Heute fahren wir noch einmal an die Ahr. Ich möchte mir noch einmal Rech anschauen, jetzt da die Nepomukbrücke abgerissen wurde. Das Wahrzeichen des kleinen Weinortes hat 300 Jahre überstanden und jetzt ist sie einfach nicht mehr da. Schon die Diskussion im Vorfeld des Abrisses hat die Bürger Rechs tief gespalten. Zusätzlich zum mühseligen Wideraufbau nach der Flut eine große Belastung.
Am Ende dieses Beitrages bekommt ihr noch Beiträge aus alten Tagen. Zunächst aber möchte ich euch berichten warum ich gerade jetzt wieder nach Rech fahren will.
Rech ohne Brücke
Ein Ahrkrimi inspiriert
Ich war schon häufiger in Rech, zuletzt einen Tag vor Beginn der Abrissarbeiten. Manchmal ist es so, dass man mit Orten im Herzen verbunden ist. Bei mir hat sich dieses Gefühl in den letzten Wochenverstärkt. Ich wanderte nämlich nicht nur mit Rucksack und Kamera dort herum, sondern ließ mich von einem Kriminalroman mit dem Namen „Bittertrauben“ zusätzlich verführen. Dieser Roman von Karin Joachim aus dem Ahrtal, ist der zweite Ahrkrimi mit der Hauptfigur „Jana“ und ihrem Lieblingskommissar Clemens.
„Bittertrauben“ erzählt von einem Mord in Rech auf der Nepomukbrücke (die es jetzt nicht mehr gibt). Jana landet in Rech weil sie einen Wettbewerb mit ihren Landschaftsfotografien gewonnen hat. Im Rahmen eines „Tages der offenen Weinkeller“ stellt sie diese Bilder aus.
Aus einem Gespräch leitet sie ein mögliches Verbrechen ab und informiert ihren Kommissar. Der eilt herbei und Stunden später liegt tatsächlich ein Toter auf der Nepomukbrücke. Nun beginnt die Suche nach dem Mörder. Während der Ermittlungen wandert die Autorin, die ebenfalls bei der Polizei arbeitet, natürlich auch mit ihrem Hund Usti in die Weinberge. Die Leserin Elke wandert in Gedanken und mit lebendigen Bildern vor dem inneren Auge, mit.
So fängt alles an und das Ende des Buches läutet bei mir den Anfang des Plans „Ich muss noch einmal nach Rech“ ein.
Rech ohne Nepomukbrücke
So ohne Nepomukbrücke, die am 20.7.2023, also fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Flutkatastrophe, abgerissen wurde, wirkt die Ahr leer und traurig. Mit diesem Gefühl hatte ich nicht gerechnet, es haut mich tatsächlich ein wenig um.

Ich habe den Himmel im Bild etwas stärker abgedunkelt, um die Bögen in den Wolken besser sichtbar zu machen. Die sehen aus wie Brücken, oder?

An der Behelfsbrücke hat man ein kleines Paradies geschaffen. Die Ahr-familiy gibt nicht auf.

Als die Nepomukbrücke in Rech noch stand
Beträge vor und nach der Flut zum anschauen und vergleichen:
Das Ahrtal – Zwei Jahre nach der Flut – Wandern von Rech nach Mayschoß
Viel zu viel vMenschen halten sich von der Ahr fern. An die Ahr zu fahren, dort zu wandern, einzukehren, die Straßen wiederzubekeven, ist kein Katastrophentourismus, sondern reale und psychologische Hilfe! Bitte bitte hinfahren!
Danke für diesen Hinweis. Ich werde ihn beherzigen. ♥️
Wir kommen wieder!
Liebe Grüße Elke
Danke, diese Unsicherheit treibt mich bisher auch noch um und nehme ich zum Anlass für einen baldigen Besuch dort