürgen und mich noch einmal in die Büsche, bevor wir Niederelbert wieder erreichen. Meine Beine freuen sich nun auf bequeme, tatenlose Zeiten.


Ein paar Fotos meiner Mitstreiter am Schluss
Natürlich steht am Ende einer solchen Wanderung die Einkehr. Eine Eisdiele sorgt für den gerechten Ausgleich verlorener Kalorien, immerhin waren wir am Ende bei 17 km Strecke.
Süßkram zum Schluss
Hoch konzentriert widmet Mann sich dem Verzehr der Süßspeise. Der Kaffee rundet das ganze Spektakel am Ende ab, immerhin aber günstiger als Kuchen, für die Energiebilanz.


Nach ausgiebigen Unterhaltungen und Winnis zweitem Eis, trotten wir zurück zum Parkplatz. Dort zu einer endgültigen Abfahrt zu gelangen ist, aufgrund unserer Redseligkeit, nicht einfach. Schlussendlich gelingt es aber doch, dass jede/r in seinem Auto sitzt und heimwärts reist. So wie ich es verstanden habe, waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit diesem Wandertag. Für mich gilt das auf jeden Fall.
Also bis zu einem nächsten Mal und ganz liebe Grüße
Ein Buch zu den Wällertouren gibt es beim iddeemedia Verlag
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Tolle Initiative! Ich war vor kurzem auch mit Bloggerfreunden unterwegs, ist immer sehr schön.