Im Wald der Ritter-Räuber-Römer. Selten habe ich einen solch abwechslungsreichen Waldwanderweg erlebt, wie diesen hier. Erst rechts vom Uessbach, dann auf seiner gegenüberliegenden Seite, wandert man immer mit einem Plätschern im Ohr. Zwischendurch finde ich eine romantische Hütte und einen alten steinernen Aussichtsturm auf einem Felsgrat.
- Start/ Ziel: Parkhaus Bad Bertrich, Kurfürstenstr. 32, 56864 Bad Bertrich
- Streckenlänge: 6,4 km
- Höhenmeter: 106 m
- GPS Track
- Einkehrmöglichkeit nahe der Elfengrotte die Elfenmühle
Es lohnt sich den Ortskern von Bad Bertrich zu besuchen:
- Kurfürstliches Schlösschen
- Landschaftstherapeutischer Park Römerkessel
- Clara Viebig Pavillon mit Ausstellung
- Vulkaneifel Therme
Ritter-Räuber-Römer
Nicht Ritter, aber wohl zur Ritterzeit wurde die Entersburg errichtet. Später zogen Räuber aus den tiefen Wäldern in die Siedlungen und gingen auf Raubzug. Die Römer mit ihrem Hang zum Baden und Relaxen haben den Ort zum Badeort gemacht. Die einzige Glaubersalztherme Deutschlands befindet sich hier in Bad Bertrich.
Auf zur Elfengrotte
Ziemlich schnell entwickelt sich der Weg zum ersten Etappenziel, der Elfengrotte, zu einem schmalen Pfad, der sich ein Stück weit in die Höhe windet. All zu gerne wäre ich so weiter gelaufen, doch für eine kurze Weile schließt sich an diese romantische Umgebung ein Stück Straßenabschnitt an.
Immerhin möchten wir die Elfenmühle als mögliche Einkehrgastronomie passieren, um direkt dahinter endgültig in das Waldgebiet einzutauchen, das wir bis zum Ende der Wanderung auch kaum mehr verlassen werden.

Über eine schöne Holzbrücke, mittels derer ich den Üßbach quere, erreiche ich die Elfengrotte, die so geheimnisvoll in Buschwerk gebettet ist.



Die Elfengrotte hat ihren Namen nicht von den Elfen, vielmehr war sie die elfte Mühle im Üßbachtal. Den zweiten Namen, nämlich Käsegrotte, trägt sie aufgrund der merkwürdigen Form der Felsen, die an Käselaibe erinnern.


Das Wasser fällt – Drum heißt es Wasserfall
Der Üßbach stürzt über Felsen in die Tiefe, hach wie sehr ich diesen Anblick liebe, und das Geräusch erst. Gut, dass jetzt das Sönnchen ein Stelldichein gibt und ich nur ein Stück umßs Eck muss, um den Tümpel davor auch auf meine Fotos zu bekommen.

Die Steine im Hang sind nass und glitschig und wieder einmal taucht der Gedanke auf „Was ist eigentlich wenn mir mitten im Wald mal der Fuß umknickt, und ich bin allein, und hilflos und kein Handyempfang“
Wie bekloppt ist das, immer allein durch die Wanderwelt zu ziehen?
Komm Elke, den dummen Gedanken schieben wir jetzt mal schnell zur Seite….ungelegte Eier und so!
Auf einen kleinen Abschnitt weiter durch den Wald, folgt die Straße „grummel….“ aber es dauert nicht lange und ich tauche erneut in den Wald ein.
Ich glaube hin und wieder muss ein Weg auch mal ätzend sein, dann ist die Erleichterung um einiges größer, wenn er dann doch noch richtig schön wird :D

Die Basaltlavawände zeigen Spuren der vielen Jahre Witterung und Zersetzung. Skurrile Formen ergeben sich dabei.
An der Florianshütte..
……lege ich eine kurze Rast ein, es beginnt zu regnen und mir fehlt die Lust auf Schirm oder Regencape. Urlaub bedeutet Zeit zu haben, also nehme ich es in Kauf diese 6km Wanderung in unterirdischem Tempo zu erkunden.

Auf urigen Pfaden führen mich die Symbole des Wanderweges in die Tiefe, hinunter zum Üßbach, den ich über eine Brücke überquere. Das satt grüne Moos an den Hängen wird diesem Weg auch im Winter einen wunderschönen Farbtupfer verleihen.
Ein wenig geht es wieder hinauf. Der Blick hinunter zum Wasser des Üßbaches, der zwischen den Felswänden dahin fließt, ist wunderschön.
Räuberwald mit Urwaldcharakter
Offensichtlich dürfen hier die toten Bäume liegen bleiben, es entstehen merkwürdig gekrümmte Wege, mit bemerkenswerten Gebilden links und rechts des Weges, der sich schmal durch den Räuberwald schlängelt.
Räuberwald deshalb, weil hier im 18. Jahrhundert wohl die Brutstätte räuberischen Tuns gewesen ist.
Aussichtsturm Steffenswarte
Mit ein paar Einzelbildern zeige ich den, aus meiner Sicht, herrlichen Weg bis zu Steffenswarte.


Die Lebensdauer der vermutlich Ende des 11. Jahrhunderts erbauten Entersburg war reichlich kurz. Im Jahr 1895 errichtet man an seiner Stelle einen Aussichtsturm – die Steffenswarte. Auf diese Weise schuf man eine Erinnerung an die zerstörte Entersburg.
Weder kann man in das Turminnere (Steinschlag) noch kann/darf man den Turm besteigen. Wirklich schade! Ein paar Eindrücke von der unmittelbaren Umgebung des Turms und die Ausblicke in die Landschaft:
Längst befinde ich mich auf dem Rückweg, der Üßbach fließt nun links neben mir. Die Wege zeigen sich weiterhin verwunschen schön! Deshalb gibt es nun eine Reihe Fotos.
Im Hang schlängelt sich ein schmaler Pfad, wieder hinab zur Üß, die mich in ihrer abwechselnd trägen und dann wieder wilden Art dahin zu fließen ein wenig an Dhünn und Eifgenbach erinnern.

Aufgeregt hüpft das Wasser über die Steine.

Sechs Kilometer sind nicht lang und so lande ich viel zu schnell wieder an der Elfengrotte. Heute halte ich mich auch in der näheren Umgebung nicht auf, möchte ich doch noch mit Spike eine etwas ausgedehntere Runde Am Raßberg drehen.


Er war toll, dieser kleine Rundweg. Wer Wald mag, wird diesen Weg mögen und die kleinen Details unterwegs sehr zu schätzen wissen.
Hallo Elke,
Wege am Wasser sind immer wieder wunderbar. In diesem Fall würden auch die echten Elfen zum Namen der Grotte und zum Weg passen. Man meint jeden Moment bekommt man eine zu sehen, auf deinen schönen Bildern. Das mit den ungelegten Eiern, alleine im Wald usw. lege auch ich gern zur Seite. Oder ich lege meine ausgedruckte Wanderstrecke zu Hause aus. ;)
Liebe Grüße wünscht dir Ulrike
Ja so kam es mir auch vor Ulrike, dieser Weg hat mich sehr gefangen genommen.
In diesem Fall hätte mein Ferienwohnungvermieter wohl nach mir suchen lassen, wäre ich abends nicht zurück gewesen. Das mit der Wanderbeschreibung ist aber eine echt gute Idee!!
Ich hoffe es geht Dir gut?
Einen lieben Gruß
Elke
Der Wasserfall, herrlich!
Oh ja, ich liebe Wasserfälle
Solche schönen Wanderwege findet man nicht überall vor. Idyllisch auf schmalen Pfaden durch den Wald finde ich super schön. Danke für die wunderschönen Fotos! Liebe Grüße, Sigrid
War eine ziemliche Überraschung, eine postive …hach
Dort in der Gegend war ich noch nie. Sieht wunderschön aus. LG
Ist auch ziemlich weit weg, für mich als Tagestour auch nicht machbar. ;-)