Neulich bekam ich ein Buch zugeschickt und darin fand ich unter anderem den reizvollen Vorschlag, doch mal den Grugapark in Essen zu besuchen. Ein Blick auf die Webseite des großen Parks überzeugt mich dann vollends, mir dieses Vergnügen zu gönnen. Es dauerte eine Weile, bis das Wetter, meine Stimmung und der passende Tag ausgesucht waren. Gestern war es dann soweit.
Immerhin blühen Anfang April ja auch schon ein paar Blümchen, Obstbäume protzen schon mit leuchtenden Blüten, werden von Bienen und Hummeln umschwärmt. Beste Voraussetzungen für einen Ausflug dieser Art. Einen kleinen Blick in das Buch: „Ruhrgebiet Abenteuer“, das mich zu diesem und anderen Ausflügen anreizt, gibt es am Ende des Beitrages.
Grugapark
- Anfahrt: Lührmannstr. 80, 45131 Essen oder Virchowstr. 167, 45147 Essen
- Informationen zum Gelände
- Eintritt: 4 Euro
- Hunde: dürfen an kurzer Leine mitgeführt werden
- Es gibt reichlich Möglichkeiten die mit Essen und Trinken zu versorgen, aber auch Bänke und Stühle zum rasten
- Buchtipp: „Ruhrgebiet Abenteuer“ von Renate Zöller aus dem Michael Müller Verlag
Gegen 9: 30 Uhr starte ich von daheim und finde mich rd. 45 Minuten später auf einem der Parkplätze an der Lührmannstraße ein. Genial, denn gleich gegenüber befindet sich einer der Eingänge zum Park.

Im Jahr 2029 wird der Grugapark seinen 100sten Geburtstag feiern und die Stadt Essen wird diesem hundertjährigen mit 50 Projekten unter dem Titel „Begeistert für Grün“ gebührend Rechnung tragen. Schon jetzt sind die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Park präsent.
Übrigens schlendere ich einfach meiner Nase nach, ohne einem Plan zu folgen, einfach so wie es mir gefällt. Dabei entdecke ich spontan schöne Plätze. Kommt mal ruhig mit, es lohnt sich….


Ich so gänzlich ohne Garten, verewige meine Leidenschaft zu Bienchen und Blümchen eher auf einem großen Balkon. Dennoch faszinieren mich die Linienführung und die Ideenvielfalt bei der Bepflanzung hier draußen.
Es summt im Insektenhotel
Da steht man davor und staunt. Während an meinem kleinen Insektenhotelchen daheim nur vereinzelt Besuch vorbeisummt, ist hier richtig Hochbetrieb. Da hat der Erbauer dieses Gebäudes zielsicher die richtigen Materialien eingebaut.


Gleich nebenan entsteht gerade wieder der Schmetterlingsgarten. Zwei Damen sind eifrig damit beschäftigt allerlei Blühpflanzen, wie z.B. Goldlack, einzubuddeln. Im gläsernen Schmetterlingshaus zeigt eine der Damen auf zwei Nachtpfauenaugen. Darunter liegen einige Kokons, aus denen hoffentlich in diesem Jahr der Nachwuchs schlüpft.


Und by the way erzählt sie mir, dass die Entwicklung des Nachtpfauenauges vier Raupenstadien und den Kokon umfassen, dass sie als Raupen Unmengen an Pflanzenteilen (Himbeer-, Brombeer- und Rosenblätter etc. vertilgen und am Ende als Schmetterling ohne Nahrung nur wenige Tage leben.
Sie überleben ohne zu fressen, nur um sich zu vermehren.
Welchen Sinn das Leben eines Nachtpfauenauges hat, konnte bisher niemand erklären. Die Art gilt aber als gefährdet.
Ein Kesselchen Buntes im Grugapark
Nach diesem einigermaßen ausführlichen Einstand bekommt ihr jetzt erst einmal nur Bilder, natürlich mit erklärender Unterschrift. Immerhin sollt ihr, am besten im fortgeschrittenen Frühjahr, den Park selber erkunden. Für einen ersten Überblick eignet sich eine Fahrt mit der Grugabahn. Die kleinen Züge haben Namen wie: „Wachsames Hähnchen“, „Zornige Ameise“, „Heimliche Liebe“, „Schwarze Lene“ und „Fleißiges Lieschen“ und zuckeln über 3,5 km durch die Parkanlagen.
Hundertwasserhaus
Hundertwasser hat schon so einige künstlerische Bauten entworfen, dies hier hat darüber hinaus aber noch einen besonderen Zweck. Das Gebäude, eigentlich mit dem Namen Ronald McDonald Haus, beherbergt Familien mit ihren schwer kranken Kindern. Henry Maske ist der Schirmherr des Hauses.

Der Grugapark – Für Kinder geeignet
Auf den Webseiten des Grugaparks können sich Eltern vorab erkundigen was für Familien mit Kindern geboten wird. Spielplätze und Tierbegegnungen lockern so einen Spaziergang über das weitläufige Gelände auf. Ich habe bei weitem nicht alles gesehen, hier nur ein kleiner Einblick.

Für die Augen naturbegeisterter Menschen gibt es auch jetzt schon reichlich zu entdecken.



Der Natur anders begegnen
Wer sich über das reine Erleben einer schönen Umgebung auch für ernstere Themen in Zusammenhang mit der Natur interessiert, kann beinahe nebenher interessante Informationen erhalten. So erfahre ich, dass die Stecklinge für unsere Garten- und Balkonbepflanzung zu einem großen Teil aus Afrika und Mittelamerika hierher gelangen und dann groß gezogen werden.
Wie für viele Lebensmittel schon Gewohnheit, entwickelt sich auch der Pflanzenmarkt Richtung Fairtrade. Damit sollen die Verwendung von Torf reduziert, Einsatz von Pflanzenschutzmittel verringert und vermehrter Einsatz von Nützlingen gefördert werden. In meinem privaten Zimmergarten verwende ich möglichst Nützlinge, um z.B. Trauermücken zu eliminieren. Es gibt immer weniger schädliche Lösungen, um ein Ziel zu erreichen.
Buchtipp
Wie eingangs erwähnt, finde ich in dem vom Michael Müller Verlag zugesandten Rezensionsexemplar „Ruhrgebiet Abenteuer“ von Renate Zöller eine Vielzahl wunderbarer Tipps, um das Ruhrgebiet näher kennen zu lernen. Ziel der Autoren ist es, eine Region wie das Ruhrgebiet mit allen seinen Eigenarten zu zeigen, mit Schwerpunkt auf die kleinen, ungewöhnlichen und nicht so bekannten Plätze.

Dabei beschränken sich die Bücher dieser Reihe nicht nur auf Museen, Gärten und Wanderwege und außergewöhnliche Vorschläge für Radtouren, sondern geben eine überraschende Fülle an Tipps für Gastronomie und Abendgestaltung, aber auch für z.B: Kräuterführung.
Diese besonderen Tipps finde ich unter der Rubrik: „Wenn man schon mal in Essen ist“ oder „Wenn man schon mal in Bochum, Witten und Hattingen ist“
Ich habe schon Pläne für die Zukunft gemacht, aber auch entdeckt, dass ich doch einige der vorgeschlagenen Abenteuer schon kenne. Und eines ist mal sicher, wenn ich irgendwo schonmal war, dann war es reizvoll und interessant.
Das Ruhrgebiet und seine Helden, so kann Schimanski nicht unerwähnt bleiben. Wo der seine Currywurst verzehrte, das erfahre ich auf Seite 16 des Buches und folge den Spuren des berühmtesten Tatort Kommissars. So lerne ich die „Horst-Schimanski-Gasse“ kennen und mache ein Selfie mit der Büste des Schauspielers.
Einen Blick ins Buch gewährt der Verlag euch. Stöbert ruhig mal durch, es lohnt sich aus meiner Sicht.
Mich zieht es derweil erneut nach Muttental, dort wandere ich unter dem Thema: „Die Heilige Barbara und der Weiberarsch“, nahe der interessanten Zeche Nachtigall. Auch ein Tipp aus diesem Buch.
Bergbauwanderweg im Muttental – Pingen, Stollen Flöze und Geschichten
Liebe Elke, Danke für Deine Berichte und Anregungen. Einfach toll. Ich freue mich über die Anregungen, wertvollen Tipps und schönen Bilder, die auch daheim bei diesem Regenwetter richtig gut tun. :-)
Herzliche Grüsse – bleib behütet !
Birgit
Liebe Biggi,
ich freue mich so sehr, dass dir mein Blog gefällt. Heute war aber auch der beste Tag, um drinnen zu bleiben, die Mittagsgassirunde war seeehr nass.🤣
Liebe Grüße und bleib auch du gesund
Elke 🌹
Ich lese immer wieder gerne die Berichte, ich wohne nicht weit entfernt von der Grugga. Eine gute Idee, sie bald mal zu besuchen.
Der Grugapark ist aber auch eine Augenweide, es lohnt sich tatsächlich dort öfter hinzugehen, wenn man so nahe wohnt ;-)