Tanja besucht mich in der Eifel, natürlich zum wandern, zum wandern auf dem Panoramawege Meisenthal
Perfekt im Urlaub ist, wenn der Gastgeber Wandertipps parat hat, die dem Urlaubsgast perfekt auf den Leib geschnitten sind. Da Tanja vorzugsweise offen wandert, also ohne Blätterdach über dem Kopfe, habe ich Volker gebeten ins seiner Wandergehirnkiste zu graben und mir einen passenden Weg vorzuschlagen.
Aus meiner Sicht ein absoluter Volltreffer! Er empfiehlt eine Strecke der Marke Eigenbau und die liebe ich, weil meist wenig frequentiert.
Für Tanja war die Ankunft in der Eifel ein kleiner Frühjahrsschock. Aus dem schon grün angehauchten Rheinland, gemischt mit bunt blühenden Zierkirschen und beginnender Magnolienblüte kommend, musste der Schock über die gänzlich unbelaubten Bäume erst einmal verdaut werden.
Informationen zur Wanderung – Panoramawege Meisenthal
- Start/Ziel: Kapelle zu den 14 Nothelfern, Müllenbach an der B 257
- Streckenlänge: 14 km
- Höhenmeter: 240 m
- GPS Track
- Einkehrmöglichkeiten: Mittagstisch und nach 17 Uhr im Ort Müllenbach
- Meine Unterkunft: Haus Am Raßberg in Arft
Noch bevor Tanja an meiner Unterkunft ankommt, gehe ich mit Spike eine ausgiebige Runde in der Wacholderheide, denn er wird diese heutige Runde nicht mitwandern. Der alte Knabe hat Ruhetag. Er bleibt in der geräumigen Ferienwohnung, die er schon so gut kennt, und er wird später ein Stelldichein mit der Dame des Hauses haben.
Start in Müllenbach

Wir müssen etwa 100 m vom Startpunkt weg parken, da die B 257 eine dicke Baustelle ist. So ein kleiner Zuweg ist jedoch zu verschmerzen, selber wenn man im Dorf parken müsste.

An einem kleinen Friedhof vorbei erreichen wir schnell einen Wirtschaftsweg mit Blick in die Unendlichkeit der Eifel. Bingo, Volltreffer für die Augen!

Heute gibt es viel weichen Untergrund unter die Füße und das macht diesen Weg aus.

Für mich ist das Grün der Tannen, die noch spärliche Färbung der Wiesen ein Genuss. Die Natur erwacht in der Eifel etwas später, die lässt sich Zeit. Mir kommt in den Sinn „Ich sehe was, was Du nicht siehst“, weil jeder sieht seine Umgebung anders, nimmt andere Details wahr.




Tanja hat ihre ganz persönliche Prüfung zu bestehen, mehr wird nicht verraten! Bald schon ziehen wir weiter, langsam entledigen wir uns der ersten Kleidungsstücke – keine Sorge das endet nicht im Nackedei, sondern eher im Langshirt.
An einer großen Weide stürmt uns eine wilde Horde Isländer entgegen. Lustig wehen die strubbeligen Mähnen im Wind. Witzig sind sie und sehr neugierig, mal wieder ausschließlich auf Tanja fixiert.
Wegen mir könnte ich neben einer Pferdewiese wohnen. Schon diese herrlichen Tiere beobachten bringt mir Freude für einen ganzen Tag.
Nach ausgiebiger gegenseitigen Schnupperkontrolle schließen wir das Kapitel Pferdebesichtigung und ziehen weiter.
Nur wenig weiter erreichen wir eine Weide mit Rindern, wobei das Kalb einigermaßen panisch das Weite sucht, sorgsam abgeschirmt durch seine Mutter. Der Chef verlässt unsere Nähe dann auch sehr zügig und gesellt sich zu den beiden Braunen.
Bauler bei Barweiler
Der kleine Ort Bauler wird nur am Rande gestreift. Ich nehme an die Rinder haben Ohrmarken mit der Ortskennung dieses kleinen Ortes.
Wir überqueren den Trierbach

Mich zieht Wasser mit unergründlich grüner Farbe magisch an und wenn dann noch etwas darin herum liegt, erst recht.

Wenig später geht es weiter Richtung ……
Meisenthal
Wir strecken die Tour um eine kleine Weile, um noch das Ortsinnere von Meisenthal kennen zu lernen. Schon der Zuweg ist schön.
Meisenthaler Mühle

Auf dem Hof wird kein Wachhund gehalten, dafür leisten die Gänse hervorragende Arbeit in Sachen Abschreckung. Gift und Galle zischend strecken sie uns ihre aufgerissenen Schnäbel entgegen. Gut, dass ein Zaun zwischen uns ist.


Zurück in Müllenbach
Noch einmal soll Tanja Gelegenheit zum Pferdekuscheln bekommen, als ihr auffällt, dass über uns ein Rotmilan kreist.
Ein schöner Abschluss wird uns beschert, zumindest aus Tierfreundesicht.
Unser Magen muss sich derweil gedulden, denn die Eifel hat geschlossen. Sämtliche grundsätzlich verfügbaren Einkehrmöglichkeiten halten Siesta, sodass an Kaffee trinken nicht zu denken ist. Der Gang in den Ort hatte also, bis auf eine Handvoll Fotos, keinen Mehrwert.
Zusätzlich blockieren Heerscharen Fans der Nordschleife die Zufahrtsstraßen zum Nürburgring. Hach neee, und das nach so einer schönen Tour.
Glücklicherweise liegen in meinem Kofferraum noch ein paar vergessene Kekse, die wir zusammen mit einer Tasse Kaffee im Garten der Ferienwohnung verspeisen. Spike freut sich seine Tanja wieder zu sehen, also alle letztendlich zufrieden.
Fazit:
Eine Runde, die ich jederzeit wieder laufen würde.
Liebe Elke,
da noch niemand einen Kommentar zu dieser ausserordentlich schönen und gelungenen Wanderweg gepostet hat (ein Lob an den Planer hüstel), werde ich das dann mal hiermit tun hihi.
Nein also jetzt mal Spaß beiseite, es freut mich, dass ich Euch beiden mit dieser „Freisicht-Runde“ eine Freude machen konnte und ganz besonders freut es mich auch deshalb, weil ich nun mal die Weite in den Bildern auch sehen kann. Bei mir herrschte damals ja Nebel und das war dann weniger ideal, wenn man die Aussichten geniessen möchte.
Wenn du das nächste Mal kommst, da gibt es noch eine Anschlußrunde, beginnt und endet ebenfalls an der kleinen Kapelle, aber die Runde verläuft auf der in Richtung Kelberg verlaufenden Talsohle. Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob ich davon noch den Track habe.
Einen gaaaaaaaaaanz lieben Gruß aus der vorsommerlichen Eifel
Volker & Sandra mit Indy & Momo
Ich freue mich schon so sehr auf eine Wiederholung meines Besuches. Erstmal muss ja Ginster sein und dann Kelberg. Die Ecke habe ich ja im Vorbeifahren gesehen und schon für attraktiv befunden.
Immer gut, wenn noch Pläne im Kopf sind ;-)
Einen lieben Gruß von ziemlich erschöpften Wandererin und dem faulen Spike ;-)