Meine heutige, relativ spontan geplante Wanderung, führt mich nach Bad Honnef. Die Idee zu dieser Strecke habe ich dem Rother Wanderführer Westerwald, Tour 47 entnommen. Da sie mir aber mit
8,2 km recht kurz erschien, entscheide ich mich zu einem Umweg über den Himmerich.
Auf zum Himmerich auch Riesenschiß genannt
Heute vor einem Jahr wurde meine erste Enkelin geboren und nachmittags feiern wir ihren ersten Geburtstag. Aus diesem Grund wird meine Tour auch mit überschaubaren 11 km enden.
- Hier der GPS Track
- Ich starte in Bad Honnef Selhof.
Die Straße „Am Wingert“ bis zum Ende durchgefahren, lande ich unmittelbar an einem kleinen Pfad, der mich schnell in die Wanderlandschaft führt.

Die munteren Grasfresser
Ob die Ziegen hier tatsächlich hingehören? So völlig ohne Umzäunung flitzen sie auffällig besessen und begeistert von den Blättern der Brombeersträucher hin und her, überwinden springend locker den Zaun zur nächsten Weide und verrichten still und gefräßig ihr vernichtendes Geschäft.
Jüngere Tiere, die sich zu nahe an die älteren Herren der Herde wagen, werden kurzerhand mit einem kunstvollen Schwung und unter Einsatz der Hörner in die Knie gezwungen. Auch das geschieht, ohne dass sie einen Laut von sich zu geben. Wenn ich mich an vorige Begegnungen mit Ziegen und Schafen erinnere, die waren erheblich gesprächiger. Aber wer den Mund voll hat, kann ja nicht reden….auch nicht meckern
Die zarten Nebel des Siebengebirge
Den Blick über die Ziegen erhoben sehe ich diese herrliche Landschaft. Der Morgennebel wabbert noch um die Baumwipfel. Es ist kalt, es ist nass, von unten und auch oben, aber es ist göttlich schön hier draußen. Heute habe ich Stirnband und Regenhut dabei, sodass mir die Feuchtigkeit nicht viel anhaben kann. Die Kamera allerdings, wird den überwiegenden Teil der Wanderung in meinem Rucksack hausen. Das nächste Mal werde ich mir wohl eine Plastiktüte mitnehmen (habe ich einige im Auto, tze tze J).

Das Mucker Wiesental
Ich bin nicht allein auf meinem Weg. Für diese frühen sonntäglichen Morgenstunden, es ist kurz nach 10:00 Uhr, ist schon relativ viel los.
Die mir mit strammen Schritten entgegen kommende Dame ist schon am Ende ihres „Spaziergangs“ und wünscht mir einen schönen Wandertag.
Durch das Mucker Wiesental, gelange ich in gemächlichem Ansteig an die Aufstiegsrampe zum Himmerich. Am Himmerich wurde im 19ten Jahrhundert Latit abgebaut. Aus diesem vulkanischen Ergussgestein wurde z.b. das Kloster Heisterbach gebaut.
Der Himmerich gehört zu den Honnefer Bergen die aufgrund ihrer ähnlichen Bergformation das „kleinen Siebengebirge“ genannt werden. Hier mal etwas zur Geschichte des Siebengebirges:
In alten Zeiten war der Drachenfels mit dem Rolandsbogen durch einen Höhenzug verbunden.
Dahinter stand ein gewaltiger See. Das ärgerte die Bewohner, und um diesen See nach dem Meere abzuleiten, verdingten sie aus dem Reich der Riesen sieben besonders große Kerle, die einen Damm durch das Gebirge graben sollten. Drei Monde lang wühlten sich die Riesen in den Berg hinein, und endlich bahnten die Fluten des Rheines sich einen Weg durch den Berg. Die Wasser flossen ab und eine fruchtbare Ebene wuchs zu beiden Seiten des Rheines empor.
Mit reichem Lohn beladen, zogen die Riesen ab. Vorher aber klopften sie von ihren Spaten den Dreck ab, und da, als dieser zu Boden fiel, wuchsen sieben Berge empor. Selbst dort, wo die Riesen seitwärts ausgetreten waren und ihre Notdurft verrichtet hatten, wuchs noch ein hoher Berg empor: der Himmerich, der noch heute im Volksmund der “ Riesenschiß“ heißt. Zitat aus: http://www.rheintal.de
Aus der Jugendherberge im Ort sind offensichtlich auch einige Frühaufsteher unterwegs, die mir vom Himmerich kommend entgegen rutschen.
Der Weg zum Himmerich hoch ist mehr als beschwerlich, ein ziemlich steiler Weg, der irgendwie nicht enden will, führt hoch hinauf. Vielleicht sind auch die Muskeln vom gestrigen Training etwas müde.


Rutschgefahr

Das letzte kleine Stück über die Basaltsteine ist schon anspruchsvoll, weil ich nicht weiß ob das Geröll unter meinen Schuhen fest ist, außerdem ist der Schnee recht nass und nicht pulverig, gibt also auch keinen Halt. Langsam und vorsichtig kämpfe ich mich nach oben, mal wieder darüber sinnierend ob eine Dame im gesetzten Alter nicht doch mal etwas simplere Wege gehen sollte.
Oben angekommen werde ich zwar nicht gerade mit dem Eifelblick belohnt (die Aussichten sind mehr als dunstig), sitzen kann ich auch nicht, aber mit einer ganzen Menge Schnee. Hier oben liegt er, und große Flächen davon auch unberührt, denn Wanderer laufen in Spuren und selten vom „Weg“ fern.
Ganz hinauf will ich heute nicht, die Zeit reicht nicht aus.
Den weiteren Weg ändere ich nach einer Zeit des Laufens über breite Schotterwege noch dahin gehend ab, dass ich mir schmale Pfade suche, die mich mehr durch die Tannenwälder führen. Es ist so herrlich durch die weiße Landschaft zu wandern, die aber weiter unten dann wieder den normalen herbstlich, matschigen Charakter aufweist.
Mag sein, dass es Menschen gibt, die dieses Wetter nicht wandernswert empfinden, mir geht es gut, mit Stirnband und Hut auf dem Kopf einer wetterfesten Jacke ausgestattet einfach nur glücklich hier sein zu können.
Ach ja, die Mäcki Hütte hätte ich fast vergesssen, ein schöner trockener Platz, Raum für eine große Wandergruppe.

An der Hütte Eifelblick erhasche ich einen sehr verschwommenen Blick auf den Drachenfels und den Rhein, bei klarem Wetter dürfte das hier eine spitzenmässige Aussichtsplattform sein. Bänke stehen hier gleich drei Stück, also genug auch für eine Truppe Schaulustiger :-)
Mein 300ter Tele habe ich die letzten Wochen immer mit dabei gehabt, hätte es heute fast wieder aus dem Rucksack geräumt. Prima, dass ich das doch unterlassen habe.
Zurück mit Umwegen
So wandere ich dann auch bald meinem Parkplatz entgegen und da die Ziegen mit einer Absperrung am weiteren ausbüchsen gehindert werden, es aber umgekehrt auch für mich nicht mehr möglich ist über diesen Weg zu gehen, umrunde ich die Gegend noch ein wenig mehr und lande dann aber dank Garmin wieder dort wo ich hin muss. Der Erfinder dieser Geräte ist ein Schatz :-)
Die Linzer warten schon
Nur 14 km sind zu fahren, dann treffe ich in Linz bei meiner Familie ein, dort gibt es heißen Kaffee und Gebäck und anschließend einen kurzen Besuch auf dem Linzer Weihnachtsmarkt.

Das Rathaus von Linz
Das Rathaus in Linz wurde von 1517 bis 1527 auf dem Grund des früheren Rathauses von 1461 erbaut. Es ist eines der ältesten Gebäude seiner Art in Rheinland-Pfalz und heute Sitz des Stadtbürgermeisters und der Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft.
Im Treppenhaus befindet sich seit 1818 die Uhr der Ratskapelle, für die sie im Jahre 1737 konstruiert worden war. Das historische Uhrwerk wurde 1985 restauriert und um ein neues Ziffernblatt, ein Zeigerwerk, Flaschenzüge und eine Glockenanlage für den heutigen Standort ergänzt
Das Glockenspiel des Rathauses mit 23 Glocken erklingt täglich um 12.15 Uhr, 15.15 Uhr und 18.15 Uhr.
Wunderschön.. wir haben am Sonntag nur einen kleinen Spaziergang unternommen. Und der Schnee in Limburg war schon ganz weg.. liebe Grüße und eine schöne Woche!
Jörg
Hier ist jetzt auch alles futsch..euch auch eine tolle Woche ;-)
So schöne Winterbider! Natürlich wandern wir auch bei solchem Wetter. LG Christine
Es war ein schönes Geschenk zum 1.Advent für uns
Danke für deinen lieben Kommentar :-)
Schöne Winterimpressionen – gefallen mir sehr gut – sieht alles so schön friedlich aus.
Und wenn der Schnee mal zu wenig ist – kommst einfach ins Schwobaländle da gibts meist genug davon :-) – ich wüsste da schon paar Stellen !!
Es war auch friedlich, das liebe ich am Schnee :-)
Ist so arg weit zu euch und mein Auto ist nicht winterfest, das ist jammerschade.
Von wegen Dame im gesetzten Alter!! Schließlich hast du gerade deine ersten Klettersteige absolviert. :-D
Schöne Winterbilder, liebe Elke. Und herzlichen Glückwunsch ans Enkelchen zum 1. Geburtstag. :-)
Liebe Grüße aus dem verschneiten Aichtal
von Katrin
Danke dir liebe Katrin :-)
Wir zwei Wanderjecken :-) bei jedem Wetter unterwegs.
Ich komme zu euch, da ist wenigstens Schnee, hier zerfliesst der sofort wieder zu Wasser. :-)
Eine gute Arbeitswoche wünsche ich dir.
LG
Elke