Feuer und Flamme, ja das war ich, als Elke verkündet, dass sie den Weg mit gleichem Namen gehen möchte. Um im angekündigten Nebel nicht verloren zu gehen, nehmen wir Uwä ( Draußen und Unterwegs) mit auf die Tour. Darüber hinaus hat das den Vorteil, dass ich nicht selber fahren muss. Hol- und Bringservice ist nämlich inbegriffen.
Der Bergische Streifzug Feuer und Flamme

Elke hat keinen so fröhlichen Wecker vom Ölberch, wie Uwä sich gerne nennt, und so ist sie auf einen elektrischen Wecker angewiesen. Leider vergisst sie ihrem Handy genügend Energie zuzuführen, und so weckt es nicht, es bleibt stumm.
Das wiederum hat zur Folge, dass wir eine halbe Stunde in Bergneustadt (rd. 21.000 Einwohner) auf ihr Erscheinen warten müssen. In weiser Voraussicht hatte sie aber überaus köstlichen Kuchen gebacken, der uns schnell wieder versöhnt.

Lass mal losgehen – Wir sind Feuer und Flamme

Also starten wir um 10 Uhr am Heimatmuseum in Bergneustadt unsere kleine 12,5 km kurze Runde in gleichmäßig fallenden Nieselregen, der uns aber nicht ernsthaft stört, da unsere Regenjacken diesen recht zuverlässig abperlen lassen.
Feuer und Flamme ist ein Wanderweg, der auf einigen Tafeln Wissen zum Thema Feuer, Feuer legen und wieder löschen etc. vermittelt. Im Heimatmuseum gibt denn auch eine Ausstellung mit alten Feuerwehrhelmen zu besichtigen. Thematisch hat uns der Weg nun vorrangig nicht interessiert, aber etwas von dem bereit gestellten Wissen mit nehmen ist Pflicht, finde ich.
Der Regen ist nett und geht woanders hin
Irgendwann, fast unbemerkt, ist es trocken. Die Luft aber hat einen ordentlichen Feuchtegehalt, der sich auf uns und die Umgebung legt, in den Tälern als Nebel hängen bleibt.

Eine stillgelegte Bahntrasse bei Wiedenest lässt Uwä in EhrFURCHT niederknien. So ist das im Alter, man beugt sich dem noch älteren. Eigentlich sollte hier doch der Bergische Panorama-Radweg herführen, aber weil hier nichts gebaut wurde, wird auf NICHT Bahntrasse umgeleitet. Schade :(
Die Kirche in Bergneustadt-Wiedenest gehört zu den Bonten Kerken im Oberbergischen, die sich durch ihre außergewöhnlichen Wand- und Gewölbemalereien auszeichnen. Öffnungszeiten täglich zwischn 9 und 18 Uhr

Irgendwie haben wir verschlafen, das Innere der Kirche zu betrachten, vermutlich weil Uwä zuviel Unsinn im Sinn hat und wir immer abgelenkt werden. Zur Besichtigung muss man sich anmelden. Informationen erhalten Sie hier: Bonte Kerke
An fast allen Häusern sind Figürchen und Verzierungen angebracht, die Vorgärten mit originellen und weniger originellen Gegenständen bestückt.
Bergauf und Uwä – Das passt nicht zusammen
Auf ansteigender Strecke verlässt unseren tapferen Begleiter dann die Kraft und er sinkt auf die Knie. Erbarmungslos wird er wieder zum aufrechten Gang veranlasst, denn dass Tempo wird deswegen nicht verringert :-)





Nebel macht schön, auch Wanderwege
Ich kann mir nicht helfen, aber diese Witterung ist für mich überhaupt kein Grund auf wandern oder Spaziergänge zu verzichten. Der Nebel gibt eine Stimmung, die ich mag, wenn auch im Alleingang etwas unheimlich.

Hier stehen wir an einem Steinhaufen, der als Gedenkstätte dient. „Ein Berg aus Steinen und der Ruf nach Frieden“ so lautet die Überschrift auf der Informationstafel hier am Ort.
Eine mystische Stätte so mitten im Wald, es gibt derer heut so einige und ich finde das sehr schön.
Der Knollen und sein Turm – Wir sind Feuer und Flamme
Auf dem Turm Am Knollen haben wir, wie überall auf dem heutigen Weg, eher diesige Aussichten. Trotzdem schön zu sehen, wie der Dunst über den Bäumen hängt. Der Turm, auf dem wir hier zum Vergnügen stehen, hat auch Funktion. Während Trockenperioden, wenn erhöhte Waldbrandgefahr besteht, wird dieser Turm auch heute zur Überwachung des Waldes genutzt. Die Plattform befindet sich auf 26,55m Höhe, die Gesamthöhe des Turms beträgt 30,36m. Eine Besonderheit hier oben ist eine installierte Blitzschutzanlage.




Der letzte Sturm hat hier eine ganze Baumreihe aus dem Boden gehebelt. Nicht ein Baum steht. Gegenüber ist eine große, komplett frei gerodete Fläche. Wir sinieren ob es vielleicht daran liegt, dass der Sturm mit ungebremster Macht die flachwurzelnden Nadelbäume zu kippen.
Deko vom feinsten und dann Kuchen
Wir kehren zu unserem Startpunkt in Bergneustadt zurück an noch einigen sehr schönen Bauten und der Kirche vorbei. Eine große Platte mit Kuchen erwartet uns am Auto von Elke.


Kein Kuchen für Spike
Spike sind mit Kulleraugen daneben und ist sichtlich enttäuscht von der Herrlichkeit nichts abzukriegen.
Natürlich bekommt er im Anschluss an unser Gelage wieder seine Frikadellenplätzchen.
Nach einer kurzen Einkehr in einem örtlichen Cafe´ ( zum Kuchen muss Kaffee her) treten wir die Rückfahrt an. Trotz des für die meisten Menschen eher nicht wandernwerten Wetters, hat mir dieser Tag sehr gut gefallen. Das lag sicherlich zum großen Teil daran in ausgesprochen netter Gesellschaft gewesen zu sein.
Zum Weg: Die 12,5km weisen einen guten Anteil an festen Wegen auf. Mir haben insbesondere die Waldwege im letzten Teil und die Aussichten im ersten Teil sehr gut gefallen. Die innerstädtischen Wege sind schon wegen der alten Fachwerkhäuser für mich reizvoll gewesen.
Es gibt insgesamt 5 „Bonte Kerken“ in der Gegend: http://de.wikipedia.org/wiki/Bunte_Kerke Die in Wiedenest ist eine davon. Eine andere steht in Müllenbach, dem Start- und Zielort des „Panoramasteigs Marienheide“. Bei meiner Wanderung dort war sie leider verschlossen. Ich fuhr im Anschluß dann noch nach Lieberhausen, wo die wohl bekannteste „Bonte Kerke“ steht. Die war offen und wirklich ausgesprochen reizvoll. Hier ein paar weitere Links für Interessenten: http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_(Lieberhausen) sowie http://w3.naturarena.org/bontekerken.aspx und http://www.gummersbach.de/de/kirchenbesichtigungen/?type=123 Wer gerne googelt, findet weitere Seiten zu diesem Thema.
Danke Rainer ;-)
MArienheide steht auch noch auf dem Winterplan