Eine kleine heimatnahe Wanderung am Eifgenbach, kurzer Weg auf Naturwegen und wunderbar schattig. Das passt für uns. Am Ende bietet sich dem hungrigen Wanderer das Restaurant Neuemühle zur Einkehr an. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag heute aufgrund einiger Ereignisse auf Tiefstniveau.
Optimal ist ein frühes Eintreffen am Parkplatz, der füllt sich im Laufe des Tages nämlich erstaunlich schnell. Das Restaurant öffnet schon mittags, also steht einem frühen Start nichts im Wege.

Wanderung am Eifgenbach
- Start/ Ziel: Restaurant Neuemühle, Neuemühle 1, 42929 Wermelskirchen
- Streckenlänge: 8,4 km
- GPS Track bei outdooractiv Wir folgen dem Wanderzeichen „E1“
- Einkehr am Start: Neuemühle
- Eine wunderschöne Streckenwanderung schenkte uns einst der Eifgenbachweg So viele Pfade erlebt man im dicht besiedelten Bergischen Land selten.
An der Bushaltestelle des Bergischen Wanderbus vorbei biegen wir nach links auf einen Waldweg ab. Eine Weile lauschen wir dem ruhigen plätschern des Eifgenbach, der unserem Wanderweg sehr nahe kommt. An dem kleinen See wachsen hohe Farne. Dieses dunkle grün können wir in diesem Jahr genießen, da es genug Regen gab.
Bald rückt der Wanderweg etwas vom Bache ab. Wir wandern nun stetig höher, immer unterbrochen von kleinen, sanften Abstiegen. Immer wieder begeistert mich das frische Grün an den Bäumen, in diesem Jahr welken die Blätter nicht schon im Sommer. Allerdings sind die Trockenschäden der Vorjahre unübersehbar.



Es wird spannend
Auf einem Feldweg reagiert Jana plötzlich ausgesprochen interessiert und fixiert etwas auf einem Nebenweg. Sicherheitshalber nehme ich sie an die Leine und das ist gut so. Eine Ricke mit zwei Kitzen steht im Wald. Sie ziehen weiter und noch weitere zwei Augenblicke lang, kann ich einzelne Tiere sichten.


Finkenholl und die rasenden Kühe
Wir nähern uns Finkenholl, als über uns ein Helikopter kreist. Irgendwo höre ich Kühe brüllen. Das hört sich nach großer Panik an. Den Zusammenhang sehe ich noch nicht. Das ändert sich erst, als ich oberhalb weiter Wiesen auf einen Feldweg gelange. Inzwischen sind die Rinder ruhiger, wohl weil die Eigentümer der armen Tiere nun vor Ort sind.
Ein Junge aus der Nachbarschaft erzählt, dass die Herde wie irre am Zaun entlang gerast sind, während der Hubschrauber im Anflug war. Als der Flieger wieder abhebt rennen die Tiere wieder los, beruhigen sich aber schnell wieder. Das Ehepaar, deren Kühe da unten so aufgeregt rum laufen erzählt, dass hier sowohl Motorradfahrer als auch Mountainbiker hin und wieder verunglücken.
Mit Magendrücken ziehe ich weiter, denn im Frühjahr diesen Jahres endete ein solcher Unfall tödlich. Die trüben Gedanken werden aber schnell vertrieben, denn das ausgelassene, fröhliche rennen meiner Hündin lässt kaum Raum für anderes.

Natur pur auf unserer Wanderung am Eifgenbach
Immer wieder queren wir kleine, aus den höheren Lagen kommende Bächlein. Der Eifgenbach wird hierdurch reichlich gespeist. Oft haben diese Wasser ihren Ursprung nur wenige hundert Meter vom Eifgenbach entfernt. Ein Stück unterhalb von Eipringhausen wandern wir gemächlich durch den lichten Wald, immer in der Nähe des Eifgenbachs. Auch das Sterben der Fichten durch den Borkenkäfer ist hier Thema. Der Wald ist so vielseitig, dass unsere kleine Wanderung nie langweilig wird.
Wieder einmal die Berger Mühle
Schon oft gesehen und doch immer wieder Anreiz zu fotografieren, die alte Berger Mühle. Die Mühle wurde 1654 von Peter Molineus erbaut. Sie gilt als eines der ältesten, noch erhaltenen Fachwerkgebäude des bergischen Landes. Ursprünglich war sie Fruchtmühle, wurde in den 1930er Jahren zum Wohnhaus umgebaut.

Wir biegen nun links ab, um wieder dem Eifgenbach so richtig nahe zu kommen. Ein natürlich dahin mändernder Bach weicht aber auch immer wieder gerne aus. So können wir uns teilweise am Wasser die Füße kühlen und ein anderes Mal müssten wir durch Gestrüpp, um ihm nahe zu kommen.

Jana wird immer mutiger
Jana so fröhlich und ausgelassen, läuft frei und begegnet fremden Hunden zunehmend entspannter, naja sie sagt kurz „Hab keine Lust auf Dich“ die so rüde angesprochenen drehen sich um und ziehen ab und Jana hinterher um am rückwärtigen Teil der „Gegner“ zu schnuppern. Sie ist schon speziell, aber sehr sympathisch speziell.
Unterhalb des Evang. Jugend- und Schullandheim Neuemühle führt unser Wanderweg vorbei. Noch vor ein paar Stunden hörte ich das fröhliche Lachen der Kinder bis auf die andere Seite des Eifgenbachtals. Sie fühlen sich also wohl hier, dürfen ausgelassen und fröhlich sein. In dieser Zeit so sehr wichtig.

Nicht weit vom Ziel entfernt wird es noch einmal richtig urig. Zugewachsen präsentieren sich die Wiesenpfade und im satten grün. Ein krönender Abschluss.


Auf der Terrasse der Neuemühle gönne ich mir eine Ofenkartoffel und den obligatorischen Kaffee. Schön mal wieder draußen zu sitzen.

Das war es dann für heute. Die kurze Runde werde ich wohl noch viele Male laufen. Sie ist attraktiv und schnell zu erreichen. Die vielen naturnahen Wege machen zu jeder Jahreszeit Freude.
Schön, die Begegnung mit den Rehen; sah mir nach einer schön schattigen Wanderung für heiße Tage aus 🙂
Seit ich wieder mit Hund unterwegs bin, sehe ich viel mehr Rehwild. 😍