„Es wird Zeit wieder mal etwas vollkommen verrücktes zu tun, wie z.B. mit Klamotten in einen See zu springen.“
Diese Aussage von Conny ist bezeichnend für die sprühend gute Laune am heutigen Wandertag. Ein wenig verrückt ist es ja schon rd. 120 km weit weg zu fahren, um 10,8 km zu wandern. Ein wenig verrückter ist es, aus diesen knapp 11 km eine Tageswanderung auf der Traumschleife Murscher Eselsche zu gestalten. In dieser Zeit laufen andere Leute einen doppelten Marathon.
Wir nicht! Wir sind ja auch Schnecken – Wanderschnecken – bereit jeder Weinbergschnecke die Vorfahrt zu gewähren, selbst wenn sie von links kommt.
Traumschleife Murscher Eselsche
- Start/Ziel: Bürgerhalle, Jakob-Kneip-Str. 8, 56283 Morshausen
oder Jakob-Kneip-Eiche, Jakob-Kneip-Str. 32, 56283 Morshausen - Streckenlänge: 10,8 km
- Höhenmeter 366 m
- GPS Track
Morshausen
Spike erkennt inzwischen die Autos von Tanja und Conny und schießt wie eine Rakete auf die beiden zu, als sie aus den Autos steigen. Also sind wir alle glücklich und reisen in Tanjas Auto nach Mursche, so nennen die heimatverliebten Morshausener ihren Ort.
Wir parken dort an der Jakob-Kneip-Eiche. Der große Platz bietet für die am Wochenende oft in Heerscharen anreisenden Wanderer genügend Parkraum. Heute stehen dort eine ganze Reihe Kombis, alle mit geöffneten Heckklappen, sah echt witzig aus. Die Besitzer der geräumigen Autos sind damit beschäftigt ein Fundament für eine neue Wanderhütte zu bauen. Die stören wir besser nicht und verziehen uns rücksichtsvoll.
Nach einer kurzen Stipvisite an der Eiche und der dort deponierten Madonnenfigur wandern wir gemächlich durch die stillen Straßen von Mursche.
Nebel über den Hunsrück Wäldern
Es ist noch neblig über den Wäldern, als wir mit der Traumschleife Murscher Eselsche die ersten Berührungen haben. Natürlich ist diese wunderschöne Atmosphäre geradezu geeignet in Begeisterungsstürme auszubrechen und selbstverständlich um zahlreiche Fotos zu machen.
Wenn ein Weg schön ist, und das trifft auf diese Rundwanderung ganz sicher zu, dann vergisst man kaum ein Detail. Heute ist meine Zweitbegehung und ich fühle mich fast wie zu Hause, weil mir all diese An- und Aussichten noch so gut in Erinnerung sind.
In einem kleinen Waldabschnitt sind Baumscheiben als Trittflächen verlegt.
Wer kurze Strecken wandert, hat viel Zeit für Blödsinn und so legt Conny Leckerchen auf diese Baumscheiben. Der Plan war, das Spike über diese schöne Baumscheibenstraße läuft und dabei die Leckerchen einsammelt. So war der Plan!
Wir trainieren mit Spike
Unter Lachsalven, die natürlich dazu führten, dass mein „kluger“ Vierbeiner nicht mehr wusste was er tun sollte, springt Spike von seinem Sitzplatz, läuft neben dem Laufsteg her und sammelt die Leckerchen ein. Tja Pläne sind zum umplanen da :-)
Die Wurzelbank aus Birnbaumholz
Bald schon sind wir wieder unter freiem Himmel und langsam wird es wärmer, die ersten Kleidungsstücke landen im Rucksack. Wir wandern „zügig“ an der ersten Sinnesbank vorbei und erreichen den einzigartigen, aus einem Baum kreierten Rastplatz.
Ein alter Birnbaum darf sich dieser besonderen Funktion erfreuen.
Er lebt auf diese Weise sicherlich noch ewig weiter. Die beiden Damen erwägen gar nicht erst die rutschige Plattform zu betreten. Feuchtes Holz hat schon so manchen zu Fall gebracht :-), ebenso wie die nasse Steine in der Ehrbachklamm. Schaut mal hier: Ehrbachklamm. In einer der Diashows wird gezeigt, wie Tanja sich hinlegt.
Wir sind nun, nach einer knappen Stunde, bereits 1,6 km gewandert und wir werden auch nicht schneller. Eine kurze Spieleinlage für Spike mit einem Artgenossen muss auch akzeptiert werden.
Und nach rd. 2km angestrengtem Wandern, schauen, albern und schneckeln müssen wir dringend eine Pause einlegen.
Inzwischen sind die Dorfbewohner von Mursche wach und führen ihre Vierbeiner aus und die ersten Wandergäste aus entfernteren Gegenden trudeln auch an uns vorbei.
Zechenpfad
Jupp am Wegesrand kündigt den Zechenpfad an, den wir nun erwandern dürfen. Ein himmlisch süßer kleiner Pfad führt uns talwärts. Krüppeleichen säumen den Weg, der uns später mit seinen grünen Mooskissen entzückt.

Bald erreichen wir die Halde der ehemaligen Grube Theresia, nachdem wir auf einer urigen Holztreppe die letzten Meter hinabgestiegen sind. Auch hier sind wir eifrig bemüht Spike beizubringen wie man die Treppe und nicht das Erdreich daneben als Abstiegshilfe nimmt :-)
Hotel Forellenzucht
Nach einer Einkehr im Hotel Forellenzucht wandern wir weiter den Baybach entlang Richtung Zechenhaus. Dort wird fleißig gearbeitet, wenn auch für unseren Geschmack auf unpassende Weise. Weiße Kunststofffenster gefallen uns nicht, an diesem schönen Steingebäude.
Der Baybach und das Zechenhaus
Die schöne Brücke mit dem Wasserfall führt uns dann wieder auf die andere Seite des Baybachs, dem wir weiter folgen und uns an dem munteren Gegurgel und Geplätscher erfreuen. Im Sommer für Wanderer mit Hunden eine ideale Strecke.
Der Saar- Hunsrück Steig wird verlängert
Unten im Bild sieht man s.g. Gabionen , Drahtkörbe mit Steinen gefüllt, die später eine Brücke tragen sollen. Diese Brücke, so steht es auf dem Schild geschrieben, wird im Rahmen der Fortführung des Saar-Hunsrück-Steig in diese Region erbaut.
Wunderschöne Sitzgruppen säumen übrigens diesen Weg, wie auch hier wenn man hinter der Brücke zunächst rechts abbiegt. Im Augenblick sind sie sogar hübsch mit bunten Blättern geschmückt.
Hampit
Ein Weilchen dürfen wir noch durch den schönen bunten Herbstwald wandern, bevor wir den guten Hampit erreichen, der zusammen mit uns in Richtung Eselsche schaut. Das Eselsche ist ein Felsen, der früher wohl einem Eselkopf ähnlich war.
Das Eselsche werden wir gleich besuchen, müssen hierfür aber noch kräftig aufsteigen, nachdem wir auf das übelste getäuscht, erstmal per Seil gesichert über einen Pfad nach unten geleitet werden.
Auf zum Murscher Eselsche
Nun geht es bergan, eine Weile… das Leiden ist aber erträglich, es gibt schlimmere Anstiege. Oben angekommen stellen wir fest, alle Bänke und Aussichtspunkte besetzt. Tja an einem solch sonnigen Tag, setzen sich auch Einheimische gerne an exponierten Stellen in die Nachmittagssonne.
So ziehen wir ausnahmsweise zügig weiter und erreichen bald einen weiteren Rastplatz (Aussicht Süd), der noch schöner ist, als der am Eselsche. Dort wird dann von allen Beteiligten ein Sonnenbad genossen, die Ruhe und Einsamkeit mit Blick in bunte Herbstwälder.
Was kann es Schöneres geben? Wir wissen, der Tag neigt sich dem Ende zu, die Sonne wird nicht mehr lange den Weg erhellen und es wird einer der letzten Herbsttage sein, der mit so vielen Sonnenstunden punkten kann.
Tolle Aussichten
Irgendwann nach gefühlten Stunden gehen wir den Rest des Weges an, der uns nun sehr schnell wieder zum Parkplatz führt.
Ein kurzer Abstecher führt uns noch zur Schmausemühle, die aber schon so schattig liegt, dass es keinen Genuß mehr bietet dort einzukehren. Also flugs alles wieder ins Auto und an der Mosel, in Brodenbach noch eine Schlusseinkehr genossen, bevor es wieder heimwärts geht.
Das ist einer der schönsten Tage der letzten Zeit gewesen, einfach so von der Stimmung her. Alles hat gepasst. Vielen Dank an die Schnecken, die mit dabei waren.
Wie so oft finde ich eine Wanderbeschreibung und viele Tipps zu dieser Traumschleife in einem der Bücher des Ideemedia Verlages.
Wunderschöne Bilder und der Bericht macht echt Lust darauf, diese Wanderung selbst mal zu machen. Dankeschön!
Was für ein tolles Trio ihr doch seit <3 und natürlich Spike nicht zu vergessen,
der mich bei jeder deiner Wanderungen entzückt liebe Elke.
Danke für diesen tollen Wandertag mit deinen Schnecken,
ich habe ihn genossen ;)
Sonnige Grüsse
Uschi
Was für ein schöner Bericht und wie immer mit super schönen Bildern.
Ihr seid echt gut drauf. Da ist jeder Weg ein Genuß. Erst recht natürlich ein so attraktiver. :-)
Ja das stimmt Rainer,
ich bin auch froh so nette „Mädels“ zu kennen und mit ihnen gemeinsam solche Tage zu erleben!
Scheint ja rundum gelungen zu sein :-)
Es war genial :-)