Die Maikammer der Wahner Heide ist das heute Ziel meiner kleinen Wanderung. Eine Fotografische Reise wird das heute eher nicht, der Winter schränkt diese Möglichkeit doch sehr ein. Schwerpunkt des heutigen Tages ist, mich an dem vorhandenen Sonnenlicht zu berauschen.

Das heutige Naturschutzgebiet und ehemaliger Truppenübungsplatz ist Heimat einer vielfältigen Flora und Fauna. Die Wahner Heide übt auf mich einen besonderen Reiz aus, den ich nicht einmal erklären kann.
Ich mag vor allem ihre Offenflächen, aber auch die Birkenwälder, Tümpel und Heidegebiete. Im Mai und Juni finden erfahrene Augen den Sonnentau und diverse Orchideenarten.
Ein wenig Geschichte zur Wahner Heide
1817 fanden sich erstmals preußische Truppen in einem Teil der heutigen Wahner Heide ein, um dort zu üben. Mit den Jahren wurde das Gelände mehr und mehr den Erfordernissen dieser Nutzungsweise angepasst. Dazu gehörte auch die Offenhaltung der Flächen. Erst 1926 – 1932 hatte die Natur Gelegenheit sich zu regenerieren, da die militärische Nutzung ausgesetzt wurde. Ab 1933 war es aus, mit dem Frieden in der Natur. In den Folgejahren hat das Militär die Wahner Heide, inzwischen auf 5.200 ha erweitert, so intensiv wie nie genutzt. Damit hat der uniformierte Mensch das natürliche Gleichgewicht empfindlich gestört.
Deutsche Wehrmacht und im Anschluss amerikanische und britische Truppen, später belgische Wehrmacht besetzten das Gebiet. 2004 ziehen die letzten Truppen ab. Heute wird lediglich die südliche Wahner Heide militärisch genutzt. In den letzten Jahrzehnten hat man intensiv Kiefern gepflanzt, die heute in weiten Teilen die Wahner Heide dominiert. (Mehr Info unter: https://www.wahnerheide.net)
Die Maikammer der Wahner Heide
- Start/ Ziel: Köln, Alte Kölner Straße großer Wanderparkplatz
- Streckenlänge: 8 km
- Höhenmeter: 57 m
- GPS Track Maikammer
- Noch mehr Wanderungen in der Wahner Heide hier im Blog

Wer sich nicht an den im Minuten Takt startenden Passagierflugzeugen stört, die im ersten Teil der kleinen Tour über uns hinweg fliegen, der kann hier eine nette kleine Runde durch Wald und Wiesen laufen.
Wichtig ist, bleibt auf den Wegen, denn die Nutzung als Truppenübungsplatz hatte auch zur Folge, dass es hier und da noch Munitionsreste geben kann.



Die Maikammer der Wahner Heide – Ein Schlafplatz im Wald
Maikammer, nach diesem Begriff, im Zusammenhang mit der Wahner Heide, musste ich erst suchen. Danach haben die Maiglöckchen-Stieleichen-Hainbuchenwälder für diesen Namen gesorgt. Im Mai (ich sollte mich daran erinnern) muss es hier fantastisch duften.
Der Wald war hier an einem relativ freundlich gesonnenen Wintertag sehr leer, sodass beim Anblick einer dicken Decke und Kissen mitten im Wald ein wenig Gruselstimmung aufkommt.

Schnell dieses Foto geschossen und eine Meldung über die App MÜLLweg!deDE an die Stadtverwaltung Köln geschickt. Eine praktische Angelegenheit.
Schnell bin ich wieder auf dem Weg und mache mich „vom Acker“ wie man so schön sagt.
Ich habe den Eindruck das zumindest die Amseln jetzt schon gegen den Winter rebellieren. Die Kerle unter ihnen sind offensichtlich bereits bereit sich ihre Partnerinnen zu sichern.

Wie schon bemerkt, es gibt wenige Fotos von dieser Tour, doch als der Himmel über mir die Farbe „blau“ annimmt, landen einige Bilder mehr auf dem Chip. Wie sehr sehne ich mich nach Wärme und hellem Sonnenschein, es ist eine Wohltat heute davon zu profitieren.

Flugplatz Köln/ Bonn
Die Startbahn des Flugplatzes endet hier. Die Flieger von Eurowings, Frachtflieger & Co heben sich in die Lüfte und machen noch erstaunlich wenig Lärm. Nervend sind sie in der Idylle aber trotzdem.

Durch den Zaun an der Feuerwehrzufahrt kann ich ein Stück vom Flughafen fotografieren.

Damit endet auch mein Kontakt zu dieser „aufregenden“ Welt. Endlich verschwinde ich in die ruhigeren Bereiche meiner heutigen „Kleinstwanderung“
Geisterrad und Geisterbusch
Am Straßenrand der Alten Kölner Straße steht dieses reinweiß gefärbte Rad mit einem Schild. Es verweist auf einen tödlichen Unfall, der sich hier ereignete. Auf der gegenüberliegenden Straße, unter einem Baum, finde ich eine liebevoll hergerichtete Gedenkstätte.

Die Sonne gewinnt
Jetzt hat sie mich wieder komplett in den Bann gezogen, die Wahner Heide wie ich sie liebe. Gerade die karge Landschaft vermag mich immer wieder in den Bann zu ziehen.



Das Märchen vom Geisterbusch ist typisch für frühere Zeiten, in denen es immer mal Herrscher gab, die ihre Untertanen quälten. So auch hier. Der Sage nach jagt er noch durch diesen Geisterbusch, niemals Ruhe findend.

Die Sonne steht tief, typisch für die Winterzeit, sie schafft es nicht bis ganz nach oben. Genau deshalb gelingen aber immer wieder nette Bilder, die die Sonne und die Landschaft miteinander verbinden können.

Hudewälder
In den Hute, bzw. Hudewäldern hat man früher das Vieh getrieben, Schweine, Kühe, Schafe und Ziegen sorgten dafür, dass die Räume zwischen den Eichen weit und frei blieben. Alles aufkommende Gewächs wurde mit Genuss vom Weidevieh vertilgt.
Später haben die Unterkünfte der Militärs dafür gesorgt, dass die Wälder ohne nennenswerten Unterwuchs blieben. Heute sind es Glanrinder und Schaf/Ziegenherden, die hier ihr nützliches Werk tun. Heute habe ich allerdings keine gesehen.


Der Rennweg hat eine gewisse mit dem großen Bruder, dem Rennsteig in Thüringen, die Wege sind gut ausgebaut, um nicht zu sagen „breit“, aber im Winter ist das ganz angenehm.





Zum Abschluss gibt es noch einige Fotos, die es nicht in den Beitrag geschafft haben. Die kurzen, knapp 8 km, sind innerhalb von zwei Stunden gegangen, wenn man trödelt können es auch drei Stunden werden. Mir hat diese kurze Runde für heute gereicht, um die Stimmung ganz entscheidend zu verbessern. Die Wahner Heide ist ein herrlicher Erholungsraum und für mich aus Leverkusen innerhalb von 30 Minuten zu erreichen.
Hallo, schöne Bilder! Ich habe in 1985 die ‚Wahnerheide‘ verwaltet, es bleibt eine schöne Natur.
Herzlichen Dank für den wertvollen Beitrag! Sehr schön Tipp.