Wandern im Sauerland? Tanja rollt mit den Augen, das sehe ich obwohl ich sie nicht sehe. Die Wortwahl „Wie kommst Du auf Sauerland“ sagt alles. Sie verlässt sich aber, wie so oft, auf meine Wanderwegeauswahl und das hat sie heute auch nicht bereut. Die Streckenführung entlang der Listertalsperre und später die wunderschönen Wiesen- und Waldwege haben uns überzeugt.
„Das ist doch gar nicht unser Wandergebiet!“ So ein bisschen verunsichert mich diese Antwort und ich überlege ob das dann wirklich die richtige Wanderung ist, die ich da herausgesucht habe. Nachdem zwei weitere Vorschläge Tanjas Gunst nicht erringen konnten, bleiben wir also bei dem Drolshagen Wanderweg. Welch ein Glück für jene, denen langsam die Wanderwege im näheren Umfeld ausgehen.
Wandern im Sauerland – Drolshagen A 1
- Start/ Ziel: Attendorn, Zur Sperre am Wegrand (51.0753360, 7.8249110)
- Streckenlänge: 15,8 km
- Höhenmeter: 240 m
- Einkehr: Gut Kalberschnacke
- Weitere Wanderungen im Sauerland
Im Kichermodus wandern
Drei Monate sind seit dieser Wanderung schon vergangen. Das hat zur Folge, dass es ein paar sachliche Informationen gibt, aber wenige emotionale. Eines hat sich aber durch den gesamten Wandertag gezogen, nämlich unser kichern und herumalbere. Wenn Tanja nämlich von sich gibt „Die ganze Wiese hüpft“ oder „Kennst Du nicht die Sissi Filme? So pirscht man sich an“ Während dieser Worte knickt die liebe Tanja in den Knien und der Hüfte ein und pirscht sich auf diese Weise über den Wanderweg.
Und wenn Vorbeigehende uns anschauen und von „Spaziergängern“ sprechen, dann kommt spontan von links „Wie sind keine Spaziergänger!!!! Elke sag doch auch mal was“ Wie man darüber non stopp lachen kann? Das durchblicken nur jene, die schon einmal mit uns wandern waren.

Wir wandern jetzt einfach mal
Parallel zur Listertalsperre wandern wir über die Höhen und genießen die fantastischen Fernblicke und natürlich die wärmende Septembersonne. Ziemlich flott erreichen wir eine erste Möglichkeit Aussichten zu genießen. In der Ferne schweben die letzten Nebelfelder über den Wäldern. Ein Anblick der nur noch kurz währt und von uns in der Gänze genossen sein will.


Eine Art Gipfelbuch gibt es auch am Rastplatz und dort tragen wir uns natürlich ein. Bald machen wir uns erneut auf die Socken, denn der Tag möchte uns noch viel schenken.
Zwischen Biggesee und Listertalsperre wandern wir auf der Höhe, immer mit Blick auf das Wasser der Talsperre.
Wasser und Wald – Wandern im Sauerland
Eine attraktive Mischung aus Fernsichten über die Talsperre und kleinen Waldstücken lässt uns beschwingt weiter ziehen, bis wir an einen Punkt gelangen, der uns gefangen hält.

Kurz vor der Staumauer der Listertalsperre
Um diesen zauberhaften Platz zu erreichen müssen wir ein wenig vom Weg abgehen, einen Hang hinunter klettern. Die Sonne wirft schon herbstlich wirkendes Licht auf das Wasser. Ein Moment, der den Atem still stehen lässt. Ein Plätzchen an dem man es sich sehr gut bei einer sehr ausdauernden Rast gut gehen lassen kann. Ein Krönchen setzen sich Genießer auf, wenn sie zudem ein Picknick mit sich führen.


Nach einer außerordentlich ausgedehnten Pause setzen wir unsere Wanderung fort und nähern uns immer mehr der Staumauer. Ich gebe zu, der Kamerachip raucht, so wird er gefordert.

Der lange, lange Weg entlang der Listertalsperre
Es erübrigt sich noch viel zu schreiben, denn nun wandern wir dicht am Ufer der Lichtertalsperre. Das zeigen wir hier gerne in Form von einer Fotogalerie, die ihr euch anschauen könnt. Da wo es mir nötig erscheint, füge ich erklärende Texte ein. Bemerken möchte ich, dass die Strecke überwiegend über Teerwege führt.

Kaffee in Kalberschnacke – Wandern im Sauerland
Bevor uns unser Wanderweg von der Listertalsperre weg durch den Wald führt, rasten wir in Kalberschnacke. Einhellige Meinung zu unserer Rast im Gut Kalberschnacke ist: „Hier finden Wanderer/innen einen perfekten Ort um genüsslich zu entspannen und zu speisen“


Kunst und Genuss auf dem Weg zurück
Im folgenden treffen wir auf den Kunst und Landschaft Rundweg (KuLTour) mit schönen Installationen. Dieser Weg lohnt sicher als separate Wanderung. Bei mir steht sie auf der Wanderwunschliste. Wir sind derweil unaufhörlich im aufwärts Trend. Diese Steigung hat es zweifelsfrei in sich. Sls wir endlich am höchsten Punkt angekommen sind, stehen die Schweißperlen nicht nur auf der Stirn.
Buhren und Dumicke
Bis auf eine kleinere Steigung haben wir die ärgsten Anforderungen jedoch gepackt und kommen beinahe ins schlendern. Ein zusätzlicher Genuss wird uns in Form von wunderschönen Aussichten geschenkt. Und auch hier gibt es für euch Fotos

Ein Träumchen hier unterwegs zu sein. Und die Kapelle ist so süß, dass wir schon wieder eine Pause machen müssen.
Noch mehr KulTour – Eichhörnchen und Kühe
Drauf folgt dann wieder Wald, aber auch hin und wieder Wiesen mit Weidebewohnern. Der Wald beschert uns ein freches Einhörnchen über das wir uns hemmungslos amüsiert haben. Aber die Haltung wie es dort oben zwischen den Ästen steht, ist auch zu göttlich, finde ich.




Das Fazit noch vor dem Ende
Der letzte Kilometer ist dann schnell gewandert. Wir waren lange unterwegs. Sechs Stunden haben wir uns Zeit genommen diese knapp 16 km Tour zu wandern. Mit nur einer kräftigeren Steigung fallen die knapp 300 Höhenmeter eigentlich kaum auf. Wenn auch der Teerweganteil recht hoch war, so entschädigt das Ende dieser Wanderung für alles. Auch die Aussichten auf das Wasser haben den harten Belag unter den Füßen weicher erscheinen lassen.