Im Anschluss an meinen Kurzbesuch in Rech (schaut bei Interesse gerne in den entsprechenden Blogbeitrag) fahren wir weiter nach Bad Bodendorf. Dort möchte ich mir die Kunst in der Ahr anschauen. Eine kleine Rund“wanderung“, immer in Ahrufernähe, zeigt mir nicht nur die gewünschten Kunstobjekte.

Im Jahr 2020 entdeckten Tanja und ich erstmals die aufgestapelten Steine in der Ahr und waren begeistert. Ich weiß nicht einmal, ob diese 14 km Wanderung nach der Flut noch durchgängig begehbar ist. Umgehungen sind aber meist durch Trampelpfade wie von selbst entstanden, andern falls weiche ich auf den Teerweg aus.

Diese kleine Runde zeigt die Ahr und ihr Ufer wie sie jetzt nach der Flut ist. Beschädigte Wege, neu entstandene Anlagen, eine bunte Mischung Realität, die nicht nur schön ist.

Aber jetzt von vorn und mit System.

Auf der Suche nach der Kunst in der Ahr

  • Start: Bäderstraße 57, 53489 Sinzig (Der Parkplatz am Tennisclub ist kostenpflichtig)
  • Streckenlänge rd. 7 km (ausbaufähig)
  • Meine heutige Runde ist in Anlehnung an einen Track von Mungo entstanden. Er schreibt den Blog „Dobermann Wandern“ und ist sehr oft an der Ahr unterwegs. Seine Fotos sind bei sonnigem Wetter entstanden und haben geradezu magischen Einfluss auf meine Sinne.
  • GPS Track
Am Ahrufer
Bäume. die die Flut überlebt haben

Die Wiese ist sehr nass. Mit meinen nicht wasserdichten Halbschuhen spüre ich das recht schnell am Fuß. Glücklicherweise habe ich sowohl Ersatzsocken, als auch Ersatzschuhe im Auto, so dass ich nicht mit nassen Füßen heimfahren muss.

So lange es nichts außergewöhnliches zu sehen gibt, zeige ich Bildergalerien.

Hohes Gesträuch trennt mich von der sanft plätschernden Ahr, ich höre sie nur, sehe sie jedoch nicht immer. An einigen wenigen Stellen kann ich auf das Wasser schauen. Es ist so schwer vorstellbar, dass dieses flache Gewässer so eine reißende Kraft entwickeln konnte, wie am 14. Juli 2021.

Die Ahr hat Wege weg gerissen
Immer wieder entdecke ich solche Abrisse im Gelände. Dort hat das Wasser gewütet und seine Spuren hinterlassen

Bis zu den Kunstwerken aus Natursteinen schlendern wir gemächlich durch das dicht bewachsene Ufergelände der Ahr, dass nur selten den blanken Boden frei gibt. Hätte ich nicht zufällig einen Blick den Fluss hinunter geworfen, ich wäre wohl an den aufgetürmten Steinfiguren vorbei gegangen.

Kunst in der Ahr

Ein paar Schritte näher ans Ahrufer und schon tauchen sie auf, die skurrilen Figuren. Sie regen die Fantasie an, lassen sich bei dem trüben Wetter aber nur schwer gut in Szene setzen. Jana muss sich eine Weile gedulden. Sie soll keine Schäden anrichten und hat Order am Rand des kleinen Feldes abzusitzen und zu warten.

Kunst in der Ahr

Es ist schon faszinierend, was Michael Michels, sofern er noch immer für die Entstehung dieser besonderen Figuren verantwortlich ist, aus Steinbrocken zaubert. Früher standen mehr von diesen Männekes im Wasser, heute haben sie einen Platz am Ufer.

Nach ein paar Minuten und etlichen Fotos später, machen wir uns wieder auf den Weg.

Lohrsdorf – Ein weißes Kreuz und ein neuer Spielplatz

Wir nähern uns Lohrsdorf. Weit von uns weg, am Ufer der Ahr, entdecke ich ein weißes Kreuz. Die Schrift darauf kann ich erst beim Entwickeln der Bilder erkennen, hatte aber richtig vermutet, dass das Kreuz im Gedenken an die Flutopfer aufgestellt wurde.

Am Schutt zerstörter Wege vorbei erreichen wir Lohrsdorf und einen frisch sanierten Spielplatz. Das Schild „Für alle kleinen Helden ein herzlicher Gruß aus dem Münsterland“ zeigt erneut wie engagiert die Menschen in ganz Deutschland waren und teilweise heute noch sind. Aus Legden kamen Helfer, um den zerstörten Spielplatz zu sanieren.

 

 

Über die Ahr

Dann wird es etwas ungemütlicher bei Lohrsdorf über die Brücke und dann eine ganze Weile auf dem Radweg, dass lässt nicht gerade Träume aufkommen, zumal rechts von mir die Bundesstraße verläuft. Überwiegend auf Teerwegen unterwegs streben wir wieder Richtung Bad Bodendorf. Trotz der teilweise unschönen Wege hat sich diese Erkundung gelohnt. Immerhin wird hier deutlich wie rabiat die Ahr mit dem Ahr- Radweg umgegangen ist und wie sehr sie auch die ehemaligen Wanderpfade veränderte. Ein Eisvogel saß ganz ruhig auf einem Ast, als ich die Kamera hoch nehme, fliegt er davon.

Auch hier gibt es jetzt Eindrücke von all dem in Form einer Galerie. Teilweise habe ich Texte hinterlegt.

Bad Bodendorf
Bad Bodendorf

Wieder in Bad Bodendorf

Wir erreichen Bad Bodendorf. Rechts von uns breitet sich das Gelände des MGC Bad Bodendorf aus, ein Minigolfplatz der praktisch dem Erdboden gleich gemacht wurde und nun bald in neuem Glanz erstrahlt.

Obwohl gleich in den ersten Tagen die Feuerwehr Prüm und viele andere Helfer den Platz geräumt hatten, verzögerte sich der Neubau enorm. Ich habe Bilder gesehen, die den gesamten Platz tief im Wasser stehend zeigen, mit Unrat und Schlamm verseucht. Die Spieler mussten viel Geduld aufbringen, bis endlich die Bürokratie und andere Hürden genommen werden konnten.

Minigolfplatz MGC Bad Bodendorf 2023
Minigolfplatz MGC Bad Bodendorf 2023

Jetzt noch einmal die Ahr überqueren und dann sind wir auch fast wieder am Auto.

Graureiher gibt es hier viele
Graureiher gibt es hier viele
Blick von der Brücke Bad Bodendorf auf die Ahr
Blick von der Brücke Bad Bodendorf auf die Ahr
St. Nepomuk - Brücke Lohrsdorf
St. Nepomuk – Brücke Lohrsdorf

Damit ist der heutige Wandertag beendet. Kein Premiumweg, aber ein lehrreicher Weg. Neben der Kunst in der Ahr (eher an der Ahr) gab es viel zu entdecken. Bis zum nächsten Mal Ahrtal, wir kommen wieder.

Elke und Jana

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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